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AW: ich wollte nie hier schreiben
Ich möchte gerne meine Erfahrungen mit Psychologen mit euch teilen.
Vor über 5 Jahren war ich am absouten Tiefpunkt in meinem Leben angelangt, auf die Gründe möchte ich nicht näher eingehen, aber mir wurde bewusst, dass wenn ich mir nicht professionelle Hilfe suche, ich vor die Hunde gehen werde. Es hat mich als Mann unsagbare Überwindung gekostet einen Psychologen zu kontaktieren und dann auch hinzugehen. Hier ist wichtig zu wissen, dass man bis zu 5 Probesitzungen pro Psychologen hat, bevor man sich für diesen entscheidet, damit dieser dann die Therapie bei der Krankenkasse beantragt. Und das kann ich jedem nur dringendstens empfehlen, probiert so lange Psychotherapeuten aus, bis ihr den-/diejenige findet bei dem ihr euch 100%ig sicher und geborgen fühlt, bei dem ihr merkt, dass ihr ihm alles erzählen könnt! Das Patienten - Therapeutenverhältnis ist so unsagbar wichtig, in meinen Augen fast noch wichtiger als die Therapieform selbst!!! Meine ersten 3 Probesitzungen bei 3 verschiedenen Therapeuten gingen komplett in die Hose, sie passtennicht zu mir, und dummerweise erlebte ich dann gerade ein kleines Hoch, was mich wieder davon abgehalten hat nach einem Therapeuten weiterzusuchen. Ein großer Fehler, denn ein Jahr später war es schlimmer denn je und ich machte mich wieder auf die Suche und fand dann endlich die richtige Therapeutin für mich! Die erste Zeit war sehr hart, viele Erkenntnisse die ich in der Therapie gewonnen hatte, überforderten mich, aber allmählich ging es bergauf und es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens, wenn nicht sogar die Beste, mich in Therapie zu begeben! Ich bin jetzt 4 Jahre in Therapie, habe mein Leben dadurch wieder fest in den Griff bekommen, der Tod von Papa hat diese Stabilität natürlich schwer erschüttert, aber ich weiß dass ich bei meiner Therapeutin sehr gut aufgehoben bin und die Gespräche über Papa mich jedes mal ein kleines Stückchen weiterbringen. |
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AW: ich wollte nie hier schreiben
Nachdem das letzte wochenende ein furchtbarer alptraum war bin ich am montag zum psychologen gegangen und der hat mir dann medikamente verschrieben bzw. ein medikament für den notfall. dienstag war ich dann noch zur gesprächstherapie und seitdem kann ich wieder einigermaßen leben. ohne medikamente hätte ich es nicht geschafft.
ich bin zwar immer noch sehr sehr traurig und vermisse meinen mann schrecklich aber ich denke mit sehr viel liebe an ihn und habe ihn fest in meinen herzen. all das wäre vor einer woche nicht möglich gewesen weil ich dachte ich würde vor schmerz und kummer verrückt. 1000 gedanken gingen mir durch den kopf, ich war unfähig einen klaren gedanken zu fassen und habe 3 tage nur durchgeweint. ich war völlig fertig. lg gitti
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mein Mann: Adenokarzinom man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt trotzdem wenn es dunkel ist - Kafka |
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AW: ich wollte nie hier schreiben
Liebe Gitti,
ich hab mir schon sowas gedacht, als du dich gar nicht mehr gemeldet hast. Ich bin sehr froh, dass du Hilfe gesucht und bekommen hast und dass es dir nun so ein bisschen besser geht. Manche Menschen stehen diesen Psychopharmaka total negativ gegenüber, das ist aber eigentlich Unsinn, schließlich sind die Medikamente genau für solche schweren Krisen im Leben da. Sie nehmen einem nichts weg, aber sie erleichtern einem das Leben wenigstens ein bisschen. Monika |
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AW: ich wollte nie hier schreiben
heute vor 3 monaten ist mein mann gestorben. die zeit vergeht so schnell. das erste wochenende wo ich nicht weine und keinen zusammenbruch habe - dank der tabletten. wie schon gesagt, es schmerzt sehr sehr stark, er fehlt mir zu jeder stunde, an jeder ecke, an jedem tag aber ich bin wieder aufgestanden und lebe weiter. so hätte es auch mein mann gewollt. er sagte mal zu mir ich soll mir ein schönes leben machen wenn er nicht mehr wäre und ich fragte ihn wie das gehen soll wenn er nicht mehr da ist - antwort darauf wußte auch er keine.
ich bin sehr sehr sensibel geworden und stoße mich an vielen unwichtigen dingen im leben die für andere scheinbar sehr wichtig sind. an dem muß ich noch arbeiten. gestern war ich mit einer freundin in den weinbergen bei blauen himmel und sonne spazieren, danach sind wir zum heurigen gegangen und abends haben wir etwas gespielt. ich hatte sogar ein kleines kleines bischen freude an diesem schönen späten sommertag, diese freude dauert zwar meist nicht lange aber sie war zumindest kurz spürbar für mich. jetzt ist draußen nebel und die stimmung ist doch sehr bedrückend. ich werde mich jetzt anziehen und auf den flohmarkt fahren. vielleicht finde ich etwas was mir ein bischen freude bringt. lg gitti
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mein Mann: Adenokarzinom man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt trotzdem wenn es dunkel ist - Kafka |
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AW: ich wollte nie hier schreiben
liebe gitti..
