Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > andere Krebsarten > Rippenfellkrebs, Asbestose, Pleurales Mesotheliom

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1426  
Alt 30.09.2005, 18:09
meike meike ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 01.08.2005
Ort: www.Raisdorf.de
Beiträge: 20
Standard AW: Rippenfellkrebs

Hi dani
mein aufrichtiges Mitgefühl es ist schrecklich einen lieben Menschen an diesen Tumor zu verlieren.

Hi achim

mein Mann konnte am Schluß nicht einmal mehr das Bett ohne Sauerstoff verlassen. Er bekam 4 liter pro Minute.
Durch Morphium bekommt der Patient wirklich nicht mehr mit das er unter Atemnot leidet. Er ringt auch nicht nach Luft, er holt ganz normal Luft nur die Frequenz ist höher. Wir hatten ,in den letzten 5 Wochen seines Lebens Morphiumpflaster und für den Notfall subcutane Morphiumspritzen die ich meinem Mann auch selber geben durfte.
Mann ist ganz friedlich eingeschlafen.
liebe Grüße meike
Mit Zitat antworten
  #1427  
Alt 11.10.2005, 07:45
Tina1207 Tina1207 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.10.2005
Ort: Oberursel
Beiträge: 19
Standard AW: Rippenfellkrebs

hallo an euch,

ich bin neu hier, was das schreiben angeht.
ende juni bin ich auf diese seite gestoßen, dies war der zeitpunkt, an dem mein vater (63) erfahren hat, daß er an rippenfellkrebs erkrankt ist.
bei ihm kam es eigentlich alles ganz plötzlich, meine eltern waren ende mai noch im urlaub, es ging ihm gut. am 28.5. ist er dann ins krankenhaus gekommen, weil er anzeichen eines herzinfarktes hatte. zunächst waren wir dann erleichtert, als sich herausstellte, daß mit seinem herzen alles in ordnung ist. bei einer röntgenaufnahme der lunge hat man jedoch festgestellt, daß sich ein schatten auf ihr befindet. er ist dann am 02.06. in ein anderes krankenhaus gekommen, wo man eine lungenspiegelung vorgenommen hat. bei meinem vater waren die entzündungswerte zu dem zeitpunkt sehr hoch, so daß die ärzte nun eine rippenfellentzündung vermutet haben. bei der lungenspiegelung hat man ihm gewebe entnommen. noch immer hat nichts auf rippenfellkrebs hingedeutet. ebenfalls im juni ist er nach wiesbaden ins krankenhaus gekommen, dort hat man nun eine brustkorbspiegelung vorgenommen. nach dem eingriff haben meine schwester und meine mutter mit dem behandelnden arzt gesprochen, der meinte, es sieht eigentlich nicht nach krebs aus. nun mußten wir eine lange zeit warten, bis wir endlich die ergebnisse erhielten, mein vater war die ganze zeit über im krankenhaus, dann jedoch wieder in hofheim. am 30.06.2005 bekam er dann die schreckliche diagnose: rippenfellkrebs!
Wir waren alle geschockt, aber irgendwie noch der meinung, man hätte es ja nun früh erkannt und könnte auch etwas dagegen tun...
die ganze zeit über litt mein vater unter unglaublichen schmerzen, und rechtsseitigen, richtig heftigen, schweißausbrüchen.
glücklicherweise wollte der arzt aus wiesbaden (prof. schirren) meinen vater operieren, sie machten eine reihe an voruntersuchungen, um zu sehen, ob der krebs schon gestreut hat.
am 20.07. war es dann soweit, mein vater konnte endlich operiert werden.
die op dauerte ca. 5 stunden, die ärzte sagten uns danach, daß sie ca. 70-80% des tumors entfernen konnten. der andere teil konnte nicht entfernt werden, da er zu nah an wichtigen gefäßen saß und bei dem versuch dort weiter zu schneiden sehr starke blutungen aufgetreten sind.
direkt nach der op war mein vater erstaunlich fit und wir waren voller hoffnung.
aber auch nach der op wurden die schmerzen bei meinem vater nicht weniger, er bekam morphium, war jedoch kaum in der lage aufzustehen, bzw. sich selber zu duschen. es war schrecklich mit anzusehen, wie er immer schwächer wurde...
relativ bald nach der op kam mein vater wieder zurück nach hofheim ins krankenhaus, wo man dann mit der chemo beginnen wollte.
