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  #1  
Alt 01.01.2008, 21:49
poldikatz poldikatz ist offline
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Registriert seit: 01.01.2008
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Standard Zum Sterben nach Hause

Liebe Mitglieder,

ich bin seit gestern auf dieser Seite als Betrachter. Wir haben gestern die Info bekommen, dass mein Papa metastasierten Bauchspeicheldrüsenkrebs hat.
Er war im Sommer mit Zuckerkoma im Krankenhaus, anschließend zur Reha. Es ging ihm trotz Herz-, Nierenschwäche, vorangegangenem Schlaganfall und beginnender Demenz hallbwegs.
Am 1. Weihnachtsfeiertag morgens war er dann ganz gelb mit schrecklichem Juckreiz, wir haben den ärztl. Notdienst angerufen und ihn anschließend ins Krankenhaus gebracht. Seit vorgestern wissen wir, dass er BSDK hat, Metastasen in Leber, Lymphknoten, Bauchfell, Darm. Eine Chemo würde ihm lt. Arzt die letzte Kraft rauben, Lebenswillen hat er schon lange nicht mehr, er ist schon seit Monaten depressiv, hat auch die Diagnose noch nicht mitgeteilt bekommen. Meine Mama meint, er würde total abdrehen und bringen würde es ihm auch nichts.
Heute ist er extrem schwach, hat einen hart aufgedunsenen Bauch, wird wohl schon wieder gelb. Aber er verweigert, wie früher schon so oft, dass wir einen Arzt rufen. Ich bin völlig fertig.Keiner hat damit gerechnet.Wie lange muss er sich quälen, es ist extrem schrecklich, auch wenn er sagt, er hätte keine Schmerzen. Gestern habe nur noch geheult, als mir alle ein frohes neues Jahr wünschten. Ich mußte das mal loswerden. Wir sind fix und fertig.
Lieben Gruß, Manuela
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  #2  
Alt 01.01.2008, 22:22
Kerstin Kerstin ist offline
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Standard AW: Zum Sterben nach Hause

Hallo Manuela,

es ist traurig, wenn man ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt eine solche Diagnose bekommt. Alle wünschen sich was schönes und man selbst wünscht sich nur eines. Kann dich und deine Tränen gut verstehen.

Wie lange dein Vater noch hat, wird dir niemand beantworten können. Wenn dein Vater keine Kraft oder keinen Willen hat zu kämpfen, dann musst du das aktzeptieren, unterstütze ihn, so schwer es dir auch fallen wird.

Ich wünsche dir viel Kraft und Euch noch eine gute Zeit. Vielleicht tut sich noch ein Türchen auf, verliere nicht komplett die Hoffnung, sei einfach für deinen Vater da. Wunder sterben zuletzt.

LG
Kerstin
__________________
Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist

Wir hatten ein kleines Wunder. Meine Mom hat dem Mistkerl fast 3,5 Jahre die Stirn geboten. Am 17.01.08 hatte meine Mom keine Kraft mehr zu kämpfen. Sie hat nun ihren Frieden und keine Schmerzen mehr. Ich bin stolz auf meine Mom.
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  #3  
Alt 01.01.2008, 22:46
poldikatz poldikatz ist offline
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Standard AW: Zum Sterben nach Hause

Liebe Kerstin,
ich danke dir sehr für die lieben Worte. Ich bin sehr sehr traurig, dass hier so viele Leute sind, denen es ähnlich geht.
Eben war ich eben bei ihm, um ihn zu füttern. aber er mag nicht essen... Wegen seinem Zucker muss er aber und es tut mir weh, ihn mehr oder weniger zum essen und trinken überreden zu müssen. Wir haben ihm heute eine Katze als Weggefährten auf sein Zimmer gegeben (die mochte er immer sehr gern) und ich habe das erste mal seit Tagen wieder ein Lächeln bei ihm gesehen, als sie sich in sein Bett kuschelte. Ich werde versuchen, ihm eine möglichst schöne Zeit zu machen, mit ihm zu reden, wenn er kann und seine Hand halten, wenn reden nicht mehr geht.
Ich denke, hier habe ich eine große Hilfe gefunden,
vielen vielen Dank!
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  #4  
Alt 01.01.2008, 23:10
poldikatz poldikatz ist offline
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Standard AW: Zum Sterben nach Hause//Angst

