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  #1111  
Alt 27.01.2009, 02:29
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

Hallo Ylva,
ich verstehe dich nicht.
Für meinen Krebs bin ich verantwortlich.
Keins meiner 3 Kinder hat sich eingebildet, es sei schuld an meinem Krebs.
Keins meiner 3 Kinder hat jemals gemeint, für mein Schicksal und Leben verantwortlich zu sein!
Warum fühlst du dich verantwortlich für andere?
Du hast doch genug mit deinem Leben zu tun.
Hat dir deine Mutter jemals einen Vorwurf gemacht? Wenn ja, dann hat auch sie noch einiges zu lernen.

"Halt mich fest,
damit ich gehe.
Laß mich los,
damit ich bleibe."

Seit 8 Jahren freue ich mich auch, daß ich soviel durch den Krebs gelernt habe. Und ich bin noch längst nicht fertig.

LG
Rudolf
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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  #1112  
Alt 27.01.2009, 09:52
vont vont ist offline
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Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

Liebe ylva,
ich hab in der letzten zeit so viele schöne dinge von dir gelesen bei annett und auch bei verena.
und jetzt lese ich bei dir wie es dir wirklich geht. es tut mir so leid das von deiner mutter zu lesen.
ich kann so gut nachempfinden wie du dich jetzt fühlst. ich habe damals so viele patienten von mir sterben sehen, habe sie oft bis zum schluss zu hause begleitet. aber als mein papa krank wurde und dann gehen musste hat mir das ganze wissen sehr wenig geholfen. es ist doch ein riesiger unterschied als helfer an der seite zu stehen (auch wenn oft genug aus patienten über die zeit freunde geworden sind) oder so direkt betroffen zu sein. den menschen den man so sehr liebt zu begleiten, die stärke zu fühlen und doch zu wissen das die angst regiert. ich war so oft hilflos und am zweifeln ob ich alles richtig gemacht habe, aber dann hat papa mich angesehen und ich wusste das er glücklich war das ich da war.
du darft dich nun nicht in selbstvorwürfe verstricken, das du deiner mutter die arbeit besorgt hast, du schreibst selbst sie wollte es so gern und es hat demnach ihr leben bereichert. die entscheidung zu arbeiten hat sie für sich getroffen. diese blöde krankheit kommt unabhängig davon ob es sich um einen tollen menschen handelt, ob dieser mensch von seiner familie geliebt wird und nimmt uns angehörigen die liebsten menschen auf dieser erde. ich glaube nicht das du so eine macht hast krankheiten auszulösen, ebensowenig wie wir alles die macht hatten diesen mist zu heilen.
ich hoffe sehr das du mir nun nicht böse bist, das ich dir so schreibe.
ich drücke dich ganz fest
yvonne
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  #1113  
Alt 27.01.2009, 11:49
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Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

Guten Morgen ,

Rudolf, meine Mutter hat mir nie die Schuld gegeben. Ich weiss auch ganz genau das sie so nicht denkt und ich weiss ja eigentlich auch das es keinen Schuldigen gibt aber sag das mal meinem Kopf. Ich mache mir eben diese Vorwürfe. Es ist nicht mehr so schlimm wie früher, aber sie sind da. Und wenn ich nicht hier meine Gedanken, meine Gefühle offen darlegen kann - wo dann?
Ich erwarte nicht, dass du mich verstehst Rudolf, wirklich nicht. Wie kann ich das erwarten wo ich mich doch selber manchmal nicht verstehe. Aber ich möchte dich bitten, meine Gedanken zu akzeptieren. Meine Gefühle, die ich hier so offen dar lege und mich damit noch verwundbarer mache, als ich es eh schon bin. Ich danke dir für deine Worte.

