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  #1  
Alt 11.07.2015, 02:31
Dominic3 Dominic3 ist offline
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Frage Fragen nach bösartigem Tumor an der Ohrspeicheldrüse

Hallo an alle!

Bei mir wurde angenommen, dass es sich um einen gutartigen Tumor an der Ohrspeicheldrüse handelt. Somit wurde mir am 11. Juni der Tumor und ein Teil der Ohrspeicheldrüse entfernt. Nach gutem Verlauf der Operation, musste ich noch einen Woche stationär bleiben. Am Tag der Entlassung kamen auch die Laborergebnisse und es stellte sich heraus, dass der Tumor gegen alle Erwartungen doch bösartig war. Den beteiligten Ärzten und Pflegern konnte man ihre Verwunderung anmerken. Da ich 21 Jahre jung bin, hat wohl niemand damit gerechnet.

Somit wurde ich am 22.06 noch einmal Operiert. Es wurde die restliche Ohrspeicheldrüse und Lymphknoten in dem Bereich entfernt. Mir wurde gesagt, dass ich Glück habe, weil der Tumor mit 1,5 cm Durchmesser noch eine sehr niedrige Gefahrenstufe hat. Dies bestätigte sich auch nach einer weiteren Woche bangend auf die Laborergebnisse warten. Die Ohrspeicheldrüse und die Lymphknoten waren "sauber".

Am 29. Juni dufte ich dann endlich nach Hause gehen und mir ging es sowohl physisch, als auch psychisch wieder relativ gut. am 03. Juli hatte ich dann einen Termin zum Fäden ziehen und der Arzt war mit der Wundheilung und Narbenbildung ziemlich zufrieden.

Bei mir traten zwei Operationsfolgen auf:

Laut Ärzten war die Beschädigung eines kleinen Teils des Gesichtsnerv unvermeidbar. Seitdem kann ich die rechte Seite meiner Unterlippe nicht mehr bewegen. Dies sieht man zum Beispiel beim Lippen Spitzen oder auch beim Lachen. die rechte Seite der Unterlippe bewegt sich kein Stück. Viel wurde mir darüber nicht gesagt. Ich bekam nur einen Zettel mir ein paar Mimikübungen, die ich mehrmals Täglich machen soll und dass es bis zu 6 Monate dauert, bis ich das wieder bewegen kann. Ich versuche zwar immer die Übungen zu machen (z.B. Lippen spitzen oder Zähne zeigen), aber wie gesagt rührt sich die rechte Seite der Unterlippe gar nicht und somit habe ich das Gefühl, als ob die Übungen nutzlos wären. Wenn es sich zumindest ein bisschen bewegen würde, hätte ich das Gefühl nicht.

Gibt es hier Leute, die die gleiche/ähnliche Operationsfolge gehabt haben? Helfen diese Mimikübungen was, auch wenn sich der betroffene Teil gar nicht bewegt? Gibt es noch irgendwelche zusätzlichen Methoden um den Nerv zu trainieren und die Heilchancen bzw. den Heilprozess des Nervs zu verbessern?

Die zweite Folge ist das Kauschwitzen. Bereits nach der ersten Operation (2-3 Tage vor der zweiten) trat dies schon ziemlich stark auf und seit wenigen Tagen (leider ein paar Tage nach meinem letzten Termin) wieder. Jedoch ist es jetzt noch mehr. Die betroffene Stelle ist ständig etwas feucht und die Haut wirkt aufgeweicht. Beim Essen laufen mir schon nach wenigen Bissen ganze Tropfen den Hals hinunter. Nach einer Mahlzeit ist ein ganzes Taschentuch vom abtupfen ziemlich durchnässt. Erstens ist dies ziemlich störend und zweitens habe ich die Befürchtung, dass es die Narbenbildung an der Stelle beeinträchtigt. Mir wurde bereits vor den Operationen gesagt, dass Kauschwitzen behandelbar ist, jedoch habe ich meinen nächsten Kontrolltermin erst wieder in einem Monat. Sollte ich früher mit einem Arzt darüber reden oder ist das ungefährlich für die Narbenbildung und kann noch einen Monat warten?

Achja natürlich habe eine ziemlich lange Narbe die relativ "schön" ausgefallen ist. Von vor dem Ohr mit einem Bogen unter bis leicht hinter das Ohr und von dort nach unten bis fast zum Schlüsselbein. Der Ärzt hat mir schon wenige Tage nach der Operation geraten den Hals/Kopf viel zu bewegen, was ich auch gemacht habe. Auch eine Narbensalbe habe ich bei meinem letzten Termin verschrieben bekommen. Es spannt jedoch ziemlich wenn ich den Kopf etwas weiter drehe und es fühlt sich an, als ob ich einen Klebestreifen üben den Hals kleben habe. Wird das mit der Zeit besser? Gibt es sonst noch andere Methoden und die Narbe weiter zu "verschönern" und das Spannen zu vermindern?

Außerdem habe ich an einem großen Bereich der rechten Gesichtshälfte kein Gefühl. Fast das gesamte Ohr, die Wange bis zum Kinn und die rechte Seite des Halses sind taub. Dies ist vermutlich normal nach so einer Operation, doch wie lange dauert es, bis das Gefühl wieder kommt und wird das Gefühl komplett wiederkommen?

Danke schon mal an alle, die es bis nach hier unten geschafft haben und ich hoffe auf ein paar Antworten von euch.

