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  #76  
Alt 19.02.2002, 19:44
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo liebe Tanja!
Ich bin ähnlich sprach- und ratlos wie Du.Ich weiß noch nicht wirklich genau, was mir noch bevorsteht,kann es nur erahnen durch die Geschichten hier im Forum(-Maja..). Man liest unglaublich viel, aber letztendlich ist es bei jeder Person individuell....ich bin schon jetzt oft an gewisse Grenzen des Belastbaren, rein psychisch gelangt, weiß leider nicht, wie ich das wohl noch Kommende durchhalten,-stehen will. Gestern hatte ich in meiner Hochschule Vorspileabend-...es war halbwegs ok.,aber Freunde haben mir gesagt, daß man meine Traurigkeit hören,spüren würde- ich frage mich schon auch, wie man das Ganze, was einem dabei widerfährt, gut ummünzen kann...ob man daraus etwas Wertvolles schöpfen kann- ich bin jemand, der sich dabei verliert, ich habe eigentlich von Natur aus nicht diesen so starken Lebenstrieb.Wenn meine Mutter weinend in der KÜche sitzt und bedauert, daß sie es nicht mehr schafft, Fahrrad zu fahren....schluchzend sagt, daß sie doch wieder gesund werden möchte...da kann ich nicht anders. Sie, die sonst immer so stark war, eine Einzelkämpferin, und jetzt, so schwach mit geöffneter Hose auf einem Stuhl im Sonnenschein...ist schrecklich. Wie sich selbst stärken, woher Kraft beziehen....es frißt mich irgendwie auf- ....bin aber froh, daß es das hier gibt,....und Tanja, laß uns doch in Kontakt bleiben...macht Deine Mutter denn Chemo? und welche Anzeichen hat sie?(Schwäche, Kreislauf..,Bauchschmerzen..)? Grüße*Yuki
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  #77  
Alt 19.02.2002, 22:09
Claus Hansen Claus Hansen ist offline
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo Freunde,
lange habe ich mich nicht mehr gemeldet, denn meine Frau war seit dem 22.12.01 zuhause und ist jetzt seit 17.2. wieder i der Klinik Trinaturale in Kreuth.
Der Weg dorthin ist ihr diemal sehr schwer gefallen, denn sie hat starke Schmerzen in beiden Schultern (keiner weiß wovon) und eine Erkältung hat sie so schwer geschwächt, daß sie nur noch unter Mühen ins Auto einsteigen. Der Abschied in Kreuth war schwer, denn sie braucht Hilfe beim Anziehen.
Heute sieht die Welt schoin wieder besser aus, denn Frau Dr. Jacob hat sich gleich persönlich um sie gekümmert, mit Vitaminen wieder aufgepäppelt und auch eine neue Chemo zusammengestellt (weiß noch nicht genau was es ist) und langsam geht es wieder bergauf. Der Tumor verhält sich weiterhin ruhig.
Wir haben wieder Hoffnung und so schrecklich Eure Berichte zT klingen, wir leben jetzt seit fast 15 Monaten mit dem Tumor. Und es geht weiter.

Also Euch allen, die Ihr auch betroffen seid, es gibt immer wieder Hoffnung und es gibt Ärzte, deren Anwesenheit oft schon reicht um Besserung zu erzielen

Grüße Claus, mal wieder allein
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  #78  
Alt 19.02.2002, 22:20
Claus Hansen Claus Hansen ist offline
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Meine Frau ist gerade 5 Tage bei Dr. Simonton bei einer Arbeitswoche gewesen.
Sie braucht jetzt kien Schmerzmedikamente mehr, kann ohne Medikamente schlafen. Die Schmerzen sind nicht weg, aber schlafen zu können ist schon wichtig. Das ist der deutlich sichtbare Erfolg von Dr. Simonton, was sonst sich nioch alles verändert hat, werden wir in den nächste Wochen sehen. Auf alle Fälle hat es neues Arbeitsmaterial zum Meditieren und zur Selbstfindung gegeben.
ALso meine Frau ist echt überzeugt und Sie hat schon viel gelernt, neben Schmerzbeeinflussung auch direkte Beeinflussung der Leukozyten. Es ist schon toll wie sie ihren Körper in den Griff bekommt, ohne glaube ich hätte auch die ganze tolle Chemie nicht geholfen.
Auch die Ärzte in der Klinik Trinaturale in Kreuth halten die Methoden des Dr.Simonton als Unterstützung für sehr gut.


