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  #1  
Alt 23.06.2018, 03:08
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Kind hat Angst vor seinem krebskranken Vater

Liebe spice,

es ist eine extreme Situation, in der Ihr alle Euch leider befindet.
Dennoch denke ich, daß es prinzipiell am besten ist, sich auch in solchen Situationen innerfamiliär darum zu bemühen, wie man das "Miteinander-Leben" - wenn auch mit notwendigen/sachgerechten Abstrichen - organisieren kann.

Wir sind uns sicher einig darin, daß dabei an oberster Stelle die Sicherheit aller Beteiligten, auch die Deines Mannes, zu stehen hat.
Bedenk dabei bitte, daß jeder von Euch ein anders gelagertes Sicherheitsbedürfnis in dieser Situation hat.

Dein Mann hat (vermutlich) gar kein's - denn wovor sollte der geschützt werden?
Er will nur nicht aus der Familie ausgeschlossen werden oder sich so fühlen.

Dein's kannst nur Du selbst einordnen.
Vermutlich schlaft ihr beide inzwischen in getrennten Zimmern?

Eure Tochter ist (glücklicherweise) nicht traumatisiert.

Euer Sohn hat (vermutlich) das größte Sicherheitsdefizit.
Nicht nur weil er Angst hat, sondern auch, weil er (nachvollziehbar) glaubt, daß er möglicherweise nackter Gewalt ausgesetzt sein könnte.

Qualtitativ macht es m.E. keinen großartigen Unterschied ob nun jemand volltrunken, psychisch krank ist oder wg. Medikamenten "ausrastet":
Er weiß evtl. nicht mehr was er tut bzw. tut etwas, das er normalerweise niemals tun würde.

Kurzum:
Jemand kann, evtl. auch nur temporär, zu einem Sicherheitsrisiko werden.
Ihr Eltern könnt mit "Engelszungen" an Euren Sohn "hinreden", daß sein Vater nicht mehr ausrastet.
Niemals wird er Euch das glauben, weil Ihr es ihm auch nicht "garantieren" könnt.

"Rüstet" ihn also beide gemeinsam so "auf", damit er sich selbst wehren und verteidigen kann.
Mit Pfefferspray, Elektroschocker oder was es halt so gibt, Menschen kampfunfähig zu machen.
Und redet dabei offen und ehrlich mit ihm!

Nichts beschönigen, sondern ihn "bestärken" wollend, um ihm seine Angst nehmen zu können.
Könnt dabei auch versuchen, ihn ein wenig in die Verantwortung zu nehmen.
Dahingehend, daß er auch seine kleine Schwester (notfalls) mit beschützen kann.
Schlafen die Kinder in einem Zimmer oder in getrennten?

Zitat:
Einen sicheren Ort außerhalb des Hauses gibt es bei Bekannten im Ort. Dort ist er beim letzten Krampfanfall bzw. dem Verwirrtheitszustand des Vaters auch hingegangen, obwohl wir ihn darauf hingewiesen haben, dass der Vater dieses Mal ja nicht aggressiv ist. Im Gegenteil, die Versuche meines Mannes, ihn zu beruhigen, haben eher zum Gegenteil geführt Mein Mann hat ihm immer wieder gesagt, "es ist alles gut, ich bin da" (auf die Frage meines Sohnes: bist Du noch "da"?), hat aber gleichzeitig von Typen geredet, die gar nicht da waren oder gesagt, wir müssen nach Hause, obwohl wir zuhause waren. Mein Sohn hat daraus mitgenommen "wenn Papa sagt, es ist alles gut, dann ist trotzdem längst nicht alles gut".
Sein Zimmer kann er abschließen, hat aber Angst, im Zweifelsfall nicht an seinem Vater vorbei zu kommen um es zu erreichen (wir haben ein sehr kleines, enges Haus). Außerdem sagt er, er hat Angst, dass der Papa die Tür eintritt und er dann erst recht in der Falle sitzt.
Wundert es Dich wirklich, daß Euer Sohn Angst hat?
Jeder erwachsene Mann tritt - v.a. wenn er im Wahn ist - locker eine Tür ein.
Habt ihr im Haus Türzargen aus Holz oder aus Stahl?
Und wie sind denn die Türblätter beschaffen?
Hohlkörper-Konstruktion oder Massiv-Holz?

Was Euer Sohn mit evtl. "in der Falle sitzen" artikuliert, ist nichts weiter als seine evtl. Annahme, völlig hilflos zu sein und sich nicht wehren zu können.
Abhilfe kann zweifelllos durch seine "Aufrüstung" geschaffen werden.