die werte und die schmerzen wurden bei meinem vater leider immer noch nicht besser. teilweise war es wirklich so, daß mein vater vor schmerzen schrie, wenn wir bei ihm waren. und wir konnten nichts tun, als zu versuchen ihn mit worten zu beruhigen.
am 03.08. wurde noch eine ct des oberkörpers gemacht, mit einem niederschmetternden ergebnis! der tumor hatte sich fast im gesamten oberkörper ausgebreitet, der linke lungenflügel war fast nicht mehr zu sehen.
am 05.08. informierten die ärzte meine mutter, daß mein vater nur noch einige wenige wochen zu leben hätte (die brustwirbel waren auch schon mit metastasen befallen). es war so schrecklich! am anfang seiner krankheit habe ich im internet gelesen, daß die meisten ca. 18 monate nach diagnose überleben, das fanden wir schon extrem kurz, aber es konnte und durfte doch nicht sein, daß es bei meinem vater so schnell ging! bei ihm ist der krebs förmlich explodiert.
Von da an war ich nach dem arbeiten jeden tag bei meinem vater und versuchte die übrige zeit mit ihm so gut es ging zu genießen.
am 08.08. unternahmen die ärzte den letzten versuch und begannen die chemo bei meinem vater. glücklicherweise wurden nun endlich die schmerzen erträglicher bzw. er war teilweise schmerzfrei. mein vater hatte jedoch immer weniger hunger und wog zu dieser zeit noch etwas mehr als 70kg (bei einer größe von 1,90m).
am wochenende vom 13.+14.08. war der bruder meines vaters mit seiner frau noch zu besuch, am 14.08. kam auch meine omi wieder, so daß mein vater sie nochmal sehen konnte.
nie werde ich den abend des 15.08. vergessen, an dem ich zum glück noch einmal alleine bei meinem vater war. er war die ganze zeit über so tapfer und hat versucht uns mit seiner krankheit zu schonen. er hat nie über seinen bevorstehenden tot gesprochen. an diesem abend fragte er mich noch, ob es denn wirklich sinnvoll sei, daß meine eltern sich noch ein 2. auto kauften. ich denke nicht, daß er nicht wußte, wie es um ihn stand. aber er hat immernoch versucht uns hoffnung zu machen.
als ich an dem abend ging, sagte er noch, daß er mich lieb hat und hat sich bei mir bedankt.
später, zu hause, kam eine freundin bei mir vorbei. irgendwie hatte ich den ganzen abend ein sehr merkwürdiges gefühl, ich war total unruhig.
nachts klingelte dann um 04:42 bei mir das telefon, ich wußte sofort, es ist meine mutter.
das krankenhaus hatte sie angerufen, daß es meinem vater wesentlich schlechter ging. ich habe sie sofort zu hause abgeholt, meine schwester und mein schwager sind auch umgehend ins krankenhaus gefahren.
als wir ankamen war mein vater noch bei bewußtsein, etwas verwundert darüber, daß wir auf einmal alle da waren.
er hatte zuvor aktue atemnot bekommen und trotz der guten einstellung der medikamente hatte er wieder akute schmerzen.
die ärzte zeigten uns nun 2 möglichkeiten auf:
1. sie geben ihm so viel morphium und valium, daß er einschläft
2. sie versetzen ihn in ein künstliches koma, dann würde es sich noch einige tage hinziehen

da auch mein vater keine lebensverlängernden maßnahmen wollte, wählten wir die erste variante und saßen nun alle bei ihm am bett. er schlief und hielt die ganze zeit mit seiner rechten hand die hand meiner mutter.
auf der anderen seite wechselten meine schwester und ich uns ab.
gegen 9 uhr kam nun auch meine omi ins krankenhaus.
glücklicherweise hat uns die eine krankenschwester auf das bevorstehende gut vorbereitet, sie sagte uns, daß mein vater nicht mehr lange kämpfen mußte. dies merkte man an dem sich verändernden atmen meines vaters. die abstände zwischen den einzelnen luftzügen wurden immer länger, es entstanden immer wieder pausen und man dachte, er hat es endlich geschafft, er ist erlöst. aber er kämpfte bis zum schluß.
am 16.08.2005 um 10:40 hat mein vater seinen letzten atemzug getan.