Ich habe eine ganz schwierige Frage, die den ganzen Tag in mein Herz bohrt und mich nicht zur Ruhe kommen läßt.
Mein Papa wird wahrscheinlich bald sterben, aber wie kann ich ihm am besten beistehen? Wie begleitet man einen über alles geliebten Sterbenden, ich mußte dies noch nie tun. Ich habe eine riesige Angst davor, wie "ES" sein wird, ich glaub, ich kann das nicht, kann es kaum noch ertragen. Viele Fragen in meiner Welt, wird er sehr leiden müssen, was wird alles noch passieren???
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  #5  
Alt 01.01.2008, 23:23
Mae-Geri Mae-Geri ist offline
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Standard AW: Zum Sterben nach Hause

Liebe Manuela,

erstmal möchte ich Dich hier im KK Willkommen heißen. BSDK ist nicht mein Thema/ der Titel deines Threads hat mich hier reinstopeln lassen. In September 2007 setzte ich einen Thread mit fast den selben Namen hier rein...

Die Frage die Dich durchbohrt und durchlöchert die phasenweise die Luft zum Atmen nimmt kann ich Dir nicht beantworten.
Wie begleitet man jemanden? Was wird passieren?

Es gibt kein Patentrezept.

Ich war so oft da wie ich konnte. Hab erzählt als es noch ging, mit ihm geredet als es noch ging. Mit meinem Papa gekuschelt, ihm gesagt, dass ich ihn liebe ich war schlichtweg present. Das war meine Art ihn zu begleiten bzw. die unsere.

Aber eins kann ich Dir sagen: Du wirst es schaffen, Du weißt jetzt noch nicht zu was Du alles fähig sein wirst - ich hätte es auch nicht geglaubt. Aber ich habe meinen Papa in seinen unruhigsten Stunden die Hand gehalten und ihn ins Gesicht gelächelt, in die Augen geschaut bis es besser wurde.

Ich wünsche Dir, dass Dich die Kraft bald ereicht. Und schreibe hier...

Liebe Grüße
Sandra
__________________
Danke!!!
PeLo 13.04.1948 - 09.10.2007
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  #6  
Alt 01.01.2008, 23:35
poldikatz poldikatz ist offline
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Standard AW: Zum Sterben nach Hause

Liebe Sandra,

ich hoffe,du behältst recht, dass ich es schaffen kann. ich treffe nur hier auf verständnis, alle anderen sagen, er sei alt und krank und ich soll mal endlich loslassen. ich will und kann aber -noch?- nicht, und das macht mich fertig.
Vielen dank für eure Hilfe!!!
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  #7  
Alt 01.01.2008, 23:48
Mae-Geri Mae-Geri ist offline
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Standard AW: Zum Sterben nach Hause

Was alle anderen sagen ist schlichtweg egal!

Lass mich raten/ noch keiner der Anderen hat einen Elternteil verloren?

Natürlich kann es einen trösten und es einen vielleicht später etwas leichter machen, wenn man die Gewissheit, dass jemand gelebt hat und ein einigermaßen Alter erreicht hat.

Das Alter ist in dieser Situation aber so was von egal!!!

Als mein Vater erkrankte kam fast automatisch innerhalb der ersten Minuten die Frage: Wie alt ist Dein Vater?
Ich habe es nie verstanden. Als ob die Leute eine Schublade brauchten ala
- viel zu jung = total tragisch
- zu jung / aber immerhin noch was erlebt
- noch ein bißchen früh vielleicht
- oder aber/ na ja wäre ja eh bald gestorben

HALLO!? Mein Vater!!!

Das Alter spielt keine Rolle!

Ich habe auch immer gehofft, dass alles irgendwie geht, und JA es geht. Auch
du schaffst das! Du bekommst für jeden Tag, für jeden Moment die Kraft die Du just in time brauchst!