Liebe Yvonne,
als Angehörige ist man oftmals so zerissen. Denn ich denke mir, DIR geht es doch nicht schlecht DU bist doch gesund warum jammerst DU? Aber als der Krebs diagnostiziert wurde, war es als waere ein Teil von mir gestorben.
Ich denke, Angehörige sind auch Betroffene - aber halt anders. Anders betroffen. Ich will damit um gotteswillen nichts gegeneinanderstellen. Ich finde es nur enorm wichtig, dass man auch als Angehöriger die Möglichkeit hat, seinen Gedanken (und das sind nunmal auch negative und angstvolle) freien lauf lassen zu können. Und das tue ich hier. Ich bin dir auch nicht böse um deine Worte - wieso auch? Deine Worte haben sehr viel Verständniss gezeigt.
Ich glaube schon, dass Mama in vieler Hinsicht stolz und glücklich ist auf mich und mit mir, Konflikte gibt es immer mal. (nur gehen mir diese so zu herzen, denn wenn ich sie mal anpflaume, kommt eine stimme und sagt : irgendwann wirst du es bereuhen,dann kannst du es nicht mehr gut machen) DAS finde ich so schwer.
Als meine Mutter ihre erste Chemo bekam, habe ich sie viel begleitet. Wir haben zusammen Kopftücher gekauft, einfach im Bett gelegen. Ich war und bin für sie da, dass weiss ich. Aber welcher Mensch ist schon ohne Zweifel??

Ylva
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  #1114  
Alt 27.01.2009, 15:55
Benutzerbild von tinchen71
tinchen71 tinchen71 ist offline
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Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

Liebe Ylva,

auch hier möchte ich dich lieb grüßen und dir sagen, das du das alles schon richtig machst. Du bist für deine Mama da und das ist das Allerwichtigste.

Du hast natürlich recht, das Kopfkino kann man nicht abschalten....auch wenn man weiß, das dort ein falscher Film läuft.

Ich bin sicher, das deine Mama total stolz auf ihre Tochter ist! Das ist der Eindruck den ich beim Lesen deines Threads von dir hatte..

Herzlichen Gruß
Christina.
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  #1115  
Alt 27.01.2009, 17:01
Benutzerbild von Desi
Desi Desi ist offline
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Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

Liebe Ylva!
Du brauchst dir wirklich keine Vorwürfe zu machen. Du kannst ÜBERHAUPT nichts für die Erkrankung/en deiner Mutter.
Versuch aufzuhören dich selber zu quälen.
Ich denke mal das deine Mum sich riesig gefreut hat, das du ihr die Stelle auf deiner Station besorgt hast.
Das sie es dann leider nicht weiter machen konnte, hat überhaupt nichts mit dir zu tun.
Du denkst wahrscheinlich ich hab ihr die Stellebesorgt, deswegen hat sie sich überarbeitet, und deshalb hat sie wieder mit den Folgen hrer BK Erkrankung kämpfen müssen.
Denk nicht so, sie hätte diese Nachwirkungen vielleicht auch bekommen, wenn sie nicht da im KH gearbeitet hätte, oder wenn sie einen Job gehabt hätte, denn du ihr nicht besorgt hast.
Du hast ein sehr inniges Verhältnis zu deiner Mum, liebst sie über alles. Reibereien gehören dazu. Das ist normal.
Versuch einen klaren Kopf zu behalten, und warte die Ergebnisse ab. Ein Schritt nach dem anderen.
Nicht schon fübf Schritte voraus denken. Ich weiss, das ist nicht einfach. Aber du wirst das schaffen
Du bist viel stärker als du selber senkst!
__________________
In Liebe Daddy geb. 27.02.54 gest. 08.02.2008
Du wirst für immer in meinem Herzen sein.
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  #1116  
Alt 27.01.2009, 17:17
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Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