ich bin so froh, daß die krankenschwestern so gut reagiert haben und uns rechtzeitig angerufen haben. so hat mein vater noch gemerkt, daß er nicht alleine ist und wir konnten sehen, daß er sich nicht quälen mußte.

der tod meines vaters kam zwar nicht unerwartet, aber er ist noch heute ein schock. die vorstellung, daß er nie wieder da sein wird ist einfach schrecklich. es gibt phasen, da komme ich mit der situation ganz gut zu recht, dann gibt es wieder tage wie heute, da fühle ich mich einfach schrecklich.

für meinen vater ist es sicherlich gut, daß es dann so schnell ging und er nicht so lange hat leiden müssen.
sowohl die ärzte als auch die berufsgenossenschaft baten uns darum bei meinem vater eine obduktion machen zu dürfen.
die ersten (!) ergbenisse sind niederschmetternd, mein vater hatte bereits überall metastsen (bauchspeicheldrüse, niere, nebenniere, magen, darm...)
weitere ergebnisse werden wir wohl in der nächsten woche erst erhalten.

er fehlt mir jeden tag auf´s neue so sehr. oft rede ich einfach mit ihm. ich bin fest davon überzeugt, daß er irgendwo auf einem stern oder einer wolke sitzt und auf uns herunter schaut.
als ich jetzt im urlaub war, da war es ganz schlimm, es gab so viele sachen, die ich ihm erzählen wollte...
mein vater ist zwar nicht mehr hier, aber die erinnerung kann mir zum glück keiner nehmen.

sorry, wenn ich euch mit meinem langen bericht hier so "überfallen" habe, aber ich mußte es mir einfach von der seele schreiben.

ich wünsche allen, die noch mit ihren angehörigen hoffen dürfen ganz viel stärke. bitte, genießt die zeit, die euch verbleibt!
allen anderen wünsche ich ebenfalls viel stärke mit der neuen situation umzugehen. es ist verdammt schwer!

gerne stehe ich euch bei fragen zur verfügung.

seit tapfer!!!!
liebe grüße aus oberursel

tina

Geändert von Tina1207 (11.10.2005 um 11:46 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #1428  
Alt 11.10.2005, 20:04
irisgraf irisgraf ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.08.2005
Beiträge: 15
Standard AW: Rippenfellkrebs

Liebe Tina!

Dein trauriger Bericht hat mich tief betroffen gemacht. Ich möchte Dir mein herzliches Beileid aussprechen. Auch mein Papa (66) hat Rippenfellkrebs, diagnostiziert anfang des Jahres, ein Chemozyklus hinter ihm, dann ein OP-Versuch , der abgebrochen wurde, weil zu weit fortgeschritten, Tumor ist seit dem letzten CD auch gewachsen, weil es aber meinem Papa im Moment körperlich einigermaßen gut geht, wartet man noch mit dem nächsten CHemozyklus!!! (zwei Monate). Eine Mistelhochdosistherapie hat er hinter sich und am Montag beginnt er mit Vitamin C hochdosiert, außerdem sind wir auch beim chinesischen Mediziner (Akupunktur und Kräuter!) Schmerzen werden mit Hydal bekämpft, jetzt ist mein PAPS noch guten Mutes, allerdings kennt er dieses Forum nicht!!!!!!!!!
Alles was die Onkologen anbieten, sind Versuche!!!
Ich versuche, so viel Zeit wie möglich so intensiv wie möglich mit ihm zu verbringen, aber irgendwann wird auch diese Zeit wahrscheinlich zu Ende sein. Ich wünsche DIr viel viel Kraft in dieser für DIch wohl sehr schwierigen Zeit und ich wünsche Deinem Papa, daß er Dir von irgendwo zuschaut, zufrieden und ohne Schmerzen.