deine zeilen freuen mich so sehr. schön, daß du wieder etwas freude am weiteren leben hast. unsere lieben da oben freuen sich darüber auch sehr. du bist auf einem guten weg und ich wünsch dir von herzen, daß du weiterhin in bewegung bleibst und drück dich einfach mal innig. schönen sonntag für dich, tine
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MISS YOU MAMA 24.02.1944-15.10.2012 |
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AW: ich wollte nie hier schreiben
Liebe Gitti,
ich wünsche dir einen einigermaßen erträglichen Tag Schade, dass wir alle so weit auseinander wohnen, ich fände es sehr schön wenn man sich auch mal persönlch kenennlernen könnte. LG Monika |
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AW: ich wollte nie hier schreiben
auch von mir mein allerherzlichstes Beileid , ich weiss wie du dich fühlst meine Mama ist am 5/10 gestorben und es ist sehr sehr schrecklich . ich wünsche dir trotzdem ganz viel kraft und drücke dich ganz feste.
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AW: ich wollte nie hier schreiben
In Gedenken an unsere Lieben an diesem besonderen Tag.
Mein Schatzi ich liebe Dich so sehr. Du wirst immer in meinen Herzen wohnen bleiben. Wünsche Euch einen halbwegs erträglichen Tag LG Gitti
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mein Mann: Adenokarzinom man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt trotzdem wenn es dunkel ist - Kafka |
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AW: ich wollte nie hier schreiben
heute nacht habe ich von meinen mann geträumt, es war so schön, wir haben uns an seinem letzten tag noch unterhalten können und haben uns verabschiedet. das war ja leider im wirklichen leben nicht möglich denn mein mann hat am 9.6. morphium erhalten und ab 10.6. konnten wir uns nicht mehr unterhalten weil er völlig weggetreten war - verstorben ist er dann am 27.7.
es fehlt mir so sehr das wir uns nie wirklich verabschieden konnten - vielleicht kann ich es in meinen träumen nachholen. lg gitti
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mein Mann: Adenokarzinom man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt trotzdem wenn es dunkel ist - Kafka |
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AW: ich wollte nie hier schreiben
Liebe Gitti!
Das erste Allerheiligen ist ein schwieriger Tag für uns gewesen! Ich habe diesen Tag so schön ich konnte gestaltet, bin ans Grab und habe viel an meinen Papa gedacht. Ich hoffe dir ist es ähnlich ergangen! Alles Liebe, drück dich ganz fest!
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Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom Diagnose am 21.12.2011 am 23.2.2013 |
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AW: ich wollte nie hier schreiben
Hallo Gitti,
kurz nach dem Tod meines Vaters habe ich auch so einen Traum gehabt. Er ist an einer schweren Herzerkrankung langsam zugrunde gegangen, es war kein Krebs. Die Dinge, die man nicht mehr besprechen konnte, die haben wir 2 in diesem Traum besprochen. Ich glaube hundertprozentig daran, dass mein Vater mich da besucht hat - wie dein Mann dich! Drück dich, Monika |
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AW: ich wollte nie hier schreiben
Liebe Gitti,
ja...das kannst Du! Träume kommen einfach...und da wird so viel "Erinnertes" hoch gewirbelt...da steckt auch einfach eine schöne Form...von "wollte ich Dir noch sagen" drin...und...es lässt einfach ein Lächeln zurück...dann unbedingt...Lächeln in ein Marmeladenglas...Deckel drauf...haltbar!!! Sage ich mal... : 7 Wochen künstliches Koma..."erweckbar"...Abschied 10 Tage vorher....irgendwie...geflüstert...aber soo gut LG Morgana
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Die Seele hätte keinen Regenbogen, wenn die Augen nicht weinen könnten. [Indianische Weisheit] |
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AW: ich wollte nie hier schreiben
Unsere Lieben wachsen,
wenn sie gegangen sind, in uns hinein. Werden ein Teil von uns. Geben uns ihre Liebe und Kraft, und am Ende bewahren wir sie unsichtbar in uns.
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mein Mann: Adenokarzinom man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt trotzdem wenn es dunkel ist - Kafka |
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AW: ich wollte nie hier schreiben
möchte mich von euch für eine zeitlang verabschieden, ich fliege morgen mit freunden nach zypern. Ich hoffe sehr das es eine schöne zeit wird - obwohl ich ein bischen angst davor habe.
im moment geht es mir so lala, mal besser, mal schlechter. meinen mann vermisse ich ganz schrecklich. manchmal ertappe ich mich dabei das ich ihn anrufen möchte weil ich ihn was fragen will ...................... oder mich einfach ausweinen möchte, das sind oft sekundenbruchteile wo ich denke er wäre noch da und dann holt mich die realität doch wieder ein. ich wünsche euch erträgliche tage lg gitti
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mein Mann: Adenokarzinom man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt trotzdem wenn es dunkel ist - Kafka |
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AW: ich wollte nie hier schreiben
Liebe Gitti,
ich wünsche dir, dass du dich in dem Urlaub ein bisschen erholen kannst. Dein Mann ist immer bei dir. GLG Monika |
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