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  #106  
Alt 08.12.2010, 11:17
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Karolinchen Karolinchen ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Du hast mich nicht erschreckt mit dem was Du geschrieben hast. Nur wie Du sagst, NOCH verstehe ich es alles nicht, aber das wird dann wohl noch kommen.
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Papa (20.12.1949-03.10.2010) -
die Zeit die ich mit Dir haben durfte war schön, ich wünschte Du hättest mehr davon gehabt - ich hoffe es geht Dir besser da wo Du jetzt bist! Und ich hoffe Du kannst mich von irgendwo noch sehen und an meinem Leben teilhaben, wenn Deins schon so plötzlich enden musste .
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  #107  
Alt 09.12.2010, 01:47
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Liebe Ramona,

wir haben halt das zweifelhafte Glück, den Koffer in der Ecke stehen zu haben. Den Koffer, den der andere nicht mit zu nehmen brauchte. Da steht er nun. In der Ecke, verstaubt doch nicht vergessen. Ob man ihn mal öffnen sollte um zu sehen, was er mitgenommen hätte? Vielleicht sind da auch ein paar Fotos von uns darin? Ich bin mir sicher: sie sind es!

Liebes Karolinchen,

nur Mut. Mach den ersten Schritt auf diese bemoosten, wackligen Steine.


Liebe Grüsse

Helmut
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  #108  
Alt 11.12.2010, 23:53
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

"Schade", denkt er noch, "ich hätte mich gerne noch bedankt." schliesst nun endgültig erschöpft die Augen und schläft ein. Nicht lange. Denn plötzlich sieht er sich von Feuer umgeben. Sturm peitscht ihm den Hagel waagerecht ins Gesicht. Panik erfasst ihn. Menschen kommen von überall, versuchen zu helfen. Verzweifelt kämpfen sie gegen die Urgewalt und können letztendlich doch nichts tun. Am Ende ist alles zerstört, verbrannt, tot ............. schweissgebadet wacht er auf. Tränen laufen über sein Gesicht. Verzweiflung, Angst und Trauer. Sein Leben ist zerstört. Nicht nur seins. Es tut ihm körperlich weh, wenn er an die glücklichen Zeiten zurück denkt. An die zerbrochenen Träume......

Sein Blick fällt auf den Felsen gegenüber. Dort hängen seine Kleider. Sie erinnern ihn, dass es nicht nur ein Traum war. Nicht gestern, nicht vorgestern, sondern die Wirklichkeit. Mechanisch steht er auf, die Kleider sind trocken, und zieht sie wieder an. Er schaut zum Fluss zurück, sieht die Furt und erinnert sich. Seine Knochen schmerzen, sein Körper ist voller blauer Flecken und Abschürfungen. Kaum noch Kraft zum Stehen.

Er setzt sich wieder an den Felsen, wickelt sich zusätzlich in die Decke ein. Es ist kalt. "Wo soll ich hin? Wirklich da hoch? Schaff ich das?" ............. "Ich will nicht! Ich will zurück. Dahin, wo ich herkomme. Will weitermachen, was wir begonnen hatten. So, wie es vorher war. Ich will, dass es wieder so ist!" Lange sitzt er kraftlos da, den Kopf auf den Knien. "WARUM?" hämmert es durch seinen Kopf "WARUM?"

Klein und schutzlos sitzt der Mensch immer noch am Felsen. Unfähig sich zu bewegen, alles tut weh. "Was war das?" Erschreckt hebt er den Kopf, schaut in die Dunkelheit. Ein Geräusch zwischen den Felsen. Er schliesst die Augen, lauscht angestrengt in die Nacht. "Ist da wer?" Nichts. Sein Körper ist angespannt, bereit aufzuspringen. "Ist da wer?" ruft er nochmal. Wieder keine Antwort. "IST DA WER?" schreit er in die Nacht. Sein Rufen verhallt ........ entäuscht sinkt er zurück. "Wer soll das auch sein. Ich bin alleine. Niemand ist hier. Nur ich ...... alleine." Absolute Stille. Das Rauschen des Flusses wird zu einem unerträglichen Getöse in seinen Ohren. Eintönig, kein Anfang und kein Ende ..... bis er müde und verzweifelt einschläft.
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  #109  
Alt 13.12.2010, 18:01
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Ariadne Ariadne ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Lieber Helmut,

schön von dir und bei dir zu lesen. Du bist schon um so vieles weiter (weiser ). als ich.
Nicht frostige, aber schneeige Grüße aus dem hohen Norden,

