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  #106  
Alt 15.07.2007, 18:32
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tinchen71 tinchen71 ist offline
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Standard AW: Meine Mutter - laut Arzt bald pflegebedürftig

Liebe Astrid,

ich schicke Dir mal eine feste Umarmung in den Süden.

Mehr weiß ich nicht zu sagen...

Liebe Grüße
Christina.
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  #107  
Alt 15.07.2007, 22:06
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Meine Mutter - laut Arzt bald pflegebedürftig

das ist lieb von Dir Christina, momentan gibts aber darauf auch nicht wirklich was zu sagen, ich halte halt einfach mal den Ist-Zustand fest.

Bei Tarceva gehts mir wie Dir - ich hätte das gerne doch ausprobiert, ob es meiner Mum nicht guttun würde. Aber da ist die Klinik die falsche dafür.

Alimta hat doch Dein Mann auch bekommen, oder?

LG

Astrid
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  #108  
Alt 16.07.2007, 08:24
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tinchen71 tinchen71 ist offline
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Standard AW: Meine Mutter - laut Arzt bald pflegebedürftig

Liebe Astrid,

ja, Günther bekam auch Alimta. Der Erfolg blieb jedoch aus. Ich drücke fest die Daumen, das es bei Deiner Ma anders ist.


Christina.

ps: bin im büro, daher nur kurz
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  #109  
Alt 30.07.2007, 01:36
Eponine1974 Eponine1974 ist offline
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Standard AW: Meine Mutter - laut Arzt bald pflegebedürftig

Hallo!

Ich befinde mich in einer ganz aehnlichen Situation, nur, dass es bei mir leider 1.300 km sind, da ich in Grossbritannien lebe.
Meine Mutter ist alleinstehend, hat sehr wenig Kontakte. Ich bin momentan nur froh, dass sich ihr Bruder samt Lebensgefaehrtin so gut um sie kuemmert, aber weh tut es schon, als einziges Kind nicht da sein zu koennen.

Wir wurden vor knapp einem Monat mit der Diagnose Eierstockkrebs FIGO IV konfrontiert. Die Aerztin teilte mir auch mit, dass meine Ma wohl frueher oder spaeter pflegebeduerftig sein wird. Die Chancen einer Heilung tendieren nach ihrer Aussage gegen Null. Es wurde sogar schon ein ambulanter Hospizdienst miteinbezogen. Das Problem ist, dass meine Mutter das alles sehr stark blockt, da es ihr momentan (den Umstaenden entsprechend) gut geht. Sie hat gerade eine grosse OP hinter sich, von der sie sich recht gut erholt (obwohl nicht alles Tumorgewebe entfernt werden konnte) und nun noch eine Chemo angeschlossen werden soll.
Auf ganz vorsichtige Versuche, dass das mit dem Alleinleben vielleicht keine gute Idee mehr ist, reagiert sie sehr feindlich. Momentan glaubt sie auch daran, dass sie es schafft, obwohl die Prognosen sehr schlecht stehen (ich bin mir nicht sicher, ob sie das nur verdraengt oder wirklich nicht verstehen will, mir faellt der Umgang damit sehr, sehr schwer).

Einserseits denke ich mir, es ist gut, dass sie nicht aufgibt, und was sind schon Statistiken? Vielleicht ist sie eben die Eine unter 10, die es schafft, die Hoffnung stirbt zuletzt. Was aber, wenn nicht? Sie hatte einen malignen Pleuraerguss (dadurch ist das Ganze ueberhaupt erst ans Licht gekommen), hat Wochen mehr oder weniger aufrecht auf dem Sofa geschlafen, weil sie niht atmen konnte, bevor sie dann den Krankenwagen rufen musste weil wirklich gar nichts mehr ging. Zum Arzt ging sie trotz dieser Beschwerden vorher nicht. Und ich habe eben Angst, dass sich sowas wiederolt. Ich bin nicht bei ihr, es geht mir sehr nahe, dass ich nicht staendig rueberfliegen kann. Ich bin allerdings selbstaendig, kann also auch nicht mal eben Jahresurlaub am Stueck nehmen oder aehnliches, wir sind auf das Geld wirklich angewiesen.

