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  #1  
Alt 09.09.2006, 23:11
Benutzerbild von Sabine1965
Sabine1965 Sabine1965 ist offline
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Standard AW: Bin neu - malignes Melanom

Ihr Lieben,

nun war ich eine ganze Zeit lang nur eine stille Mitleserin im Forum gewesen, ich wollte mich nach dem "guten Nachschnitt" erst einmal nicht viel zu doll mit meiner Diagnose "Du hast Hautkrebs" beschäftigen...

Tja, doch nun holt das Thema Krebs mich mit Riesenschritten ein - ich habe letzte Woche Donnerstag eine Darmspiegelung machen lassen, weil ich seit Anfang des Jahres Probleme und auch Schmerzen im Darm habe; das erschreckende Erstergebnis vom untersuchenden Doc: Ich habe keine gute Nachricht für Sie, Sie haben ein Geschwür und es sieht bösartig aus und es muss operiert werden

Er hat eine Gewebeprobe entnommen und am kommenden Montag habe ich (zusammen mit meinem Mann ein Gespräch mit dem Doc, um das weitere Vorgehen abzustimmen.

Sorry für die Sprachwahl - aber: ich habe eine Scheißangst!!!! Gut, ich weiß, dass ich erst einmal das Gespräch am Montag abwarten muss und vor allem das OP-Ergebnis, doch ich befürchte das Schlimmste

Hinzu kommt, dass die ganze Geschichte mit meinen Darmbeschwerden sowas von mies gelaufen ist... Der übliche Anfang, dass ich zu meinem Hausarzt gegangen bin, der macht Ultraschall und die üblichen Untersuchungen, stellt nichts fest. Dann werden die Probleme stärker, es ist auch Blut im Stuhl, er schickt mich zur Darmspiegelung - das war im Mai. Doch dazu kommt es nicht, da ich 1 Tag vor dem Untersuchungstermin mit wahnsinnigen Bauchkrämpfen ins Krankenhaus gegangen bin. Weiter im Schnelldurchlauf: dort hat man mich mit Schmerztropf 2,5 Tage liegen lassen (mit wahnsinnigen Schmerzen, 41 Grad Fieber und SChüttelfrost!), auf eigenen Wunsch bin ich in ein anderes Krankenhaus verlegt worden, dort allerdings auf der Gyn gelandet - man war wohl der Ansicht, dass ich ein "Frauenproblem" hätte. Dort wurde mir dann der Blindarm entfernt, man hatte per Bauchspiegelung festgestellt, dass dieser wohl hochentzündet gewesen wäre. Das ich auch danach während der Zeit im Krankenhaus immer noch starke SChmerzen und Krämpfe hatte, haben die Ärzte auf den entzündeten Blindarm geschoben und nichts weiter veranlasst.

Tja, und das dicke Ende kam dann nun am letzten Donnerstag nach der Darmspiegelung...

Ich weiß, dass ich hier im Hautkrebsforum bin - doch hier bei Euch war ich doch schon gewesen und ihr habt mir so geholfen und ich wollte einfach meine Gefühle schreiben - ich weiß nicht, wohin damit, ich glaube, mein Mann ist total überfordert mit der Situation

Ich habe solche Angst, nicht "nur" vor der Diagnose Darmkrebs - nein, ich habe Angst, dass durch diese blöde Vorgeschichte der Krebs schon weit fortgeschritten ist und ich habe Angst, dass mein ganzer Körper verseucht ist...

Danke, dass Ihr mir zugehört habt! Es ist schön, dass ich es hier "loswerden" kann. Ich versuche nun, einzuschlafen und von etwas anderem als Krebs und Leid zu träumen.

Ich wünsche Euch alles Liebe und eine Gute Nacht.

