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AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander
Huch...
ist wohl ein missverständnisschwangerer Tag heut, gelle??? Ich werf einfach mal ein paar liebe Blicke in die Runde... Bitte bitte weiter fleißig sein. Ich wollte nur nicht mehr länger auf dem Thema herum reiten, sondern mich lieber wieder dem Umgang miteinander widmen.... Hui... wollte auch keinem ... und überhaupt ... und wieder lieb ....
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Liebe Grüße - Bibi ********************* Dankbarkeit ist die Erinnerung des Herzens |
#107
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AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander
Hallo ihr Lieben,
was mir zum Thema Umgang miteinander noch eingefallen ist: Ich habe meiner Mum einige Beiträge aus diesem Forum, manches Mal auch meine eigenen vorgelesen. Relativ oft hat sie dabei genickt, protestiert oder geweint. Es ist in jedem Fall für mich eine Möglichkeit, heraus zu finden wie sie die Dinge manchmal sieht. Vor allem wenn ich ihr fremde Beiträge vorlese sagt sie mir ihre Meinung dazu. Für mich ein gutes Barometer festzustellen, wo ich mich falsch verhalte. Ich glaube, ihr fällt es dann auch leichter weil sie mich ja nicht direkt kritisiert. Für sie war es auch ganz neu, meine Beiträge zu lesen. Auf einmal hat sie geweint und ich war furchtbar verunsichert, hatte ich ihr doch in meinen Augen etwas ganz normales vorgelesen, nicht von Traurigkeit geprägt oder von Aufgabe. Ich wusste nicht, was falsch war, ich wusste nur, dass ich auf keinen Fall erreichen wollte, dass sie traurig wird weil ich ihr etwas vorlese. Es ging um eben den Text, in dem ich geschrieben habe wie wir miteinander umgehen (Thread Lebenslauf) - der im Anschluss leider ganz falsch ausgelegt worden ist. Sie hat gesagt, dass sie ja weiß wie ich denke, dass sie es gut findet und das ich ncihts falsches gesagt habe. Aber jetzt, wo ich es ihr vorgelesen hatte, mit eigenen Worten, da wäre ihr bewusst geworden, wieviel Liebe darin mitschwingt. Es tat mir leid, dass sie geweint hat. Aber sie wollte nicht in den Arm genommen werden und hat mir gesagt, das ist gut so. Das muss raus. Damit kann ich manchmal ganz schlecht umgehen. Ich möchte dann immer gleich heile machen. Aber dann ist sie wieder da, die Auster. Das ist es wohl, was Östel so treffend mit dem Rollentausch beschrieben hat. Nur dass die Mütter wohl glaube ich mehr Zeit hatten, hinein zu wachsen. Jetzt möchte ich gerne was davon zurück geben und stelle mich manchmal so ungeschickt dabei an. Ich wünsche Euch einen schönen Tag, mit wenig Mißverständen, viel Geliebtsein und guten Nachrichten. Drückt mir für morgen die Daumen, ich hoffe es geht alles gut.
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Liebe Grüße - Bibi ********************* Dankbarkeit ist die Erinnerung des Herzens |
#108
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AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander
Liebe Betroffene, liebe Angehörige,
auch auf die Gefahr hin, mich jetzt unbeliebt zu machen, schreibe ich hier, ermuntert durch eine liebe Mitgenossin, doch einige Zeilen: Als erstes möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Ausgangsbasis natürlich die ist, dass man als "Nur-Angehöriger" niemals wissen kann, wie der Betroffene selber sich tatsächlich fühlt und wie dessen Gedanken sind. Zweitens, um das leidige Thema Statistik abzuschließen: Laut Statistik habe ich 1,5 Kinder, esse zwei Eis am Tag, trinke 2 Tasen Kaffee, usw. usw. Ich habe aber 2 Kinder, esse manchmal kein Eis am Tag, manchmal auch mal drei und Kaffee trinke ich mindestens acht Tassen am Tag (ja ich weiß, ist ungesund). Soviel zum Wertgehalt von Statistiken. Ich finde es gut, dass Bibi diesen Thread eröffnet hat. Ich denke auch nicht, dass er zu dem Angehörigenforum umgeleitet werden soll. Ich bin gerade deswegen nicht bei den Angehörigen, weil ich gerade von den Betroffenen Erkenntnisse über ihr Denken, Handeln, ihre Ängste, ihre Sicht, usw. erhalten will, genauso wie von den Angehörigen. Natürlich können sich die Betroffen bei manchen Themen (wie z. B. das Empfinden bei manchen Behandlungsarten, Chemos, Nebenwirkungen, usw.) besser