#121
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AW: Mut
Hab im Moment einen Telefonanruf von meiner Mama bekommen. Sprach mit dem Oberarzt von der Klinik: 90% muß sie die Reha abbrechen, Verdacht auf Rezidiv. Der Arzt will mit der Klinik sprechen, in der sie Chemo und Bestrahlung bekam, damit sie direkt dorthin kommt.
Ina |
#122
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AW: Mut
Ach Ina, es tut mir so wahnsinnig leid. Es kommen einem die Tränen, wenn man sich Eure Situation vorstellt. Ihr habt jetzt Angst vor dem rezidiv und da ist es doch bestimmt besser, die Kur abzubrechen ud sofort herauszufinden, ob da was ist. Es ist bestimmt auch schöner für Deine Mami, ihre Tochter wieder in der Nähe zu haben. Versuch ihr ein wenig die Angst zu nehmen. Und ich hoffe, für Dich ist jemand da.Sollte es ein Rezidiv sein,wirst Du Hilfe benötigen, ich meine auch fürs emotionale.Aber noch ist alles offen.hattest Du mir nicht damals gesagt, ich soll mich nicht vorher verrückt machen?
Fühl Dich umarmt Juliane |
#123
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AW: Mut
Hi Juliane
Merci und es stimmt. Das hab ich dir damals gesagt. Ich erfahr jetzt am eigenen Leib, daß es recht schwierig ist manche Sachen umzusetzen, aber ich werde es versuchen. Ich hab übrigens liebe Menschen um mich und super Ärzte, die mir helfen - und trotzdem hab ich Angst. LG Ina |
#124
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AW: Mut
Liebe Ina,
Deine Zeilen zu lesen, eben noch die Hoffnung auf eine gewisse Erholung in der Reha, nun das. Leider können wir Dir alle nicht die Angst nehmen, gut, dass liebe Menschen um Dich sind und zum Ausweinen hast Du auch uns. Ganz liebe besorgte Grüße Michaela |
#125
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AW: Mut
Ich hab heute wieder mit meiner Mama telefoniert. Sie bekommt jetzt Sauerstoff. Die Blutgaswerte sind schlecht und sinken von Messung zu Messung.
Wie geht`s weiter? Ich hab langsam das Gefühl, daß ich bald meine Mama verlieren werde. Sie ist meine beste Freundin. Wir hatten die letzten 20 Jahre nie ein Mutter- Kind - Verhältnis. Sie ist meine Freundin. Sie weiß alles und war immer für mich da. Manch einer könnte jetzt auch sagen: werd doch mal erwachsen. Ich bin erwachsen, aber ich liebe meine Mama über alles. Ich hab Angst, ganz arge Angst. Ina |
#126
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AW: Mut
Liebe Ina,
ich weiß es bringt Dir nichts wenn ich Dir schreibe, dass ich Deine Angst sehr gut verstehen kann. Aber es ist eben nicht nur so daher gesagt und daher tuts mir auch ganz arg leid... Du musst sicher arbeiten o.ä. aber wenn Du es irgendwie möglich machen kannst,hol Deine Mami jetzt zu Dir und bleibe bei ihr.Sollte Dein Gefühl stimmen, wirst Du es sonst vielleicht bereuen und diese Zeit jetzt wirst Du nicht mehr nachholen können. Ich hoffe,sie hängt dort nicht einfach nur am Sauerstoff, während die Blutgaswerte sinken,sondern es kann dem dort in der Reha auf den Grund gegangen werden,warum dem so ist, es muss ja einen Grund haben. Ich hoffe Dein Gefühl trügt Dich.Lass die Hoffnung nicht ganz sinken. Juliane |
#127
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AW: Mut
Ich war am Samstag sie besuchen und hab ihre Wäsche mitgenommen, damit sie frische Wäsche hat, wenn sie morgen in die Klinik kommt. Eigentlich sollte sie mit dem Sani in die Klinik gebracht werden, da sie ja Sauerstoff braucht, aber jetzt haben sie eine mobile Flasche ihr gegeben, damit sie privat hinfahren kann. Für sie ist es unheimlich wichtig, daß sie nicht im Krankenwagen gebracht wird.
Sie mag nicht mehr und ist nur noch am weinen, wenn wir telefonieren. Morgen seh ich sie. Ina |
#128
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AW: Mut
Heute kam sie in die andere Klinik und hatte die Erfahrung gemacht, die man einen Alptraum nennt. Nach fürchterlicher Fahrt - Schnee und Verkehr - war in der Klinik kein Zimmer bzw. Bett für sie da. Sie saß im Aufenthaltsraum bis um 15.00 Uhr, bekam nach Nachfragen etwas zu Essen. Dann brauchte sie Sauerstoff, da ihre Flasche leer ging und keiner kümmerte sich um sie. So ging es weiter. Dann kam eine Ärztin und sagte ihr, daß sie später nochmal käme, da sie jetzt weg muß. Um 15.30 Uhr bekam sie endlich ein Zimmer. Um 18.00 Uhr kam der Oberarzt, der sie schon kannte und hat dann Blut abgenommen und die weiteren Behandlungen ins Laufen gebracht.
