#1
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Hospiz
Hallo,
hat jemand von euch Erfahrungen mit einem Hospiz? Habt/hattet ihr Angehörige die die letzten Tage in einem Hospiz leb(t)en? Wie habt ihr es erlebt? Was empfunden? Viele Grüße |
#2
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AW: Hospiz
Hallo Julischka
meine Vater wurde die letzten Wochen vom Hospiz betreut,sie kamen zu ihm nach Hause,ich finde es eine wunderbare Einrichtung,sie waren immer für meinen Vater da und für für uns ,wir konnten sie rufen wann immer wir sie brauchten und das war in der letzten Woche seines Lebens sehr oft. Man hatte uns im Krankenhaus soviele Beispiele genannnt wie er sterben würde,doch zum Glück ist nichts von dem eingetroffen,mein Papa ist in Würde gestorben,dank des Hospiz...... Sie nehmen jeden Pat. so an wie er ist,mein Papa hatte nie vom sterben gesprochen und unser Hospizpfleger hat meinen Papa nie behandelt als wenn er sterben müßte.....ich weiß nicht wie ich dir das jetzt in Worte erklären soll...ich kann nur sagen,dass mein Papa immer schon auf diese lieben Menschen gewartet hat,sie haben seine letzten Wochen nochmal um einiges bereichert...... Ich kann nur Bewunderung für diese Leute aussprechen die dort arbeiten,es ist für sie kein normler Beruf sondern eine Berufung.... Wünsche Dir alles Gute Liebe Grüße Ela |
#3
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AW: Hospiz
Meine Oma kommt heute ins Hospiz. Meine Arbeitskollegin hat ihre Schwiegermutter ins Hospiz bringen müssen. Sie war von dieser Einrichtung total begeistert. Sie sagt die sind nicht nur mit dem Patienten toll umgegangen und immer für ihn dagewesen, sondern sie waren auch immer für die Angehörigen da. Leider war dort für meine Oma kein Platz mehr frei, aber ich hoffe das wo sie jetzt hinkommt ist genauso toll.
Warum fragst du? |
#4
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AW: Hospiz
Hallo Ela und Wolke,
danke erstmal für eure Antworten. Warum ich frage? Main Vater liegt jetzt seit einigen Tagen im Hospiz, ich selber wohne 300 km entfernt, so dass ich nicht immer da sein kann. Mein Vater ist auf eigenen Wunsch dorthin gekommen. Ich habe ein komisches Gefühl, auf der einen Seite denke ich ist er dort am besten aufgehoben, auf der anderen Seite frage ich mich ob er nicht lieber zu hause wäre, was organisatorisch äußerst schwierig ist.... Ich hoffe nicht, dass er sich dort abgeschoben vorkommt. Ich fahre jedes Wochenende hin aber den Rest der Woche bin ich eben nicht da.... Wollte eure Erfahrungen hören, wie ihr den Umgang mit den Patienten dort erlebt habt, haben eure Angehörigen das noch mitbekommen? Ich bin hin und hergerissen, mal denke ich es ist das beste, dann zweifele ich wieder..... Mein Vater hat unglaublich viel für mich getan und ich möchte ihm die letzten Tage so angenehm wie möglich machen und dafür würde ich eben alles tun, was in meiner Macht steht.... Viele Grüße und alles Gute |
#5
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AW: Hospiz
Mein Vater war zwar zuhause, doch er wurde von mehreren Hospiz-Mitarbeitern betreut.
Es sind ganz tolle Menschen, die so etwas machen. Meine Mutter konnte sie Tag und Nacht anrufen, auch um 2 Uhr nachts, als es meinem Vater sehr schlecht ging. Eine ehrenamtliche Mitarbeiterin des Hospiz hat sogar die letzten Nächte entweder im Haus geschlafen und tagsüber auf meinen Vater aufgepasst, wenn meine Mutter kurze Erledigungen machen musste. Hätte mein Vater noch länger gelebt, wäre er ins Hospiz gekommen. |
#6
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AW: Hospiz
Hallo Julischka,
auch meine Mutter hat ihre letzten Tage in einem Hospiz verbracht. Also wir alle waren begeistert, wie liebevoll sie dort betreut wurde. Und in ihren letzten Stunden standen die Pfleger auch uns zur Seite und haben uns sehr geholfen, um mit der ganzen Situation umzugehen. Ich wohne auch 300 km weg und ich denke, dass Dein Vater dort sicher bestens aufgehoben ist. Alles Gute für Dich und Deinen Vater Heidi |
#7
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AW: Hospiz
Vielen lieben Dank für eure Antworten.
