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  #1  
Alt 23.02.2004, 12:17
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Standard Bin so schrecklich traurig!!!!

Hallo,

habe schon viel hier im Forum gelesen. Das ist alles so schrecklich. Ich weiß, dass ich mit meinen Sorgen nicht allein bin, und doch beruhigt mich das kein Stück.

Ich habe meine Mutter durch einen Unfall verloren, als ich 4 Jahre alt war. Glücklicherweise haben meine Großeltern mich aufgenommen. Mein Opa war nicht sehr nett zu mir (Begrapschen u.ä.), jedoch liebe ich meine Oma über alles. Ich bin ihr für alles im Leben dankbar. Es war zwar teilweise schwierig wegen des Altersunterschied, aber alles immer noch besser als im Heim groß zu werden.

Mein Opa ist nun seit fast 2 Jahren verstorben (mehrere Schlaganfälle), was im Grunde für ihn und uns am besten war.

Letztes Jahr kam meine Oma ins Krankenhaus wegen einer Hämoriden-OP. Diese erwies sich als komplikativ, sie lag diverse Male danach noch im Krankenhaus. Bei einer erneuten Magenspiegelung entdeckten die Ärzte ein Geschwür im Magen, welcher sich nach genauerer Prüfung sich als Tumor herausstellte.

Man hat meiner geliebten Oma den Magen, die Milz, sämtliche Lymphknoten um den Magen herum sowie ein Teil der Bauchspeicheldrüse entnommen. Tests dieser Organe ergaben, dass sich dort keine Metastasen gebildet hatten, was uns natürlich sehr freute.

Die OP u. Reha hat meine Oma nicht so sehr gut überstanden. Nachdem sie jedoch nach Hause kam, hatte ich immer die gute Hoffnung, dort wird es bald besser gehen. Sie war schon immer ein starke Frau. Auch meine Freunde, die sie kannten, bestätigten mir dies. Ich wollte, dass sie wie früher wird - lebenslustig.

Nun habe ich letzten Freitag einen Anruf meiner Tante erhalten. Meine Oma liegt wieder im Krankenhaus. Man hat in der Leber Metastasen entdeckt. Wasser in Lunge hat sie auch. 2 Liter wurden schon entnommen, 5 sind noch drin.

Natürlich habe ich sie gleich besucht. Sie wirkt so schwach u. angreifbar. Ich wollte ihr nicht unbedingt sagen, dass alles schon wieder wird. Jedoch habe ich gesagt, dass es nur besser werden kann. Ihre Antwort war, dass es nur in der Kiste besser wird.

Ich bin so fertig mit der Welt. Was soll ich nur machen. Mir ist klar, dass meine Oma evtl. bald sterben kann. Sie ist immerhin schon 73. Die Oma von meinem Freund ist am 7.2.04 gestorben. Da habe ich immer gesagt, sie hat ihr Leben gelebt usw. Auch in Bezug auf meine Oma versuche ich mir das zu sagen, es gibt mir aber nicht wirklich Trost. Ich bin so unendlich traurig!!! Ich könnte den ganzen Tag nur weinen. Sie ist doch meine Oma... Ich möchte sie wieder reisen sehen, denn das ist ihre Leidenschaft, glaube aber nicht daran, dass sie sich noch mal richtig erholt. Die Ärzte werden nicht operieren, da sie zu schwach ist. Wie sieht es mit Chemo aus? Das schwächt den Körper doch auch ungemein, oder? Ich werde meine Oma auf jeden Fall unterstützen, auch wenn sie weder OP noch Chemo machen will, so schwer mir das auch fallen wird. Ich kann sie jedoch gut verstehen, falls sie sich gegen eine Behandlung entschließt.

Was mach ich nur, wenn sie stirbt???

sabrina.giese@web.de
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  #2  
Alt 24.02.2004, 19:52
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Bin so schrecklich traurig!!!!

Hallo Sabrina,

ich kann Dich gut verstehen.
Als mein Mann gehen mußte (er wäre heute 45 Jahre geworden) habe ich davor schon div. Bücher über ein Leben nach dem Tod gelesen.