Liebes tinchen, danke für deine tröstenden und aufmunternden worte

Liebe Desi, das werde ich mir zu Herzen nehmen, nicht fünf Schritte vorrauszudenken sondern eins nach dem andern. Ich weiß nicht ob ich es gleich schaffe, aber ich werde mich bemühen.
Heute die Untersuchungen gaben keinen Befund. Heute war aber auch nur Röntgen. Mammografie und Sono machen sie naechste Woche. Es eilt ja nicht, sie habe ja keine aktuen Beschwerden und es reicht wenn sie zur Kontrolluntersuchung kommt, die eh naechste Woche waere...und nur weil das Cholesterin dreifach (!) so hoch ist wie die Norm sei das noch keine Indikation alles JETZT sofort zu machen. Einerseits klingt das logisch andererseits bedeutet das, wieder warten.
Vorhin war ich bei meinen Eltern zum Kaffe trinken, Mama hat sich eine neue Kaffemaschine gekauft und sich wie ein kleines Kind gefreut...und später, als sie und ich im Wohnzimmer saßen, nur wir beide...da sagte sie das sie so Angst hat, dass etwas in der Leber ist...WAS sagt man dann??? Ich habe - und wurde laut (aus verzweiflung) gesagt das es durchaus vom Arimidex kommen kann oder oder oder...dann bin ich wieder gefahren. Ich habs einfach nicht mehr ausgehalten. Hier, alleine zuhause, kann ich meinenn Tränen freien lauf lassen. Ich versuche jetzt aber, wie Desi es geraten hat, keine 5 Schritte vorrauszudenken sondern step by step.
In solchen Momenten wuensche ich mir jemanden der mich in den Arm nimmt, der mich festhaelt und auffaengt....
Aber, um diesen Beitrag nicht so negativ ausklingen zu lassen..ich war danach noch kurz bei meinen Pferden. Da kann es mir noch so beschissen gehen, wenn ich die Beiden sehe geht mein Herz auf.
Leider hab ich dann bemerkt das meine Stute ein Eisen verloren hat (kein Wunder bei dem Matsch) normalerweise würde ich mioch darüber aufregen zumal ich morgen zum reiten verabredet war. Aber ich blieb ganz ruhig. Hufschmied angerufen, er kann erst Freitag, aber kein Problem. Das ist ja wirklich kein Weltuntergang (früher wäre es einer gewesen, wieso auch immer...vielleicht weil meine Stute sich mal schwer verletzt hat und einschläfern zur Debatte stand...ich reagier da warscheinlich übersensibel.)
So hab ich die Beiden geknuddelt und werde meinen Wallach morgen reiten. Darauf freue ich mich (vorrausgesetzt meine Erkältung geht weiter so gut zurück).Ich hab diese Woche Urlaub. 2 hab ich schon krank im Bett verbracht, die anderen möchte ich ausnutzen.
Ich möchte Mama zeigen das ich mein Leben auf die Reihe kriege, dass war und ist ihr wichtig. Sie sagt immer "Ich bin froh das ich Euch (meinen Bruder und mich) grossbekommen habe und so gut hinbekommen habe,mein Ziel war es das meine beiden Kinder ihre Ausbildung beenden und einen Job haben...ich bin stolz auf Euch"

Es tut so weh vorraus zu denken, deshalb lasse ich es jetzt. Es ändert ja doch nichts!

Eure Ylva
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  #1117  
Alt 27.01.2009, 20:13
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Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

Liebe Ylva,

da weiß man wirklich nicht was man sagen soll.
"Mach Dir keine Sorgen.." usw., wäre der absolute blödsinn und dann möchte man den anderen ja auch nicht "Belasten" wenn man den Tränen freien Lauf lässt. Ich kann das sehr gut nachvollziehen.
Wichtig ist glaube ich, dass Du Deiner Mutter einfach zuhörst. Es ist ja auch ein "schönes" Zeichen, dass Sie so offen mit Dir spricht und nicht sich verstellt und so tut als hätte sie keine angst.
Nimm es als großen Vertrauensbeweis.

Sende Dir nun noch liebe Grüße und eine Gute Nacht

Annika
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Prinz Tulpe 19.01.2001 - 12.07.2009

Für immer in meinem Herzen.
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  #1118  
Alt 27.01.2009, 20:45
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Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

Es ist schön, zu wissen, dass man nicht alleine ist.
Ich habe die Zeit, in der ich nicht hier war, alles mit mir alleine ausgemacht und es ging nicht gut aus...und jetzt bin ich hier und mir wird Mut gemacht und Trost gespendet. In meinem Leben war und ist das immer Mama gewesen, die mich getröstet hat, die mich motiviert hat, die mit mir gekämpft hat. Aber paradoxerweise ist diese Person jetzt die Betroffene und WER soll mich jetzt TRÖSTEN oder ERMUTIGEN ?

Ihr Lieben, die immer in meinen Thread kommen. Ich danke Euch dafür

Ylva
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  #1119  
Alt 28.01.2009, 08:04
vont vont ist offline
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Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

