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Alt 28.11.2012, 19:13
Benutzerbild von HelmutL
HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Woher Hilfe? An wen wenden?

Hallo Petra,

ich beginne mal von hinten. Auch ich stelle ja Fragen. Oft ohne Fragezeichen.

Das 1. Mal erlebe ich gerade. Ich denke, das geht ganz gut. Wie es das 2. Mal wird, kann ich nicht wissen. Ich weiß ja nicht einmal, ob es ein 2. Mal geben wird, doch es könnte durchaus. Vielleicht bin ich derjenige, der dieses 2. Mal bei jemand anderem auslöst. Wie auch immer kann ich nur sicher sein, überzeugt sein, daß ich die Kraft habe, das auch zu überstehen (wie auch umgekehrt). Wie? Keine Ahnung. Das kann man nicht wirklich im Voraus wissen. Nur glauben, hoffen und den Mut haben, sich überlegt darauf einzulassen.

Du hast es ein 3. Mal versucht (ich hoffe, ich habe das richtig gelesen) und es ist ein 3. Mal passiert. Wie das bei mir dann ausgehen könnte, da kann ich weder wissen noch glauben. Ich kann mir jedoch durchaus vorstellen, daß da alle Hoffnung mit begraben wird. Ist es so, als sagte man einem Beinamputierten: "Du atmest ja noch. Jetzt lauf mal schön weiter!"? Dabei schafft er es gerade mal, sich mühsam mit blutenden Händen über den Boden zu schleppen. Natürlich kann auch ein so geschlagener Mensch wieder bescheidene Freude am Leben gewinnen. Vielleicht sogar mehr und echter als so mancher sogenannter gesunder Zeitgenosse. Ich kann jedoch auch verstehen und akzeptieren, wenn er sagt: "Ich will nicht mehr!" So schwer mir das auch fällt. Jedoch das mir auf mich selbst bezogen ausmalen, das kann ich nicht. Weder das eine noch das andere. Ich werde mich auch hüten, das zu tun. Es könnte sich als schrecklicher Irrtum herausstellen.

Ok. Forscher in dem Zusammenhang ist blöd. War halt in dem Film so. Ein Forscher will ja Erkenntnisse gewinnen, die nützlich für die Menschheit sind und viele wollen diese Ergebnisse ja auch hören. Deine hingegen oder meine? Wer? Vor allem wem nützen sie? Einer handvoll Menschen in der interessierten Umgebung (incl. Forum) vielleicht und da auch nur individuell bedingt und zudem ist die Fähigkeit und/oder der Wille helfen zu wollen stark von der eigenen Tagesform abhängig. Wie du schreibst: den Wanderer vor einer Gletscherspalte warnen und ihm Anregung geben, wie er vielleicht wieder herauskommen könnte, falls er trotzdem hinein stürzt. Oder falls er bereits drinn steckt, ihm dann wenigstens eine warme Jacke reichen und einen heißen Tee, falls man kein Seil zur Hand hat oder zu schwach zum Ziehen ist. Oder einfach mit ihm reden, falls man dazu die Kraft hat.

Forscher bin ich nicht in der Gletscherspalte. Da bin ich Opfer. Forscher (aus Eigennutz) kann ich auf dem mühsam erklommenen Berg sein, um nach meinem Ich Ausschau zu halten. Doch über mich selbst was lernen konnte ich auch als Opfer. Im Nachhinein. Denk ich mal. Für mich ist das so. Geht das? Einmal Opfer und einmal Forscher sein? Verdammt schwer. Für manche vielleicht unmöglich?


Ganz liebe Grüße,

Helmut
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