Ich versuche mich zu trösten in dem ich denke: o.k. er hat seine Aufgaben im Leben gelöst, er durfte gehen. Trösten tut mich auch das auch nicht wirklich.Aber dort wo er jetzt ist (meine Eltern übrigens auch) dort geht es ihm gut und er hat keine Schmerzen mehr.
Trost? Trost kann ich Dir leider nicht geben, ich schaue hier öfter rein und dann weiß ich, daß ich mit meinem Schmerz nicht alleine bin. Das hilft ein bischen.

Liebe Grüße Sabine
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  #3  
Alt 26.02.2004, 10:55
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Bin so schrecklich traurig!!!!

Hallo Sabrina,bleib der Oma nah ich weiß nicht ob Du räumlich nah sein kannst,ansonsten schreib ihr einen Brief,den sie bei sich hat.Trost,wenn jemand sterben muß,ist nur der,das wir dankbar für die Zeit mit ihm sein können und ihm wünschen jetzt befreit von Schmerz und Leid sein zu dürfen.Wir haben am 24.11.03 meinen Schwiegervater verloren.Er war 9 Jahre durch einen Schlaganfall schwerstmehrfach behindert und ist dann innerhalb von nur 4Tagen im Kreis seiner Familie verstorben.Mei Mann kann auch heute noch kein Bild ansehen ,nicht über ihn reden,Die Zeit kann ihm nur helfen,damit umzugehen,aber die Wunde ,der Verlust wird immer eine dicke Narbe hinterlassen.Mit unserer Tochter (sie war die 4Tage auch mit beim Opa,sie ist fast 8 Jahre,habe ich mir ein Zeichen am Himmel ausgedacht,sie schaut abends hoch und sucht sich den hellsten Stern und redet dann mit dem Opa.Deine Oma lebt aber ja noch,weine nicht den Reisen nach,sondern geniesse das jetzt und die Dinge,die ihr jetzt zusammen machen könnt und wenn es ein Kartenspiel ist.Ganz viel Kraft und ein paar Sonnenstrahle wünsche ich Dir von Herzen,Susanne
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  #4  
Alt 26.02.2004, 18:29
Fantine Fantine ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.02.2004
Beiträge: 68
Standard Bin so schrecklich traurig!!!!

Liebe Sabrina,
egal wie alt ein Mensch wird, in der Familie in der er lebt wird er geliebt und es tut weh in leiden zu sehen.

Traurig ist man als Angehöriger immer da spielt das Alter keine Rolle........
Wie in dem Lied von Herbert Grönemeyer: DU FEHLST
Ich wünsche Dir und Deiner Oma alles Liebe
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  #5  
Alt 27.02.2004, 01:30
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Bin so schrecklich traurig!!!!

Liebe Sabrina

Wenn das Loslassen und das Sterben eines Menschen nicht weh tun würde, dann hat man ihn auch nie geliebt und diese Person auch dich nicht.

Sehe den Schmerz als spezieller Liebesbeweis eines Menschen den du über alles liebst.

Geniesse aber den Augenblick jetzt, wenn es wirklich so sein soll, versuch bei ihr zu sein, es wird dir und ihr gut tun. Trotzdem gib die Hoffnung nicht auf, versuche kleine Schritte und Ausflüge zu sehen, die sind noch eher erreichbar als grosse Reisen und können genau so schön sein gel!?

Sind in Gedanken ganz bei dir und deiner Oma.

Sabine - ich verstehe sehr gut deinen Schmerz an dem speziellen Tag des geburttags deines Mannes. Denk daran, schau zur Sonne hin, kneif die Augen ganz sanft zu, siehst du wie die Sponnenstrahlenkinder tanzen, das ist dein Mann, Mein Paps und all die anderen lieben die über uns wachen und mit ihrer Wärme uns neues Leben schenken. Dreh dich um, spürst du die wärmenden Sonenstrahlen, es sind die Sonnenstrahlenkinder die unseren Rücken wäremn und wie Engelsflügel uns von hinten schütz, stützen und begleiten, auch dein Mann ist da. Denkt alle daran, die Sonne geht nie unter und so auch nie unsere Sonnenstrahlenkinder.