Alles Liebe
Sandra
__________________
Danke!!!
PeLo 13.04.1948 - 09.10.2007

Geändert von Mae-Geri (01.01.2008 um 23:51 Uhr)
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  #8  
Alt 02.01.2008, 11:37
keylargo keylargo ist offline
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Standard AW: Zum Sterben nach Hause

Hallo Manuela,

ich habe meinen Vater vor zwei Monaten an der gleichen Krankheit verloren (76 Jahre). Ich war zusammen mit meinem Bruder und meiner Mutter in den letzten Tagen bei ihm so oft es ging. Es war sehr schlimm, ihn so zu sehen, aber auch wenn er Morphium bekam, bin ich mir doch sicher, dass er gespürt hat, dass jemand bei ihm ist.

Versuch einfach, so viel Zeit wie möglich mit Deinem Papa zu verbringen. Auch wenn Du Angst davor hast, Du wirst die Kraft haben, das alles durchzustehen. Man glaubt gar nicht, zu was man alles in der Lage ist, wenn man es nur muss.

Ich hatte auch Angst davor, aber ich würde es jederzeit wieder tun.

LG und ganz viel Kraft!!!
Gabi
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  #9  
Alt 02.01.2008, 12:10
xkoi007x xkoi007x ist offline
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Standard AW: Zum Sterben nach Hause

Hallo an Alle.Da ich nicht nur selber Krebs habe, sondern auch noch Krankenpfleger bei Krebspatienten in der ambulanten Pflege bin, wollte ich euch etwas schreiben. Ich habe es öfter selber erlebt das sich die Angehörigen im Enstadium gewünscht haben, das ihr Vater,Opa,Bruder,Mutter.... endlich sterben kann. Wenn es nicht grade der Wunsch des Betroffenen ist,sorgt dafür das es im Zimmer nicht so still ist.Leise Lieblingsmusik oder Entspannungsmusik.Eine Duftkerze und angenehmes nicht zu helles Licht.Sprecht mit dem Betroffenen normal,auch wenn ihr denkt das er nichts mehr mitbekommt.Sprecht nicht mit anderen in dem Raum ,wie schlecht es euch geht.Und ganz wichtig !!!!! Sagt dem Betroffenen das ihr erstmal ne Stunde in der Küche oder so seit.Manche Sterbenden können erst gehen wenn sie alleine sind.Ich weiß das es unheimlich schwer ist.Man hat das Gefühl das man doch seine Hand beim letzten Gang halten muss.Versucht mit dem Herzen zu erkennen wie es der Betroffene gern hätte.Ich wünsche euch allen ganz viel Kraft, Mut und jemanden an eurer Seite der euch auffangen kann
Das Peterle
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  #10  
Alt 02.01.2008, 12:47
xkoi007x xkoi007x ist offline
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Standard AW: Zum Sterben nach Hause

HuHu.Ich nochmal.Habe grade eine PN erhalten.Daher schreibe ich hier nochmal.Wenn jemand schlecht Luft bekommt oder den Duft nicht mag, natürlich keine Duftkerzen.Man sollte natürlich immer auf die individuellen Bedürfnisse des Betroffenen eingehen und wissen was er mag und verträgt Das sollte aber eigentlich klar sein.Schreibe das auch nur da ich ebend eine persönliche Nachricht bekommen habe.Also auch wenns hart klingt :Gehirn und Herz einschalten bevor man etwas macht
Das Peterle
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  #11  
Alt 02.01.2008, 13:42
Mae-Geri Mae-Geri ist offline
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Standard AW: Zum Sterben nach Hause

Ich denke auch, dass es oberstes Gebot sein sollte sich in Anwesenheit des Sterbenden nicht darüber zu äußern wie Sch... es einem selbst geht.
Ansonsten Musik ist immer nett/ mein Papa hat sich auch über Besuch sehr gefreut. Und ansonsten einfach mit dem Herzen gucken wie mein Vorredner so schön gesagt und sich in die Situation fallen lassen. Wir hatten z.Bsp auch nachts immer ein Dämmerlicht an, weil mein Papa nicht mehr im Dunkeln schlafen wollte...
__________________
Danke!!!
PeLo 13.04.1948 - 09.10.2007
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  #12  
Alt 02.01.2008, 17:35
Benutzerbild von Anke LE
Anke LE Anke LE ist offline
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Standard AW: Zum Sterben nach Hause