austauschen, weil sie das gleiche durchmachen. Aber bei anderen Themen, dem täglichen Miteinander, dem gemeinsamen Durchleiden, usw., denke ich doch, dass es dem einen oder anderen Betroffenen auch wichtig ist, darüber von den Angehörigen zu lesen. Wozu man natürlich auch erwähnen muss, dass jeder Mensch anders ist, andere Sichtweisen hat. Jeder geht mit der Krankheit anders um. Als Beispiel: Christel möchte alleine zu den Chemos, einem anderen ist wiederum nicht vorstellbar, bei der Chemo alleine zu sein. Beides ist richtig, weil eben individuell. Ich denke auch, dass es viele Faktoren zu bedenken gibt, beim Umgang zwischen Betroffenen und Angehörigen. Z. B. das Verhältnis zueinander: Mutter und Kind, Ehepartner, Freunde, usw. Wie war das Verhältnis vorher? Wie hat es sich geändert? Wie ist die häusliche Situation? Sogar finanzielle Aspekte muss man teilweise bedenken. Es gibt so viel, was eine Rolle mitspielt. Trotzdem sitzen wir, sowohl die Betroffen wie auch die Angehörigen in einem Boot. Um auf meinen Eingangssatz zurückzukommen, ist es natürlich so, dass die Betroffenen auf der gefährlicheren Seite des Bootes sitzen. Das ist uns Angehörigen schon klar. Aber wir rudern kräftig mit. Vielleicht so sehr, dass vor lauter Mitrudern das Boot manchmal etwas mehr schaukelt. Aber wir tun es nur, weil wir helfen wollen, weil wir alles richtig machen möchten. Auch wir Angehörige haben Angstmonster, und nicht zu knapp. Andere vielleicht, aber wir haben sie. Täglich, stündlich, minütlich. Was macht man richtig, was macht man falsch, usw. Wie kann man unterstützen? Welche neuen Therapien gibt es, welche Studien? Wo und wann? Ist das richtig oder doch eher das? Habe ich was falsches gesagt? Habe ich mit meinen unbedachten Worten verletzt, obwohl ich es gar nicht wollte? In meinem Kopf ist ein Bienenschwarm, ständige Gedanken, Tag und Nacht. Die Gedanken kreisen nur noch um dieses Thema. Und obwohl einem völlig klar ist, dass man nur "Angehöriger" ist, verletzt es, wenn man dann hört, Du bist ja nicht Betroffener und kannst Dich nicht reinversetzen. Ich hoffe, Ihr versteht, was ich meine, ohne dass ich jetzt einen seitenlangen Roman schreibe. Irgendwie meine ich einfach nur, dass der Angehörige auch Betroffener ist und der Betroffene wiederum Angehöriger. Wieder auf den Ausgangssatz verweisend: Der Betroffene natürlich in einer anderen Art. Ich hoffe, dass ich niemanden mit meinem Statement verletzt habe. Wenn doch, bitte ich jetzt schon recht herzlich um Entschuldigung und hoffe, hier auch weiterhin in Eurer Gunst zu sein. Herzliche Grüße an alle Betroffenen und Angehörige Mapa |
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AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander
Zitat:
ohne Worte. Liebe Grüsse Annika |
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AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander
Hallo Bibi,
ich hab hier bisher noch nicht geschrieben, nur mitgelesen; möchte Dir aber auf jeden Fall sagen, dass ich morgen an Euch denke und die Daumen halte (das zumindest kann ich bisher ganz gut ;-)). Möglicherweise hat ja Dein Bauchgefühl unrecht?! Ich wünsch es Euch sehr! Viele Grüße Birgit PS: ich bin auch Angehörige. Bei mir ist es mein Vater. Erst hieß es Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metas in Lunge und Leber. Nun wissen wir: Kleinzeller mit Metas in Bauchspeicheldrüse, Leber, mittlerweile auch in Niere, Lymphen und ect... |
#111
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AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander
Liebe Annika,
danke für Deine Zeilen. Ich hoffe, Deiner Mama geht es einigermaßen gut. Du bist übrigens ein gutes Beispiel dafür, was ich unter anderem mit meinen Worten gemeint habe. Bei drei Kindern doch noch so viel Zeit für dieses Forum und Internetrecherche überhaupt zu finden, ist sehr bewunderns- und anerkennenswert. Alles liebe für Euch Mapa |
#112
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AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander
Hmmm...wie war das noch...man kann den anderen erst dann wirklich verstehen, wenn man in seinen Schuhen gelaufen ist..? *kopfkratz*... oder so ähnlich...