Du sprichst nur von sicheren Orten außerhalb des Hauses.
Warum nicht von der Möglichkeit, (wirklich) sichere Orte auch innerhalb eines Hauses schaffen zu können?
Das ist doch ein reiner Willensakt, sowas realisieren zu können.
Könntet Ihr auch gemeinsam machen:
Ist ja immer besser, evtl. Probleme gemeinsam zu eliminieren.

Vermittelt nicht nur mechanische Sicherheit, sondern auch die, daß das "Grund-Anliegen" in der Familie allseits identisch ist.

Zitat:
...Wovor mein Sohn und auch ich Angst haben, ist, wenn der Krampfanfall von uns nicht bemerkt wird (z.B. wenn wir schlafen oder wenn mein Mann, wie beim letzten Mal, in einem anderen Zimmer ist), und mein Mann dann bereits in verwirrtem Zustand zu uns kommt. Dann wäre ich auf Kooperation angewiesen. Beim letzten Mal hat das geklappt, in der Situation, in der mein Mann aggressiv war, wäre das nicht gegangen. Wir schlafen daher nicht besonders gut, wenn mein Mann im Haus ist, wie man sich vorstellen kann.
Du glaubst doch wohl hoffentlich nicht im Ernst, daß Du von einem "Ausgerasteten" Kooperations-Bereitschaft erwarten kannst?
Der will etwas durchsetzen, das er sich gerade "einbildet".
Und zwar ohne "Rücksicht auf Verluste".

Nun gibt es ja mehrere Möglichkeiten, für ruhigen Schlaf zu sorgen:
Ihr "schottet" Deinen Mann nächtens ab oder alle Zimmer der restlichen Familien-Angehörigen.

Denke, wenn auch Deinem Mann etwas daran liegt, den Familienzusammenhalt weiterhin aufrecht erhalten zu können, sollte er kein Problem damit haben, für seinen und den ruhigen Schlaf seiner Familie dadurch zu sorgen, daß nur er sich nachts an einem gesicherten Ort befindet.

Genauer gesagt, (nur er nachts) sicher verwahrt bzw. eingesperrt ist.
Selbstverständlich mit Kommunikations-Möglichkeiten (nur) zu Dir verbunden, die er jederzeit nutzen kann, falls er Hilfe brauchen sollte.

Zitat:
Der Tagesablauf ist jetzt schon so, dass ich die Kinder morgens mitnehme und abends wieder mitbringe. Jedoch mit mir allein fühlt sich mein Sohn nicht genügend beschützt, denn, wie richtig vermutet, mein Mann ist uns allen körperlich bei weitem überlegen. Das war bei den letzten Vorfällen ja schon so gewesen, da war ich ja anwesend.
Gut, daß der Tagesablauf schon so läuft.
Versucht bitte beide gemeinsam, das Sicherheitsdefizit Eures Sohnes zu beseitigen.
Stellt ihm auch die Mittel zur Verfügung, daß er sich notfalls selbst wehren kann und unterrichtet ihn auch in der Anwendung von ihnen.

Zitat:
Die Sache mit dem "Ausblenden": tja, mein Sohn hat von diesen Vorfällen auch in der Schule berichtet. Lehrerin und Sozialarbeiterin haben mir sehr klar gemacht, dass selbst, wenn die reale Gefahr mir vielleicht jetzt durch die Notfallmedikamente händelbar erscheint, sie allein durch die subjektive Bedrohungswahrnehmung meines Sohnes sie das Kindeswohl gefährdet sehen. Auch das Jugendamt hat mich schon angerufen wg. möglicher Kindesgefährdung. Und tatsächlich kann ich dem Jugendamt ja nicht garantieren, dass es nicht wieder zu einer Gefährdungssituation kommen wird. Ich sehe mich daher schon vor der Entscheidung, meinen Sohn nicht gegen seinen Willen mit seinem Vater konfrontieren zu dürfen.
Prinzipiell ist es ja mal so, daß es ausschließlich Sache Eures Sohnes ist, was er wo und in welchem Umfang zu berichten beliebt.
Er ist zu jung dazu, um selektieren zu können, wo man besser die "Schnauze über familiäre Angelegenheiten hält".

Es macht ja schließlich einen Unterschied, ob man das im unmittelbar persönlichen Umfeld tut oder so wie hier, anonym, in einem Forum.
Übrigens danke ich Dir, daß Du Deine Angelegenheit hier thematisiert hast:
Denn es scheint ja wirklich nichts zu geben, was sich im "Krebs-Umfeld" alles so einstellen kann.
Alle dabei Beteiligten sind immer "in Bedrängnis".