Ich konnte leider nicht hinfahren, hab aber die meiste Zeit mir ihr telefoniert und sie ist ziemlich fertig. Diese ganze Theater mit einer schwerkranken Frau, die am Sauerstoff hängt und ich kann nichts tun. Ich fühl mich so machtlos. Vielleicht mach ich mir auch Vorwürfe, daß ich nicht hinfahren konnte, aber es ging nicht. Ina |
#129
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AW: Mut
Hallo Ina,
mach Dir keine Vorwürfe, daß Du nicht bei Deiner Mama sein konntest. Du weißt doch, daß Du - wenn es Dir möglich gewesen wäre - dabei gewesen wärst. Und Deine Mama weiß das auch. Also - Kopf hoch und nach vorne schauen. Ich drücke Dir die Daumen daß die Ergebnisse positiv sind. Liebe Grüße Andrea |
#130
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AW: Mut
Gestern war ich bei meiner Mama. Es ist erschreckend, wie sich ein Mensch innerhalb von 5 Tagen verändern kann. Sie sieht sehr schlecht aus. Sie hat von der Klinik einen Rolator für ihre Sauerstoffflasche bekommen, damit sie auch ein bißchen laufen kann. So kam sie auf mich zugelaufen im Gang. Ich bin erschrocken. Es soll jetzt nicht böse klingen: sie ist fürchterlich gealtert, ist eingefallen im Gesicht, dünn und bleich und auf Grund der Wirbelbrüchen auch noch gebeugt. Meine Mama, die noch vor einem Jahr so fit und quirrlig war, ist jetzt so........
Nach verschiedenen Untersuchungen - sind noch nicht alle abgelaufen, da sie ein Staging machen wollen und müssen - hat man aber schon zwei Verdachte: einmal Rezidiv und eine Entzündung der Lunge, keine Lungenentzündung. Die Entzündung wäre die Folge der Bestrahlung. Leider hab ich über diese Folgekrankheit noch nichts gefunden - vielleicht weiss jemand etwas. Sie bekommt jetzt mal Cortison und Antibiotika und dann entscheidet sich noch wegen Chemo. Was für sie unheimlich schlimm ist ist, dass sie nur noch eine "Reichweite" von max. 16 Std. hat. Sie hat zwei O2- Flaschen und dann muss sie die füllen. Mein Bruder wohnt im Ausland und sie kann ihn und seine Familie, sprich ihre anderen zwei Enkelinnen, nicht mehr besuchen. Gestern bin ich mit ihr 15 Minuten spazieren gelaufen. Ich hatte einen Rucksack auf den Rücken und da haben wir die O2-Flasche rein und sie hat sich bei mir eingehakt. War richtig schön. Ich hoffe, daß wir das morgen wieder machen können. Es wird für mich immer schwerer stark zu sein. Ich liebe meine Mama. Ina |
#131
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AW: Mut
Hallo Ina,
es ist schrecklich zu lesen was da mit deiner Mama gemacht wird. Sie solange da sitzen zu lassen es ist schrecklich das tut mir schon beim lesen weh. Es ist wirklich traus´rig das die Patienten doch nur irgendwie eine Nummer in einer Dienstleistung sind. Ich habe noch nicht so ähnliches mit meiner Mama erlebt aber wenn würde Ich glaube Ich innerlich ausflippen. Ich hoffe für dich das es bei euch bald Bergauf geht und Ihr sowas nicht mehr erleben müsst. Liebe Grüße Nicole |
#132
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AW: Mut
Hallo Nicole
Merci für deine Worte. Ich hab vorhin mit meiner Mama telefoniert. Ihr geht`s im Moment sehr schlecht. Der Blutdruck steigt immer höher - 190/100. sie fängt jetzt an vom Tod zu reden. Heute mittag geh ich zu ihr. LG Ina |
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AW: Mut
Es ist schlimm dies alles zu lesen. Genieße die zeit mit ihr!sag ihr all das was du immer sagen wolltest.mein vater hatte auch Lungenkrebs und er kam wohl damit nicht zurecht.er hatte noch nicht mal die erste Strahlenterapie gemacht,einfach abgehaun und sich ein paar tage später umgebracht...
freu dich das deine mama so doll kämpft und ihr noch schöne gemeinsame Zeit verbringen könnt.Versuche viele Dinge positiv zu sehen,auch wenns schwer fällt. mein vater hat sicherlich gemerkt wie fertig wir waren und das hat ihn zusätzlich belastet und dachte das er uns nicht weiter belasten will.....aber ich hätte nie gedacht das er sich das leben nehmen würde. Ich schicke dir viel Kraft,Mut und alles was du jetzt brauchst!ich drück dich ganz doll! Liebe Grüße,Dani |
#134
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AW: Mut
Liebe Ina,
fassungslos habe ich gelesen, wie Deine Ma behandelt wurde. Ich drücke Euch ganz fest die Daumen, dass Ihr ab jetzt nur noch auf verständnisvolles und liebes Pflegepersonal und Ärzte trefft und hoffe, Du kannst auch heute mit Deiner Mama so einen schönen Spaziergang machen. Wie unsagbar wichtig doch in einer solchen Situation diese "Kleinigkeiten" sind, die man sonst gar nicht wahrnimmt. Wünsche Dir viel Kraft und Mut und schick Dir liebe Grüße Helga |
#135
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AW: Mut
Wir - meine Kinder, mein Mann und ich - waren heute mittag bei meiner Mama. Sie hat sich sehr über unseren Besuch gefreut. Wir haben zusammen Kaffee getrunken und dann noch ein Spiel gemacht. Es war richtig schön. Sie hat endlich mal wieder richtig gelacht auch über die Blödeleien meiner Kinder (14/16). Wir sind zwar nicht lange geblieben, aber ihr hat es gut getan.
sie ist müde!!!! Ina |
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