Ich hab auch einen schönen Spruch: man kann dem anderen nur VOR den Kopf gucken. Ich glaube nicht, daß Alex jemanden "anmachen" wollte, oder gereizt war. Vielleicht hat er sich einfach nur unglücklich ausgedrückt...? Wie auch immer. Wenn man Meinungen austauscht, kommt es zwangsläufig auch mal zu kleinen Reibereien. Macht ja nix. Schliesse mich nochmal den Vor-Schreiberinnen an, was das Nachempfinden-lernen von "Betroffenen" angeht. (wobei: Super-Worspiel-Satz von Mapa, mit dem Angehörigen=auch-Betroffener, oder so ähnlich!). Ich lerne viel hier, und kann doch AUCH sagen: meine Ma ist meist so offen zu mir, daß es fast schon wehtut - aber ich weiß, woran ich bin, mit ihren Gefühlen. Das ist mir wichtig. Freue mich über den schönen Austausch hier! Allen einen schönen, warmen Frühsommer-Abend! Blümchen
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In uns allen findet sich die Quelle höchster Weisheit - die Quelle der Liebe. (Thich Nhat Hanh) |
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AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander
Hallo liebe Mapa,
natürlich versteht auch ein Angehöriger meine Ängst und Sorgen. Dieser Krebs trifft immer eine ganze Familie. Mein Mann leidet genauso wie ich, wie du so schön schreibst, auf der anderen Seite des Bootes. Mir haben auch Angehörige hier im Forum schon sehr viel Kraft gegeben. Sollte vielleicht schreiben, ein Mensch, der noch nie mit Krebs in Berührung kam, kann sich in mich nicht reinversetzen. Was man während einer Chemo denkt, wenn das Gift durch die Venen läuft, kann für mich aber nur ein Betroffener nachvollziehen. Ist ja auch nicht so schlimm, oder. Ich bin halt so. Bis bald Gitta |
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AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander
Liebe Gitta,
"ich bin halt so" schreibst Du. Wunderbar, und bleibe so. Du bist genau richtig Ich habe ja auch geschrieben, dass bei solchen Sachen wie Behandlungen, Chemos usw., die Betroffenen natürlich untereinander sich besser austauschen können. Eine schöne Woche noch. Was macht Dein Feger? Herzliche Grüße Mapa |
#115
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AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander
Ihr Lieben,
ich bin ein bißchen im Stress und kann deswegen nur kurz antworten. Meiner Mama habe ich gerade vorgelesen und sie hat direkt "eingegriffen". Sie sagt, sie denkt immer positiv wenn die Chemo durch die Venen läuft und versucht zu handeln wenn die Dosis verringert wird. Sie sagt, sie weiß nicht wie es ohne wäre und will es sich auch nicht vorstellen. Aber das es schon geholfen hat, das weiß sie. Deswegen bezeichnet sie die Chemo auch nicht als Gift sondern hat sich damit angefreundet, es ist ja auch ein Helfer. Vielleicht liegt es auch daran, dass sie in meinen Augen so wenige Nebenwirkungen hat wenn man die ganzen verschiedenen Medikamente betrachtet, die schon versucht worden sind. Sie sagt, sie hat von Anfang an nicht damit gehardert. So, und nu brauchen wir alle dicken Daumen für morgen - trotz dem Glauben an den guten ChemoGott....
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Liebe Grüße - Bibi ********************* Dankbarkeit ist die Erinnerung des Herzens |
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AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander
Alles Gute für morgen, gute Nerven, nette Ärzte und vor Allem ein gutes Ergebniss. Regina
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AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander
Liebe Bibi,
sag Deiner Mutter bitte, dass eine Menge Daumen für sie gedrückt werden. Meine natürlich auch. Ich bin sicher, dass das Adeno-Maskottchen Schilla auch mal ihre Beinchen für Nichtadenos drückt. Liebe Grüße Christel |
#118
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AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander
Liebe Bibi,
dein Thread hier ist ja der Renner. Da kommt man mit Lesen ja gar nicht hinterher. Aber trotzdem hab ich beim Überfliegen gesehen, dass ihr morgen 'Daumendrücken' braucht. Ich wünsch euch ein möglichst gutes Ergebnis und hoffe, dass der Husten von einer Erkältung kommt. Toi, toi, toi und und fordere doch im Nestchen noch schilla als Unterstüzung an Liebe Grüße und eine angstfreie Nacht Jutta |
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AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander
Liebe Bibi,
auch von mir werden ganz fest die Daumen für deine Mutter gedrückt. Ich freu mich immer wenn Frauen die Chemo nicht als "Gift" ansehen. Ich nehm ja auch nicht eine Schmerztablette und denke dabei an Gift. Meine Chemo vor über 2 Jahren habe ich sehr positiv angenommen, es war für mich ein Medikament mit Nebenwirkungen, das mir hoffentlich helfen würde meine Krankheit zu überstehen. Es hätte mir nicht gutgetan die Chemo als was negatives zu sehn. Für deine Ma und auch dich alles Gute mischmisch Du bist eine wunderbare Frau (kann ich das so sagen?) JaaaaaaH. |
#120
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AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander
Liebe Bibi,
auch unsere Daumen sind gedrückt. Liebe Mapa, Du hast mir aus der Seele geschrieben,danke dafür und für alle anderen lieben und unterstützenden Worte.Ich habe zu unserem Arzt am Anfang mal gesagt: Eine ungeheure zusätzlich Belastung wäre die Erkenntnis-möglicherweise aufgrund fehlender und unzureichender Informationen-eine falsche und irreparable Entscheidung getroffen zu haben.Dieser Gedanke verfolgt mich immer noch,obwohl ich heute doch einiges mehr weiß. LG Lissi
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Wege entstehen dadurch,dass man sie geht. Franz Kafka Meine Beiträge stellen lediglich meine Meinung dar. Niemand muss sie akzeptieren, jeder darf es. Meine im KK-Forum veröffentlichten Bilder und Texte sind (auch in PN's) mein geistiges Eigentum. Ansonsten berufe ich mich auf die Nutzungsbedingungen des KK. |
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