Eure Erfahrungen machen Mut. Werde am Wochenende meinen Papa besuchen, mal sehen wie er sich fühlt..... Liebe Grüße |
#8
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AW: Hospiz
Hallo Julischka,
wie war es am Wochenende bei deinem Vater? Ich denke es ist ganz normal, dass man zweifelt ob es das richtige ist. Schließlich ist es ja eine ganz neue Situation. Aber ich denke gerade weil du soweit weg bist ist es die richtige Entscheidung. Liebe Grüße Wolke |
#9
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AW: Hospiz
Hallo Wolke,
zu schreiben dass das Wochenende schön war wäre übertrieben. Aber mein Vater sieht jetzt besser/zufriedener aus, als vor einigen Wochen. Er liegt seit 3 Monaten eigentlich nur im Krankenhaus. Jetzt hat er ein "schönes" Zimmer mit seinen persönlichen Sachen drin, er bekommt viel Besuch (ich hoffe das bleibt auch so) und ich war mit ihm sogar draussen. Er hat es sehr genossen. Am Sonntag als ich ihn besucht habe, war gerade eine Bewohnerin verstorben, es war gut zu sehen, wie die Angehörigen von dm Personal aufgefangen wurde, es war eine ruhige und gnz friedliche Stimmung. Ich denke für meinen Vater ist es nicht leicht das zu sehen, schliesslich hat er so ständig sein eigenes Sterben vor Augen. Er setzt sich damit auseinander und hat es auch weitesgehendst akzeptiert. Einfach ist es jedoch sicherlich trotzdem nicht für ihn. Liebe Grüße und einen schönen Tag Julischka |
#10
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AW: Hospiz
Hallo Julischka,
ich denke einfach ist es nie. Aber das immer jemand da ist, das ist für ihn sicherlich sehr hilfreich. Auch solltest du es nutzen und dich ein Stück weit mit dem Abschied befassen. Ich finde man leistet dann sozusagen schon Vorarbeit in der Trauer. Sicherlich ist es eine schwere Situation. Was sagt man zum Abschied...Gute Besserung ist wohl kaum noch angebracht. Wird man sich nochmal wieder sehen? Aber versuch das Beste drauß zu machen und sei für ihn da, soweit es geht. Viel Kraft wünsche ich dir für den vor dir liegenden Weg. Wolke |
#11
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AW: Hospiz
Liebe Julischka,
mein Vater lag bis zu seinem Tod Palliativ.Er hatte auch ein einzel Zimmer.Eigentlich sollte er auch ins Hospiz,für uns unvorstellbar! Doch zwischen Palliativ und Hospiz ist kaum ein unterschied,nur das wußte ich damals noch nicht.Da aber mein Vater dem Ende sehr nah war haben sie entschieden das er da bleiben sollte.Sie wollten ihm nicht zumuten,falls er nochmal wach werden würde,das er in fremde Gesichter schaut.Das fand ich superlieb und sehr rührend. Dein Vater ist im Hospiz wirklich gut aufgehoben,diese Menschen,meine Hochachtung,kümmern sich sehr liebevoll um die Menschen die ihren letzten Weg gehen. Wie ich Abends immer gegangen bin habe ich meinen Vater superdoll gedrückt und ihm gesagt wie wichtig er mir ist und wie sehr ich ihn lieb habe.Draussen habe ich wie ein Schlosshund geheult. Ich wünsche Dir und Deinem Vater noch viele schöne gemeinsame Stunden. Nutze die Zeit intensiv aus. Alles Liebe für Dich und viel Kraft und Stärke. Liebe Grüße Tina |
#12
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AW: Hospiz
Hallo Julischka,
meine Mutter war auf einer Palliativstation, was so ähnlich ist wie ein Hospizplatz. Ihr ging es da sehr gut: Zum einen weil es überhaupt nicht wie in einem Krankenhaus war und weil das Pflegepersonal total auf die Bedürfnisse der Patienten eingeht: die bestimmen selbst, wann sie aufstehen und essen wollen und wenn das Essen nicht schmeckt, machen sie den Patienten einfach was anderes. Auch für mich hatte man da immer Zeit und als es mit meiner zu Ende ging, da konnte ich sogar auf der Station schlafen. Man hat dort immer sher genau aufgepasst, wie es meiner Mutter geht und hat immer rechtzeitig Schmerzmittel oder angstlösende Mittel gegeben. Meine