Wie gehts EUch anderen vom Forum, ich vermisse ein bißchen Eure Einträge........bis bald

Iris
Mit Zitat antworten
  #1429  
Alt 12.10.2005, 09:32
zoom zoom ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2005
Beiträge: 21
Standard AW: Rippenfellkrebs

Hallo,
auch ich möchte mich nach längerer Zeit mal wieder melden.Schade, daß es so ruhig im Forum geworden ist!
Tina, Dein Bericht hat mich wirklich erschüttert und ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit.
Iris, ich hoffe Dein Vater wird noch viele Tage genießen dürfen an denen es Ihm gut geht!
Mein Vater bekommt am kommenden Montag die letzte Chemo, es waren ja nur 4 Kurse. Aber es geht Ihm von mal zu mal schlechter.Viel Übelkeit(ohne erbrechen),vollkommen kraftlos,schlechter Geschmack im Mund und Zitteranfälle.Die Haare sind Ihm Gott sei Dank geblieben.
Danach wird er wohl zur OP ins Krankenhaus müssen. Rippenfell wird entfernt, Lungenflügel evtl. Er hat ja keinen Tumor sondern nur wenige aktive Krebszellen, was immer das auch bedeuten mag.
Noch bin ich voller Hoffnung, was mir aber durch Eure Berichte hier nicht immer leicht fällt.
Papa hat übrigens gestern seinen 62 Geburtstag gehabt.
Wie geht es Euch Anna-Maria und Petra? Meldet Euch mal wieder!

Liebe Grüße Andrea
Mit Zitat antworten
  #1430  
Alt 12.10.2005, 17:48
Achim Deing Achim Deing ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.08.2005
Beiträge: 42
Standard AW: Rippenfellkrebs

Hi,mein alter Herr hat noch eine kombinierte Chemo/Hyperthermie gemacht.
Es ging im nachher wie immer abwechselnd sehr gut bis sehr sehr schlecht.Die letzten Tage war es wahnsinning gut,ab heute wahnsinnig schlecht,er sieht aus wie der schleichende Tod und sitzt teilnahmelos und zusammen gesackt herum.Meine Mutter ist total am Ende und dreht immer mehr durch.Wir Kinder bekommen den Danpf ab.Wir sind jetzt die stellvertretenden Schuldigen für die Krankheit.Was bei uns in der Familie im Moment los ist,würde Bücher füllen und Dallas war dagegen harmlos..

Ich meld mich,Achim
Mit Zitat antworten
  #1431  
Alt 12.10.2005, 20:17
irisgraf irisgraf ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.08.2005
Beiträge: 15
Standard AW: Rippenfellkrebs

Lieber Achim!

Macht Dein Papa da eine Ganzkörperhyperthermie oder eine lokale. Wir planen das nämlich auch für die nächste Chemo, man sagt uns lokal ist rund um die Lunge nicht möglich, also ganzkörper 39 grad beim ganzheitsmediziner. wird wahrscheinlich so in zwei Monaten passieren, und wird eine Alimtamonochemo werden so wies aussieht. Gestern wurde entschieden, daß obwohl der Tumor ein bißchen gewachsen ist, wir noch zwei Monate mit der nächsten Chemo zuwarten, weils meinem Pa derzeit relativ gut geht!!! (walken in der Ebene geht!!eine Stunde). Wir probieren in der Zwischenzeit VitaminC-Hochdosisinfusionen beim Ganzheitsmediziner über 25 Tage!!!!Macht ihr was alternativ???????? Hat da jemand Erfahrungen???? In den letzten zwei Monaten erhielt mein PAPA Mistelinfusionen, ob sie gewirkt haben, ist schwer zu sagen, weil man ja nie weiß, wie!s ohne wäre???????
Der Familienkampf fällt bei mir weg, weil ich die einzige bin, die sich intensiv kümmert, hi hi, kein Nachteil ohne Vorteil!!!!!

Wollte da mal sagen, daß ich total froh bin, daß es dieses Forum gibt und ich mich eigentlich jeden Tag freue, von EUch was zu hören, auch wenn die Geschichten meist traurig sind!!!!!