Bis bald, Claus Hansen
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  #79  
Alt 20.02.2002, 13:51
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Liebe Hildegard, lieber Claus Hansen,

vielen Dank für Eure Hilfe.
Habe Frau Dr.Jacob über Ihre Klinik vor ein paar Tagen eine mail geschickt
bisher jedoch noch nichts gehört.
Grüße Rudi
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  #80  
Alt 21.02.2002, 15:16
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo Yuki,
es ist schon erstaunlich wie ähnlich wir wohl empfinden müssen, ich finde mich in dem was Du sagst wieder. Was mich nur bestürzt ist, daß Du so alleine bist mit Deiner Mom. Ich habe wenigstens noch Papa und Andere, die alle mittragen helfen. Es tut mir leid für Dich. Kannst Du Dir/Euch nicht Hilfe holen?
Meine Mom hat bis vor kurzem eine Chemo gemacht. Durch die unerwartet starken Nebenwirkungen (Hautreaktionen; total empfindliche und Schmerzende Hände und Fußsohlen; keinen Hunger mehr, kein Geschmack mehr und dadurch Gewichtsverlust; die gesammten Schleimhäute angegriffen; Verdauungsprobleme dadurch oft starke Bauchschmerzen; bis zuletzt Haarausfall...also das volle Programm sozusagen).
Sie war jeweils 24 h mit der Pumpe unterwegs, dies 1mal/Woche. Jetzt am Montag hat der Arzt zu ihr gemeint er würde ihr empfehlen mit der Chemo aufzuhören. Die Nebenwirkungen seien so stark, die Wirkung der Chemo läge bei dieser Krebsform eh nur bei ca. 10%, da bei der Operation nicht alles entfernt werden konnte müßte sie damit rechnen das sie "wieder" erkranken würde... nun ist wieder eine Welt für uns alle zusammengebrochen, viel Hoffnung genommen. Meine Familie bekommt eigentlich nur noch durch den Glauben an Gott die Kraft das alles zu ertragen. Ist es nicht normal, daß in solchen Situationen die Frage nach dem Ursprung aufkommt?? Ich denke schon, und bin ziemlich froh darüber. Auch wenn es irre klingt, vielleicht kannst Du ja auch bei Gott die Kraft finden, sie dann an Deine Mom weitergeben. Ich wünsche es mir für Dich!
Ich denke an Dich und danke Dir für Deine Anwort, liebe Grüsse, Tanja
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  #81  
Alt 21.02.2002, 21:43
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo Yuki!
Du schreibst, dass Du bereits jetzt an Deine Grenzen gekommen bist. Vielleicht kannst Du bei der nächsten Chemo mit den Schwestern sprechen. Möglicherweise könnt Ihr einen sozialen Dienst in Anspruch nehmen. Sprich in der Praxis Deiner Mutter oder in der onkologischen Abteilung Ihres Krankenhauses über Deine Probleme. Sicherlich muss sie nicht dabei sein, wenn Du ihr Deine Traurigkeit nicht zeigen möchtest. Deiner Mutter gegenüber möchtest Du sicher sehr stark sein, aber im Krankenhaus darfst Du ruhig zugeben, dass Du an Deinen Grenzen bist. Aber nur wenn Du darüber redest, kennen sie Deine Situation und wissen, dass Ihr ansonsten alleine seit.