Liebe Ylva,
natürlich leiden wir als angehörige mit unseren geliebten menschen mit. und aus diesem leid, dieser verwirrung und auch machtlosigkeit tun wir manchmal dinge die wir hinterher bereuen. ich habe auch oft gedacht und denke es oft immer noch das ich zuwenig getan habe. ich hätte es ihm gern so viel leichter gemacht aber leider ist es mir nicht immer gelungen.
ich denke unsere eltern kennen uns so gut und wissen wenn wir uns mal daneben benehmen dass es nicht aus bösartigkeit sondern aus liebe geschieht. ich kann mich an so viele kleine gesten und worte meines papas erinnern in denen er mir gezeigt hat das er mich lieb hat und froh ist das ich da bin. da war kein anzeichen von ärger auf mich. es war das erste mal das mein papa wirklich ohne änderungswünsche an mich war. wenn unsere eltern uns unsere "fehler" verzeihen können denke ich sollten wir das auch tun und so gut es geht weitermachen. ich glaube das jeder gedanke von uns an unsere fehler uns hemmt und wir dadurch auf falsche dinge konzentriert sind. ich habe in solchen situationen versucht die dinge klarzustellen und dann neu anzufangen, mich auf die liebe zu meinem papa konzentriert und versucht ihn so lange wie ich konnte zu genießen.
ich denke heute das es gut ist einfach nur sein bestes zu geben mit allen fehlern die wir machen solange es aus liebe geschieht.
ich bin in gedanken bei dir
yvonne
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  #1120  
Alt 28.01.2009, 10:44
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Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

Guten Morgen,

vont, danke füre deine Worte.
Ich lag gestern noch lange wach und habe nachgedacht, dass ergibt sich ja (leider) zwangsläufig wenn man schlafen geht...und ich habe mir feste vorgenommen ein bisschen ruhiger zu werden. Vont, wie du schreibst, das beste geben - das will ich. Das beste geben, fuer Mama, fuer mich, fuer uns. Das Beste von mir, mit all meinen Schwächen, Fehlern und Ängsten. Ich werde stark sein, für Mama. Und sie auf jedem Weg begleiten. Und ich habe mir vorgenommen, dass wenn ICH Angst habe und dann zu ihr ja immer...böse bin, dass ich dann einfach sage was ich denke- NÄmlich das ich Angst habe. Aber das ich für sie da bin und mit ihr kämpfen werden. Und das wir zusammen stark sind.
Meine Mama ist alles für mich. Eine Mutter, eine Freundin. Ich weiss bei ihr, dass sie immer ehrlich zu mir ist, das sie zu mir steht wie kein anderer, egal wie ich bin, egal was ich mache. Wieviel Mist ich auch damals gebaut habe. Sie war für mich da. Immer.
Ich versuche die Zeit JETZT, HIER und HEUTE zu genießen.

Ich wünsche Euch allen einen ertraeglichen/schönen Tag,

eure Ylva

Geändert von Ylva (28.01.2009 um 10:47 Uhr)
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  #1121  
Alt 29.01.2009, 07:28
vont vont ist offline
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Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

liebe ylva,
du bringst hier immer so viel stärke auf um bei allen anderen zu sein und fondest immer so schöne ruhige und herzliche worte für jeden.
ich will nun kein klugscheißer sein aber bitte vergiss nicht das stärke auch heisst die eigene schwäche liebevoll anzunehmen und auch nach außen zu tragen. es ist manchmal ganz gut schwach zu sein und das auch zu zeigen. deine mutter war und ist immer für dich da gewesen, hat sich für dich stark gemacht, nimm ihr das nicht ganz. lass dich auch mal von ihr drücken und trösten- das braucht sie bestimmt so sehr wie du.
ich kann mich so gut an die zeit mit papa erinnern in denen er infusionen bekommen musste und ich dann die zugänge legen musste weil kein arzt sich mehr getraut hat bei seinen venen. er war immer so zuversichtlich und ich hab soviel kraft von ihm bekommen, das meine hände nicht mehr gezittert haben. diese momente haben uns beiden so viel gegeben- nähe, vertrauen, liebe- mehr als worte hätten sagen können.
deine yvonne
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  #1122  
Alt 29.01.2009, 15:56
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Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

liebe yvonne,

danke das du mir antwortest. Ich fuehle mich manchmal so einsam , wenn ich dann hier ins Forum in "meinen" Thread gucke tut es so gut liebe Worte zu lesen.

Ich weiß, Schwach sein ist keine Schwäche sondern eine Stärke, aber ich bin im Moment stark und will das weiter geben. Noch haben wir keine Ergebnisse. Ob wieder etwas da ist, werden wir nächste Woche wissen. Es zerrt an den Nerven, ANGST - WARTEN - ANGST - HOFFEN - WUT- HOFFEN - ANGST...

