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  #1  
Alt 19.10.2008, 10:38
prinzessin1806 prinzessin1806 ist offline
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Standard AW: Depressiv ? Zukunftängste ? Rente ?

Hallo und erst einmal vielen lieben dank für eure antworten !
ich habe schon mit meinem arbeitgeber gesprochen , sie wollen mich nicht woanders einsetzen ! habe ich ein recht darauf , das sie es machen müßen ? ich habe einen schwerbehindertenausweis !

mein partner hat sich während der ganzen therapie bestens um mich gekümmert , ich kann mich darüber nicht beschweren. die probleme waren vorher da und wurden während der ganzen zeit beiseite geschoben.

die therapie habe ich ja schon abgebrochen, war seit einem halben jahr nicht mehr da und bei den 12 mal die ich da war haben wir 1x über allgemeine sachen gesprochen ,2x über meine angst und 9x über meinen partner !

ich habe auch ein sehr gute freundin,mit dem ich über meine ängste reden kann, die mich dann auch in den arm nimmt und tröstet/gut zuredet . sie ist ein ganz wichtiger bestandteil für mich geworden und ich wüsste nicht was ohne sie wäre ! aber meine ängste kommen immer wieder , sie wollen einfach nicht verschwinden ! manchmal habe ich den eindruck ich werde jetzt schon ganz verrückt und steigere mich immer mehr da hinein und meine ängste werden schlimmer !

danke das ihr mir zuhört !
lg
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Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn macht, egal wie es ausgeht.
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  #2  
Alt 19.10.2008, 12:04
J.F. J.F. ist offline
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Standard AW: Depressiv ? Zukunftängste ? Rente ?

Hallo Prinzessin,

ich kann mich Dirk nur anschliessen. Du scheinst bereits vor Deiner Erkrankung in einem Teufelskreis gefangen gewesen zu sein. Dein Kopf ist sozusagen blockiert. Das hört sich jetzt sehr hart an, aber das Problem ist der Kopf. Nicht medizinisch, sondern mental. Du willst bzw wolltest einiges, das Du aber nicht bekommen hast, das macht Dir zu schaffen. Statt relaxt an die Sache heranzugehen, versuchst Du es mit aller Macht. So etwas kann nur schief gehen. Versuch erstmal Deine Gedanken zu stoppen, zumindest die für Dich negativen. Dann versuche die schönen Dinge des Lebens zu geniessen. Den eins ist sicher: Mit der Geburt beginnt das Sterben, Stück für Stück näherst Du Dich dem Tod. Der eine vermutet zu wissen woran er sterben wird, der andere geht auf die Strasse und ein Ziegelstein kommt.....Es gibt soviele Arten zu sterben, gerade Du weisst es. Und gerade deshalb braucht man einen Ausgleich. Nicht nur in Deinem Beruf, jeder braucht ein Abschalten, ein Rebooten, sonst wird man irgendwann "verrückt". Du hast doch bestimmt Interessen oder schon immer mal irgendetwas ausprobieren wollen, mach es! Mal, schreib, zeichne, pflanze einen Baum, geh ins Museum, kauf ein Buch über irgendwas Lustiges, lach, schnapp Dir Deinen Mann und mach einen Kurztrip in eine Stadt, schau, staune. Lass doch die Filme, Bücher etc, die Dich belasten, einfach weg. Du musst die nicht lesen, schauen. Nur weil wir "krank" sind, müssen wir uns so benehmen. Ich lache gerne, warum soll ich mir das jetzt verkneifen? Denn, noch ein Spruch, der Weg ist der Gleiche, egal ob man ihn lachend oder weinend verbringt.

Also, Kopf hoch und versuche positive Momente in Deinem Leben zu zulassen, denn sie sind da!
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  #3  
Alt 19.10.2008, 16:51
kerstin1 kerstin1 ist offline
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Lächeln AW: Depressiv ? Zukunftängste ? Rente ?