Iris
Mit Zitat antworten
  #1432  
Alt 13.10.2005, 07:12
Anna Maria Anna Maria ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 26
Standard AW: Rippenfellkrebs

Hallo an alle,

je ruhiger es im Forum ist, desto besser geht es unseren Angehörigen, deshalb freue ich mich eigentlich auch, wenn niemand etwas geschrieben hat. Der Bericht von Tina hat auch mich sehr traurig gemacht und ich möchte ihr auf diesem Weg mein herzliches Beileid aussprechen. Da hadert man mit der Zeit die einem bleibt, glaubt es sind nur noch wenige Jahre und dann ist innerhalb von 2 Monaten alles vorbei!!! Wir sind so ohnmächtig, wenn es um diese fiese Krankheit geht.
Achim, ich habe immer noch das Gefühl, dass Du Dich wie eine wandelnde Zeitbombe anhörst, die einfach nie zur Ruhe kommt. Ich weiss, dass das leicht dahin gesagt ist... aber wirklich helfen kannst Du Deiner Mutter doch eigentlich nur, wenn Du einen gewissen inneren Frieden hast, den Du versuchen musst zu übertragen. Dein Vater erlebt neben seinem eigenen Gefühlstrubel Euer Chaos, wie soll er da raus kommen aus seinem Tief?

Meine Schwägerin hat gestern ihre letzte Chemo bekommen (waren ja auch 4). Anschließend soll bestrahlt werden. Aber sie hat noch keinen Termin. Erfurt hatte es ja abgelehnt und Jena hat sich wohl noch nicht geäußert. Sie hat unheimlichen Ärger mit der BG und muss ständig anrufen, nachfragen und sich dummes Zeug anhören. Habt Ihr da Probleme?

Im Moment geht es ihr aber relativ gut. Sie hat sich ein Stück Freiheit zurückerobert, das Autofahren!!! Weite Spaziergänge kann sie noch immer nicht unternehmen und das Fahrradfahren ist dann ihr nächstes Ziel.

Gebt nie die Hoffnung auf und gebt Euren Lieben immer das Gefühl, dass sie egal wie, auf Euch zählen können. Das hilft ungemein.

Anna
Mit Zitat antworten
  #1433  
Alt 13.10.2005, 09:50
Tina1207 Tina1207 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.10.2005
Ort: Oberursel
Beiträge: 19
Standard AW: Rippenfellkrebs

guten morgen,

es ist auf jeden fall wichtig zu versuchen einen kühlen kopf zu bewahren. es bringt einfach nichts sich vorher gedanken darüber zu machen "was ist wenn..." damit macht man sich das leben nur im vorhinein schwer.

ist vielleicht leichter gesagt, als getan, aber mir hat es unheimlich geholfen.

klar war es eine harte zeit, meine eltern hatten sich gerade kurz bevor mein vater krank wurde, eine neue wohnung gekauft. wir haben also den juni über (abends nach dem arbeiten) alles in der neuen wohnung vorbereitet, im alten haus die kisten gepackt. am 01.07. war dann der umzug. mein vater hat nie in seiner neuen wohnung leben dürfen, er war nur 2x am wochenende da, als es ihm noch einigermaßen gut ging. aber selbst da konnte er nicht die ganze zeit bei uns sitzen, sondern mußte sicher immer wieder hinlegen. wenigstens weiß er, wie die neue wohnung geworden ist.
ich denke für meine mutter ist es so sicherlich ein bißchen einfacher, weil mein vater dort nie gelebt hat. so gab es beispielsweise noch keinen lieblingsplatz von ihm.
der zeitpunkt, wann jemand stirbt ist sicherlich immer der falsche, aber bei meinem vater fand ich es doppelt schlimm, er hatte am 01.07. seinen ersten offiziellen tag als pensionär.... er war zwar schon ein jahr freigestellt, aber auch das war kein jahr, in dem meine eltern ihr leben hätten genießen können. letztes jahr kurz vor weihnachten kam meine omi (82) mit darmkrebs ins krankenhaus, da sind meine eltern jeden tag von frankfurt nach heidelberg zu ihr ins krankenhaus gefahren (ihr sohn hat sich leider gar nicht persönlich um sie gekümmert, nur mal angerufen oder blumen schicken lassen). nach dem krankenhaus aufenthalt kam meine omi dann in den odenwald in die reha, dort waren meine eltern auch sehr oft bei ihr. nach dem reha aufenthalt war meine mutter dann für 2 wochen bei ihr (meine omi wohnt noch immer alleine!) und hat ihr geholfen.
gerade in der zeit, als meine mutter nicht da war, habe ich viel zeit mit meinem vater verbracht, er war nie so gerne alleine. da hat er abends für mich gekocht, richtig schön den tisch gedeckt, da war alles noch in ordnung...