Ich hoffe, Du kannst dort Hilfe bekommen. Nidra
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  #82  
Alt 21.02.2002, 23:57
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo Tanja,
dank Dir für Deine Antwort und Dein Mitgefühl- es tut gut, sich einfach nur austauschen zu können über ähnliche Empfindungen.
Ich bin jetzt auch um Kraft zu tanken zu meinem Freund gefahren- einfach etwas anderes sehen- vor 2 Tagen bin ich abgereist-ziemlich abrupt- mein Freund,sie und ich wollten am MI zur Chemo fahren. wir waren gerade so aufgestanden,daß wir es noch hätten pünktlich schaffen können....sie schon gehfertig,meinte im Vorbeigehen,daß sie alleine fahren würde mit dem Auto,jetzt- mein Freund meinte noch:,warten sie doch noch 5Min.,wir würden gerne auch mit'-da war sie dann schon aus der Tür.Und sie soll und darf das ja nicht mit Chemo!!-das weiß sie ganz genau. Naja,wir saßen dann die ganze Zeit voller Sorgen und mißmutig herum.....ich fand es so derartig gemein,wo wir ihr doch die ganze Zeit unter die Arme gegriffen hatten.....sind derweil spazieren und uns igendwie ablenken gewesen- als wir zurückkamen, stand das Auto wieder vor der Tür- sie wieder zuhause- aber ich war so traurig, daß sie so mit meinen Sorgen und Gefühlen spielt....sie wieder halbwegs normal, aber so das Gefühl vermittelnd'ich schaff das schon alleine,wenn mir keiner helfen will'-ich habs einfach nicht mehr ausgehalten nach all der psychischen Belastung,und habe dann gesagt, daß ich jetzt wegfahren würde,um Aufzuladen und mich zu erholen. Sie meinte dann soetwas wie ,wenn sie es bisher alleine geschafft hätte würde sie das jetzt auch tun können.usw.
Jetzt versuche ich bei ihr zuhause anzurufen, und sie nimmt den ganzen Tag nicht ab. Man muß dazusagen, daß sie das öfter aus Taktik macht.....und jetzt ist das nichts anderes-aber es ist unglaublich gemein-und man ist so machtlos dagegen. Sie war schon immer eine schwierige Person- aber ein bißchen weicher geworden ist sie durch die Krankheit eigentlich schon- natürlich kann man nicht alle alten Gewohnheiten ablegen-das hat das mal wieder gezeigt-ich habe dann natürlich immer weniger Lust,mich für sie einzusetzten. das klingt vielleicht jetzt auch berechnend, aber man müßte dazu meine komplette Geschichte kennen, was jetzt hier zu weit führen würde....wenn ich nicht da bin, ist eben keiner da. Aber auf mir rumtrampeln lassen muß ich mir deswegen ja auch nicht.
Ich kann mir nur sagen, daß sie es auch nicht anders will------?!
und dann wieder die verbleibende Zeit, die immer vor dem geistigen Auge auftaucht- und wieder einmal komme ich mir wie das kleine Kind vor, das regiert wird.....ist irgendwie ungerecht-
naja, das sind persönliche Konflikte. Wo werde ich wohl in 2 Monaten stehen??