Hallo Prinzessin,


mmh, meine Vorredner haben hier schon einiges geschrieben.

Ich kann dich sehr gut verstehen, ging es mir ziemlich ähnlich.

Mitten im Leben stehend nach meiner ersten Diagnose, nahm das Schicksal oder meine Bestimmung, nach der zweiten Diagnose für mich im ersten Moment seinen Lauf.(Stehen im Profil)

Damals 1996 hatte ich auch schon Probleme innerhalb der Partnerschaft aber erst nach allen Therapien den Mut zusammengenommen, diese zu beenden.
Heute verstehen wir uns super, denn er ist ja auch Vater unserer Tochter.

Ich habe alles weggesteckt, bin nach genau 18 Monaten Krankengeldbezug wieder zurück in den Job und voll eingestiegen, was auch super klappte.
Da war ich allerdings "erst" 26 Jahre und mit der Leichtigkeit meiner "Jugend" habe ich vermeintlich alles geschafft.
Jahre später, genau 9 Jahre, die nächste Diagnose, auch wieder alles geschafft, war da gerade glücklich verheiratet, bin es heute auch noch, habe mein 2.Kind bekommen usw.

Die Krankenkasse hat mich "gezwungen" in die Reha zu gehen.
Da kam dann der dicke Knaller. Ich hatte gar nichts verarbeitet, selbst die jugendliche Leichtigkeit kam mir aufs Bett.
Kurz um, ich hatte einen Nervenzusammenbruch, Panikattacken, Depressionen usw.
Ich, die sonst immer STARKE, sollte das sein?? Nein, das wollte ich nicht glauben. Doch damit wurde es schlimmer, ich verfiel in Angstzustände, hatte mich sozial isoliert usw.
Bis ich begriff, dass ich mir meine "Schwächen" eingestehen darf.
Die Zeit davor begann ich mich einer Therapie, und wie es bei Ärzten usw. ist, muss man für sich den besten Therapeuten finden. Kein leichtes Unterfangen, doch die Suche hat sich gelohnt.

Ganz langsam komme ich da wieder raus, ich nehme auch Psychopharmaka, die ich immer abgelehnt hatte, weil das ja nur etwas für "Verrückte-Schwache" ist, so mein Gedanke damals.
Ich bin aber eines Besseren belehrt worden.

Klar, wusste ich oder weiß ich, dass man geboren wird und irgendwann sterben muss, doch in dieser Situation hatte ich Angst mich damit auseinander zu setzen.

Meine Tagträume, die ich immer hatte, aus denen ich mich vorm Alltag flüchten konnte, Energien tanken, die waren einfach bei all diesem Stress abhanden gekommen.
Musik, die mein Leben immer begleitet hat, die konnte ich kaum ertragen.
Mein Beruf, der für mich Berufung war, den schaffte ich nicht mehr.
Mir wurde dringend angeraten mich berenten zu lassen. Ich mit 37 Jahren in Rente, dachte da auch wieder, dass wäre etwas für "Schwache".

Tja, und als ich mich dazu durchgedrungen habe, akzeptiert hatte, dass ich im Moment wirklich "schwach" war, ging es mir damit ganz gut.
Ich hatte verstanden, nur ich selbst konnte mir helfen, natürlich mit Unterstützung von außen.

Ich bin aus dieser Reha mit der Erkenntnis auch mal schwach sein zu müssen.
Das heißt ja nicht, sein Leben dafür geben, nein, für mich hieß es, einen Schritt auf mein neues Leben zu.
Ich Mai 2008 wurde meinem Antrag entsprochen, in Rente zu gehen, das war auch wieder ein Schlag ins Gesicht. Da hatte ich es schwarz auf weiß, ich bin wirklich krank und ich musste mir eingestehen, dass ich mich selbst teilweise belogen hatte.

Ich habe nicht mehr funktioniert, man hatte mir den Boden unter den Füssen weggezogen, das, wo für ich gelebt habe, Stärke, Stärke und nochmals Stärke, die hatte ich dann halt nicht mehr.