Ich mache mir einfach Sorgen, dass sie alleine nicht mehr klarkommt, und ich kann ja auch nicht da sein, um zu helfen. Ich bemuehe mich wirklich (wenn ich mir ihr spreche, was jeden Tag ist) sehr behutsam mit dem Thema umzugehen, aber sie macht immer sofort dicht und will das alles nicht hoeren.

Ich bin wirklich hilf- und ratlos ...
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  #110  
Alt 30.07.2007, 09:04
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Meine Mutter - laut Arzt bald pflegebedürftig

Hallo Eponine,

tja, unsere Situationen scheinen sich zu ähneln, wobei ich als einziges Kind halt der einzige Ansprechpartner bin.

Meine Mutter war genauso, sie dachte, sie käme zurecht, sie blockte, sie wollte nicht.

Im Laufe der Zeit - sie ist ja jetzt seit über 2 Monaten in der Klinik, sah sie anscheinend ein, dass es wohl anders nicht geht. Sie wollte es zwar daheim probieren, hat dieses Experiment jetzt aber sein lassen, weil sie eben niemanden gleich nebenan hat, der ihr helfen könnte. Ich wohne ja doch 65 km weg, da ist eine spontane Hilfe eben nicht möglich.

Sie geht jetzt ins Pflegeheim, sie betont aber nach wie vor, dass sie es als Probewohnen sieht. In manchen Augenblicken zweifelt sie zwar, da wieder rauszukommen, aber sie gibt die Hoffnung nicht auf. Natürlich wünsche ich ihr ganz fest, dass die nächste Therapie anschlägt, aber viel Hoffnung hab ich nicht mehr. Aber unsere Diagnose ist schon 10 Monate her, es gab schon Therapien und der LK verschlechterte sich. Auch die jetztige Therapie mit Alimta scheint nicht anzuschlagen, wobei wir mehr erst morgen wissen.

Gib Deiner Mutter etwas Zeit, Eure Diagnose ist noch sehr frisch. Auch Deine Mum braucht Zeit zum Begreifen, da ist ein Ansprechen aufs Pflegeheim fast nicht möglich. Sie muß sehen, wie es ihr nach einer Erholungszeit von der OP geht, wie gehts bei der Chemo etc.

Ärzte sind ganz schnell in solchen Aussagen. Somit laß Deiner Mum einfach die Zeit zum Begreifen.




Momentan stehe ich mit denen sowieso auf Kriegsfuß, weil sie mich schon vor 2 Monaten losgehetzt haben, Pflegeheim suchen und im Endeffekt momentan scheinbar nicht wissen, wie sie überhaupt therapieren sollen. Die Stationsärztin ändert ihre Aussagen binnen 24 h und widerspricht sich ständig.

Die eine Aussage z.B. war: Ihre Mutter kann nicht ins Pflegeheim entlassen werden, solange sie täglich mehrfach einen Arzt wegen der Atemnot benötigt. Jetzt auf einmal muß das Pflegeheim damit klarkommen.

Der nächste Widerspruch war: CT macht erst in 2 Wochen Sinn, nicht mal 24 h später schob man sie in die Röhre.

Ich machte den Vorschlag: Tarceva - war für die Ärzte undenkbar, weil sie damit keine guten Erfahrungen gemacht haben. Jetzt soll sie scheinbar doch Tarceva bekommen.

Ich glaube, ich muß da morgen mal gewaltig jemanden auf die Füsse tappen. Jetzt schon die 4. Woche, wo ich in Startposition bin, um meine Mum abzuholen. Und ich kann meine Arbeit nicht ständig auf nicht festgelegte Tage legen - einfach mal nur so zur Vorsicht. Ich muß mich schon irgendwie an den Arbeitsvertrag halten.

Mir ist klar, dass die Krankheit nicht berechenbar ist, aber sie haben schon von Entlassung gesprochen, da war es wirklich undenkbar.

