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#1
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Viel Hoffnung, viel Angst, viele Fragen...
Nachdem ich nun schon ein paar Tage dieses Forum lese und so ziemlich alle Gefühle und Situationen hier beschrieben wurden, die wir auch durchleben,denke ich, dass ich gar nicht mehr schreiben muss, wie sehr diese Diagnose das Leben und die Anschauung desselben durcheinander wirft und verändert.
Bei meinem Stiefvater ( gerade mal 59 Jahre) wurde vor vier Wochen ein Tumor an der Bauchspeicheldrüse diagnostiziert, Metastasen haben sich noch keine keine gebildet, also alle Hoffnung in die OP, das verfluchte Ding sitzt aber so unglücklich, dass es inoperabel ist, wie sich während der OP herausstellte.Welch Schlag das für alle war,brauche ich euch nicht zu sagen. So viel Hoffnung, so viel Enttäuschung, so viel Schmerz...Also, "Umleitung", Entfernung der Gallenblase usw., aber eben keine kurative OP. Wieder Warten auf einen weiteren histologischen Befund, der aber - und da fangen für mich die Unklarheiten an- keine bösartigen Zellen ergab. Es gibt auch keine Marker, aber der Tumor ist da, ohne Metastasen. Definitiv.Wie ist er aber beschaffen??? Heute soll dann unterm CT eine weitere Gewebeprobe entnommen werden, um zu sehen, mit wem wir es da zu tun haben, dabei soll das Teil gleich "vereist" werden, um die Schmerzen zu lindern. Dazu finde ich aber nichts,was mir Aufschluss über diese Vorgehensweise und deren Ziel ist. Kann mir bitte jemand etwas dazu sagen? Ich hoffe, ich habe nicht allzu wirr geschrieben und es ist nachvollziehbar, was ich meine... |
#2
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AW: Viel Hoffnung, viel Angst, viele Fragen...
Hallo,
nach deinen Worten zu folge ist dein Schwiegervater in einem "normalen" Krankenhaus. Er soll ganz schnell zu einem Spezialisten, am besten nach heidelberg zu Prof. Büchler. Wenn es möglich ist sollte er auf jeden Fall den Eingriff morgen absagen. Wenn du das Forum etwas länger liest dann bemerkst du das es sich wie ein roter Faden zieht das in einem Wald und Wiesen Krankenhaus operiert wird und während der Op bemerkt wird "O das können wir nicht dann machen wir lieber wieder zu". Wenn es keine Metas gibt hat dein SVater sehr gute Aussichten auf Heilung, aber nur wenn er zu einem Spezialisten geht. Vertraut nicht auf die Aussagen aus euerem KH. Sie werden sicher nicht zu geben das sie das nicht können. Frag einfach mal nach wieviel ops sie an der BSD gemacht haben. ich wette keine 30 im Jahr. In Heidelberg werden mehrer Hundert im Jahr gemacht. Alles Gute Volker |
#3
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AW: Viel Hoffnung, viel Angst, viele Fragen...
Hallo Volker,
danke für die Antwort. So ein bisschen konfus erscheint mir die Vorgehensweise langsam auch,obwohl er von unseren wirklich kleinen Kreiskrankenhaus in eine große Klinik überwiesen wurde und dort auch schnell gehandelt wurde, aber dieses unklare Hin und her ist zermürbend- erst sicher Krebs, dann wundern wir uns, warum verdammt nochmal nicht sofort eine Therapie anfängt und erfahren, dass keine bösartigen Zellen gefunden wurden und keine Marker da sind- sie aber davon ausgehen, dass es bösartig ist und nochmals punktieren, um sozusagen den Beweis zu erbringen ( alles nach dieser Wahnsinns-OP). Ist klar, dass wir hoffen, dass sie eben diesen NICHT erbringen... Das ist ein guter Tipp, mal nach der Anzahl der OPs dieser Art zu fragen....Es war übrigens kein vereisen, sondern Einbringen von alkoholischem Dingens, was die Schmerzen lindern soll- und nun warten auf den histologischen Befund... |
#4
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AW: Viel Hoffnung, viel Angst, viele Fragen...