Heute habe ich mit meiner Mam Kaffe getrunken und wir haben uns total toll unterhalten. Ich war auch ganz ruhig und wir konnten auch - ohne das ich ausflippe oder sie - über Brustkrebs im allgemeinen reden. Wir haben uns über stern TV von gestern unterhalten. Mama hat diesen Test auch gemacht und trägt das Gen nicht in sich. Was vorallem für sie (natürlich auch für mich, obwohl es ja trotzdem sein kann, dass.....) eine grosse Erleichterung war und ist. Wir konnten diesmal ganz sachlich reden und haben viel über früher gesprochen

Wie du schreibst, dass du diese Kraft von deinem Papa bekommen hast, ich glaube so ging es mir heute. Ich hab diese NÄHE gespürt, die uns niemand mehr weg nehmen kann, egal was passiert. Es wird IMMER eine Verknüpfung sein.

Wie geht es dir?
Viele liebe Grüße
Ylva
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  #1123  
Alt 29.01.2009, 16:57
vont vont ist offline
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Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

liebe ylva,
oh ja ich weiß was du meinst, es macht glaube ich jeden verrückt. das merkwürdige bei mir war, das ich wusste das es keine hoffnung mehr gibt und ich trotzdem so viel davon gehabt hab und es kaum glauben konnte als papa ging. irgendwie schon wissen aber nicht mit dem herzen verstehen. manchmal denke ich wir menschen sind schon irgendwie komisch, obwohl wir wissen was passieren wird können wir uns an einem strohhalm festhalten.
aber das passt ja gar nicht hierher.
ich freue mich sehr für dich und deine mutter das ihr zwei heute so einen schönen nachmittag hattet. ist das nicht ein tolles gefühl- diese nähe zu spüren? das gleicht doch die ganze warten- und angstperiode wieder aus. diese wunderbare kraft die dann ensteht ist nicht zu beschreiben.
ich wünsche euch beiden so sehr das die ergebnisse gut ausfallen.
alles liebe
yvonne
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  #1124  
Alt 29.01.2009, 17:28
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Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

Huhu Ylva!
Freue mich sehr zu hören, das du heute ein so gutes Gespräch mit deiner Mum hattest.
Ich finde man wächst auch gerade in solchen schweren Zeiten zusammen.
Ich gehe immer noch davon aus, das bei deiner Mum alles gut wird.
Aber ich weiss auch gaz genau wie du dich fühlst.
Wenn man so etwas schon mal mitgemacht hat, sitzt einem die Angst immer im Nacken.
Ich glaube das wird auch immer so bleiben.
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  #1125  
Alt 30.01.2009, 14:44
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Ylva Ylva ist offline
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Hallo ihr Lieben und immerwiedersofleissigen Schreiberleinchens (uh was fürn Wort, dass existiert gar nicht)

Mir geht es gut!
Ich habe Angst, aber momentan klappt das mit dem "zur Seite schieben" ganz gut. Ich merke aber auch, dass es einfacher ist wenn ich nicht an der Arbeit bin. Vielleicht setzt mir das doch mehr zu als ich mir eingestehen will.
Manchmal, ganz plötzlich, ist es, als wenn mir jemand die Faust in den Magen rammt und dann denke ich, das ist nicht fair, der Kampf ist ungleich aber dann zwinge ich mich, tief durchzuatmen und an etwas schönes zu denken.
Es funktioniert (meistens)

Heute wieder schöne Gespräche mit Mama geführt, auch darauf angesprochen ob sie, falls es sich bestätigen sollte das sie ein Rezidiv hat , wieder eine Chemo macht (sie sagte nach der letzten Chemo - nie wieder...) und sie sagte erst gar nichts und ich sagte dann : wir kämpfen mama, oder? Sie hatte Tränen in den Augen, aber sie hat genickt. Das war mir sehr wichtig!
Wir haben dann darüber gesprochen, dass Angehörige eigentlich eine bessere Betreung bräuchten und Mama hat dann gefragt wie das für mich war (wir haben lange oder noch nie? so offen gesprochen) ich habe ihr gesagt das es schwer war, die Angst, gerade die Ausbildung angefangen etc. aber das ich immer an sie geglaubt habe!
Komischerweise bringt uns all das negative, wieder fester zusammen. Das ist schön, aber der Grund ist zu traurig um sich wirklich darüber freuen zu können.
Aber ich denke Schritt für Schritt (wink zu Desi) eins nach dem anderen.

Ich danke Euch für eure Worte.

Ylva
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