Marian
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  #110  
Alt 13.12.2010, 22:43
Benutzerbild von petra48
petra48 petra48 ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Lieber Helmut,

freue mich immer, von dir zu lesen.
Du triffst alles immer so auf den Punkt.

Hier ist wieder Land unter mit viel Schnee obendrauf.
Mein Hund hat Riesenspaß. Das Frauchen weniger. Nachdem ich eine Rutschpartie vom Weihnachtsmarkt nach Hause hinter mir hatte, durfte ich noch 1 halbe Stunde Schnee räumen.

Auch jetzt vermisse ich meinen Mann auf eine andere Art. ER hätte mich abgeholt......Ich fühlte mich bei IHM soooo sicher.....
Ich wäre einfach gefahren. Und wenn ich nicht mehr weiter gekonnt hätte, wäre ER gekommen. Mit diesem Wissen hätte ich mich alles getraut.
Seit er nicht mehr da ist, bin ich vorsichtiger geworden, was das Autofahren betrifft. Bin früher gern bei Schnee gefahren. Stamme ja aus dem Bergischen Land.

Aber die Luft ist toll. Und wenn ich jetzt Urlaub hätte, würde ich den Schnee so richtig genießen :-(
Eigentlich liebe ich Schnee. Aber nicht, wenn ich so weit fahren muss.

Liebe Grüße
Petra
__________________
Meine große Liebe *1952, BSDK seit 05/2006, friedlich in meinen Armen eingeschlafen am 29.06.2008
Meine Mutter *1925, BK seit 08/2006, OP und Bestrahlung, DK seit 06/2009 OP, Rezid. BK 10/2009, Lu-Metas 03/2013, eingeschlafen am 3.10.2013

Leuchtende Tage.
Nicht weinen, dass sie vorüber.
Lächeln, dass sie gewesen. (Konfuzius)
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  #111  
Alt 16.12.2010, 04:08
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Lächeln AW: Hinterblieben, nur wo?

Liebe Marian,

weiter? Weiss nicht so ganz, ob das tatsächlich so ist. So manches hat, bevor ich es hier schreiben kann, zuerst mal ne unmenge Kraft gekostet. Schon oft war ich drauf und dran, einfach nur vergessen zu wollen, die Vergangenheit zu streichen, mich an den Felsen zu legen und nichts mehr zu hören ausser das Getöse des Flusses. Manchmal wird es nicht unbedingt leichter dadurch, dass man einen Gedanken zu Ende gedacht hat.

Zitat:
Zitat von petra48 Beitrag anzeigen
Auch jetzt vermisse ich meinen Mann auf eine andere Art. ER hätte mich abgeholt......Ich fühlte mich bei IHM soooo sicher.....
Liebe Petra,

so ähnliche Gedanken hatte ich auch bereits. Warum gerade dieses Zitat? Ich hab den Satz mehrmals durchgelesen. Irgendwas wuselte in meinem Kopf herum. Bis ich es dann wusste.

War es nicht auch umgekehrt so? Warst nicht du auch eine feste Grösse für deinen Mann? Dreh den Satz mal um. Ich bin mir sicher, es ist kein Zufall, dass du gerade diesen Satz so betont hast. Es kam ja nicht von ungefähr, dass er gerade mit DIR durch Dick und Dünn gegangen ist. DU warst auch für ihn ein Felsen, an welchen er sich anlehnen konnte. Ein Dankeschön?

