Letzte Tage...

[Maybelline]

Hallo!
Meine Oma ist an BSDK erkrankt. Die Diagonose wurde vor einem Jahr gestellt. Am Anfang ging es ihr nicht gut, aber die wöchentliche Chemo schlug so gut an, dass der Krebs im Griff gehalten werden konnte.
Vor einem Monat hatte sie einen Schwächeanfall, sie wurde ohnmächtig und wurde ins Krankenhaus gebracht. Seitdem geht es mit ihr rapide bergab. Sie hat einen wahnsinnig großen Bauch (der wohl sehr wahrscheinlich mit Wasser gefüllt ist) und starke Blähungen. Das Essen und jeder einzelne Schritt fallen ihr schwer. Es ist wahnsinnig hart, sie so leiden zu sehen.
Ich versuche immer stark zu sein, vor allem weil ich sehe, wie meine Mutter sich mit dem Gedanken quält, dass Oma vielleicht schon bald nicht mehr unter uns ist. Aber irgendwann kann ich nicht mehr stark sein, dann bricht alles aus mir heraus... Mit diesen Zeilen versuche ich, wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
Morgen ist Muttertag - vielleicht der letzte??
Der Gedanke daran ist so schwer. Es tut einfach unsagbar weh.
Maybelline

[petra48]

Hallo, Maybelline,

schicke dir ein großes kraftpaket und wünsche dir, dass deine Mutter noch eine gute Zeit bei dir bleiben kann.
Verbringe mit ihr einen schönen Muttertag.

Liebe Grüße
Petra

[Kathrin23705]

Hallo Maybelline,

ich schick dir auch mal ein riesengroßes Kraftpaket.

Ich weiß ganz genau, wie du dich fühlst. Ich selbst musste von 5 Wochen meine Zwillingsschwester gehen lassen. Aber glaube mir, so hart es sich anhört. Wenn es soweit ist, dann lasst eure Oma gehen. Sie hatte sicherlich in ihrem Alter schon ein erfülltes Leben. Meine Schwester durfte nur 34 Jahre alt werden und durfte auch ihren Lebenstraum, Kinder zu bekommen, nicht wahrhaben.

Geniesst alles und seid optimistisch. Denn schon ein Jahr mit dieser Erkrankung ist sehr sehr viel. Meine Schwester hatte nur drei Monate.

Traurige Grüsse

Kathrin

[Maybelline]

Hallo ihr zwei!
Dankeschön für eure Anteilnahme.
Sicherlich hatte meine Oma ein langes Leben. Leider war es mit Schmerz erfüllt, denn ihr Sohn und mein Onkel musste mit nur 42 Jahren sein Leben lassen. Nach 13 Jahren Leben mit einem transplantiertem Herzen hat durch die vielen Medikamente, die er nehmen musste, auch ihn dieser sch... Krebs heimgesucht und nach vielen Leiden im Dezember 2002 den Kampf gegen meinen Onkel gewonnen.
Es ist schwer, meine liebe Oma gehen zu lassen. Noch gebe ich die Hoffnung nicht auf. Am Dienstag muss sie wieder zur Chemo, dann wissen wir mehr.
In den letzten Wochen klagt sie sehr über ihren großen Bauch, der ihr auch Schmerzen bereitet. Wir versuchen mit Wärmflaschen und allen möglichen Tees dagegen zu steuern, leider ohne Erfolg. Kennt ihr nicht vielleicht ein Geheimrezept?! Auch die Schmerztropfen wirken schon fast nicht mehr... Wir möchten ihr Leiden ersparen!
Maybelline

[Maybelline]

Hallo!
Meine Mutter fährt gerade meine Oma wieder ins Krankenhaus. Sie ist wohl jetzt in der Endphase, sagen die Ärzte! Sie bekommt jetzt noch eine Schmerztherapie, damit sie die quälenden Schmerzen, die sie hat, aushalten kann...
Warum nur müssen manche Menschen so sehr leiden??? Ich verstehe es nicht...
Meine Oma hat heute so sehr geweint. Auch meinen Opa habe ich noch nie so sehr weinen sehen...
Was wird wohl noch alles auf uns zukommen???
Ich mag und kann es bald nicht mehr länger mit ansehen.
Ich bete zu Gott um eine gute und schmerzfreie Sterbestunde!
In Liebe, eure Maybelline

[ciangi]

hallo maybelline,

es tut mir so leid, dass es deiner oma so furchtbar schlecht geht. ich kann auch sehr gut nacheempfinden, wie es in euch aussieht. mein dad hat auch manchmal geweint.........und wir auch......diese krankheit ist so fies und schmerzhaft.........das muss ja über die kräfte gehen.
liebe maybelline, ich wünsch euch allen ganz, ganz viel kraft für die kommende zeit. ich denk au euch...........
alles liebe: monika

[petra48]

Hallo Maybelline,

wünsche dir, dass deine mutter schmerzfrei gehalten wird und wünsche dir ein riesengroßes Kraftpaket.