Mutter wollte selbst gerne dorthin oder ins Hospiz, weil sie gerne richtiges Pflegepersonal um sich wollte, das hat ihr rein psychisch Sicherheit gegeben und sie auch erleichtert, weil sie dann keine Sorge haben musste für mich eine "Last" zu sein. Nachdem sie gestorben war. (sie hatte einen leichten Tod) hat der Pfleger Kerzen aufgestellt und mit mir eine kleine Andacht gehalten. Sie konnte im Zimmer bleiben bis das Bestattungunternehmen kam, weil der Oberarzt das würdiger fand. Und als ich nochmal da war um ihre Sachen abzuholen, stand der Oberarzt an ihrem Bett und hat sich von ihr verabschiedet. (In einem normalen Krankenhaus hätte er sicherlich nicht mal ihren Namen gewusst.) Ich halte Hospize, die ambulante Hospizhilfe und Palliativstationen für eine supertolle Sache und werde daher auch alles Geld, das ich für Blumengeschenke für das Grab bekommen habe an die spenden, wäre auch im Sinne meiner Mutter. Ich hofe, ich habe Dich nicht zu sehr mit meinem Gerede über den Ernstfall und das danahc erschreckt .... Ihr werde noch viel wertvolle Zeit miteinander verbringen, da bin ich ganz sicher. Liebe Grüße, Tanja |
#13
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AW: Hospiz
Mein Papa liegt schon einige Wochen im Hospiz, anfangs ging es ihm noch einigermassen gut, inzwischen bringt er kein Wort mehr raus und laufen ist schon lange nicht mehr drin. Anfangs konnten wir ihn immernoch in den Rollstuhl setzen und mit ihm und seinen Enkeln zusammen was spielen. Jetzt liegt er nur noch im Bett, kann nicht mehr reden, ist sehr müde, schläft viel.... Ich fühle mich so machtlos, würde ihm gerne helfen, ihm etwas gutes tun. Es ist so ungewohnt mich nicht mehr mit ihm unterhalten zu können, ic kann ihm was erzählen, bekomme aber keine Antwort mehr.....
Es tut so weh ihn so zu sehen. Das schlimmste ist, dass er bei vollem Bewusstsein ist, er bekommt das alles so mit...... Ich wünschte ich könnte ihm helfen..... |
#14
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AW: Hospiz
Meine Mutter verbrachte die letzten drei Tage ihres Lebens ebenfalls in einem Hospiz.
Das Hospiz war recht persönlich und (gemütlich) eingerichtet. Das Personal ist äußerst einfühlsam und erfüllt, soweit es möglich ist, alle Wünsche der Kranken. Zu wirklich jeder Zeit ist es möglich die Patienten zu besuchen. Sogar schlafen kann man als Angehöriger dort. Das Zimmer kann individuell eingerichtet werden. Bilder dürfen aufgehängt werden, Lampen mitgebracht werden, eigene Bett wäsche usw. Alles Dinge um den Kranken die letzten Tage so schön zu machen wie es nur geht.... |
#15
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AW: Hospiz
Hallo Julischka,
es ist ganz schlimm, wenn die Dinge nicht mehr so laufen, wie vorher. Das macht ziemlich Angst, ich weiß. Ich war sogar manchmal wütend auf meine Mutter, wenn Sie Sachen nicht verstanden hat oder nicht sofort geantwortet hat. Einmal wollte Sie unbedingt ihre Medikamente alleine nehmen und hat sie prompt falsch genommen! iÍch bin vor lauter Angst ausgerastet. In den ersten Wochen nach ihrem Tod hatte ich ein schlechtes Gewissen deshalb: Auch wenn sie wusste, dass ich es nicht böse gemeint habe, habe ich ihr dennoch weh getan. Inzwischen kann ich damit aber leben. Auch wenn ich mich nicht immer super gut verhalten habe - Menschen schreien sich manchmal an und streiten sich und ich habe auf diesem Weg ein ganz normales Verhältnis mit meiner Mutter gehabt - bis zu ihrem Tod. (Sie hat mich auch schonmal aus dem Zimmer geworfen, weil ich ihr auf die Nerven gegangen bin) In manchen Phasen können wir für unsere Lieben einfach nichts tun. Das müssen wir akzeptieren, auch wenn es schwer fällt. Aber Dein Vater bekommt mit, dass Du da bist und im was erzählst. Hauptsache, Ihr seid zusammen. Ganz liebe Grüße, Tanja |
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