Geändert von Dominic3 (11.07.2015 um 03:05 Uhr) Grund: Ergänzung, Tippfehler
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  #2  
Alt 11.07.2015, 15:36
Dominic3 Dominic3 ist offline
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Registriert seit: 11.07.2015
Beiträge: 3
Standard AW: Fragen nach bösartigem Tumor an der Ohrspeicheldrüse

Habe gerade gesehen, dass es die Unterkategorie "Krebs im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich" gibt. Wäre super, wenn ein Administrator meinen Beitrag dorthin verschieben könnte.
Danke
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  #3  
Alt 11.07.2015, 18:09
Chrissie66 Chrissie66 ist offline
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Beiträge: 22
Standard AW: Fragen nach bösartigem Tumor an der Ohrspeicheldrüse

Hallo lieber Dominic,

tut mir leid, dass es Dich auch erwischt hat! Wie heißt Deine genaue Tumorart und welche Differenzierung (gut/niedrig) hat Dein Tumor? Genau davon hängt auch die weitere Vorgehensweise und die Prognose ab.

Es ist schon mal super, dass die restliche Ohrspeicheldrüse und die Lymphknoten frei waren.

Zu Deinen Fragen:

Mach´ die Mimikübungen ruhig weiter! Es dauert einfach, bis sich die Nerven wieder regenerieren.

Wenn die Nerven nur gereizt sind, dann kommt die Funktion wieder. Das kann aber bis zu einem Jahr dauern. Die Übungen unterstützen da. Wenn der Nerv dauerhaft geschädigt sein sollte, musst Du überlegen, ob Du damit leben kannst oder einen Neurologen/Neurochirurgen aufsuchen und mit ihm/ihr besprechen welche Möglichkeiten er/sie zur Rekonstruktion hat.

Das Kauschwitzen tritt erst sehr viel später nach der Operation auf durch das Zusammenwachsen der Nerven der Speichelproduktion mit denen des Schwitzens. Die Folge ist, dass man beim Kauen nicht die Speichelproduktion sondern das Schwitzen anregt. Ich vermute, dass Du eine Speichelfistel hast. Das bitte unbedingt dem Arzt zeigen. Nicht noch einen Monat warten!

Bei der Halsnarbe kann ich nicht mitreden, die habe ich GsD nicht. Aber bestimmt wird das im Laufe der nächsten Monate noch besser. Es dauert einfach bis alles abgeheilt ist. Für meine Narbe hat mir meine Ärztin einfach Olivenöl empfohlen, damit hätte sie super Erfahrungen gemacht. Meine Narbe ist bereits nicht mehr zu sehen. Ich war allerdings auch bei einer plastischen Chirurgin und die Lymphknoten am Hals habe ich mir nicht entfernen lassen.

Ob Dein Taubheitsgefühl komplett weg geht, hängt davon ab, ob Deine Nerven dauerhaft geschädigt sind und wie Deine persönliche Wundheilung voran schreitet. Bei mir (OP am 2.3.) kommt langsam das Gefühl an der Ohrmuschel zurück. Wenn ich jetzt an mein Ohrläppchen fasse, fühle ich es wieder. So ca. ab 2 Monate nach der OP hatte ich da eine leichte Verbesserung gespürt und seither geht es langsam aber stetig weiter. Die Wange ist bei mir nur im Bereich des OP-Gebietes taub. Das habe ich immer noch. Es beeinträchtigt mich aber nicht weiter. Erinnert werde ich aber immer dann, wenn ich mich dort wasche oder eincreme oder ähnl. Dann fällt es mir schon auf. Ansonsten ist es nicht weiter störend.

Alles Gute!

Liebe Grüße
Chrissie
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  #4  
Alt 11.07.2015, 19:31
Dominic3 Dominic3 ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Fragen nach bösartigem Tumor an der Ohrspeicheldrüse

Hallo Chrissie,

danke für deine Antwort. Die genaue Bezeichnung des Tumors ist "Azinuszellkarzinom cT1 cN0 cM0". Was du mit Differenzierung meinst, weiß ich leider nicht.

Danke für den Hinweis auf eine Speichelfistel. Werde mich am Montag gleich an einen Arzt wenden. Ist es bei einer Speichelfistel auch üblich, dass speziell beim Essen Flüssigkeit austritt?

Ansonsten heißt es für mich wohl abwarten, Mimikübungen machen und hoffen.

Liebe Grüße
Dominic
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  #5  
Alt 15.07.2015, 13:36
Chrissie66 Chrissie66 ist offline
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Beiträge: 22
Standard AW: Fragen nach bösartigem Tumor an der Ohrspeicheldrüse

Hallo Dominic,

ich habe auch ein Azinuszellkarzinom (gehabt). Näheres kannst du in meinen Beiträgen lesen. Nur kurz: auch hier gibt es zwei Unterarten: hoch und niedrig differenziert. Das müsste in Deinem Befund, auf jeden Fall aber im Pathologiebericht stehen.

Hast Du das mit Deinem "Wasseraustritt" klären können?

Alles Gute!
Chrissie
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  #6  
Alt 07.08.2015, 13:37
anki76 anki76 ist offline
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Registriert seit: 17.05.2015
Ort: magdeburg
Beiträge: 28
Standard AW: Fragen nach bösartigem Tumor an der Ohrspeicheldrüse

hallöchen, ich hatte die selbe op wie du.
auch ich hatte das mit der lippe, und hab es durch eine elektrische zahnbürste wieder wegbekommen. meine op war am 27.5 diesen jahres....mein tumor war 4 cm groß. aber wir haben den selben narbenschnitt wie ich lese
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Stichworte
gesichtsnerv, kauschwitzen, krebs, ohrspeicheldrüse, tumor


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