Wenn du mal deinen Frust anders loswerden willst, kannst du mir auch gerne eine private pn schicken. manchmal hilft das ein bischen.

Halt die Ohren steif.

Liebe Grüße
Petra

[marcy]

Hallo Maybelline,
ich weiß wie schwer es ist, denn ich bin momentan in der gleichen Situation wie du. Mein über alles geliebte Opa ist im August 2005 wg. Darmkrebs operiert worden. Leider hatte der Tumor bereits in der Leber gestreut. Wir haben es auch mit Chemo, Mistel usw. versucht, aber mein lieber Opa hat auch bereits Wasserienlagerungen im Bauch und in den Beinen. Er liegt auch gerade im Krankenhaus und es tut so wahnsinnig weh, mitanzusehen, wie er immer weniger wird und wie er leiden muss. Und ich steh daneben und kann ihm nicht helfen.
Vor ein paar Tagen, als es ihm wieder so schlecht ging, hab ich ihn auch das erste mal in meinem Leben weinen sehen. Wir wissen auch nicht, was noch alles auf uns zukommt, ich bin für alles bereit, Hauptsache er muss keine Schmerzen mehr ertragen.
Ich wünsche euch viel Kraft und alles Gute.
Liebe Grüße
marcy

[Maybelline]

Hallo!
Danke euch allen für eure rege Anteilnahme! Das hilft mir wirklich sehr weiter!
Gestern war meine Oma nahezu nicht ansprechbar, ich denke das kommt von den Schmerzmitteln! Heute werde ich selber ins Krankenhaus fahren um zu sehen, wie es ihr geht. Sie wird nur 4-5 Tage im Krankenhaus bleiben, bis sie die richtige Dosis Schmerzmittel eingestellt haben.
Wir stellen uns jetzt auf die "letzten Tage" ein. Einerseits ist es so schwer, sie gehen zu lassen, andererseits wird sie dann endlich von ihren Leiden erlöst und das ist für uns ein großer Trost. (Ich habe gestern mit meinen Freunden gesprochen und wir sind irgendwie aller derselben Meinung: So makaber es sich auch anhören mag, aber ein Tier würde man nie so lange leiden lassen... Traurig aber wahr...)
Mir tut nur mein Opa so leid, das kann ich einfach nicht mit ansehen...
Danke, für eure tröstenden Worte!
Eure Maybelline

[Maybelline]

Hallo!
Ich war gestern im Krankenhaus bei meiner Oma. Heute wurde sie (bereits nach 2 Tagen!) wieder punktiert. Das dürfte jetzt das 5. Mal gewesen sein. Letztes Mal waren es 4 Liter Wasser, die man ihr dadurch entfernt hat.
Woher kommt nur das ganze Wasser?? Man kann sie doch nicht alle 2 Tage punktieren?! Ich weiß, dass sie wahrscheinlich nicht mehr viel Zeit hat, aber kann mir jemand sagen, wie lange es in dem Zustand in den meisten Fällen noch dauert??? Ich habe wahnsinnige Angst, dass ich nicht da bin wenn "es" soweit ist... das würde ich mir nicht verzeihen... Nächste Woche bin ich im Rahmen meines Studiums nicht zu Hause und ich habe große Angst, dass in dieser Zeit etwas passiert...
Meine Oma selbst hat immer noch Hoffnungen. Ihr Standardsatz ist: "Es muss doch endlich mal wieder anders werden! Morgen wird es schon wieder anders sein!" Ich denke, sie weiß nicht, wie es um sie bestellt ist und vielleicht ist es auch besser so. Das Problem ist nur, dass sie jeden Dienstag eine Chemo bekommt, die sie eigentl. auch gut verträgt. Allerdings sind meine Mama und ich uns einig, dass es für sie leichter wäre, keine Chemo mehr zu bekommen. Aber würden wir ihr damit nicht jede Hoffnung nehmen??! (Auch wenn es keine mehr gibt?) Ich weiß es nicht...
Eure Maybelline

[Maybelline]