liebe Nidra, danke für den Tip, werde ich vielleicht wirklich versuchen.....meine Mutter ist ja noch kein Pflegefall, deswegen kann ich mir schwer vorstellen, daß wir den Sozialdienst in Anspruch nehmen können.Psychische Belastungen sind ja leider nicht meßbar......aber ich versuch es mal------danke!



Freue mich über solche Anteilnahme,fast das Einzige, was mein Herz zur Zeit aufhellen kann, weil ihr es ja wissen müßt,wie tief der Schmerz sein kann.......*........Yuki
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  #83  
Alt 22.02.2002, 23:49
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo Maja,
ich habe hier schon eine ganze Weile nicht mehr geschrieben, weil ich dachte, jetzt wo Paps gestorben ist kann ich mit diesen ganzen Berichten nichts mehr anfagen. Aber es ist anders, seit einigen Tagen schaue ich doch ab und zu mal wieder rein. Dieses Thema Krebs wird einen wohl nie mehr loslassen nachdem man diese Erfahrungen gemacht hat. Dein Brief ist mir aufgefallen, weil mein Vater auch am Donnerstag den 14.02. beerdigt wurde. Es war ein kalter sehr sonniger Tag bei uns (das war genau "sein" Wetter, er hätte es geliebt). Diese Verbundenheit zu wildfremden Menschen die ich hier manchmal spüre...schon eigenartig.
Die Zeit soll ja alle Wunden heilen, im Moment scheint sich aber noch alles zu steigern, erst recht bei meiner Mam. Sie ist so tapfer, aber ihre Seele ist so krank, das tut alles so weh!!!!!!!!!!!!!!!! Aber irgendwann muss es doch besser werden, oder ?!?!?
Liebe Grüße für heute, Jana
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  #84  
Alt 25.02.2002, 12:14
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo Yuki!
Das Gefühl, von seiner Mutter schikaniert zu werden, kenne ich sehr gut. Mit 22 oder 23 Jahren habe ich es gewagt, nach der Arbeit am späten Nachmittag ins Kino gehen zu wollen (ich wohnte noch zu Hause). Ich habe vormittags telefonisch Bescheid gesagt und meine Mutter (Hausfrau ohne Hobbies) hat einen riesen Terz gemacht, wie sie so lange das Essen warmhalten soll. Mittags hat mich mein Vater, mein damaliger Chef, zur Sau gemacht wie ich es wagen kann meiner Mutter zu widersprechen. Ob ich trotzdem ins Kino gegangen bin weiß ich nicht mehr. Aber ich bin mit den üblichen drei Tagen tiefsten Schweigens gestraft worden. Ich habe noch ein paar Jahre gebraucht, aber dann hatte ich den Mut zu einer Gesprächstherapie, die mir sehr geholfen hat.
Ich kann Dir aus eigener Erfahrung nur raten, Dich jetzt von Deiner Mutter zu lösen. Du kannst sie nicht ändern sondern nur akzeptieren. Und Du darfst dich von ihrem Verhalten nicht schmerzen lassen, denn das wird Dich immer verfolgen, egal ob sie den Krebs hat oder nicht. Du liebst Deine Mutter und bist bereit zu helfen. Aber das kannst Du auch, ohne den Grund für ihr gemeines Verhalten bei Dir zu suchen.
Ich bin sicher, dass Deine Mutter auch in zwei Monaten noch leben wird. Bei meiner Mutter wurde im April 01 ein erhöhter Leukozytenwert festgestellt, der Krebs an der Bauchspeicheldrüse erst Ende August. Rechnet man von April an, so lebt sie also schon elf Monate mit dem aktiven Krebs. Aber so wie vielleicht auch Deine Mutter ahnt sie, das der Krebs oder die Chemo oder irgendwelche Folgen davon sie sterben lassen werden. Sie hat mir gesagt, dass ich nicht Schuld bin an ihrer Krankheit. Vor sechs Jahren noch hätte mich diese Absolution gefreut, denn ich war ständig Schuld an etwas. Heute weiß ich, dass es einfach ihr Lebensweg ist, anderen die Schuld zuzuweisen. Jetzt sind die Ärzte schuld, die sie falsch behandeln. Deine Mutter stellt sich auch die Frage: Warum ich? Und auf der eher hoffnungslosen Suche nach einer Antwort ist sie dann auch zu ihrer Umgebung ruppig bis ungerecht. Meine Mutter möchte, so wie niemand hier auf den Seiten, nicht sterben. Und ich selbst frage Gott oft genug, ob sie nicht noch ein wenig Zeit hat- die drei Jahre, bis der Kleine eingeschult wird, die fallen doch nicht auf bei so vielen Milliarden lebender Menschen. Und danach, können wir dann nicht neu verhalndeln? Noch etwas Lebenszeit dazugeben?
Die Antwort ist leider Nein. Was wir tun können ist, unsere Mütter jetzt zu lieben. Aber, auch wenn es schwer fällt, unsere eigene seelische Freiheit zu bewahren und selbst zu leben.