Für richtig "nett" halte ich die Einlassungen von Lehrerin, Sozialarbeiterin und die des Jugendamtes bzgl. "Kindeswohl-Gefährdung".

Etwas mehr können die Dir dazu nicht sagen?
Vielleicht auch mal Vorschläge zur Problemlösung machen?

Laß Dich bitte von derlei Schmarrn keinesfalls beeindrucken!
Es geht nicht darum, Euren Sohn mit seinem Vater konfrontieren zu müssen.
Sondern um etwas ganz anderes:
Ihr beide habt Eurem Sohn sein Leben "geschenkt".
Mit Eurem Wollen und dem damit verbundenen Vergnügen dazu.

Er mag noch nicht begreifen können, was für ein großartiges Geschenk das ist.
Und auch nicht, daß es auch eine Verpflichtung für ihn ist, davon etwas an seine Eltern (unter allen Umständen, die ihm vielleicht "widrig" sind) "zurückgeben zu müssen".
Das weiß er alles noch nicht und es wird ihm wohl erst im Laufe seines Lebens "dämmern" können.
Wie bei uns allen.

Versucht bitte, Eurem Sohn klarmachen zu können, daß auch er ein Teil der Familie ist, welches die "mitträgt" und mitzutragen hat.

Jemand anders hat bei diesem "Mittragen" überhaupt nichts zu "melden"!
Weil das eine rein innerfamiliäre Angelegenheit ist.

Ansonsten:
Weißt Du, was ein gordischer Knoten ist?
https://de.wikipedia.org/wiki/Gordischer_Knoten

Die gibt es immer wieder mal im Leben.
Man muß nur den Mut dazu haben, sie "durchtrennen" zu wollen.

Es geht nicht darum, Kinder zu irgendwas zwingen zu wollen, das sie gar nicht wollen. Das ist von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Sondern viel mehr darum, sie davon überzeugen zu können, welches Handeln jedenfalls richtig ist.

"Davonlaufen" und sich selbst per "skypen" dem Geschehen zu entziehen, kann dazu gar keine Alternative sein.


Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #2  
Alt 23.06.2018, 09:39
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: Kind hat Angst vor seinem krebskranken Vater

Lieber Lotol,
Zitat:
Zitat von lotol Beitrag anzeigen
Für richtig "nett" halte ich die Einlassungen von Lehrerin, Sozialarbeiterin und die des Jugendamtes bzgl. "Kindeswohl-Gefährdung.
Die, von Dir genannten Personen haben von ihrem beruflichen Auftrag die Pflicht, das Kind vor Gewalt zu schützen, egal woher sie kommt.
Die entstandene Situation ist insgesamt schwierig geworden, zumal eine Epilepsie schwer zu verstehen ist. Eine Möglichkeit wäre, nochmals mit den behandelnden Ärzten des Vaters zu sprechen, ob eine andere Einstellung auf Medikamente etwas bewirken würde.

Elisabethh.

Geändert von gitti2002 (23.06.2018 um 23:52 Uhr) Grund: Zitatcode
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  #3  
Alt 23.06.2018, 16:41
lotol lotol ist offline
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Beiträge: 716
Standard AW: Kind hat Angst vor seinem krebskranken Vater

Hallo,
Zitat:
Zitat von Elisabethh.1900 Beitrag anzeigen
Die, von Dir genannten Personen haben von ihrem beruflichen Auftrag die Pflicht, das Kind vor Gewalt zu schützen, egal woher sie kommt.
Liebe Elisabethh.1900,

mir ist schon klar, daß diese Verpflichtung existiert.
Nun ist es aber so, daß man dabei einerseits schon danach differenzieren sollte, inwieweit die Gefahr als solche permanent oder nur potentiell gegeben ist, sowie andererseits, welche Unterstützung bei der Gefahren-Abwehr geleistet werden kann.

Damit meine ich, daß selbst in dieser extremen Situation die Verhältnisse insgesamt noch relativ normal sind und eine Familie besser damit beraten sein könnte, wenn man ihr aus der unbenommen reichhaltigen Erfahrung des beruflichen Alltags heraus, Tips geben kann, wie diese Normalität weiterhin aufrecht erhalten werden kann.
Denke, so lange noch solche Möglichkeiten wahrgenommen werden können, sind diese allemal "familienfreundlicher" als die Familie derzeit aufzutrennen.

Das kann man ja erforderlichenfalls immer noch tun, wenn alles andere nichts mehr nützt.

Flankierend zu anderen Maßnahmen evtl. Medikamente umzustellen bzw. einzusetzen ist auch eine weitere praktikable Möglichkeit.
Allerdings kann man dadurch die potentielle Gefahr auch nicht zu 100% beseitigen.
Es sei denn, jemand wird per Medikamenten komplett "ruhig gestellt".