Ich bin überzeugt, es gibt keine Zufälle. Warum hast du das gerade hier geschrieben. Hab die letzten 3 Tage deinen Beitrag schon öfters gelesen. Hab jetzt erst geantwortet und da kam mir dieser Gedanke. Hätte ich gestern oder vorgestern schon geschrieben, der Satz wäre ganz bestimmt untergegangen. Bin wieder wach geworden und konnte nicht weiterschlafen. Hab einen Tee getrunken. Jetzt bin ich wieder müde und kann weiterschlafen. Nicht jeder Gedanke, nicht jeder Satz kommt aus uns selber. Verstehst du?


Alles Liebe

Helmut
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  #112  
Alt 17.12.2010, 00:53
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Ich denke wir leiden so ungefähr alle an dem gleichen Mangel….

Fehlender Gedankenaustausch, der zu Ergebnissen führt. Mal heiß mal ruhig debattiert. Jenes gewisse Wortspiel, begleitet von Blicken, die nur wir deuten konnten, und damit umzugehen wir auch bei hitzigen Debatten ein eingespieltes Team waren.

Die liebevolle Begrüßung an der Tür z.B. und die Besorgnis in der Stimme wenn der Einkauf etwas länger gedauert hatte. Eine Besorgnis um mich, dass ich hätte verloren gehen können. Wo ich doch nie verloren gehe.

Das Anlehnen und die warmen Hände: – „Gut das du wieder da bist.“

Das gemeinsame Essen. Und überhaupt sich Mühe zu machen etwas Besonderes zu kreieren, den Tisch gepflegter zu decken, der Wein aus funkelnden Gläsern.

Streicheleinheiten noch und nöcher, und wenn sie nur im Vorübergehen geschahen.

Und ein Blick in diese Augen, graugrün und unergründlich, die Schmetterlinge im Bauch verursachen konnten.

Die Ruhe und Zuverlässigkeit.

Das Besprechen alltäglicher Probleme. Zum Beispiel musste ich meinen wochenlangen Kampf mit der Telekom heute allein fortsetzen, alleine wie ein HB-Männchen in die Luft gehen vor Zorn.
Oder der Heizungsmensch, der mir heute eine neue Heizung andrehen wollte, nur weil die vorhandene schon 20 Jahre alt sei, ohne dass diese Anstalten machte überhaupt kaputt zu gehen. Jedenfalls heute noch nicht.

Natürlich sind diese Dinge von mir alleine lösbar, natürlich lasse ich mir nix andrehen und natürliche habe ich heute ein gepfeffertes Beschwerdeschreiben an die Telekom versandt. Aber - irgendetwas fehlt.

Leo pflegte diese besondere Harmonie zwischen uns mit Seelenverwandtschaft zu bezeichnen. Seelenverwandtschaft wird es für mich nie wieder geben. Ich weiß darum, und ich bedauere diese Erkenntnis nicht. Dass ich sie kennenlernen durfte und sie verloren habe, das ist das schmerzhafte Problem.

Ich wünsche Euch ein glückliches Adventswochenende und bleibt nicht im Schnee stecken.
Liebe Grüße
Marian

.....................................

Geändert von Ariadne (17.12.2010 um 01:02 Uhr)
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  #113  
Alt 17.12.2010, 22:24
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Hallo lieber Helmut...
wollte nur mal wieder vorbei schauen und dir liebe Grüße da lassen...und Bescheid geben, dass die Kofferfrage noch nicht geklärt ist...
Seitdem Omi verstorben ist, schneit es bei uns unaufhörlich...ist das ein Zeichen??? Meine Träume haben auch aufgehört...kann jetzt wieder gut und tief schlafen...hat wohl auch eine Menge zu bedeuten...zumindest was Ruhe und inneren Frieden anbelangt...
Liebe Grüße von Ramona...
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  #114  
Alt 18.12.2010, 00:12
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Lächeln AW: Hinterblieben, nur wo?

Liebe Ramona,

siehste, die Kofferfrage hab ich auch noch nicht geklärt. Will heissen, ihn geöffnet. Ich werde mich hüten das zu versuchen. Ich glaube auch so zu wissen, was drin ist.