Hallo Manuela,

Du fragst, was Du tun kannst für Deinen Papa und auch wie. Ich hab mir die Frage auch immer gestellt, wenn ich ihn zu Haus und später dann im KH besucht hab. Und ich hab immer ganz fürchterlich viel Angst gehabt, Papa hilflos und einen so grossen Mann auf einmal so "klein" und winzig zu sehen. Aber Dir wird es auch so gehen: du kneifst die A-Backen zusammen, setzt Dir ein Lächeln ins Gesicht, verschiebst Deinen eigenen Kummer und die grosse Angst vor dem "was wird jetzt passieren". Redet im Raum über das, was am Tag so passiert ist, lacht auch - es hat die Spannung gelöst und uns allen gut getan. Papa war durch das Morphium sehr schläfrig, aber er hat alles mitbekommen worüber und vorallem wie wir uns unterhalten haben. Es war eine enorme Kraftanstrengung für uns alle, und immer wenn die Besuchszeit (klingt jetzt blöd mit der "Besuchszeit", aber wir haben das immer sehr lebhaft gestaltet, weil ich mich beispielsweise Tag um Tag immer mit meinem Bruder abgewechselt hab, um mal was Neues zu erzählen. Mama war jeden Tag da. Und zeitlich haben wir das immer so auf eine Stunde ausgedehnt, so dass es auch für Papa nicht allzu anstrengend war. Denn auch zuhören war für ihn sicher Schwerstarbeit.) zu Ende war, die Tür hinter mir zu ging und ich ins Auto bin, war ich unendlich traurig: mein Papa so krank.

Liebe Manuela, es gibt keine Verallgemeinerung wie wir uns verhalten sollten, wenn jemand aus der Familie im Sterben liegt. Wir haben es nicht "gelernt". Aber wir haben unser Bauchgefühl, unsere "Antennen", unsere Liebe und Zuneigung dem Betroffenen gegenüber, wir haben Augen zum sehen und Ohren zum hören - und auf diese Sinne sollten wir vertrauen. Sie haben mir gezeigt und gesagt, wie ich mich verhalten soll, was ich darf und was nicht. Und es war alles richtig. Und Du wirst es auch tun - hab Vertrauen in Deine Kraft und Dein Gespür. Du wirst sehen, irgendwie geht es...

Für die kommenden Tage wünsche ich Dir und vor allem Deinem Papa die Kraft Abschied nehmen zu können, ohne Festzuhalten.

Herzlichst aus Leipzig

Anke
__________________
Betroffener: mein Papa, geb. 21.11.1935
Diagnose erhalten am 5.5.07, Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen in Leber und Bauchraum

eingeschlafen am 09.07.07. friedlich, still und leise
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  #13  
Alt 02.01.2008, 21:36
poldikatz poldikatz ist offline
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Standard AW: Zum Sterben nach Hause

Liebe Freunde,

vielen Dank für eure Ratschläge. Es scheint, als hätte ich bis jetzt alles richitg gemacht. Heute geht es ihm sogar mal relativ gut, er schläft ruhiger. Na, wir werden sehen, wie es wird. Ich werde mit dem Herzen handeln und mein Bestes geben.
Ich wünsche euch allen erstmal eine gute, ruhige Nacht. Bis morgen!
Alles Liebe, Manuela
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  #14  
Alt 03.01.2008, 21:24
Kerstin Kerstin ist offline
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Standard AW: Zum Sterben nach Hause