Wenn ich mir vorstelle, so wie meine Mum am WE geatmet - atmen kann man das nicht mehr nennen, eher gezogen - hat, wie soll ein Pflegeheim damit zurechtkommen? Da muß ja ständig ein Arzt kommen. Und der zuständige Arzt hat eine Praxis - der muß sich erst mal freimachen können.

Für mich unvorstellbar. Meiner Meinung nach wollen sie einfach meine Mum loshaben, weil ihnen gerade nichts einfällt. Der Endeffekt wird sein: Ankunft im Pflegeheim, wieder Atemnot, Notarzt, Einweisung nach Mühldorf in die nächste Onkologie.

Ist das Sinn der Sache? Vor allem kommt dann hinzu: Wir müssen das Pflegeheim dann ja auch während des nächsten KH-Aufenthaltes zahlen. Und da diese Situation absehbar ist, werde ich jetzt mal ein ernstes Wort sprechen.

Soviel zur jetzigen Situation, ich bin inzwischen super grantig und angefressen. Mir fällt bloß momentan nicht wirklich die Lösung ein. Am Krankheitsbild meiner Mum kann ich nichts ändern, nur an den äußeren Umständen.

Und die gefallen mir gerade nicht.

LG

Astrid
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  #111  
Alt 30.07.2007, 16:49
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Meine Mutter - laut Arzt bald pflegebedürftig

so, der Zwischenstand von heute Mittag:

Zunächst mal habe ich mich heute doch dazu hinreißen lassen, die Ärztin anzurufen und zu fragen, ob die neuen Befunde zu der neuen CT-Aufnahme da sind. Nein, der Radiologe von Trissl fährt aber heute nach München ins Klinikum zum Vergleich des alten Befundes und der neuen Bilder. Also wissen wir erst morgen was.

Sie teilte mir auch gleich mit, dass es meiner Mutter superschlecht geht. Ach was. Sie hat massive Atemnot (schon das ganze WE, da bekam sie ständig Cortison, also war immer wieder ein Arzt bei ihr). Die Ärztin hat ihr wohl etwas zur Sedierung (Beruhigung, kann bis zum totalen Schlafen führen) gegeben. Einfach, damit sie die Atemnot nicht mitkriegt.

Die Ärztin sprach auch, dass sie nicht glaube, dass meine Mutter nochmal therapiefähig wird. Sie ist da mit mir einer Meinung, dass meine Mutter wohl besser über die Regenbogenbrücke gehen sollte.

Somit sprach gerade nichts von Entlassung.

Morgen soll ich mich gleich bei der Ärztin melden, wenn ich da bin, damit sie mit mir schaut, was die Befunde bringen.

Da werde ich ihr dann nochmals höchstpersönlich sagen, dass ich so ein Heckmeck nicht mehr mitmache. Ich werde auch sagen, dass ich am Überlegen bin, mit dem Professor zu sprechen, da sie täglich ihre Aussagen wechselt.

Mal schauen, wie sie drauf reagiert, was sie jetzt vorhaben etc. Wenn ich jetzt reinhaue, bringt es nichts, da das weitere Vorgehen ja von den Befunden abhängt.

Trixie: Hospiz wäre eine ideale Lösung, aber für meine Mutter momentan undenkbar, da sie nach wie vor hofft, nochmal heimzukommen. Sie will jetzt nicht dran denken, dass es jetzt das Ende sein könnte. Sie denkt in Etappen, die nächste Etappe ist halt jetzt mal bis nach meinem Urlaub.

In dem Pflegeheim wird sie unter anderem von einem Hospizarzt vom örtlichen Hospizverein versorgt. Somit wäre zumindest die Richtung schon eingeschlagen.

Mit der Krankenkasse werde ich mal sprechen, inwieweit sie einen weiteren Aufenthalt meiner Mutter in Trissl zahlen. Es ist nämlich das Argument der Ärztin: Wenn ihre Mutter nicht therapiert wird, dann zahlt die KK nichts mehr. Aber ich denke doch, wenn meine Mutter mehrmals täglich einen Arzt braucht wegen akuter Atemnot, ist das auch eine Therapie.