Ob das aber derzeit gewollt, verträglich und/oder angemessen ist, können wir kaum einordnen.

Wenn wir uns in Situationen hineinversetzen wollen, können wir das wohl immer nur unter dem Aspekt tun, wie wir selbst handeln würden bzw. was wir zu tun bereit wären, um selbst für Sicherheit sorgen zu können.
Insgesamt ist das ein kaum nachvollziehbares Dilemma.

Das dann auch die Frage beinhalten kann, welche Nähe zum Vater noch für zulässig gehalten wird.
Furchtbar, wenn man sich vorstellt, daß man dabei auch an einen "Sicherheits-Abstand" zu ihm denken müßte, um rechtzeitig schnell genug reagieren zu können.

@ spice:

Du hast ja leider bereits mehrmals das Abgleiten in's Ausrasten Deines Mannes miterlebt.
Kündigt sich das irgendwie zuverlässig an oder geht das mehr oder weniger schlagartig?

Liebe Grüße
lotol
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Geändert von gitti2002 (23.06.2018 um 23:54 Uhr) Grund: Zitatcode
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  #4  
Alt 23.06.2018, 17:36
Gabna Gabna ist offline
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Registriert seit: 27.12.2017
Beiträge: 13
Standard AW: Kind hat Angst vor seinem krebskranken Vater

Habe mir jetzt eben alles über die schwierige Situation von spice durchgelesen.
Mir ist allerdings unverständlich wie man den Rat geben kann, dass sich ein 9jähriges Kind gegen seinen schwerkranken Vater mit Pfefferspray und Elektroschocker wehren soll. Was macht das mit dem Sohn und was macht das mit dem Vater?

Ich habe leider auch keine Lösung parat, ich weiss auch nicht, ob es möglich ist, den Vater medikamentös so einzustellen, dass er für seine Familie keine “Gefahr“ mehr darstellt.
Die Kinder brauchen ein sicheres Zuhause und dafür sind die Erwachsenen zuständig und nicht das Kind selbst muss dafür sorgen.

Ich finde, dass alles muss man mit den entsprechenden “Spezialisten“ besprechen (Psychologen, Ärzten, Sozialdiensten und was weiss ich was).
Aus der Situation sollen alle ja unbeschadet herauskommen, gesund werden können, aber auch gesund bleiben.

Gabna
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  #5  
Alt 23.06.2018, 19:25
p53 p53 ist offline
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Beiträge: 145
Standard AW: Kind hat Angst vor seinem krebskranken Vater

Erstmal @ spice,
meine Hochachtung für deine reflektierte und dir & eurer Situation gegenüber schonungslos offene/ehrliche Sichtweise. Das ist eine gute Voraussetzung für eine bestmögliche Lösung, wenn einer auf der Sachebene bleibt und vermittelnd versucht, einen Weg zu finden.

@ Gabna

du sprichst mir aus der Seele, all diese Gedanken hatte ich ebenfalls beim Lesen, und ich frage mich auch, ob es eigentlich noch destruktiver, kontraproduktiver und absurder geht als einem Kind zu empfehlen, sich gegen einen erwachsenen Mann mit situativer Unzurechnungsfähigkeit/Komplettkontrollverlust aufzurüsten oder im eigenen Rückzugs- und Schutzbereich (Haus) einen Panikraum einzurichten.

Weiterhin finde ich es daneben, die scheinbar hervorragend funktionierenden Selbstschutzmechanismen dieses bemerkenswerten Jungen in Frage zu stellen und manipulativ aufweichen bzw für nichtig erklären zu wollen.
So wird dem Kind doch vermittelt, seiner eigenen gesunden Wahrnehmung nicht mehr zu vertrauen, seinen feinen Antennen für Gefahrensituationen, und sich stattdessen des lieben Familienfriedens willen zu verbiegen und anzupassen.

Eine Mutter, Elternteil und Erziehungsberechtigte ist ja mal in erster Linie für Kindeswohl und -schutz zuständig, nicht für das Wohlbefinden eines wenn auch schwer krebskranken Erwachsenen, der bis auf bestimmte kurze Phasen noch im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte sich befindet.

Bitte nicht die Verantwortlichkeiten verschieben und dem eh schon durch die schwere Krankheit des Vaters belasteten Kind Verantwortung aufbürden, der es weder gewachsen ist noch die der Junge auch nur ansatzweise überblicken kann.

Die Sorge- und Fürsorgepflicht haben vollumfänglich die Eltern und bei spice höre ich auch heraus, dass sie sich dessen bewusst ist und genau deshalb hier um Hilfe bat.