Sabine
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  #2  
Alt 09.09.2006, 23:40
Benutzerbild von Claudia Junold
Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Standard AW: Bin neu - malignes Melanom

Hallo liebe Sabine,
Mensch, das tut mir ja tierisch leid, daß das bei Dir schon wieder derart schlimm gelaufen ist! Irgendwie scheinst Du nur an Volldeppen zu geraten!!!
Deine Wortwahl kann ich nur teilen, denn mir wurde vor zwei Wochen gesagt, daß ich eine Lungenmeta hätte und dann ist auch noch eine Hirnmeta dazugekommen. Uns steht einfach eine "Scheißangst" zu! Basta!!!
Du hast leider kein Profil eingegeben, aber ich hab in Deinen alten Beiträgen rausgekramt, daß Du ein SMM mit 0,3mm hattest.
Es ist selbstverständlich völlig ok, daß Du hier schreibst, Du bist hier immer herzlich willkommen, aber ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, daß dieses Teil im Darm von Deinem Mini-MM kommt. Wenn es tatsächlich bösartig sein sollte, dann würde das vermutlich tatsächlich eher ein neuer Primärtumor sein. Aber wer sagt denn eigentlich, daß das Ding wirklich bösartig ist. Es gibt doch echt jede Menge an gutartigen Darmerkrankungen, die Tumoren bilden können! Das könnte doch ein Morbus Crohn, eine Collitis Ulcerosa oder sonstwas sein! Klar, der Doc sollte Erfahrung haben und wenn er einigermaßen verantwortungsbewußt ist, wird er eine derartige Aussage auch nicht ins Blaue hinein treffen, trotzdem gilt auch hier, daß man ohne Histo keine echte Aussage treffen kann.
Schade, daß Dir Dein Mann trozt Deiner Vorgeschichte nicht stärker zur Seite stehen kann .
Ich wünsche Dir, daß es sich doch noch zum Guten wendet und Du trotz aller Befürchtungen am Montag einen negativen Befund bekommst!!!
Aber egal wie, liebe Sabine, überlegt Dir, ob Du mit Deiner Geschichte nicht echt professionelle Hilfe in Anspruch nehmen solltest! Das steht Dir zu und ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, daß einem das unglaublich viel bringt! Ich hatte von 1995 - 99 eine Therapie und versuche gerade meine damaligen Therapeuten zu erreichen, damit er mir in meiner aktuellen Situation beisteht. Man sollte einfach JEDE, aber auch wirklich JEDE Hilfe in Anspruch nehmen, die möglich ist. Natürlich hast Du erst die OP vor Dir, aber wenn Du noch die Gelgenheit hast, Dich nach einem Therapieplatz bei einem Dipl. Psychologen umzusehen und Du einigermaßen die Nerven dazu hast, wäre es gut das zu tun.
Liebe Sabine, von ganzem Herzen alles erdenklich Liebe, Gute und eine riesen Portion Glück wünscht Dir

Claudia
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  #3  
Alt 10.09.2006, 09:11
Benutzerbild von Sabine1965
Sabine1965 Sabine1965 ist offline
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Beiträge: 46
Standard AW: Bin neu - malignes Melanom

Bei allem Schmerz & Leid: es ist schön, dass es dieses Forum gibt - das es Euch gibt! Danke, dass Ihr so toll zuhören könnt!

Ich danke Euch für Eure Anteilnahme und aufmunternden Worte, für das Verständnis, welches wohl fast nur Betroffene haben können

@Claudia; erst einmal: es tut mir wahnsinnig leid, dass bei Dir noch weitere Metas festgestellt wurden! Ich drücke Dir gaaaaaaanz fest die Daumen, dass es gut für Dich weitergeht!!!!

Aber ich danke Dir für Deine Worte; ja, es könnte ja vielleicht gar nicht ganz so schlimm sein bei mir - nur: es fällt schwer, NICHT an "das schlimmste" zu denken. Irgendwie bin ich ein Mensch, der sich sagt: guck mit offenen Augen nach vorne und wenn es dann schlimm ist, dann fällst Du nicht so schrecklich tief - ich weiß ehrlich gesagt nicht, was die bessere "Methode" für mich ist, damit umzugehen. Vielleicht habe ich einfach nur Angst, mich an Hoffnung zu klammern und dann erwischt es mich knüppeldicke. Aber ich weiß auch, dass ich wohl aufpassen muss, dass meine Einstellung nicht allzu pesimistisch ist / wird, denn das kann mein Körper wohl auch nicht gebrauchen Ach Claudia, ja, wir dürfen diese Angst haben - es geht um unser Leben, um uns.