glücklicherweise hat meine omi ihren darmkrebs ganz gut weggesteckt. als es bei meinem vater dann immer schlechter wurde hat sie sogar gesagt, warum denn nicht besser sie gestorben ist, anstatt das mein vater sterben wird...

versucht bitte euch von eurer familie nicht kaputt machen zu lassen. es ist soooo wichtig, daß ihr jetzt stark seit. da darf man sich nicht runterziehen lassen!

meine mutter macht meinem vater nach seinem tod so vorwürfe, das finde ich echt belastend. ständig sagt sie "mensch, jetzt hast du mich alleine gelassen, jetzt muß ich das und das selber machen...!"
als ob mein vater es sich selber ausgesucht hätte!

das positive denken ist jetzt so unheimlich wichtig. meine mutter und meine schwester haben sich von anfang an verrückt gemacht und alles nur schwarz gesehen, anstatt die wenige zeit zu genießen.

ich hoffe so sehr, daß endlich bald was wirklich wirksames gegen diesen krebs gefunden wird.
anstatt von kränzen und blumen haben wir so auch bei der beerdigung meines vaters um spenden für das deutsche krebsforschungszentrum gebeten. denn was bringen einem die blumen auf dem grab? sie machen meinen vater nicht mehr lebendig, er weiß auch so, daß viel an ihn gedacht wird. und mit den spenden kann man dann wenigstens anderen helfen.

ganz wichtig war es glaube ich für meinen vater zu sehen, daß wir als familie zusammenhalten, gerade in dieser schwierigen situation.
das hat ihm sicherlich auch beim loslassen geholfen.

achim, laß dich bitte von deiner familie nicht so fertig machen. dein vater hat nichts davon, wenn du dich kaputt machst. vor allem mach trotz der krankheit deines vaters auch mal etwas für dich. das ist so wichtig und dein vater wird dir dies sicherlich nicht übel nehmen.

mein vater sagte mal, als ich mit freundinnen abends weg war (auch ich hatte ein schlechtes gewissen) "geh ruhig weg, wenn ich weiß, daß es dir gut geht und du einen schönen abend hast, dann geht es mir auch gut"

liebe grüße tina
Mit Zitat antworten
  #1434  
Alt 14.10.2005, 01:30
Achim Deing Achim Deing ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.08.2005
Beiträge: 42
Standard AW: Rippenfellkrebs

Hi,eine Antwort auf die Frage nach der Hyperthermie.

Mein alter Herr hat eine Ganzkörper Extrem Hyperthermie in Bochum gemacht,das heißt über 42 Grad Erwärmung.Das ganze jetzt 3mal und 10 Chemos.Bis jetzt war er,wie in seinem ganzen Leben,unnormal zäh und bissig,(mit 67 ist er noch jeden Laternenmast hochgeklettert)geht nicht,gab es nie.Aber so langsam schwinden Willen und Kraft...........

Mfg Achim
Mit Zitat antworten
  #1435  
Alt 15.10.2005, 21:52
Petra.W Petra.W ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.10.2005
Beiträge: 17
Standard AW: Rippenfellkrebs