Ich finde es auch unmöglich (nicht an spice gerichtet!), dass hier sich wiederholende und auch zukünftig wahrscheinliche Gefahrensituationen ein klein wenig (zu sehr) heruntergespielt, verharmlost und bagatellisiert werden.
Was das letztlich jetzt schon für Folgen für die Kinder hat, kann man als Laie und dazu auch noch mittendrin und involviert, gar nicht abschätzen und bewerten.

Es gibt ausreichend Studienmaterial dazu, auch wenn dies wohl eher weniger ausrastende, zu Aggression und Gewaltbereitschaft neigende Tumorpatienten infolge hirnorganischer Wesensveränderungen sein dürften... sondern eher Alkoholiker, Choleriker and you name it.

Macht aber für ein Kind, was die Traumatisierung angeht, keinen wirklichen Unterschied... zumal es sich ja bei Alkoholismus exakt genauso um eine anerkannte Krankheit nach ICD-10 handelt.
Kein Mensch käme bei solchen ausrastenden Menschen (egal ob cholerisch von Haus aus oder unter Substanzen etc) auf die Idee, an die Kinder Empfehlungen zur Gegenwehr und "Bewaffung" auszugeben und sie ansonsten ganz selbstverständlich in der Situation drin zu lassen nach dem Motto: Das musst du aushalten, es ist nun mal wie es ist.

Warum Krebspatienten da einen Sonderstatus erhalten sollen, wo alles sonst Gültige an Schutz für das Kindeswohl außer Kraft tritt (aus Mitleid? Ist hier fehl am Platz!) verstehe ich nicht.
Das gab es ja auch schon öfter hier als Thema, Aggressionen (verbaler Natur) und wie man damit umgeht. Da betraf es aber keine Kinder, sondern erwachsene Angehörige. Das ist nochmal eine andere Nummer, finde ich.

Auch ein krebskranker Vater trägt noch Verantwortung für seine Kinder und das Herausstehlen ("er soll sich mal nicht so anstellen.." etc) ist nicht gerade eine vertrauensbildende Maßnahme.... auch wenns menschlich verständlich ist, dass auch der Krebskranke sich irgendwie selbst schützen möchte.

Neben Psychoonkologen, die würde ich evtl mit ins Boot zu holen überlegen, gehört das mM nach in psychiatrische Behandlung.
Bitte einen Neurologen oder Psychiater mal sorgfältig die derzeitige Medikation durchsehen lassen nach möglichen psychischen Nebenwirkungen.
Ist da nichts dabei, was dieses Nebenwirkungsprofil haben könnte, sollte vermutlich wirklich eine psychiatrische Medikation für Entlastung auf beiden Seiten sorgen.

Denn irgendwo ist die Grenze überschritten, wo es nur um Ertragen geht, hin zu körperlichen und seelischen schweren Schäden für deine und die Gesundheit der Kinder.
Ich hatte das zuvor geschrieben, wieder gelöscht, aber dann doch geschrieben. Wegen des einen Satzes, dass du in deiner ganzen berufl. Laufbahn noch nie in einer solch bedrohlichen Situation warst und ich weiß ungefähr, wie die Arbeit mit psychisch kranken Straftätern ausschaut (mache ich nicht selbst aber eine nahestendende Person hat einen ähnlichen Job).

Geändert von p53 (23.06.2018 um 19:31 Uhr)
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  #6  
Alt 23.06.2018, 23:58
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Kind hat Angst vor seinem krebskranken Vater

Hallo,

Zitat:
Zitat von Gabna
Mir ist allerdings unverständlich wie man den Rat geben kann, dass sich ein 9jähriges Kind gegen seinen schwerkranken Vater mit Pfefferspray und Elektroschocker wehren soll. Was macht das mit dem Sohn und was macht das mit dem Vater?

Ich habe leider auch keine Lösung parat, ich weiss auch nicht, ob es möglich ist, den Vater medikamentös so einzustellen, dass er für seine Familie keine “Gefahr“ mehr darstellt.
Die Kinder brauchen ein sicheres Zuhause und dafür sind die Erwachsenen zuständig und nicht das Kind selbst muss dafür sorgen.
Was ist Dir unverständlich daran, ein 9-jähriges Kind mit Mitteln auszustatten, mit denen es sich (nur notfalls) gegen den eigenen Vater effizient wehren könnte?
Der Sohn hat ein klares Wahrnehmungsvermögen für die Realität der Verhältnisse und fühlt sich dadurch diffus bedroht (=>Angst), weil er im Ausrastfall seines Vaters dem nichts entgegenzusetzen hat, falls seine Mutter ihn nicht vor seinem Vater schützen kann.