Liebe Yuki, ich hoffe Du kannst etwas mit meinem Schreiben anfangen.

Viele Grüsse, Nidra
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  #85  
Alt 26.02.2002, 13:35
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Liebe Nidra!
Deine mail hat mich aufgerüttelt-mich zum Nachdenken gebracht-
und mich ermutigt, weiter an mich zu glauben-wo ich doch echt irgendwo am Boden war-was Du mit 23 erlebt hast, muß schlimm für Dich gewesen sein!Sicher war das auch nicht die einzige ungerechte Sache, die Du erlebt hast-..ich war so niedergeschlagen letzte Woche, weil soviel Schönes mit meiner Mutter passiert war- ich habe es zumindest als etwas total >Echtes< gedeutet- wir hatten viel über die Kindheit geredet, sie hatte viele ungerechte Handlungen eingesehen-die natürlich trotzdem keine Heilung ermöglichen, aber wenigstens ein wenig Bewußtsein bei ihr geweckt hatten- und angesichts des Todes hatte ich sie wieder-nach fast8 Jahren wenigsten Kontaktes- ich war seit ich 15 war ,aushäusig- ernst genommen. Am FR war ich nochmal mit m. Freund zu ihr gefahren, um zu reden,da sie ja nicht ans Telefon ging. Einen Tag zuvor hatte ich noch in einer e-mail meine Sorgen geschrieben....daß ich es nicht alleine schaffen würde, in 1 Jahr Diplom hätte, es auch noch m. Schwester gäbe, die immerhin auch noch zur Familie gehöre...daß ihr Verhalten ungerecht war...
Sie begrüßte uns nicht mal richtig am Haustor, meinte zu mir, sie hätte m.e-mail zur Kenntnis genommen,ich solle heute wieder abfahren,nen Tee trinken,und dann weg,weil ich ja in 1Jahr Diplom hätte,ja und überhaupt..das wär natürlich zuviel für uns ganz klar...also total polemisch, auch abweisend. Wir haben Tee gekocht, sie hatte sich in ihr Zimmer zurückgezogen,wir zu ihr,sie solle doch rauskommen, wir wollten reden...?!sie:"Nein,mir gehts nicht gut, ich solle den Hausschlüssel dalassen bevor ich gehe..."
M.Freund nochmal zu ihr...sie solle doch bitte rauskommen:"Nein, gehen Sie,gehen Sie....der Haustürschlüssel!!...."(Sie hatte ihn vorher immer mit Kosenamen angesprochen)
Was mir auch erst jetzt klar geworden ist-mit Hilfe m.Vaters-ist, daß da wirklich leider gewisse Strukturen zugrunde liegen, die ich nie so klar wahrgenommen hatte,bzw. ich dachte, daß sie sich angesichts des Todes wirklich verändert habe.-deshalb ein doppelter Schlag!-
Ich bin jetzt fast komplett ausgezogen, sogut wie....habe alle Sachen von mir mitgenommen- sie hat sich 2 Tage später wieder gemeldet- nur so infohalber,wann ich wieder am Studienort bin,so pro forma-
Nidra, Du hast vollkommen Recht, ich kann nur meine Sicht auf sie und die Dinge verändern, das wird mir erst jetzt zu diesem Zeitpunkt so leuchtend klar. Ich habe wohl immer noch an das Gute im Menschen geglaubt....und ist doch wohl hoffentlich ein Zeichen dafür, daß ich am andern Ufer stehe... ja , es ist ihr Lebensweg, ich bin dabei, denke ich, immer klarer zu sehen, und auch vorallem Du hast viel dazugetan,- es ist viel einfacher und besser, zu sehen, daß andere auch einen Weg gefunden haben, damit zu leben...
Deine e-mail,- die Richtige zur richtigen Zeit...-!*
Ich danke Dir sehr**Yuki
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  #86  
Alt 26.02.2002, 17:29
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Hallo Jana!
Ich fühle mich auch nicht gut. Nachts habe ich Alpträume. Tagsüber kann ich es manchmal gar nicht glauben, daß Papa nicht mehr da ist. Manchmal habe ich auch das Gefühl, daß er irgendwie bei mir ist. Das ist ein schönes, beruhigendes Gefühl. Geht es Dir auch so?
Aber ich würde ihn gerne sehen wollen und mit ihm sprechen. Das das nicht mehr geht, werde ich wohl nie verstehen...
Wann ist Dein Vater gestorben? Und wie lange hat er mit dieser Krankheit gelebt?
Viele Grüße.
Maja
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  #87  
Alt 04.03.2002, 20:49
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Liebe Maja,
schön, dass Du geantwortet hast. Mein Paps ist am 5.1.2002 gestorben (er hatte sich eine Urnenbestattung gewünscht, deshalb war die Beerdigung so spät). Er hatte zwei Jahre lang diesen Krebs, wobei er sich von der Operation damals noch gut erholt hat. Aber dann kamen die Metastasen........ Seine letzten Tage waren wohl genauso wie bei Deinem Vater, so wie Du es beschrieben hast. Nur meine Mutter hatte das "Glück" in dem Moment in dem er starb bei ihm zu sein, sie hatte das immer gehofft. In den letzten Wochen durfte sie im Krankenhaus bei ihm im Zimmer wohnen und wurde von den Ärzten und Schwestern mit umsorgt, wofür wir sehr dankbar waren.