Mann, mann. Der Zustand meiner Mutter ist alles andere als nur annähernd stabil. Ich hätte ja auch gesagt: Behalten, bis sie wenigstens ein paar Tage stabil ist, dann kann man an Entlassung denken.

Mal sehen, was morgen an Befunden kommt.

Das Medikament, dass sie evt. bekommt, ist wirklich das von mir angesprochene Medikament Tarceva, dass ja so weit weggewiesen wurde. Haben die doch mal überlegt?


LG

Astrid
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  #112  
Alt 31.07.2007, 18:15
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Meine Mutter - laut Arzt bald pflegebedürftig

so, wieder ein Zwischenstand.

Ich war heute zum Gespräch in der Klinik und aufgrund der vielen widersprüchlichen Aussagen auch extrem geladen.

Die Ärztin ließ mich schlappe 2 h warten (obwohl das Gespräch für heute vormittag besprochen war), als ich nach gut einer Stunde wieder hin bin, war sie in einer Besprechung. Ich hab sie mir dann gleich gekauft, als sie wieder auf Station war. Da wollte sie mich zwar abwimmeln, aber das hat nicht funktioniert Ich war richtig ranzig zu diesem Zeitpunkt. Das hat die Ärztin wohl gemerkt, sie hatte auf einmal Zeit.

Fakt ist, dass das neueste CT einen Stillstand zeigt, d.h. der Tumor ist weder gewachsen noch geschrumpft. Also bringt es nichts, diese Therapie weiterzumachen.

Die Ärztin rät generell ab, eine weitere Therapie zu machen. Sie schlägt von sich aus eine palliative Behandlung vor (hat wohl in der Besprechung vorher der Chefarzt geraten). Sie geht noch einen Schritt weiter: Abhängen von der künstlichen Ernährung, nur noch Symptombehandlung.

Meine Mutter ist aufgrund der rapiden Verschlechterung an diesem WE nicht in ein Pflegeheim verlegbar. Diese Palliativbehandlung würde uns jetzt einen einen Aufschub geben - die geht über 3 - 4 Wochen, danach wäre sie eh nicht mehr verlegbar.

Das Problem momentan ist, dass sie Ärztin das Einverständnis meiner Mutter braucht. Meine Mutter ist aber nicht klar ansprechbar - ich konnte, als ich kam, ungefähr 10 Minuten mit ihr reden, dann schlief sie. Nach dem Gespräch mit der Ärztin bin ich zu ihr, da war sie kurz wach, ich hab kurz mit ihr geredet und als Antwort bekommen: Entscheide Du. Mehr war aus ihr nicht rauszubringen, als die Ärztin kam, war sie wieder im Reich der Träume.

Auf jeden Fall sagte meine Mutter: Ich will nicht bei Bewußtsein ersticken.

Die Ärztin schaut, wann sie einigermaßen klar ist, dann redet sie mit ihr. Ich werde morgen mit der Ärztin telefonieren.

Es ist ein riesengroßer schwerer Schritt. Es lastet auf meinen Schultern, was nun passiert.

Ich kann meiner Mum aber mit meinem Kenntnisstand keine weitere Therapie empfehlen. Ich hab ihr bereits vor Wochen vorgeschlagen, sich von der Ernährung nehmen zu lassen - da meinte sie dann nur trocken: Das dauert aber alles zu lange. Sie wollte Schlaftabletten sammeln, was sie aber nicht getan hat. Es deutet schon darauf hin, dass sie inzwischen schon merkt, dass es nicht mehr geht.

Ich hab der Ärztin dann klar gemacht, dass ich mit allen Mitteln eine Verlegung ins Pflegeheim verhindern werde - notfalls auch mit unfairen Mitteln. Sie soll schauen, dass es hier ein menschenwürdiges Ende gibt. Sonst nichts. Kein Leid, keine Schmerzen, einfach human sein. Und dass ich das überwachen werden.