Könnte er sich aber effizient selbst (notfalls) seines Vaters erwehren:
Meinst Du nicht, daß dies dazu geeignet ist, sein "Sicherheits-Empfinden" erhöhen zu können?
Auch ein 9-jähriges Kind kann Pfefferspray und/oder einen Elektroschocker bedienen, um sich wehren zu können, falls das notwendig sein sollte.

Und ja, Kinder brauchen ein sicheres Zuhause, wofür ihre Eltern sorgen müssen.
Was ja normalerweise auch gar kein Problem ist, und auch in diesem Fall hier wollen die Eltern ja beide dafür sorgen.
Können das aber nicht hinreichend genug tun, weil:

1) unbekannt ist, wann und mit welcher Intensität der Mann/Vater ausrastet, sowie

2) ob es die Frau/Mutter dabei schaffen kann, ihren Mann "außer Gefecht setzen" zu können, um dadurch die Kinder zu schützen.

Sich selbst oder andere Familienmitglieder "wehrhaft" zu machen, ist eine reine Vorsichts-Maßnahme.
Hier:
Falls der "Mutterschutz" nicht funktionieren sollte, können "nachgelagerte" Mittel immer noch greifen.
Sofern solche vorhanden sind, weshalb sie auch bereitzustellen sind.

Liebe Grüße
lotol
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  #7  
Alt 24.06.2018, 00:37
spice spice ist offline
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Standard AW: Kind hat Angst vor seinem krebskranken Vater

Hallo,
vielen Dank für die Antworten! Die Diskussionen hier spiegeln so ziemlich die verschiedenen Aspekte wieder, die mir auch immer wieder durch den Kopf gehen.
Zum einen da natürlich das berechtigte Sicherheitsbedürfnis meines Sohnes, die Seite, die Lehrerin und Sozialarbeiterin vertreten. Ich finde es auch eigentlich gut, dass mein Sohn genug Vertrauen zu diesen Personen hat, um dort zu erzählen, was ihn belastet. Dennoch Zusatzdruck durch das Jugendamt, das durchaus auf die Idee kommen könnte, das Kind aus der Familie herausholen zu wollen.
Auf der anderen Seite mein Mann, der sich gerade im Krankenhaus von lebensbedrohlichen Nebenwirkungen der Immuntherapie erholt, verzweifelt ist und sich nach seiner Familie sehnt und dem ich mitteilen musste, dass er nicht wieder nach Hause kommen soll. Dann die Frage der Alternative.
Das Gefühl, vielleicht wertvolle Zeit zu vergeuden, in der er noch 99% der Zeit er selbst ist (was, wenn die Immuntherapie nicht anschlagen sollte, evtl. nicht mehr lange so sein wird).
Was wir (sowohl mein Mann als auch ich) halt versucht haben, die reale Gefahr soweit wie möglich zu minimieren. Er war ja eine Woche in stationär in einem Epilepsiezentrum, um auf andere Medikamente eingestellt zu werden, da ja das Antiepileptikum, das er bisher bekam, durchaus dafür bekannt ist, Aggressivität/Erregungszustände als Nebenwirkung zu haben. Das ist nun ganz raus. Nur ob das die gewünschte Wirkung zeigt, kann halt keiner garantieren. Wir hoffen es aber, da der er bei dem einen Anfall, den er seither hatte, nicht aggressiv war. Aber ob das bei den folgenden auch so bleibt, können wir unserem Sohn halt nicht garantieren. Wir haben ein Notfallmedikament, das wie gewünscht wirkt (haben wir bei diesem einen Anfall "ausprobiert"), d. h. mein Mann schläft innerhalb kürzester Zeit ein. Wenn mein Mann eine Aura spürt, kann er das auch selbst noch nehmen. Das einzige reale Risiko wäre daher, wenn mein Mann tatsächlich einen unbemerkten Anfall hätte, den er nicht vorhergesehen hätte und dann tatsächlich doch wieder aggressiv wäre. Das sind aber sehr viele Wenns, weshalb ich denke, das Risiko ist vertretbar (zumindest, solange nicht weitere Faktoren wie Persönlichkeitsveränderungen durch den Tumor an sich o.ä. dazu kommen, dann müsste man wieder neu abwägen).
Nur, das Risiko ist doch so groß, dass ich meinem Sohn nicht garantieren kann, dass es nicht wieder passiert. Und diese Garantie hätte er gerne. Er ist halt noch zu klein um zu begreifen, dass man derartige Garantien für menschliches Verhalten eh nicht geben kann und er ist eben traumatisiert, was nicht verwunderlich ist.
Auch was zumutbar ist, was nicht: Weder die Krankheit noch den Vater kann man wegzaubern, davor kann ich ihn nicht beschützen. Ob man der Meinung ist, dass ein Kind in diesem Alter so etwas erleben sollte oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Auf der anderen Seite fühle ich mich schon in der Verantwortung, ihn so wenig wir möglich zu belasten. Aber ob es wirklich langfristig besser ist, den Vater dafür aus der Familie auszuschließen? Ob er sich nicht später deswegen Vorwürfe macht? Ich weiß es nicht. Außerdem, wie soll er wieder zu seinem Vater Vertrauen aufbauen (mal angenommen, die Medikamentenumstellung wirkt dauerhaft wie gewünscht), wenn er keinen Kontakt zulässt? Vermeidungsverhalten verstärkt Angst ja eher. Wenn er aber die Konfrontation verweigert...