Hallo Andrea und Alle hier im Forum!
Habe meinem Namen noch ein W hinzugefügt, weil ich mich auch nicht mehr anmelden konnte. Ich habe mich lange nicht mehr gemeldet. Unsere Reha auf Sylt, die nur 6 Tage gedauert hat war ein Horrorrrip. Nach 6 Tagen haben wir die Insel verlassen wegen akuter Atemnot meines Mannes. Dann sofort zur Uni Klinik nach Essen, CT gemacht, war nicht ok. Der Onkologe sagt, wieder leichte Aktivität, dass kriegen wir schon hin. Es folgte 2 Alimta Mono-Chemos, danach ging es meinem Mann schlecht. Nun liegt er schon seit 3 Wochen im Krankenhaus auf der Palliativstation, bekommt Morphium, weil die Ärzte sagen dass der Tumor nun drei mal so groß sei, wie vor der OP. Die 5-stündige OP ist im Mai gewesen. Nach der OP hatte er nur Schmerzen, ist fast wahnsinnig geworden, die Ärzte sagten, dass dauert etwas. Ich bin fassungslos, traurig und am Ende. Das kann doch wohl alles nicht wahr sein. Meinem Mann ging es nach der Chemo gut, wir waren zum Skifahren danach, er wollte sich erst nicht operieren lassen weil auf dem PET-CT nichts mehr zu sehen war, doch alle Ärzte haben ihn überredet. Ich bin so traurig, ihn so zu sehen und keiner kann mehr helfen. Wie ist das nur möglich. Weiß noch irgendjemand einen Rat oder was man noch tun kann, man kann doch nicht einfach aufgeben nach all dem, was er auf sich genommen hat, oder???
LG
Petra
Mit Zitat antworten
  #1436  
Alt 15.10.2005, 22:52
Petra.W Petra.W ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.10.2005
Beiträge: 17
Standard AW: Rippenfellkrebs

Hallo Tina,

habe Deinen Eintrag gerade erst einmal richtig gelesen. Mein Mann ist auch in Wiesbaden von Herrn Dr. Schirren operiert worden. Der Arzt sagte damals im Mai, ich operiere nur, wovon Sie auch etwas haben, ansonsten wird von einer Operation abgesehen. Es ist ganz genau so verlaufen, wie bei Deinem Vater.

Ach, es ist alles furchtbar.

LG
Petra
Mit Zitat antworten
  #1437  
Alt 15.10.2005, 23:59
Tina1207 Tina1207 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.10.2005
Ort: Oberursel
Beiträge: 19
Standard AW: Rippenfellkrebs

Hallo liebe Petra,

leider habe ich Dr. Schirren nie kennengelernt, da er immer gerade bei meinem Vater war, als ich noch im Büro war.
Aber meine Mutter und der Rest der Familie waren begeistert von seinem Wissen und seiner Art.
Mein Vater ist zum Glück relativ bald nach der OP wieder aus den HSK nach Hofheim ins Krankenhaus gekommen, dies ist ein kleineres Krankenhaus, wo dann auch die Schwestern mehr Zeit hatten sich um ihn zu kümmern.
Mittlerweile glaube ich leider immer mehr, daß die OP es bei meinem Vater nur noch schlimmer gemacht hat. Denn vor der OP ist der Tumor relativ langsam gewachsen.
Ich drücke Dir und Deinem Mann so sehr die Daumen, daß ihr noch lange Zeit miteinander habt. Genießt jede Minute die Ihr miteinander habt...
Wichtig ist auf jeden Fall, daß Dein Mann so viel Morphium bekommt, daß er wirklich schmerzfrei ist. Zu meinem Vater habe die Ärzte gesagt dies sei unglaublich wichtig, damit sein Körper nicht noch durch die Schmerzen geschwächt wird!
Redet Dein Mann mit Dir wenigstens über seine Krankheit, seine Schmerzen, seine Angst vor dem Tod?

Ich wünsche Dir soooo viel Kraft....

Lg Tina
Mit Zitat antworten
  #1438  
Alt 16.10.2005, 13:14
Petra.W Petra.W ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.10.2005
Beiträge: 17
Standard AW: Rippenfellkrebs

Hallo liebe Tina,
ja, meine Meinung ist auch, dass die OP alles nur noch zum explodieren gebracht hat und mit der Meinung stehe ich nicht allein. Der Chirurg hier in dem Krankenhaus hat vorher schon gesagt, lassen Sie sich nicht operieren!
Na ja hätt hätt........davon haben wir nichts mehr.
Mein Mann hat nach der OP sehr viel geweint, er war immer sehr stark sonst im Leben, ist selbstständig schon 25 Jahre und war immer sportlich, noch letztes Jahr im September hat er Meisterschaftstennis gespielt, allerdings schon mit Atemnot.
Jetzt redet er gar nicht mehr vom Tod, wenn ich ihn frage woran denkst Du mein Schatz, sagt er immer an nichts, an was soll ich denn immer denken. Es tut so weh und ich habe Angst vor dem Tag X, ich habe Angst vor dem allein sein, wir verstehen und so gut, es war immer harmonisch und wir haben die gleichen Interessen, es ist so bei uns, wie ich es mir immer gewünscht habe wir hatten gerade unseren 10. Hochzeitstag, und das will man uns jetzt alles nehmen, ich könnte nur noch schreien, weinen und an Gott glaube ich jetzt nicht mehr, sonst würde er so ein Elend nicht zulassen auf der Welt.