Hallo Manuela,

du hast geschrieben: "Ich werde mit dem Herzen handeln" und genau das ist richtig. Du kennst deinen Papa am besten und du kannst ihm eine Freude machen, ihm beistehen, mit ihm reden, ihn streicheln, die Hand halten oder ihm zuhören. Es heißt so oft, dass man noch alles reden soll, was einem auf dem Herzen liegt. Aber gerade in solchen Situationen ist es oftmals schwierig, gerade das zu tun. Du hast Angst, deinen Papa zu verlieren und vor allem vor dem wie und dein Papa wird auch spüren, dass seine Kraft zu Ende geht. Manche Menschen verschließen sich, möchten nicht über Tod oder über die Zeit bis dahin und danach reden. Auch wenn man danach denkt, es wäre noch so viel zu bereden gewesen, man kann - ist meine Meinung - niemand dazu zwingen. Meine Mom möchte auch nicht reden, sie ist hoffnungsvoll, dass sie noch eine längere Zeit hat. Diese Hoffnung möchte ich ihr nicht nehmen. Wir haben in den vergangenen 3,5 Jahren zusammen gekämpft und viele Gefühle miteinander geteilt. Das Thema Sterben und was damit zusammen hängt, wollte meine Mom nie ansprechen. Ich habe ihr gesagt, dass sie ihre Gedanken und ihre Ängste nicht alleine leben muss, dass sie reden darf, wenn sie will und wenn sie das nicht will, dann akzeptiere ich das und wir müssen eben dann, wenn es so weit ist, diverse Dinge alleine entscheiden. Wenn ich sie jetzt z.B. fragen würde "Mom, wie willst du beigesetzt werden", hätte sie das Gefühl, dass ich sie aufgegeben habe und da sie sich noch nicht aufgegeben hat, werde ich sie das nicht fragen. Mir wäre leichter ums Herz, wenn ich ihre Wünsche kennen würde, aber damit werde ich fertig werden.

Sorry, ist lang geworden Was ich dir aber auf jeden Fall noch sagen will: du schaffst das, deinen Papa zu begleiten, da bin ich mir sicher. Ich kenne dich zwar nicht, aber du machst dir Gedanken darüber und deshalb wirst du jeden Tag wieder Kraft schöpfen, auch wenn du manches mal denken wirst, du kannst nicht mehr.

Ich wünsche dir viel Mut und Kraft, halt die Öhrchen steif.

LG
Kerstin
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Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist

Wir hatten ein kleines Wunder. Meine Mom hat dem Mistkerl fast 3,5 Jahre die Stirn geboten. Am 17.01.08 hatte meine Mom keine Kraft mehr zu kämpfen. Sie hat nun ihren Frieden und keine Schmerzen mehr. Ich bin stolz auf meine Mom.
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  #15  
Alt 04.01.2008, 09:40
Mae-Geri Mae-Geri ist offline
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Standard AW: Zum Sterben nach Hause

Auch ich kann mich meinen Vorrednern nur noch mal ganz ausdrücklich anschließen.
Mein Papa gehörte übrigens zu der Sorte die nicht geredet habe - nicht viel. In seinen letzten Tagen äußerte er Angst zu haben. Auf die Frage warum bzw wovor wusste auch er keine Antwort. Wir waren dann bei ihm, dass schien geholfen zu haben. Mein Karate-Lehrer hat als ich es ihm erzählt habe diesbezüglich nur gemeint: Kann er verstehen, dass er Angst hatte. Im Thema Sterben sind wir halt alle Anfänger, macht man ja schließlich nur einmal im Leben...
Obwohl wir uns über Thema Beisetzung und so nicht unterhalten haben bin ich mir sicher, dass mein Dad sie schon o.k. gefunden hätte. Aber ich habe es auch mehr als etwas für uns angesehen. Deshalb hat meine Familie und ich (hauptsächlich mein Bruder u. ich / meine Ma stand zu sehr neben sich) einfach aus dem Bauch raus gehandelt. Wir hatten die Eingangstreppe mit Kerzen und Rosen geschmückt, 3 Herzen und einen Engel hingelegt, wir hatten meinen Papa noch zu Hause den Tag, auf der Beerdigung spielten wir ein gar nicht beerdigungstypisches Lied...

Weiterhin viel Kraft und melde Dich wieder wie es Dir / Euch geht!
S.
__________________
Danke!!!
PeLo 13.04.1948 - 09.10.2007
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