Dieses Gefühl, dass Paps irgendwie bei mir ist habe ich leider nie. Ich habe das aber schon oft von anderen gehört. Er fehlt mir einfach so sehr!!!!! Manchmal überwiegt aber auch die Sorge um meine Mutter, sie kämpft wirklich tapfer und ich versuche sie zu unterstützen wo ich nur kann, aber es ist, so sagt sie immer, als müsste sie jetzt wieder laufen lernen.

Maja, wie alt bist Du eigentlich und wie alt war Dein Vater? Ich bin 32 und mein Paps war 59 Jahre alt. Und sag mal hast Du Kinder? Das ist ein Thema was mir auch noch sehr zu schaffen macht. Meine Tochter ist jetzt 8 Jahre alt und ich habe sehr das Gefühl, dass sie versucht, das Ganze zu verdrängen. Ich bin im Moment selbst noch so sehr mit dieser riesen Traurigkeit beschäftigt, dass ich Sorge habe, ihr nicht richtig beistehen zu können.
Machs gut für heute, wär schön, noch mal von Dir zu hören.
Jana
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  #88  
Alt 05.03.2002, 19:06
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Hallo Jana!
Jetzt merke ich mehr und mehr, daß mein Papa nicht mehr zurück kommt. Es tut so weh, zu wissen, daß man einen geliebten Menschen nie wieder sehen, sprechen, fühlen kann. Mit dem Wiedersehen ist das vielleicht anderes. Wer weiß, ob wir uns nach dem Tod nicht doch wiedersehen werden? Aber ich erwische mich immer wieder, wie ich nach ihm suche. Gedanklich, verstehst Du? Gestern hat mir jemand gesagt, wenn man seine Eltern verloren hat, hört man auf, Kind zu sein. Das hat mich irgendwie erschrocken. Ich habe zwar meine Mutter noch, aber es fehlt eben jemand. Mein Papa und ich waren seelenverwandt. Er konnte Gefühle zeigen. Meine Mutter kann das nicht. Trotzdem bin ich froh, das ich sie noch habe.
Mein Papa war 67 Jahre alt. Am 30. März hätte er Geburtstag. Ich bin (noch) 30 Jahre alt.
Kinder habe ich nicht. Aber es hilft bestimmt, die Trauer besser zu verarbeiten.
Ich rate Dir, mit Deinem Kind über den Tod zu sprechen. Als ich klein war, habe ich mal meine Mutter gefragt, wie es ist, tot zu sein. Da sagte sie, man ist dann nicht mehr da. Daraufhin habe ich mir immer versucht vorzustellen, wie es ist, nicht mehr da zu sein. Das hat mir schreckliche Angst gemacht.
Bis bald!
Viele Grüße.
Maja
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  #89  
Alt 14.03.2002, 15:23
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Hallo Jana!