Heute Nachmittag, der Schneepflug hatte meinen Parkplatz vorm Haus zu geschaufelt. Hatte versucht über den Schneewall zu fahren, ging nicht. Ich hatte Mühe, wieder frei zu kommen und dann ein anderes Plätzchen gefunden. Ich war also draussen, hab den Wall eingeebnet. Mein Nachbar und Fahrradkumpel kam gerade nach Hause und schippte dann auch Schnee. Vor seiner Garage:

"Noch Luscht uff e Flasch Bier?"
"Nä, liewa nit. Muss noch en de Baumarkt."

Ich schau nach oben: Wolken, Schnee fällt herunter. Viel Schnee .......

"OK. Ääni geht. Ich fahr doch dem Wetter nimmi weg. Morje is aach noch a Daach."

Bockbier. 6,8 % .

"Na, gudd. Uff äänem Bähn steht ma nit gudd. "

Warum auch nicht. Jedenfalls stehen wir lange Zeit zusammen und reden/lästern über alles und jeden. Muss auch mal sein.

Er: "Letscht Naacht bin isch wach wor."
"Awwa nit vunn mir. Honn heit Naat kä Mussik gemacht."
"Nää, wa umm 4 Uhr Moins."
"Mänschde, das wird misch abhalle? "
"Nää, dass wääs isch jo . Wa wass onneres."
"E, unn wass?"
"Seerscht honn isch nit gewisst, warum. Donn iss ma uffgefall. Ess wa so ruisch. Kä Audo, kä Vochel unn kä Wildsau. Nix. Absolut nix. Honn rausgeguggt und bin vaschrock. Alles volla Schnee ."

Winter. Schnee. Es ist tatsächlich so: Ruhe. Kein Laut, vorallem wenn es so viel schneit. Immerhin lagen 20 cm auf der Strasse und drumherum.

Winter. Schnee. Die Natur macht Pause. Die Menschen auch. Notgedrungen. Heute so wie früher. Na gut, heute nicht mehr so ganz. Trotzdem. Der Schnee dämpft den Lärm bis auf Null. Vieles kommt zum Stillstand. Trotz aller Technik. Die meisten Menschen ärgert das. Sie akzeptieren die Natur nicht mehr, sie ist lästig. Nur mühsam und mit sehr viel Aufwand läuft das monotone Räderwerk wieder an.

Winter. Schnee. Ein Fest des Friedens als Höhepunkt. Der Sinn so oft übersehen, vergessen. Ein Licht im Dunkel der langen und kalten Nächte. Ein Fest aus uralter Zeit als Dunkelheit noch was erschreckendes war, lange bevor es Christen gab. Von Sonnwendfeier auf Weihnachten umfunktioniert, doch mit gleichem Ziel: ein Versprechen auf den Frühling, auf ein friedlicheres Leben und eine bessere Zukunft über den Tod hinaus.

Diese Ruhe hab ich auch genossen am Fenster. Es war mir egal, dass es in die Wohnung geschneit hat, dass mein Arm auf der Fensterbank fast festgefroren ist. Schneeflocken im Gesicht, egal.

Diese Ruhe, diese Stille, dieser Frieden ..... alles steht still. Auch scheinbar die Zeit. Unberührter Schnee. Wir sollten solche Momente in uns aufsaugen. Hinschauen, hinhören und ...... hinfühlen.

Ein Zeichen? Ganz sicher! Alles hat seinen Sinn.


Alles Liebe

Helmut
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  #115  
Alt 19.12.2010, 22:51
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Daumen hoch AW: Hinterblieben, nur wo?

Liebe Marian,

da hast du vollkommen recht. Es sind die Gleichen Probleme, die uns alle beschäftigen. Ein Lächeln, das fehlt. Eine Diskussion, die fehlt. Eine Berührung, die Übereinstimmung, die fehlt. Manchmal sogar ein Streit.

Sag niemals nie! Sollte man tatsächlich nicht. Dasselbe wird es nie mehr geben. Vielleicht dasgleiche? Das Pflänzchen "Leben" regelmässig giessen, weil man weiss, was es bedeutet.