Hallo!
Meine Oma ist mittlerweile zu Hause. Sie wurde am Mittwoch entlassen. Man hat meine Mama morgens angerufen, dass sie abgeholt werden muss, sie wird überraschenderweise entlassen. Man hat sie regelrecht aus dem Bett geworfen und sie in einen Aufenthaltsraum gepfercht, obwohl sie sich kaum auf den Beinen halten konnte. Langsam bekomme ich einen richtigen Hass auf solche Menschen...
Meine Oma bekommt jetzt 30g Morphium uns alle 4 Stunden Scherztropfen. Zum Glück erspart ihr dies die schlimmen Schmerzen! Jeden Tag nimmt sie 1 Kilo zu, aber nicht am Körper, sondern an den Beinen und am Bauch (--> Wasser!). Es ist Wahnsinn, das mitanzusehen. Sie darf nicht mal mehr feste Nahrung zu sich nehmen, sondern nur noch Suppen essen. Es ist so traurig, dieses Leiden mit ansehen zu müssen. Zudem ist jetzt auch noch ihre Schwester gestorben... für sie ein schwerer Schlag.
Ganz schlimm finde ich vor allem auch, wie sich die ganze Situation auf unser Familienleben auswirkt - um es kurz zu sagen, wir haben kein Familienleben mehr... Unser ganzer Tagesablauf richtet sich nach meiner Oma. Mir tut es wahnsinnig weh, meine Mutter in dieser schweren Zeit nicht so unterstützen zu können, wie ich gerne wollte! Dadurch, dass ich weiter weg studiere, kann ich nur am Wochenende heimfahren. Meine Mutter ist der Doppelbelastung ausgesetzt. Sie ist in den letzten Wochen wahnsinnig "alt" geworden und ich habe solche Angst, dass sie an diesem Schicksal zerbricht. Sie musste schon den viel zu frühen Tod ihres Bruders verkraften und ist jetzt mit dieser schweren Aufgabe alleine. Natürlich unterstützen wir sie wo wir können, aber ihre Sorgen können wir ihr nicht abnehmen, wir können ihr nur unter die Arme greifen und mit ihr sprechen! Ich habe große Angst, dass sie mit diesem Schicksal nicht fertig wird!!!!
Auch mein Opa ist mit der Aufgabe langsam überfordert. Meiner Meinung nach hat er große Angst vor dem, was noch auf ihn zukommt und vor allem vor dem Alleinesein!
Alles ist momentan so schrecklich, ich kann es gar nicht beschreiben! Wann nur hat dieses Leiden endlich ein Ende????!
Maybelline

[ciangi]

liebe maybelline,
........es tut mir richtig weh, deine traurigen worte zu lesen, deine verzweiflung zu spüren. es ist einfach manchmal zu viel, was das schicksal einem da aufbürdet. aber so schlimm es sich anhört - das leben geht weiter und man schafft es immer wieder! ich kann mir schon sehr gut vorstellen, wie du dich fühlst. wenn man nicht selber mit anpacken kann, weil man nicht am ort wohnt, ist es vielleicht noch schlimmer. man möchte helfen, kann aber nur aus der ferne ein wenig trösten,das geht schon an die substanz.
dass man deine oma einfach so aus den KH entlässt - so etwas habe ich hier schon öfter gelesen. wenn der patient austherapiert ist, dann wird er einfach nach hause geschickt. schon toll, unsere gesellschaft. aber leider immer öfter die regel.
für deinen opa ist das alles sicher besonders schlimm. er muss seine todkranke frau um sich haben, ihr zusehen, wie sie immer schwächer wird und kann nicht helfen.........und dann noch die angst vor dem allein sein........das ist schon hart. aber wenn ich so lese, wie es deiner oma geht, dann ist es vielleicht besser, wenn sie endlich gehen darf, oder? die schmerzen habt ihr im griff? ist so schon schlimm genug. da ist es schon gut, wenn sie wenigstens schmerzfrei ist. mein dad hatte am schluss zu den schmerztropfen das 200er pflaster, musste aber trotzdem regelmäßig gespritzt werden. ach, wenn ich daran zurückdenke....... wie dankbar bin ich doch, dass er endlich gehen durfte. auch, wenn ich ihn so schrecklich, schrecklich vermisse..........
liebe maybelline, ich wünsch euch ganz, ganz viel kraft........
alles liebe: monika

[Maybelline]

Hallo!
Ich bin ein letztes Mal hier um Euch mitzuteilen, dass meine Oma heute Nacht endlich von Ihrer Qual erlöst wurde.
Eine harte Zeit wird auf uns zukommen - ich hoffe, wir stehen sie durch! Für mich wird das alles einfach bald zuviel: Prüfungen, Tod, Beerdigung, Trauer... Ein großer Trost für mich ist es, dass ich gestern noch einmal bei ihr im Krankenhaus war. Ich denke, sie hat gespürt, dass wir da waren, denn als wir gegangen sind, wurde sie plötzlich unruhiger.
Ich hoffe sie konnte friedlich einschlafen, denn zu ihrer Todesstunde war niemand bei ihr. Warum? Es tut weh zu wissen, dass sie zu dieser schweren Stunde ganz alleine war (aber vielleicht hat sie es auch so gewollt).
Bitte denkt an uns und schickt uns (und vor allem meinem Opa) ganz viel Kraft in dieser schweren Zeit.
Wenn jemand Fragen hat über diesen schweren Weg der Krankheit, dann meldet euch bei mir. Ich werde so gut wie möglich versuchen, euch weiterzuhelfen!
Liebe Grüße
Maybelline

[ciangi]

liebe maybelline,
einen stillen gruß..........
monika

[petra48]

Liebe Mybelline,

auch von mir ein stiller Gruß und viel Kraft für die kommende Zeit.

Liebe Grüße
Petra