Sicherheit im eigenen Haus: Also Pfefferspray etc. halte ich für schwierig, das wendet sich ja oft gegen einen selber, wenn man nicht aufpasst und wie das auf einen Menschen wirkt, der wirklich nicht bei sich ist? Keine Ahnung. Ich denke, dadurch hat ein 25 kg Kind immer noch keine Chance gegen einen 80 kg Mann. Mal abgesehen davon,
Unser Haus ist wirklich nur sehr begrenzt tauglich für einen "Panikraum" oder um jemanden sicher einzuschließen. Wir wohnen in einem kleinen Häuschen auf 60 qm /3,5 Zimmer mit ganz normalen Holztüren mit Holzzargen, die könnte man auftreten (wobei ich eigentlich bezweifle, dass mein Mann das machen würde, er war dann eher wie ein angeschossener Grizzly, langsam, taumelte hin und her, würde wahrscheinlich nicht lange genug auf einem Bein stehen können um zu treten. Wie auch immer, ich setze eher auf die Medikamente und bisher scheint das ja auch wunschgemäß zu funktionieren. Nur nimmt das meinem Sohn nicht die Angst...
Ach Mann, irgendwie dreht sich das alles im Kreis
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  #8  
Alt 24.06.2018, 05:37
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Kind hat Angst vor seinem krebskranken Vater

Liebe spice,

Zitat:
Ach Mann, irgendwie dreht sich das alles im Kreis
Das trifft wohl am ehesten den Nagel auf den Kopf.

Ein Wirrwar ohnegleichen, in dem man eigentlich nur ad hoc-Entscheidungen treffen kann, die morgen oder übermorgen evtl. revidiert werden müssen.

Gedanklich gehe ich von der Basis-Situation aus, daß Ihr Euch alle liebt.
Bei Dir - nehme ich an - vermag die Krankheit Deines Mannes daran sowieso nichts zu verändern. Egal, wohin sich das alles entwickelt.

Eure Tochter rafft das alles ohnehin nicht, und Euer Sohn ist dermaßen verunsichert, daß er am liebsten mit alledem nur noch aus Distanz etwas zu tun haben will.

Bei allem Verständnis für die Wahrung des "Kindeswohles" frage ich mich allerdings, wie es eigentlich mit der Wahrung des "Mann-/Vaterwohles" ausschaut.
Es kann doch nicht sein, daß dessen Interessen durch seine Krankheit auf einmal irrelevant werden!

Zitat:
Zitat von p53
Eine Mutter, Elternteil und Erziehungsberechtigte ist ja mal in erster Linie für Kindeswohl und -schutz zuständig, nicht für das Wohlbefinden eines wenn auch schwer krebskranken Erwachsenen, der bis auf bestimmte kurze Phasen noch im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte sich befindet.
Denke, darin könntest Du Dich etwas irren.
Zwar scheint mir hier die Frau/Mutter das "Bollwerk" zu sein, an dem alles "hängenbleibt", was angemessen zu organisieren/managen ist.
Aber wie kommst Du darauf, daß eine Frau nicht (auch) für das Wohlbefinden ihres Mannes zuständig sei?

Ich nehme an, daß spice ihren Mann liebt.
Glaubst Du im Ernst, daß jemals eine Krankheit ihres Mannes diese Liebe irgendwie tangieren oder womöglich "beenden" könnte?
So, daß sie jemals bereit dazu wäre, seine Interessen "einfach so" zu vernachlässigen??

Ich denke, ganz im Gegenteil sind immer noch beide Eltern dazu in der Lage, gemeinsam und einvernehmlich "Weichenstellungen" vorzunehmen, wie das am besten weiterlaufen kann.