Alles Liebe

Helmut
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  #116  
Alt 19.12.2010, 22:56
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Ute08 Ute08 ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Lieber Helmut
schön von dir zu lesen.

Aber wo spricht man dieses Platt?
Komm ja kaum mit unserem eigenen hier klar.
Da ist deine ne echte Herausforderung.

Komisch, früher hätte ich mich auch aufgeregt wegen dem Schnee.
Wenn man das Haus besser nicht verlässt, hätte ich ständig gemurrt,
weil ich noch dies und jenes zu erledigen habe.
Das ist heute anders. Ich kann den Schneefall ganz entspannt verfolgen, auch mal das Gesicht in die Schneeflocken halten und den unberührten Garten bewundern. Heute denke ich, morgen ist auch noch ein Tag, um manches zu erledigen , oder übermorgen oder...
Man wird doch um einiges gelassener...
Dir einen lieben Gruß und weitere nette Begegnungen bei nem Bierchen
Ute
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Meine Tochter Melanie + 31.10.2009 14.54 Uhr
Du durftest nur 17 Jahre alt werden.
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  #117  
Alt 19.12.2010, 23:15
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Daumen hoch AW: Hinterblieben, nur wo?

Zitat:
Zitat von Ute08 Beitrag anzeigen
.....Ich kann den Schneefall ganz entspannt verfolgen, auch mal das Gesicht in die Schneeflocken halten und den unberührten Garten bewundern.....
Liebe Ute,

hat das was mit Akzeptanz zu tun? Mit der Weisheit und der Ruhe des Älterwerdens? Naja, Weisheit, ich weiss nicht so recht. Also, zumindest was mich betrifft . Ich behalte mir vor, manchmal auch noch Kind sein zu dürfen. Annehmen, das Beste draus machen. Den rauschenden Regen zu hören, dem Getöse des Sturms, das Donnern zu hören und die Blitze zu sehen, die Sonne geniessen und den taumelnden Schneeflocken zu zu schauen. Meine Enkelinnen haben mich wieder dran erinnert, was es heisst, unvoreingenommen zu sein.

Heute hab ich unten in der Wohnung meiner Schwiegermutter gestanden und den winterlichen Garten durch die grossen, bis zum Boden reichenden Fenster bestaunt. Ein längst vergessener und lange übersehener Ausblick.


Liebe Grüsse

Helmut
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  #118  
Alt 19.12.2010, 23:23
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Ute08 Ute08 ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Und wo kommt nu dieses Kauderwelsch an Platt her?
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  #119  
Alt 19.12.2010, 23:28
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Lächeln AW: Hinterblieben, nur wo?

Achso......

sorry, vergessen . Eine Nebenwirkung des Älterwerdens .

Dass Platt kummt aus da Näh vunn Saabrigge em Saalond unn de umliejende Derfa. Klaro?




Helmut


PS: en francais: Sarrebruck et ces jolie petites villages, Saarlande
enn deitsch in deutsch: Saarbrücken, Saarland, und umliegende Dörfer
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Geändert von HelmutL (19.12.2010 um 23:39 Uhr) Grund: Übersetzung
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  #120  
Alt 21.12.2010, 11:50
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Zitat:
Zitat von Birgit763 Beitrag anzeigen
Ein Lächeln für euch alle hier mit lieben Grüßen
Guten Morgen liebe Birgit,

du hast mich an was erinnert: ein Lächeln. Ein Lächeln für die Anderen und für sich selbst. Ich geb dir meins zurück .

Ich kann mir die Riesengaudi vorstellen, die ihr Beide hattet. Keine Schneeballschlacht? So mit "einseifen" und so? Als Kinder kamen wir oft genug halb erfroren mit nassen Schuhen und Kleidern nach Hause. Mama oder Oma haben dann zwar regelmässig geschimpft von wegen und "wie siehst du wieder aus" und "willst du krank werden" und "musst du dich immer im Schnee rumwälzen" und so. Doch ich denke, innerlich haben sie uns beneidet und gelächelt, dann auch gleich heisses Wasser in die Wanne und uns zum Auftauen da hinein gesteckt. Die Kleider am Ofen zum Trocknen aufgehängt oder, je nach dem, gleich in die Waschküsche.