Langsam und Schritt für Schritt genieße ich nun mein "neues" Leben.

Ich brauche mir keine Sorgen um das Finazielle machen, brauche keine Angst mehr zu haben in meinem Job nicht 150tig zu sein, habe das Recht für mich in Anspruch genommen mir einfach mal Zeit zu nehmen.
Dadurch gelang es mir auch wieder mich an Kleinigkeiten zu erfreuen ohne den Gedanken zu haben, wie lange ich das noch erleben darf usw.

Meine Zeit verbringe ich sinnvoller und manchmal unsinnig, doch ich bin keinem Arbeitgeber Rechenschaft schuldig, weil ich ja z.Zt Rentnerin bin.

Meine Kinder, mein Mann danken es mir, ich "rase" heute nicht mehr so durch unser Aller Leben.

Ich genieße, höre wieder Musik, habe Spass und akzeptiere, dass ich mein "altes" Leben nicht mehr leben kann, denn mein "neues" Leben birgt viele positive Überraschungen. Eine tolle Erfahrung.

In diesem Zusammenhang fällt mir noch ein Satz ein "Ich wollte mein altes Leben zurück", ich glaube auch, so war der Buchtitel von Barbara Schäfer mit einer Freundin geschrieben.
Mir hat es geholfen zu lesen, denn so wie viele dort erzählten, so dachte ich auch, doch so ging es einfach nicht mehr.

Ich an deiner Stelle würde abwägen, was ist dir wichtig, brauche ich mal eine Auszeit, einfach nur Ruhe????

Dann handel, spreche mit deinen Ärzten, was sie von Berentung halten, stelle einen Antrag, sage deinem Arbeitgeber Bescheid und suche dir einen vernünftigen Therapeuten, wenn du bereit dafür bist. Nur einen zu suchen, weil es Andere raten, bringt eh nichts.

Ich wünsche dir alles Gute und die Hoffnung für dich, das du wieder aus dem WIRR-WARR herauskommst.


Liebe Grüsse, eine zukunftsorientierte, depressiv in griffhabende, junge Rentnerin(hier würde nun ein Smiley sein, mit zwickendem Auge, wenn ich wüsste, wie es geht*lach*)

Kerstin
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  #4  
Alt 19.10.2008, 19:52
prinzessin1806 prinzessin1806 ist offline
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Standard AW: Depressiv ? Zukunftängste ? Rente ?

@ kerstin - danke du schreibst mir von der seele ! ich habe auch so oft das gefühl das mich die anderen nur belächeln und gar nicht meine probleme verstehen ! so nach dem motto du bist jetzt wieder gesund was willst du mehr ? sei doch glücklich und dankbar darüber !
ich fahre am mi. in die reha , werde mal versuchen dort mit den Ärzten zu sprechen !

lg
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  #5  
Alt 20.10.2008, 08:19
prinzessin1806 prinzessin1806 ist offline
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Standard AW: Depressiv ? Zukunftängste ? Rente ?

@sileke - DANKE ! du scheinst mich zu verstehen. ich habe cervix ca mit lymphknotenbefall gehabt. von daher soll ich eh nicht mehr so viel heben. ich finde es auch total unfair von der pflegedienstleitung , das die sagt , die Bräuche mich wieder an meinem alten platz zurück , ansonsten kann sie mich nicht gebrauchen. Was soll das ?
ich habe wirklich große angst !ich bin emotional so an den menschen gebunden und ich kann es nicht abschalten ! wie meine Psychotherapeutin sagte . soll ich es als eine gabe sehen . die pat.würden sich verstanden von mir fühlen ! und wo bleibe ich da ? ich komme in ein zimmer und gucke die pat.an und weiß es geht zu ende,anschl.traue ich mich dort nicht mehr rein,aber sie meint ich sollte mich dazu setzten und sie begleiten,das kann ich nicht , habe große angst. für mich ist das keine gabe sondern eine last !

lg
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