#1
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Wie erklär ich es unserem Sohn?
Hallo,
hab mich vor ein Paar Tagen im Vorstellungs-Thread ähm.. vorgestellt. Da das aber wohl nicht jeder lesen wird nochmal kurz: Mein Freund 33, ich 22 und unser Sohn 3. Mein Freund hat ein kleinzelliges Bronchialkarzinom mit Lebermetastasen. Er bekommt jetzt Chemo, Etoposid und Carboplatin. Hat vor fast 3 Wochen angefangen. Bis sie den Krebs aber endlich gefunden haben war es echt hart. Nur soviel: Darmspiegelung, Magenspiegelung, 3 CT's, 2 MRT's, 2 Bronchoskopien mit Biopsie, Biospie der Leber und 3 Rötgenaufnahmen. Eine Totur. Am 9.10 haben die Ärzte dann endlich gewusst was los ist und unser bisheriges Leben war zuende. Meinem Freund geht es im Moment eigendlich echt gut, er hat kaum Nebenwirkungen und fühlt sich ins gesamt ziemlich wohl. Wir geniesen es solange es noch so ist. Ich mach mir aber auch solche Sorgen um unseren Sohn. Ich weiß nicht wie er das alles verkraftet und wie ich ihm das alles erklären soll. Ich weiß auch nicht wie ich ihn am besten unterstützen soll. Klar bin ich für ihn da uns so weiter. Aber was muss ich noch tun? Er ist in letzer Zeit agressiver geworden und viel mehr auf mich bezogen. Das tut meinem Freund manchmal weh, kommt das nur von der längeren Trennung als er im Krankenhaus war oder kann da noch mehr dahinter stecken? Vielleicht seh ich da auch nur zu viel drin und es ist nur eine Phase. Ich bin so verunsichert. Danke fürs lesen Valen |
#2
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AW: Wie erklär ich es unserem Sohn?
Hallo ,ich kann deine Gedanken gut nachvollziehn.mein Vater hat die gleiche Diagnose wie dein Freund.ich weisd auch nicht wie es es den( Kindern 7und 2 ) beibringen soll.der Kleine bekommt es noch nicht so mit aber die große!? sie weiss nur das opa dolle krank ist
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#3
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AW: Wie erklär ich es unserem Sohn?
Hey,
Herzlich Willkommen hier, trotz denkbar blödem Anlass...! Echt blöde Geschichte mit deinem freund. Tut mir total leid, dass so einer jungen Familie solch ein leid widerfährt... Mit Metastasen in der Leber wird die Diagnose zum Stadium 4, und ist nicht mehr heilbar? Das bedeutet nicht nur für deinen/euren Sohn etwas schreckliches sondern für alle. Ich habe vor nicht allzu langer zeit meine Mama an einen Adenokarzinom der Lunge verloren. Meine Tochter hat sehr unter ihrem Tod gelitten. Die beiden waren ein Herz und eine Seele. Deshalb verstehe ich deine Sorge, aber wichtig ist auch, dass du die Schmerzen zulässt. Dich nicht nur um deinen Sohn sorgst. Bei so kleinen Kindern ist jede Reaktion in Verbindung mit "Trauer" normal. Vielleicht spurt er eure Angst und merkt, dass etwas nicht in Ordnung ist nach dem Krankenhaus Aufenthalten. Aggressionen, Gelächter - Verdrängung, dass alles ist für uns ungewöhnlich bei Kindern aber normal. Wichtig ist, dass ihr ihm jetzt halt gebt. Er ist sehr klein, wird das alles nicht richtig verstehen... Deshalb wende dich ruhig an die/den zuständigen Psychoonkologen. Auf der Onkologischen Station sollte sogut wie immer einer anzutreffen sein, du kannst auch einen Termin machen. Einfach beim nächsten Krankenhausaufenthalt deines Freundes mal auf der Station fragen. Die beraten dich und haben auch Adressen zur trauerbewàltigung für Kinder und Angehörige. Ich fühle mit dir. Ich hoffe ich könnte etwas helfen Deine 1000 fragen werden hier beantwortet! Manchmal tut es gut sich alles von der Seele zu schreiben, und andere Male löst man lieber was bei anderen so los ist. Döse Phasen hatte ich auch! Wenn du mehr fragen hast stelle sie und ruhig! Liebe Grüße tazi!
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Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot. Der ist nur fern. Tot ist nur, wer vergessen wird. Mama (Bronchialkarzinom) 05.05.1949 - 27.06.2014 Oma (Nierenzellkarzinom) 24.08.1925 - 03.01.2004 Opa (Bronchialkarzinom) 24.07.1929 - 06.10.2001 Geändert von Taziana (29.10.2014 um 22:51 Uhr) |
#4
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AW: Wie erklär ich es unserem Sohn?
Hallo,als ich deinen Bericht gelesen habe,hab ich mich sofort an meine eigene Panik vor sechs Monaten erinnert.Da bekam mein Mann die Diagnose BSDK mit Lebermetastasen,palleative Chemo,unheilbar.Unsere Tochter ist 15.Auch meine Gedanken kreisten nur um diese eine Frage.Wie wird sie damit je fertig....Wir sind sorfort zu einem Kinderpsychologen gegangen.Darüber bin ich sehr sehr froh.Das würde ich euch auch raten.Ich denke auch,dein Sohn spürt,das ihr traurig seit,und kann diese Gefühle nicht einordnen.Ein speziel geschulter Kinderpsychologe weis da sicher sehr gut,wie man da am besten handelt.