Wie Du hier argumentierst, ist m.E. in sich widersprüchlich:
Denn immerhin befindet sich der Mann/Vater überwiegend noch im "Normal-Zustand".
Was natürlich auch Chancen eröffnet, um zu einem "Interessens-Ausgleich" kommen zu können.
Dominant ist dabei aber zweifellos die Position der Eltern!

Zitat:
Dennoch Zusatzdruck durch das Jugendamt, das durchaus auf die Idee kommen könnte, das Kind aus der Familie herausholen zu wollen.
Auf der anderen Seite mein Mann, der sich gerade im Krankenhaus von lebensbedrohlichen Nebenwirkungen der Immuntherapie erholt, verzweifelt ist und sich nach seiner Familie sehnt und dem ich mitteilen musste, dass er nicht wieder nach Hause kommen soll. Dann die Frage der Alternative.
Das Gefühl, vielleicht wertvolle Zeit zu vergeuden, in der er noch 99% der Zeit er selbst ist (was, wenn die Immuntherapie nicht anschlagen sollte, evtl. nicht mehr lange so sein wird).
Was wir (sowohl mein Mann als auch ich) halt versucht haben, die reale Gefahr soweit wie möglich zu minimieren. Er war ja eine Woche in stationär in einem Epilepsiezentrum, um auf andere Medikamente eingestellt zu werden, da ja das Antiepileptikum, das er bisher bekam, durchaus dafür bekannt ist, Aggressivität/Erregungszustände als Nebenwirkung zu haben. Das ist nun ganz raus. Nur ob das die gewünschte Wirkung zeigt, kann halt keiner garantieren. Wir hoffen es aber, da der er bei dem einen Anfall, den er seither hatte, nicht aggressiv war. Aber ob das bei den folgenden auch so bleibt, können wir unserem Sohn halt nicht garantieren. Wir haben ein Notfallmedikament, das wie gewünscht wirkt (haben wir bei diesem einen Anfall "ausprobiert"), d. h. mein Mann schläft innerhalb kürzester Zeit ein. Wenn mein Mann eine Aura spürt, kann er das auch selbst noch nehmen. Das einzige reale Risiko wäre daher, wenn mein Mann tatsächlich einen unbemerkten Anfall hätte, den er nicht vorhergesehen hätte und dann tatsächlich doch wieder aggressiv wäre. Das sind aber sehr viele Wenns, weshalb ich denke, das Risiko ist vertretbar (zumindest, solange nicht weitere Faktoren wie Persönlichkeitsveränderungen durch den Tumor an sich o.ä. dazu kommen, dann müsste man wieder neu abwägen).
Nur, das Risiko ist doch so groß, dass ich meinem Sohn nicht garantieren kann, dass es nicht wieder passiert. Und diese Garantie hätte er gerne. Er ist halt noch zu klein um zu begreifen, dass man derartige Garantien für menschliches Verhalten eh nicht geben kann und er ist eben traumatisiert, was nicht verwunderlich ist.
Auch was zumutbar ist, was nicht: Weder die Krankheit noch den Vater kann man wegzaubern, davor kann ich ihn nicht beschützen. Ob man der Meinung ist, dass ein Kind in diesem Alter so etwas erleben sollte oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Auf der anderen Seite fühle ich mich schon in der Verantwortung, ihn so wenig wir möglich zu belasten. Aber ob es wirklich langfristig besser ist, den Vater dafür aus der Familie auszuschließen? Ob er sich nicht später deswegen Vorwürfe macht? Ich weiß es nicht. Außerdem, wie soll er wieder zu seinem Vater Vertrauen aufbauen (mal angenommen, die Medikamentenumstellung wirkt dauerhaft wie gewünscht), wenn er keinen Kontakt zulässt? Vermeidungsverhalten verstärkt Angst ja eher. Wenn er aber die Konfrontation verweigert...
Denke, es ist prinzipiell der richtige Weg, potentiell mögliche Gefahren minimieren zu wollen.
Weitestgehend ist das m.E. eher ein rein technisches Problem, das sich ohne weiteres lösen läßt.
So lange das im Einverständnis aller Beteiligten erfolgen kann, ist dagegen auch kaum etwas einzuwenden.

Aus meiner bisherigen Einschätzung des Ganzen:
Der Mann/Vater scheint mir dabei etwas "zu kurz" zu kommen.
Stell Dir doch bitte mal vor, man würde Dich (als Mutter) einfach so von Deinen Kindern trennen wollen.
Noch dazu, wenn Dir möglicherweise wenig Zeit verbleibt, um die Beglückung durch Deine Kinder weiterhin erleben zu können.
Würdest Du es wollen, daß man Dich dann extegriert?
Nur weil Du krebskrank wurdest?

Liebe Grüße
lotol
__________________
Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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