Mehr war heute nicht nötig, ich denke, die Ärztin kennt jetzt meinen Standpunkt. Es ist nichts mehr zu machen , also soll sie es mit dem Einverständnis meiner Mutter leichter machen - dazu haben sie nämlich die Möglichkeit.

Mit der Krankenkasse hatte ich gestern auch noch gesprochen, das Ergebnis habe ich der Ärztin heute dann auch serviert, es liegt nämlich nur an ihrer Formulierung, inwieweit der Krankenhausaufenthalt bewilligt wird. Wenn meine Mutter - so wie ihr Zustand jetzt ist mit massiver Atemnot - auch nur einen Hauch mehr Pflege bzw. ärztlichen Beistand benötigt, als im Pflegeheim möglich ist, dann bewilligt die KH das auch. Auch, wenn eine Verlegung unzumutbar wäre, wenn abzusehen ist, dass sie sofort wieder in das nächstgelegene KH käme.

Mal sehen, ich bin so leer, ich wünsche mir einfach für meine Mum, dass sie sich für wenig Leid entscheidet. Ich würde so für sie entscheiden, aber sie muß ihr Einverständnis selbst geben.

LG

Astrid
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  #113  
Alt 01.08.2007, 13:25
Eponine1974 Eponine1974 ist offline
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Standard AW: Meine Mutter - laut Arzt bald pflegebedürftig

Das tut mir superleid, mehr kann ich dazu auch gar nicht sagen

Hat Deine Ma keine Patientenverfuegung (sorry, falls Du das irgendwo schon geschrieben hast)? Ich werde das mit meiner Mutter nun definitiv einstielen, denn ich will spaeter nicht in die Situation kommen, das fuer sie entscheiden zu muessen (und dann womoeglich eine Entscheidung zu treffen, die nicht in ihrem Sinne waere). Ich bin ja auch einziges Kind, meine Mutter ist geschieden, also wenn sie nicht mehr entscheiden kann, fragen die auch auf jeden Fall mich. Davor ist mir jetzt schon ganz bange ...

Meine Mutter hat mir gestern noch gesagt, sie will erst mal wieder nach Hause, solange es irgendwie geht. Verstehe ich auch. Nur kriegt man einen Pflegeheimplatz auch nicht von heute auf morgen, wenn es nicht mehr geht, das muss ja auch vorbereitet sein. Ach Mann, das ist alles Sch...
Am liebsten waere mir momentan so was wie betreutes Wohnen. Da ist sie selbstaendig, so lange es geht. Falls es dann schlimmer werden sollte, ist aber immer jemand da. Aber es geht eben nicht darum, was mir am liebsten ist. Ist eine schwierige Situation, da man den Verlauf einfach nicht absehen kann.

Momentan isst sie kaum, heute ist auch wieder eine Punktierung des Pleuraergusses angesagt - trotz Talkumbehandlung laufen immer noch kleine Mengen Wasser nach. Das zieht sie natuerlich auch runter, da sie die Hoffnung hatte, nach der Behandlung waere alles gut. Wenigstens heilt die Bauch-Operationsnarbe gut, sie kommt auch langsam wieder auf die Fuesse, war gestern schon mit dem Physiotherapeuten im Park und hat mir ganz stolz berichtet, dass sie schon ein Stockwerk zu Fuss die Treppen hoch ist. Nur das mit dem Essen macht mir echt Sorgen - die Aerzte haben ihr schon Astronautenkost gegeben und auch mit kuenstlicher Ernaherung "gedroht", wenn sie nicht endlich isst. Als wenn das so einfach waere. Gestern hat sie dann wohl Suppe und ein bisschen was vom Nudelauflauf geschafft. Immerhin ...

Dir und Deiner Mutter jedenfalls alles Gute und viel Kraft in der naechsten Zeit
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  #114  
Alt 01.08.2007, 17:34
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Meine Mutter - laut Arzt bald pflegebedürftig

Hallo Eponine,

meine Mutter hat heute ihre Entscheidung der Ärztin mitgeteilt, keine Tumorbehandlung mehr, keine künstliche Ernährung mehr. Sie will in das von mir vorgeschlagene Hospiz bei mir in der Nähe.