@Silleke, auch Dir danke ich herzlich für Deine Worte - es ist so schlimm, wenn man nicht weiß, was diese Krankheit als nächstes im Körper anstellt Es ist gut, jeden Tag aufs neue anzugehen, sich nicht auffressen zu lassen, versuchen, die Panik nicht unkontrolliert jeden Tag / das Leben bestimmen zu lassen. Nur, es ist schwer, es zu kontrollieren... Auch Dir wünsche ich die Kaft, diese schlimme Krankheit zu überstehen und das es jeden Tag ein Stückchen aufwärts geht.

@Anuschka, ich glaube, Du hast mit Deinem Beitrag meinen Mann beschrieben Er ist mit der Situation einfach nur überfordert und Gefühle zeigen ist nicht unbedingt sein Ding - aber ich weiß, dass auch er hinter mir steht, immer hinter mir stehen würde. Aber auch davor habe ich Angst: wenn es denn tatsächlich schlimm um mich steht oder schlimmer werden sollte, dass ich ihn alleine zurück lasse. Ja, ich weiß, an so etwas sollte ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht einmal denken, doch auch diese Gedanken kommen manchmal unkontrolliert. Laß uns versuchen, uns nicht von der Angst und Panik auffressen zu lassen - auch Dir wünsche ich alles erdenklich Gute liebe Silleke

Ich bin einfach nur wütend, dass man mich und meine Symptome nicht ernst genommen hat - mein "Bauchgefühl" hat mir von Anfang an gesagt, dass etwas nicht in Ordnung ist und die Beschwerden - und vor allem die schlimmen Schmerzen - waren ja nun einmal da. Doch was kann ich im Nachinein noch tun, einerseits möchte ich den Ärzten, die es "verbockt" haben, es ins Gesicht sagen, dagegen angehen, doch andererseits: es kostet mich bestimmt nur die Kraft, die ich anderer Stelle bestimmt nötiger brauche

Die Kraft, die Ihr mir wünscht, alle guten Gedanken, die Ihr beim Schreiben Eurer Beiträge für mich habt - das alles möchte ich Euch zurück geben und hoffe, dass Ihr alles gut übersteht und es immer bergauf geht

Ich werde mich bald wieder melden - wenn ich Hilfe brauche, wenn ich meine Gefühle loswerden möchte, wenn ich weiß, was los ist mit mir.

Herzliche Grüße

Sabine
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  #4  
Alt 11.09.2006, 21:27
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Sabine1965 Sabine1965 ist offline
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Beiträge: 46
Standard AW: Bin neu - malignes Melanom

Liebe Claudia,

ohne lange Worte: DANKE für Deine lieben Worte - das tut so gut Wir kennen uns gar nicht und doch treffen mich Deine Worte direkt in meiner Seele, in mein Herz und das im positiven Sinne, es ist schön, dass ich Dich / Euch hier gefunden habe

Wenn ich wieder zu Hause bin (wahrscheinlich werde ich aber vorher nach dem Gespräch am Mittwoch noch einmal hier bei Euch sein...) werde ich mich mal ein wenig "reinlesen" und mich mit Dir / Euch unterhalten - ich weiß gar nichts von Dir (außer: das Du ein ganz lieber Mensch sein musst!) und doch bauen mich Deine Worte - einfach Deine Anteilnahme so toll auf. Ich kenne so etwas aus dem "normalen" Leben nicht - daher möchte ich es hier und jetzt einmal zum Ausdruck bringen, wie toll (ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck, aber ich schreibe gerade, ohne großartig nachzudenken ) es für jemanden ist, der gerade diese Art der Hilfe braucht.

Noch einmal herzlichen Dank & auch Dir alles erdenklich Gute und jeder Tag voller Sonnenschein

Liebe Grüße

Sabine
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