Liebe Tine,
wo wohnt Ihr denn? Vielleicht könnt Ihr zumindest eine Zweitmeinung von einem spezialisierten Krankenhaus einholen. Hat mein Vater auch gemacht und ist zur Zeit in Bochum. Er hat am Montag auch die Bypass-OP bekommen (Galle raus, Blinddarm raus, Bypässe aus Leber und Magen in den Dünndarm), obwohl die Whipple geplant war (Grund waren Lebermetastasen). Die Entscheidung fiel auch bei der OP. Es gibt aber wohl tatsächlich Konstellationen - unabhängig davon, ob der Tumor gut- oder bösartig ist - , bei denen eine OP nicht durchgeführt wird, z.B. wenn der Tumor direkt an den Hauptgefässen sitzt. Dann ist die Bypass-OP besser, weil der Tumor nicht mehr z.B. zur Gelbsucht führen kann und der Patient sich von der OP deutlich schneller erholt. Dann kann früher mit der Chemo begonnen werden, bis der Tumor operabel wird. So zumindest haben uns die Ärzte in Bochum das erklärt. So habe ich es verstanden, bin aber kein Mediziner. Auf jeden Fall stimme ich Volker zu, dass Ihr gut beraten seid, Spezialisten zu befragen. Ich halte Euch die Daumen und wünsche Euch alles Gute. Kirsten. |
#5
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AW: Viel Hoffnung, viel Angst, viele Fragen...
"Es gibt aber wohl tatsächlich Konstellationen - unabhängig davon, ob der Tumor gut- oder bösartig ist - , bei denen eine OP nicht durchgeführt wird, z.B. wenn der Tumor direkt an den Hauptgefässen sitzt. Dann ist die Bypass-OP besser, weil der Tumor nicht mehr z.B. zur Gelbsucht führen kann und der Patient sich von der OP deutlich schneller erholt. Dann kann früher mit der Chemo begonnen werden, bis der Tumor operabel wird."
Hallo Kirsten, genau diese Problematik zeigte sich bei der OP, sprich: Sitz an den Hauptgefäßen, daher inoperabel und eben Bypass-OP. Die Chemo widerum wurde noch nicht begonnen, da keine bösartigen Zellen auffindbar, deshalb zweite Punktion unter CT (und nur Lokalanästhesie, autsch, langes Liegen in der gleichen Position tut weh im wachen Zustand...) und nun Warten bis ca. Freitag, um zu sehen, ob Chemo/ Bestrahlung ( und bis dahin die große Hoffnung, die ich kaum auszusprechen wage). Bislang wurde, wie gesagt, von unserem Kreiskrankenhaus in Büdingen (die sehr gute Arbeit geleistet haben, sehr angenehm mit Patient und Problematik umgegangen sind und auch genau wussten, wo ihre Grenzen liegen) wurden wir nach Ffm überwiesen, dort wurde schnell gehandelt und bei konkretem Nachfragen auch klare Worte gesprochen ( was uns sehr wichtig ist, aber wem nicht...), dennoch bestärkt mich das hier, eine zweite Meinung einzuholen, das tut man ja durchaus bei geringeren Beschwerden auch... Tendiere wegen räumlicher Entfernung zu Heidelberg. Mal abwarten, was der histologische Befund bringt und bis dahin hoffen, beten, Daumen drücken... Dir vielen Dank, deine Antwort bestätigt mir, dass ich das, was der Professor erklärt hat, auch richtig verstanden haben... |
#6
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AW: Viel Hoffnung, viel Angst, viele Fragen...
Hallo,
ich denke mein Freund hat eine Ähnliche Diagnose. Großer Tumor am Kopf der BSK, inoperabel (sagt auch Heidelberg) und wir haben nach wie vor seit fast einem Jahr keinen sicheren Laborbefund. Aber im Unterschied zu den anderen Krankenhäusern wird in Heidelberg auch dann behandelt mit Chemo und Bestrahlung. In seinem Heimatkrankenhaus wusste man mit diesem Befund nicht mehr weiter und hätte wahrscheinlich erst mal gar nicht gemacht ausser abwarten wie der Tumor sich verhält. Wir sind dann ziemlich schnell nach Heidelberg gewechselt, war zwar auch stressig, sind immer 3,5 Stunden Fahrt für ihn aber er fühl sich dort besser aufgehoben. Die Chemo macht er dann schon am Heimatort, halt auf Anordnung von Heidelberg. Gruss Anne |
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