Libidoverlust nach Chemo?! - Krebs-Kompass-Forum seit 1997

Elsbet · #1 22.07.2010, 14:06

Hallo alle zusammen,
bin wieder aus der Versenkung aufgetaucht und habe auch gleich ein brisantes Thema, welches wahrscheinlich noch mehr betrifft.
Ich bin seit Mitte Juni mit allem fertig. Mir geht es eigentlich körperlich und seelich besser wie vor der Chemo und Bestrahlung.

Es gibt nur einen Haken: der Arzt hat festgestellt, dass ich scheinbar nun in die Wechseljahre komme.

Die Periode ist nach Doc weggeblieben. Das kann sich zwar wieder regenerieren aber bei über 40 Jährigen eher selten. Na super, habe eher später damit gerechnet. Habe so keine körperlichen Probleme, nur dass ich keine Lust auf Sex und Zärtlichkeiten habe! Und das nervt, da auch mein Mann nun erst mal mit der Situation klar kommen muss.

Selbst während der Chemo hat alles wunderbar funktioniert.
Hat jemand auch solche Erfahrungen gemacht und kann jemand dazu auch Tipps geben, wie man ohne Hormongabe ein einigermassen ausgefülltes Sexualleben nach der Chemo erreichen kann?

LG Susan

Rosmarin · #2 22.07.2010, 21:26

Bin auch ins Klimakterium gehopst duch Einerstockenfernung.
Die Libido ist schon ein wenig anders, mehr mental und Vorbereitung ist schon wichtig.
Ich hatte gleich eine Riesentube Gleitgel gekauft, die wir aber bis jetzt nicht gebraucht haben. Meine Frauenärztin hat bestätigt, was ich schon vermutet hatte, in manchen (sicher nicht allen)Fällen hilft ein regelmäßiges, nicht zu seltenes Sexleben die Schleimhäufe fit zu halten. Ich hatte ab 8/2008 Chemo und danach Eierstockentfernung.

Wobei auch hilfreich ist, dass wir auch gerne oral arbeiten, da flutscht das sowieso ganz gut

.

Von alleine kommt aber nichts, ich muß mir manchmal doch einen kleinen Schubs geben, wenn ich aber an die vielen schönen Erlebnisse, die wir diesbezüglich schon hatten, denke, fällt mir das leicht.

Manchmal ist es auch so, dass ich nur meinem Liebsten eine Freude machen will und dann auf einmal selbst sehr, ichssage mal angeregt bin.

Insgesamt finde ich es sehr wichtig, dass die Vorbereitung auch im Kopf stattfindet, dass man einfach will. Und nicht drauf wartet, dass es von alleine kommt wie früher. Bei uns geht es schon früh los und steigert sich dann bis zum Abend, wir können ja nur, wenn die jüngsten Kinder nicht da sind oder schlafen

Es erinnert mich ein bißchen an Schwangerschafts und Stillzeiten(habe 4 Kinder uns insg. 8 Jahre gestillt, das waren also 11 Lebensjahre von mir), da war die Libido auch von alleine nicht so da, aber: der Appetit kam beim Essen.

Würde ich alleine leben, hätte ich vermutlich gar kein Bedürfnis.

Lg, Anne

*sunny* · #3 22.07.2010, 23:23

Zitat:

Zitat von Rosmarin

Würde ich alleine leben, hätte ich vermutlich gar kein Bedürfnis.

Genau - so geht's mir gerade. Ich habe auch keinerlei Motivation, jemanden kennenzulernen, schon allein, weil ich mir gar nicht vorstellen kann, wie das alles jemals wieder funktionieren soll.

Naja, FALLS ich jemals jemanden kennenlernen sollte, wirds schon wieder werden *seufz*.

Rosmarin · #4 23.07.2010, 00:49

Na, das denke ich doch auch Sunny, verliebt ist anders als Single

Susann1 · #5 23.07.2010, 07:58

Hi susan,

chemo, antihormonbehandlung mit zoladex, tamoxifen - ich glaube es ist alles ein abwasch

. Die libido ist nicht mehr das was sie mal war. Ich habe damit ziemlich lange ziemliche Probleme gehabt. Dacht mir, nach der ganzen sch___ße, nicht auch das noch. Ich habe die AHB ziemlich gehasst, wenn ich ehrlich bin..und dachte auch immer, mann , bin ich die einzige, der es so geht..
Mir fehlen die hormone, ganz klar. da kann man 100x sagen, es spielt sich im kopf ab. libido (nach über 2 jahren Behandlung) ist ok, aber längst nicht mehr so wie früher.

aber , es geht, und ich muss sagen, es wird irgendwie jetzt immer besser. das freut mich.

ich habe die Hoffnung auf Normalisierung also nicht aufgegeben..
trockenen schleimhäuten kann man vorbeugen (z.b. gynomunal gel).
lg
von susann eins

Andrea22 · #6 23.07.2010, 10:39

hallo elsbet,
habe dieses thema auch schon im thread gehabt.
hatte sehr viele zuschriften. viel positives, aber auch viel wo sich der schreiber seine mühe hätte sparen können.
wirklich weitergeholfen hat mir niemand und nichts. leider.
habe schon vieles ausprobiert, auch mit viel ruuuuuuuhe, wie immer wieder gern empfohlen wird. nach einer aht ist halt alles ein bisserl problematisch.
habe einen partner, der sich damit irgendwie abgefunden hat.
das thema wird irgendwie totgeschwiegen, schwebt aber im hinterstübchen herum.
schuldgefühle sind mit mein größtes problem.....

wenn du eine lösung finden würdest, würde mich das für dich freuen und lass es mich wissen :-)

wünsche dir alles gute......

Rosmarin · #7 23.07.2010, 12:43

ja wäre schön aber dürfen wir leider nicht....

Zitat:

Gegenanzeigen sind Überempfindlichkeit, bekannte, vermutete oder frühere Brustkrebserkrankungen / östrogenabhängige Neoplasien (Tumorkrankheiten), oder andere Gegenanzeigen für Östrogene

Quelle:http://www.medknowledge.de/neu/2004/...0-intrinsa.htm

*sunny* · #8 23.07.2010, 13:18

Zitat:

Zitat von Rosmarin

Na, das denke ich doch auch Sunny, verliebt ist anders als Single

Das auf jeden Fall - ABER ich war vor der Erkrankung auch schon single und auch während der Chemo und Bestrahlung und ich hatte immer eine Libido, auch unabhängig von einem Partner. Und das ist jetzt schlicht und einfach weg. Das hatte ich noch NIE und ich finde es etwas.. hm... beängstigend ist zuviel gesagt und "schade" irgendwie zu wenig. Es gefällt mir nicht.

Rosmarin · #9 23.07.2010, 13:57

Verstehe ich voll und ganz.

Aber lass dir gesagt sein, mit zwei Stillkindern hatte ich auch gar keine.
Und auch keine nach Ende meiner letztenm(schwierigen Beziehung, da hatte ich siovielanderes zu tun.

Verliebt sein, weckt manches, was schon eingeschlafen war.

Bestimmt gibt es den Mann der dir eine ganz andere/bessere Libido weckt.

Wie wärs denn, wenn du eine zu starke Libido hättest ohne Mann, das ist auch nicht so schön(kenne ich auch

), verleitet einen zu Tollheiten