Ich habe zwei Söhne, drei und sechs Jahre alt. Meine Mutter hat einen Putzfimmel. Sie kann keine benutzte Tasse auf dem Tisch stehen lassen. Letztens sollte der Grosse "sauber machen" erraten. Auf meine Frage "Was macht die Oma immer" antwortete er: "Im Bett liegen wegen der Beine." Leider hat er da recht. Aber das ist so noch nicht in meine Aufmerksamkeit gedrungen. Kurz vor Weihnachten ist sein roter Kampffisch gestorben. Wir haben ihn unter einem Baum begraben. Er würde ihn gerne ausgraben und gucken, ob er wieder im Wasser schwimmt.
Mein Schwiegervater kümmert sich um die Gräber seiner Familie. Er nimmt die Kinder oft mit zum Blumengießen. Sie haben also eine Vorstellung von einem Friedhof und einem Grab. Auch bei einer Beerdigung waren sie bereits. Ich durfte als Jugendliche nicht zur Beerdigung meiner Omi, der Mutter meiner Mutter. Was mache ich aber, wenn meine Mutter anonym bestattet werden möchte? Vielleicht ist ein Weg zu sagen:" Da, wo die schönsten Gänseblümchen stehen, da liegt sie."
Aber noch lebt sie ja. Ich darf mit ihr nicht über ihren Krebs reden. Ich kann dann logischerweise nicht fragen: "Wie willst Du beerdigt werden?". Und meinetwegen kann sie noch eine ganze Weile am Leben bleiben. Aber im Augenblick geht es ihr schlecht und sie ist allein mit ihrer Erkältung. Und ich sitze hier, eine halbe Stunde von ihr entfernt und kann mit meinem hoch fiebernden Kind nicht hin. Sie hat die Hilfe meiner Schwiegereltern abgelehnt, da diese von ihrer Krebserkrankung nichts wissen sollen. Sie hat uns zwei Tage nichts vom Ausfall ihrer Heizung erzählt und keinen Notdienst gerufen, aber dann sollte mein Mann bitte innerhalb einer Stunde da sein. Mein Vater ist zur Zeit verreist und muss zum zweiten Mal diese wichtige Reise abbrechen, weil es ihr wieder so schlecht geht. Natürlich fahre ich hin, wenn ich einen Babysitter habe und bleibe notfalls, bis mein Vater wieder da ist. Aber warum kann sie nicht einfach mal früher etwas sage? Oder die Hilfe meiner Schwiegereltern annehmen?
Ich muss sagen, ich bin ratlos. Mein Mann geht ins Ausland und ich kann in einigen Monaten mit den Kindern nachkommen. Was soll ich tun? Ich habe Angst, dass ich dann zwei oder drei Tage nach Hause brauche, womöglich länger. Dass sie an Lungenentzündung stirbt, weil sie sich von niemand anderem helfen lassen will. Oder dass mein Vater den Wagen gegen einen Baum setzt bei dem Versuch, an zwei Orten gleichzeitig zu sein.
Und was ist, wenn sie stirbt und ich keine Zeit und keinen Ort habe, mich zu verabschieden? In den Briefen der Angehörigen in diesem Forum spielt die Beerdigung immer eine grosse Rolle.
Wie so viele hier auf ein Wunder hoffend