Ansonsten kann ich dazu sagen,man wächst da rein und nach dem erstenSchock wird es etwas einfacher.Das wurde mir hier auch geschrieben.Ich wollte es erst nicht glauben,aber es ist so.Mit der Zeit wird es .....etwas selbstverständlicher.....Ich drück euch ganz doll,liebe Grüße Sabine |
#5
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AW: Wie erklär ich es unserem Sohn?
Hallo Valen,
hast Du schon die Buchtipps speziell für Kinder gesehen als Unterkategorie im Forum für Angehörige? Ich könnte mir vorstellen, dass Du dort fündig wirst. Ich schicke Dir viiiel Kraft und Zuversicht, catw31 |
#6
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AW: Wie erklär ich es unserem Sohn?
Hallo ihr Lieben,
Wow, ich bin ganz baff von den netten Leuten hier. Echt toll und vielen Dank für Eure Antworten! @Sandra76 Das mit deinem Dad tut mir leid. Ich hab meinen Opa an den Sch*@# verloren, da war ich aber schon älter als deine Große. Was ich auf jedenfall weiß ist, dass man viel mit den Kindern drüber reden sollte wenn sie es denn wollen. Bei uns wurde das Thema immer todgeschwiegen. Das ist nicht gut, ich habe immernoch kein einziges Mal um meinen Opa geweint. Führe es darauf zurück dass keiner mit mir über ihn, seine Krankheit und seine Tod reden wollte. Also versuche die Fragen deiner Großen zu beantworten. Achso, ich war damals 12. @Taziana Deine Antwort fand ich ganz toll! Danke! Es hilft einfach mal ein paar so liebe Worte zu lesen. Ja, es ist nicht mehr heilbar. Aber das verdrängen wir im Moment und hoffen einafch mal auf ein Wunder. Sonst würd ich warscheinlich schon komplett durchdrehen. Er weiß das Papa eine böse Krankheit hat die man nicht mit Hustensaft wegbekommt. Das mit dem Phsychologen ist ne' gute Idee. Werde mich nächstes Mal erkundigen, danke. @Biene703 Auch für deine Antwort eine Danke. Werde erstmal im Krankenhaus nachfragen was die so denken und dann weiter sehen. Schön das du damit so gute Erfahrungen gemacht hast. @catw31 Die Buchtipps habe ich schon gesehen, danke. Werd die Tage mal ein Paar bestellen und sehen wie die so sind. In unserer Buchhandlung gibt es nur welche wo der Opa, der Freund oder der Hund krank ist. Ich finde das bei uns nicht so passend da das mit dem Papa ja doch nochmal was anderes ist. Mir ist aber schon aufgefallen das es zu dem Thema garnicht so viele gute Kinderbücher gibt. An alle nochmal vielen Dank! Liebe Grüße Valen |
#7
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AW: Wie erklär ich es unserem Sohn?
Ach je,
Das mit dem verdrängen verstehe ich sehr gut. Es braucht einfach zeit, das alles zu realisieren. Und dann auch noch so ein Albtraum...! Ich habe auch ein Buch gehabt, dass ich aber eindeutig nicht für 3 jährige zu empfehlen. Da gibt es sicherlich bessere Bücher für. Von der psychoonkologin in der Klinik hatte ich damals ein Heftchen bekommen "Kinder und Umgang mit Trauer und Tod" - In diesen Heft standen Super Tipps drin wie man seinen Kindern das erklären kann und wie sie reagieren. Welche Form von Trauer "normal" ist und ab wann man "mehr" Hilfe in Anspruch nehmen sollte. Als die Albträume bei meiner Tochter nicht aufhörten ging ich zum schulpsychologischen dienst. Die haben uns gut aufgefangen. Nach 4 "Stunden" - also 2x2 Stundungen Gesprächen wär die Dame auch sicher, dass wir das schaffen werden. Hab uns ihre kompletten Daten nochmal mit und hielt uns offen "jederzeit wieder zu kommen falls etwas sein sollte". Ich war sehr dankbar über diese Hilfe. Inzwischen hat sich das gelegt, wir sind immer noch traurig und die kleine und ich weinen auch oft. Aber Trauer ist halt normal. :-( Es gibt viele Angebote zur Bewältigung - wenn ihr gläubig seid auch von Kirchengemeinden oder du suchst einen "gewöhnlichen" kinderpsychologen auf. Im Moment solltet ihr euch noch auf das hier und jetzt konzentrieren, es wird ein beschwerlicher weg... Ich leide immer so mit, weil ich diesen weg erst kürzlich auch gegangen bin. Ich wünsche euch alles Glück!
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Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot. Der ist nur fern. Tot ist nur, wer vergessen wird. Mama (Bronchialkarzinom) 05.05.1949 - 27.06.2014 Oma (Nierenzellkarzinom) 24.08.1925 - 03.01.2004 Opa (Bronchialkarzinom) 24.07.1929 - 06.10.2001 |
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Stichworte |
bronchialkarziom, hilflosigkeit, kinder; kind, metastasen |
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