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Alt 01.10.2012, 15:51
jenin_hh jenin_hh ist offline
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Ort: Hamburg
Beiträge: 155
Unglücklich Ich bin schwanger und habe Brustkrebs!

Hallo!

Vor ca. 6 Jahren war ich schon um Forum Gebärmutterhalskrebs unterwegs....
Seinerzeit konnte durch eine Konisation der Krebs gestoppt werden. Die Werte waren nie wieder auffällig.
Mein Mann und ich konnten auf natürlichem Weg keine Kinder bekommen, aber 2010 kam unser erstes Kind nach einer künstlichen Befruchtung (falls jemandem ICSI etwas sagt...) zur Welt. Ende 2011 war ich wieder schwanger, erlitt allerdings Anfang 2012 eine Fehlgeburt. Unser Freunde war natürlich riesig, als ich im Mai diesen Jahres nach erneuter ICSI wieder schwanger wurde. Mittlerweile bin ich in der 22. SSW und wir haben Pläne für unser Leben zu viert gemacht. Ach ja... ich bin 39. Jahre alt...

Soweit nur kurz meine Vorgeschichte....

Vor ca. zwei Monaten bemerkete ich eine zunehmende Veränderung in meiner linken Brust. Es fühlte sich an wie eine Verhärtung an unterschiedlichen Stellen anlang der Milchgänge. Da ich zunächst auch in der rechten Brust Verhärtungen hatte, habe ich die Veränderung auf die Schwangerschaft zurückgeschoben. Anfang September habe ich die Verhärtung mit meiner Hebamme besprochen und auch die hat die Veränderung auf die Schwangerschaft zurückgeführt.

Am 4. September bin ich dann aber doch zum meinem Gynäkologen, der sofort einen Ultrschall durchgeführt und eine Biopsie gemacht hat. Einen Tag später hat er mir mitgeteilt, dass ich ein bösartiges Mammakarzinom hätte. Mein Mann und ich waren natürlich furchtbar geschockt und hatten unsagbare Angst um mich, unser Baby, unseren kleinen Sohn - einfach um unsere Zukunft....
Einen Tag später hatte ich schon einen Termin im Brustkrebszentrum im UKE in Hamburg.

Dort hat man noch zwei weitere Herde in der linken Brust entdeckt.

Hier die Diagnosen:
Invasiv- duktuales Mammakarzinom in gravidiate cT2m (39mm), G3, ER 0 /PR 0, HER/2 neu 3+ (IHC)

die zwei weiteren Herde sind DCSI, jeweils 11 bzw 24 mm groß.

Eine Woche später bekam ich einen Port eingesetzt und mir wurden 5 Lymphnoten aus der linken Achselhöhle entfernt. Die Lyphknoten waren zum Glück unauffällig.

Wegen meiner Schwangerschaft hat man kein ausführliches CT machen können.
Die Lunge wurde geröngt. Leber, Bachspeicheldrüse, Nieren, Galle etc per Ultraschall untersucht - alles unauffällig.

Am 17.09. habe ich mit einer Chemotherapie mit 4 Zyklen Epirubicin in Kombination mit Cyclophosphamid begonnen.
Wenn ich damit durch bin folgen 12 wöchentliche Zyklen mit Paclitaxel. Danach sollte eine brusterhaltende OP möglich sein. Momentan wäre dies unmöglich.
Nach der Bestahlung ist eine Einnahme von Herceptin für ein Jahr geplant.

Irgendwann in den Zyklen mit Paclitaxel wird unser Baby geholt werden - je nachdem wie es dem kleinen Wurm unter der Chemo geht...

Gestern hatte ich das erste Mal ein größeseres Büschel Haare in der Hand...
Ich war zwar darauf gefasst, aber ich hatte trotzdem Tränen in den Augen.

Seid Freitag ist meine Brust ziemlich angeschwollen und leicht gerötet. Die Ärztin im UKE hat die Brust heute geschallt und vermutet eine Entzündung. Die Blutwerte sollen jetzt genaueren Aufschluss geben, aber vorsorglich habe ich schon ein Antibiotikum mitbekommen...

Ich hatte furchtbare Angst, dass die Chemo nicht anschlägt. Es hieß immer, dass der Tumor unter der Chemo schnell kleiner werder würde.
Die Ärztin sagte, dass die US Bilder darauf schließen lassen, dass sich der Tumor anfangen würde zu zersetzen und daher gefühlt erstmal größer erscheinen kann. Sie klärt aber trotzdem die Bilder noch einmal mit der Leiterin des Brustkrebszenrums ab und morgen kann ich noch einmal zum Gespräch kommen.

Ich bin immer noch geschockt wie schnell dieser Tumor gewachsen ist. Im Oktober 2011, als wir uns für ein zweites Kind entschlossen haben, war ich extra noch zur Krebs- und Brustkrebsvorsorge und da war alles ok.

Grundsätzlich fühlen mein Mann und ich uns im UKE gut aufgehoben - wir werden dort auch psychologisch betreut...
Die Ärzte sagen, dass meine Chancen wieder ganz gesund zu werden gut seien und dass auch unser Baby gesund zur Welt kommen wird. Die Gynäkologen überwachen den Kleinen während der ganzen Therapie.

Trotzdem bin ich natürlich manchmal verzweifelt, weine und bin voller Sorgen um meine Kinder und auch um mich... Vor knapp vier Wochen hat sich mein Leben, hat sich unser Leben komplett verändert und ich bin von Untersuchung zu Untersuchung geschickt und operiert worden...Ich bin seid dem krank geschrieben und raus aus meinen geliebten Job, aber damit komme ich klar. Mit einem zweijährigem Jungen hat man immer alle Hände voll zu tun, auch wenn er vormittag in der Krippe ist.

Eigentlich zweifele ich die Aussagen der Ärzte nicht an, aber vielleicht kann mir ja einer von Euch eine Einschätzung zur Diagnose und zur Therapie geben? Gibt es hier vielleicht noch mehr Frauen bei den Brustkrebs in der Schwangerschaft diagnostiziert wurde?

Ich freue mich über jede Nachricht und Info!

Liebe Grüße aus Hamburg,
jenin
 

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