Wenn sie was essen will, kriegt sie was, wenn nicht, dann nicht, auch nach künstlicher Ernährung kann sie jederzeit verlangen. Das finde ich gut.

Meine Mutter hat eine Patientenverfügung, ich habe auch die Vorsorgevollmacht, die Betreuungsverfügung etc - aber ich durfte das nicht entscheiden. Da geht es nämlich um die Einwilligungsfähigkeit meiner Mutter, und die ist noch lange gegeben, auch wenn sie meist sediert ist. Somit hätte zu diesem Zeitpunkt weder die Patientenverfügung noch die Vollmachten was gebracht.

Es ist ein schwerer Weg. Man muß einfach funktionieren.

Ich hab von meiner Firma jetzt die nächsten 2 Wochen unbezahlten Urlaub bekommen, danach hab ich 2 Wochen bezahlten Urlaub. Momentan geht es, weil ich eine Vertretung habe (die aber ab 30.08.) weg ist. Ich finde es toll von der Firma, ich kann jetzt beruhigt ohne Druck zu meiner Mum fahren.

LG

Astrid
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  #115  
Alt 01.08.2007, 20:01
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tinchen71 tinchen71 ist offline
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Standard AW: Meine Mutter - laut Arzt bald pflegebedürftig

Liebe Astrid,

..ein schwerer Weg..aber ein Hospiz ist sicherlich das Beste nun.
Ich umarme Dich ganz fest.

Christina.
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  #116  
Alt 03.08.2007, 00:05
martinaIna martinaIna ist offline
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Standard AW: Meine Mutter - laut Arzt bald pflegebedürftig

Liebe Astrid,

wenn ich deine Berichte der letzten Wochen lese, werde ich traurig und wütend zugleich. Verdammt, warum müssen die Ärzte (diese Ärztin) das so kompliziert machen? Warum dieses Hickhack?

Dass deine Mum nicht einfach ist und ihr Sterben nicht wahr haben will, ist schon schwierig genug, aber von Seiten des KH ist ja wohl auch nur zusätzliches Chaos reingegeben worden.

Ja, es bleibt Dir wohl nichts anderes, als zu funktionieren.
Ich wünsche Euch, dass durch die Leute im Hospiz endlich auch mehr Ruhe rein kommt.

Ich wünsch Dir weiterhin viel Kraft und zeig die Zähnchen, wenn's sein muss.

martina
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  #117  
Alt 03.08.2007, 10:44
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Meine Mutter - laut Arzt bald pflegebedürftig

Liebe Martina,

danke für Deine Worte - ein bißchen Zuspruch hilft immer, und wenns nur meiner Seele ist. Sie lechzt einfach nur nach ein bißchen Bestätigung, dass es richtig ist, was ich tue.

Ich bin seit letzten Donnerstag, als doch das CT stattfand, was ja am Tag vorher von der Ärztin als Blödsinn hingestellt wurde, richtig zur Hochform aufgelaufen. Mir war klar, dass das jetzt das Tüpfelchen auf dem i war. Dass da jetzt die Fronten geklärt werden müssen, da meine Mutter von den widersprüchlichen Aussagen völlig verwirrt war. Es ist ja schon für einen Gesunden nicht nachvollziehbar.

Also hatte ich das mit der Krankenkasse geklärt. Am Dienstag war ich auch soweit, mich an den Prof oder die Klinikleitung zu wenden. Ich habe ausgeharrt, ich wäre auch nicht gefahren, ohne was erreicht zu haben, ich hatte die Schnauze voll.

So kann man mit einem Schwerkranken nicht umgehen.

Somit hab ich meine Eckzähnchen wirklich ausgefahren. Ich hab der Ärztin auch klargemacht, dass, wenn sich meine Mum gegen weitere Therapien entscheidet, ein Umzug in ein Pflegeheim auf keinen Fall mehr von statten gehen wird. Das werde ich zu verhindern wissen. Die Ärztin sprach von 6 Wochen, wenn die Ernährung abgestellt wird. Also überschaubar. Und aufgrund des Zustandes auch gegenüber der Krankenkasse argumentierbar.