Es gab damals nur wenige Autos. Gleich beim Haus gibts eine abschüssige Seitenstrasse, das war unsere Schlittenbahn. Heute unvorstellbar. Nach der Schule schnell die Hausaufgaben und dann ab. Innerhalb kürzester Zeit war der Schnee platt und spiegelblank. Doch zuerst musste der Schlitten ordentlich präpariert werden. Der Rost an den Kufen wurde mit Schnee so weit es geht abgerieben und dann wurden die Kufen sorgfältig mit einer Speckschwarte aus Mama's Kühlschrank eingerieben. Dann ging es auf die Piste.

Diese Vorbeitung war sehr wichtig und musste sorgfältig gemacht werden. Schliesslich ging es darum: wer hat den schnellsten Schlitten! Am schnellsten waren die kurzen. Die Sitzfläche war mal gerade höchstens 40 cm lang. Mein Kumpel und ich, wir besassen solche Schlitten. Man musste schon sehr gut lenken können, um mit diesen Dingern ohne Sturz und Dreher nach unten zu kommen. So manches Mal haben wir die Strasse geküsst und ich kann mich an einige Blessuren erinnern.

Nix da: ein Indianer kennt keinen Schmerz! Also aufstehen und nochmal von vorne. Gegen Abend kamen dann noch die Grösseren und manchmal auch ein paar Erwachsene. Riesigen Spass machte auch das Bobfahren. Drei, vier, manchmal fünf Schlitten aneinander gebunden und dann ab. Alleine das Anfahren war eine Kunst. Der Erste vorne war zu schnell. Anschieben und ..... rumms .... nach vorne übern Schlitten gerutscht und auf die Nase gefallen. Irgendeiner in der Reihe hat mal wieder gepennt und alle ausgebremst. OK, irgendwann hats dann funktioniert und wir donnerten mit viel Geschrei die Strasse runter. Manchmal kamen wir auch alle unten an. Oft fehlte einer, weil er unterwegs runtergefallen ist oder es gab einen Dreher unterwegs (manchmal mit Absicht ), die Schlitten verkeilten sich und alles purzelte kunterbund lachend und schreiend über die Schlittenbahn oder seitlich in die tiefen Schnee, was noch besser war. Keine Sorge, wirklich ernsthaft verletzt hat sich dabei niemand.

Der von uns am meisten gefürchteste Mann im Winter war Ä-Ä-Ärwin. OK, nicht besonders nett von uns Kindern. Eigentlich hiess er Erwin. Er stotterte fürchterlich und war geistig auch nicht besonders helle. Das war der Gemeindearbeiter. Es gab damals nur den einen. Damit er sich versorgen kann, hatte die Gemeinde ihn als solchen angestellt. Er machte seine Arbeit durchaus gut, da gibt es nichts zu sagen. Naja, das ist ja noch kein Grund, jemanden zu fürchten. Leider war er auch für das Streuen der Strassen zuständig. Damals nicht mit Salz sondern mit Granulat aus dem Kraftwerk.

Anscheinend ( ) hatte er sich mal wieder über uns geärgert. Na gut, wir waren keine Unschuldslämmer . Jedenfalls treffen wir uns alle und was war? Ä-Ä-Ärwin hatte seine Rachegelüste gestillt: die ganze schöne, spiegelblanke Schlittenbahn war mit Granulat gestreut ! Wir nach Hause gerannt und Besen geholt. Half nix. So ein Mist. Na warte.....Erwin . Na gut, dann irgendwo anders. Ging dann auch. Ich kann mir so manches grinsende Gesicht hinter den Fensterscheiben der Häuser vorstellen .


Ich wünsche euch ein "mal innehalten",
ein Lächeln,
nach aussen,
nach innen,


euer Helmut
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