Wisst ihr wer die Sonnenstrahlenkinder sind - es sind unsere lieben Verstorbenen.

Das waren die Gedanken unseres damals 6jährigen Sohnes Marc (1986) als er ständig von Atemnot geplagt wurde und nur noch sterben wollte.

Bei euch mit viel Sonennlicht eure Liz und Willy
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  #6  
Alt 27.02.2004, 14:15
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Beiträge: n/a
Standard Bin so schrecklich traurig!!!!

Danke für an alle für die lieben Worte...

Ich werde auf jeden Fall so oft wie möglich bei meiner Oma sein. Das Krankenhaus ist ca. 2 Stunden entfernt. Am Wochenende ist das ja aber kein Problem und unter der Woche rufe ich öfter mal an. Es gibt eine gute Nachricht: Der Krebs hat sich glücklicherweise durch das CT nicht bestätigt, dennoch bleibt die Angst, dass irgendwann Metastasen auftauchen. Als ich mit Oma telefonierte, hörte sie sich zwar sehr schwach, aber schon hoffnungsvoller an. Sie möchte zumindest noch ein paar Jahr vom Krebs verschont bleiben, d.h. ich denke, sie möchte nicht mehr ins Krankenhaus (wer möchte das schon...) Ihr Hobby - das Reisen - hat sie leider aufgegeben, aber gern möchte sie uns mal wieder besuchen. Das ist ja auch das, was Liz u. Willy sagen. Ich denke auch, dass man auch durch die kleinen Dinge ein Leben lebenswerter und lebensfroher machen kann. Sie ist noch so sehr schwach. Ich hoffe nur, dass sie bald wieder zu Kräften kommt und sie der Krebs verschont.Ich bin sehr froh, dass meine Oma durch ihre Töchter so unterstützt wird. Meine Lieblingstante besucht sie jeden Tag, am Wochenende wird sie Oma wohl zu sich holen, das ist dann nicht ganz so weit weg. Da fahren wir auf jeden Fall hin. Ich möchte, dass Oma weiß, dass wir für sie da sind. Klar denkt auch sie, sie hat schon genug erlebt, aber sie weiß auch, dass sie los lassen muss. Hoffentlich nicht allzubald. Der Gedanke ist halt nicht sehr schön, aber unumgänglich.

Ich habe gestern einen schönen Spruch gehört:

Genieße dein Leben jeden Tag und in vollen Zügen, denn du kommst da nicht lebend raus!

Das mit den Sonnenstrahlkindern finde ich sehr schön. Ich habe früher - und auch heute noch ab und zu - zum Himmel hochgeschaut und mit meiner Mutter gesprochen. Ich habe mich bei ihr entschuldigt, wenn ich mal was verbrochen hatte, mich bei ihr bedankt, wenn mir gesagt wurde, ich sei wie meiner Mutter, denn ich bin froh darüber, wie ich bin und weiß, dass sie auch mal so war. Ich bin nicht gläubig oder so, aber ich weiß, dass sie immer bei mir ist. Ich denke, ähnlich wird es mit den anderen Liebsten der Familie und des Bekanntenkreise auch sein.

Ich liebe meine Oma über alles, bin super froh, dass sie mich damals vor fast 21 Jahren zu sich genommen hat. Auch aus diesem Grund werde ich immer für sie da sein, so wie sie für mich da war.

Ich wünsche euch allen alles Gute und viel Freude im Leben. Hätte nicht gedacht, dass mich eure lieben Worte trösten können. Selbst wenn sich der Krebs nicht bestätigt hat, habe ich noch Angst, aber ich werde immer an eure Worte denken, und hoffen, dass ich stark bleiben und immer für Oma da sein kann.

Liebe Grüße an euch alle...
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