Weil ich aber die bestmögliche Betreuung meiner Mutter in dieser Phase möchte, habe ich eben mit dem Hospiz telefoniert. Ich hatte im Grund keine Hoffnung, dass da überhaupt eine Aufnahme in dieser Zeit möglich ist. Die Pflegeheime hier in München haben monatelange Wartefristen, ich konnte mir nicht vorstellen, dass es in einem Hospiz in München anders ist. Aber ein bißchen Glück muß man auch haben.

Nach allem, was ich hier gelesen habe, wäre es für meine Mutter ein Ort der Ruhe. Ein Ort, wo das Pflegepersonal mit dieser schweren Situation umgehen kann. Die Schwestern in Trißl können es nicht, auch wenn sie so was schon oft erlebt haben. Ich möchte einfach, dass meine Mutter liebevoll behandelt wird, dass ihr mit ihrer massiven Atemnot geholfen wird. Dass nach ihr geschaut wird. Und: Dass ich oft zu ihr kann. Das Hospiz ist hier in der Nähe, da kann ich öfters am Tag hinfahren, und wenn es nur für kurze Zeit ist, die meine Mutter wach bleiben kann. In Trißl geht das nicht.

Momentan hab ich wirklich das mentale Problem mit der - wie es hier so oft geschrieben wird - "Abschiebung ins Heim". Im LK-Forum findet man die letzten Tage so viele Beiträge darüber.

Ich muß inzwischen vor mir minütlich rechtfertigen, warum es so besser ist. Ausgelöst durch intolerante User, die sich nicht ein Fünkchen Gedanken machen, dass es so vielleicht für manche humaner und besser ist.

Solche Beiträge werfen mich absolut aus der Bahn.

Traurige Grüße

Astrid
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  #118  
Alt 03.08.2007, 15:59
Eponine1974 Eponine1974 ist offline
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Standard AW: Meine Mutter - laut Arzt bald pflegebedürftig

Liebe Astrid,

lass' sie labern. Ich finde, das hat ueberhaupt nichts mit "abschieben" zu tun, und ich kann Dich sehr gut verstehen. Mach' Dir nicht das Leben schwerer, als es in Deiner Situation ohnehin schon ist - Selbstzerfleischung bringt gar nichts.

Ich habe mir auch schon anhoeren muessen, dass allein der Gedanke an ein Pflegeheim oder ueberhaupt die Auseinandersetzung mit dem, was irgendwann wahrscheinlich kommen wird, ja total fatalistisch und nicht motivierend fuer meine Mutter sei. Oft genau von denen, die selbst ueberhaupt nicht beurteilen koennen, was es heisst, sozusagen als einzige Angehoerige damit umgehen zu muessen. Die selbst entweder noch nie einen schwerst krebskranken Angehoerigen hatten oder eben nicht als naechste Angehoerige allein damit umgehen mussten.

Ich wohne eben nicht um die Ecke, ich kann nicht jeden Tag fuenfmal vorbeisehen. Ich kann meine Mutter auch nicht zu mir holen und hier pflegen. Warum kommt das bei manchen direkt einem: "Der geht das ja am A... vorbei" gleich, obwohl es gerade das NICHT ist? Ich will das Beste fuer meine Ma, und ich glaube, dass sie das auch weiss, auch wenn die Situation fuer sie selbst momentan noch sehr schwer, da sehr frisch, ist.

Ich denke, dass wir alle hier nur das Beste fuer unsere Angehoerigen wollen, und solche Kommentare machen mich manchmal einfach nur wuetend. Hinzu kommt, dass sich keine zwei Situationen gleichen, und was fuer den einen die beste Loesung sit, muss es fuer den anderen noch lange nicht sein.