Eure Nidra.
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  #90  
Alt 15.03.2002, 15:08
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Meine Mutter (61) erlebt seit Wochen die Tortur durch die Kliniken. Im Oktober berichtete meine Mutter sie habe Probleme mit Magen/Darm und ging freiwillig zu einer Untersuchung in eine Klinik nach Villach (A). Dort hat man Darmspiegelung, Computertomographie etc. gemacht, konnte aber nichts feststellen. Ca. 2 Wochen nach der Entlassung hatte meine Mutter so starke Schmerzen, daß Sie zur Notaufnahme in das nächstgelegen Hospital in Spittal ging. Dort wurde ein Zwölffingerdarm/Magenausgang Geschwür diagnostiziert in dem sich eine Tablette festgesetzt hatte. Diese wurde entfernt und dann medikamentös das Geschwür behandelt. Im Dezember klagte meine Mutter ständig über Schmerzan, Überkeit etc. Anfang Januar war das Geschwür schon so groß, daß der Magenausgang verschlossen war. Trotzdem wurde weiter medikamentös behandelt. Die Tumormarker waren negativ und auch eine Gewebeprobe war negativ. Der behandelnde Artzt versicherte, daß es zu 100 % kein Krebs wäre. In der Zwichenzeit wurde auch noch ein Befall mit Darmpilzen diagnostiziert. Nach vielem hin und her wurde meine Mutter nun Ende Januar in eine Spezialklinik nach Wolfsberg verlegt. Hier sollte das Geschwür nun operativ entfernt werden. Auch hier ergaben die Voruntersuchungen keinen Verdacht auf Krebs. Sie wurde dann wie geplant operiert und ca. 4 Std. später kam das Ergebnis des Schnellschnittes. Der Tumor war bösartig und ca. 4 cm groß. Ausgehend vom Magen über Zwölffingerdarm hatte er sich schon in die Bauchspeicheldrüse gefressen. Meiner Mutter wurde nun in einer 12 stündigen Operation der gesammte Magen, Zwölffingerdarm, Galle, Gallengänge und 2/3 der Bauchspeicheldrüse entfernt. Außerdem wurden sämtliche Lyphe in der Region entfernt. Die OP wurde nach WHIPLE durchgeführt. Nach 10 Tagen Intensivstation und weiteren 10 Tagen stationär wurde meine Mutter nach Hause entlassen. Obwohl sichtlich geschwächt und auf 45 Kilo abgemagert hatte sie die OP erstaunlich gut verkraftet. Da man in einer Lymphe Befall festgestellt hatte sollte nach 4 Wochen mit einer Kombination von Chemo und Bestrahlung begonnen werden. Der Zustand meiner Mutter verschlechterte sich jedoch zusehend. Der behandelnde Hausartzt wies sie wieder nach Wolfsbegr in die Klinik, da sie in diesem Zustand die notwendige Chemo und Bestrahlung nicht überleben würde. Im Bauchraum hatte sich nach der OP Wundsekret gebildet, das trotz hoher Penicillingaben nicht abheilte. Nach einigen Tagen wurde dann eine Probe genommen und festgestellt, das sich im Bauchraum durch die OP der Darmpilz ausgebreitet hatte. Der Pilzbefall wurde leider im Bericht der Klinik Spittal nicht erwähnt, so das es zu diesen unnötigen Komplikationen kam. Nun hoffen wir jeden Tag auf Besserung - sie wird in Wolfsberg ausgesprochen gut betreut - und harren der Dinge. Jeder Tag der verrinnt nimmt Chancen auf Heilung.

Die anstehende Chemo und Betrahlungsterapie soll so schnell wie nur irgend möglich folgen und birgt nach Aussage der Ärzte ein großes Risiko, das meine Mutter durch die OP schon so geschwächt ist.

Gibt es Personen mit ähnlichen Erfahrungen? Wer kann über Bestrahlung und Chemo nach WHIPLE berichten? Gibt es alternativ Therapien?

Ich freue mich über jede Hilfe - Gruß Ute Ackermann
uamarket@t-online.de
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