Liebe Grüße
Petra
Mit Zitat antworten
  #1439  
Alt 17.10.2005, 12:42
Tina1207 Tina1207 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.10.2005
Ort: Oberursel
Beiträge: 19
Standard AW: Rippenfellkrebs

Hallo Petra,

es ist auch verdammt schwer mit der betroffenen Person darüber zu reden.
Mein Vater hat nie über den Tod gesprochen.
Selbst am Abend vor seinem Tod hat er nichts gesagt.
Aber irgendwie habe ich es geahnt. Mir ist es an dem Tag besonders schwer gefallen, nach Hause zu fahren. Vor allem als er noch sagte "ich hab Dich lieb. Und Danke für alles!" Im Nachhinein bin ich für diese Worte so dankbar.

Gestern ist es genau 2 Monate her gewesen. Manchmal denke ich die Zeit ist seitdem wie im Flug vergangen, in anderen Momenten denke ich es ist erst 2 Wochen her.

Ich glaube Dir, daß Du Angst vor dem alleine sein hast. Gerade am Anfang gab es so viele Dinge, die ich meinem Vater erzählen wolllte. Einmal war ich kurz davor ihn anzurufen, als etwas im Fernsehen kam, was ihn interessiert hätte...
Aber wenn der Ehemann stirbt ist das ja doch eine ganz andere Situation.
Ich war zwar oft (und bin es immernoch) bei meinen Eltern, aber ich habe ja nicht mit ihnen zusammen gelebt.

Wie alt bist Du denn, wenn ich fragen darf?
Ich würde Dir so gerne helfen. Wenn ich irgendetwas für Dich tun kann, bitte melde Dich bei mir.

Den Glauben an Gott kann man in so einer Situation auch echt verlieren. Ich finde da gibt es in letzter Zeit immer mehr Gründe für. Wenn es einen Gott geben würde, dann würde er doch keine Menschen, die noch so jung sind mit so einer Krankheit bestrafen. Die Schmerzen und das Leid was man mit diesem scheiß Krebs durchmacht wünscht man seinem ärgsten Feind nicht.....

Liebe Grüße Tina
Mit Zitat antworten
  #1440  
Alt 17.10.2005, 23:32
Achim Deing Achim Deing ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.08.2005
Beiträge: 42
Standard AW: Rippenfellkrebs

Hi,meinem Vater geht es im Moment wieder mittelmäßig.Er ist zäh wie eh und je und stöhnt nie.Aber er besteht nut noch aus Haut und Knochen.Ich weiß nicht ob er selber daran glaubt,aber er sagte, da?er der erste wäre,der diese Krankheit besiegen wird.Er will noch mehrere Blöcke Hyperthermien und Chemos machen.Ich bin mal gespannt.
Allen anderen hier,mein wirkliches Mitgefühl,ich erlebe die schlimme Zeit ja auch,was müßen diese Menschen alles mitmachen......

Mfg Achim
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Wer hat Erfahrung mit Rippenfellkrebs? andere Krebsarten 21 07.12.2006 18:41
Ist Rippenfellkrebs immer ein Mesotheliom ? Dortmund Rippenfellkrebs, Asbestose, Pleurales Mesotheliom 9 01.10.2006 23:08
Berlin - Rippenfellkrebs, Asbestose, Mesotheliom HeikoBerlin Rippenfellkrebs, Asbestose, Pleurales Mesotheliom 1 27.08.2006 04:36
Rippenfellkrebs SimoneB. Rippenfellkrebs, Asbestose, Pleurales Mesotheliom 4 14.02.2006 06:41
Chemo mit Alimta+Cisplatin bei Rippenfellkrebs Chemotherapie 2 12.01.2005 06:37


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 17:23 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55