Lass' den Kopf nicht haengen und geh' nicht zu hart mit Dir selbst ins Gericht, Das ist fuer alle Beteiligten eine Ausnahmesituation. Wenn Du ueberhaupt jemandem Rechenschaft schuldig bist, dann Deiner Ma, aber bestimmt nicht anderen Usern. Und ich bin sicher, dass Deine Mutter weiss, dass Du in ihrem Interesse handelst
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  #119  
Alt 03.08.2007, 17:19
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Meine Mutter - laut Arzt bald pflegebedürftig

Liebe Eponine,

klar hast Du Recht, aber ich mache mir halt Gedanken. Auch mich machen solche Kommentare wütend.

Erst gestern hab ich mit einer Freundin telefoniert, sie war bei dem Gedanken an ein Hospiz entsetzt. Klar, ihre Mutter ist gesund, sie ist mit dem ganzen Werdegang nicht vertraut und dachte auch nicht daran, dass vielleicht auch medizinische Gründe gegen eine Betreuung daheim sprechen.

Ich hatte meine Mutter im Oktober mit massiver Atemnot bei mir - ich weiß, wovon ich spreche. Meine Mutter weiß auch, wie das war - ewig der Krankenwagen da. Jetzt ist das ganze ja noch schlimmer, wie sollen wir der Situation Herr werden? Dafür genießen andere eine jahrelange Ausbildung, wir sollen das in Tagen lernen? Wir sind weder Pfleger noch Ärzte und sind immer auf ein schnelles Handeln anderer angewiesen. In einem Hospiz kennen sie die Situation und können binnen Sekunden handeln. Hier kommt dann der Notarzt, weist sie ein oder lindert, fährt wieder, kommt wieder - diese Einsätze sind ja bei meiner Mutter mehrmals täglich.

Meine Freundin hat es verstanden. Einfach nur, weil sie sich in die Situation versetzt hat. Sie kann sich zwar nicht vorstellen, dass ihre Mutter in ein Hospiz geht, aber sie räumt schon ein, dass es vielleicht manchmal besser ist. Ihre Oma ist nämlich elendlich erstickt. Ist das dann humaner?

Wie geht es Deiner Mum Eponine?

LG

Astrid
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  #120  
Alt 03.08.2007, 19:24
martinaIna martinaIna ist offline
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Standard AW: Meine Mutter - laut Arzt bald pflegebedürftig

Hallo Astrid,

ich habe meinen Mann zuhause gepflegt und ich war absolut an meine Grenzen gekommen. Und das nach nur 24 Tagen echter Pflege und ohne Kinder. (Nur mit Tieren, die einfach nur minimal versorgt wurden bzw. die mir andere dann abgenommen haben). Dabei war mein Mann unheimlich lieb und nie renitent auch wenn er dement wurde.
Wer eine Pflege zuhause noch nicht geleistet hat, hat keine Vorstellung, was es physisch und psychisch bedeutet. Ich glaube, selbst Krankenschwestern können es nur erahnen.

Mal kurz zusammengefasst:

(zu-)kleine Wohnung,
ein 10jähriges Kind
keine andere Unterstützung als hin und wieder der Pflegedienst
die ständige Notwendigkeit fachlicher medizinischer Betreuung
eine nicht ganz einfache Patientin.

Ich glaube nicht, dass eine Pflege Zuhause besser wäre, vermutlich wäre sie nicht zu verantworten.

Dazu kommt: es ist ja Euer Zuhause und sowieso nicht das, deiner Mutter.

Du schiebst Deine Mutter ja nicht ins Hospiz ab und kümmerst Dich dann tagelang nicht um sie, sondern Du gibst nur die Pflege und Betreuung ab, die Du nicht leisten kannst, und bist trotzdem ja täglich present.

Laß Dir kein schlechtes Gewissen einreden. Du kannst vermutlich im Hospiz besser für sie sorgen, als wenn Du Zuhause alles (alleine) an der Backe hättest. Der medizinische und fachliche Bereich wäre eh Zuhause normal nicht zu leisten.

Niemand, der es wirklich kennt, wird dir Vorwürfe machen.

Liebe Grüße
martina
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