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  #1  
Alt 01.06.2009, 01:34
vereor vereor ist offline
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Registriert seit: 26.05.2009
Beiträge: 4
Standard Austausch: wessen Mutter betroffen?wie geht ihr im Freundeskreis damit um?

Ich würde mich ganz gerne mal mit anderen hier ein bisschen austauschen, bei denen auch die Mütter betroffen sind und die eventuell auch noch etwas jünger sind (d.h. <30). Das soll nicht bedeuten, dass sich nicht auch andere aus allen Altersstufen beteiligen können/sollen sondern ich dachte mir, dass es ja eventuell doch auch ein bisschen altersspezifisch ist und vielleicht an der Uni anders ist als im Job.

Wem habt ihr alles so von der Krankheit der Mutter erzählt? habt ihr es nur den allerengsten Freunden gesagt oder wissen es auch andere Bekannte/Kollegen etc? Findet ihr es ist eher etwas sehr "privates" oder sollte man es ruhig erzählen, da es einen ja auch belastet. Ihr könnt ja einfach mal so schreiben wie ihr darüber denkt. Habt ihr auch manchmalAngst, dass man sein Umfeld damit zu sehr "belasten" könnte?
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  #2  
Alt 01.06.2009, 07:43
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Standard AW: Austausch: wessen Mutter betroffen?wie geht ihr im Freundeskreis damit um?

@vereor

mein Sohn und seine Frau sind offen mit meiner Erkrankung umgangen. Das liegt in ihrer Art und ist sicher auch davon abhängig, dass ich als Betroffene damit offen umgegangen bin. Allerdings immer mit mehr als einem Auge darauf, wie die Gesprächspartner einzuschätzen waren/sind
Wenn man da seine Lebenserfahrung einfließen lässt, relativ viel private und berufliche Erfahrung hat, überfordert man als PatientIn wohl niemanden.

Gleichwohl gibt es sicher auch Freunde, Verwandte oder KollegInnen, die latent genervt sind - den Einen ist man mögl. zu offen, den anderen zu "unergiebig".

Es ist wie im richtigen Leben....

Im Übrigen kannst Du sicher im Bereich der AngehörigenThreads sehr vielfältig über den Umgang mit der Krankheit und den Patienten sowie den Umgang untereinander erfahren.

Ob die Art und Weise, mit den Gegebenheiten umzugehen, altersspezifisch oder bildungsgebunden (Beruf ? Uni ?)ist, bleibt dahingestellt....


Liebe Grüße und alles Gute - besonders natürlich für Deine Mutter
__________________
Ilse
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  #3  
Alt 01.06.2009, 11:56
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Registriert seit: 01.03.2004
Beiträge: 4.098
Standard AW: Austausch: wessen Mutter betroffen?wie geht ihr im Freundeskreis damit um?

Zitat:
Zitat von vereor Beitrag anzeigen
Wem habt ihr alles so von der Krankheit der Mutter erzählt?.
Grundsätzlich finde ich, dass jede Erkrankung, egal ob Krebs oder etwas harmloseres, eine Privatangelegenheit ist und das der/die Erkrankte bestimmt, wer darüber etwas erfahren soll.

Nicht immer lässt es sich vermeiden, auch mit Außenstehenden über die Erkrankung eines Angehörigen zu sprechen.
Als meine Mutter vor 3 Jahren erkrankte (2 1/2 Jahre nach meiner eigenen Diagnose) habe ich die Nachricht im Büro bekommen und sofort Urlaub genommen um nach D zu fliegen. Meine anwesenden Kollegen haben meine Betroffenheit sofort mitbekommen und auch meinem Vorgesetzten musste ich eine Erklärung geben, warum ich sofort Urlaub brauchte.
Inwieweit man ins Detail geht, ist sicherlich eine Ermessensache und vom jeweiligen Grad des Vertrauens zu der jeweiligen Person abhängig.
Männliche Angehörige erzählen vielleicht weniger als weibliche Angehörige. Deshalb glaube ich auch nicht, dass man z. B. an Berufsgruppen (Uni, Büro, Handwerk o.ä.) eine bestimmte Verhaltensweise in dieser Hinsicht ableiten kann.

Vielleicht wirfst du mal einen Blick ins Angehörigenforum. Sicherlich wirst du schnell feststellen, dass die Fälle alle unterschiedlich sind und jeder seinen eigenen Weg finden muss, damit umzugehen. Das gilt für die Erkrankten aber eben auch für die Betroffenen und ist von vielen Faktoren abhängig.
__________________
Birgit64

במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן
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  #4  
Alt 01.06.2009, 13:46
Benutzerbild von BarbaraO
BarbaraO BarbaraO ist offline
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Beiträge: 6.213
Standard AW: Austausch: wessen Mutter betroffen?wie geht ihr im Freundeskreis damit um?

Hallo Vereor,

wie man damit umgeht, kann ich nicht sagen, denn ich bin, wie die meisten hier, selbst betroffen. Nur wenige haben auch betroffene Angehörige.
Schau doch mal ins Forum für Angehörige: http://www.krebs-kompass.org/forum/forumdisplay.php?f=49

Da tauschen sich Angehörige von Krebskranken über ihre Probleme aus. Das könnte Dir sicher mehr helfen als Ratschläge von Betroffenen.

Lieber Gruß
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  #5  
Alt 01.06.2009, 17:25
brabbel brabbel ist offline
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Beiträge: 134
Standard AW: Austausch: wessen Mutter betroffen?wie geht ihr im Freundeskreis damit um?

Hallo vereor1
Bin zwar schon über 30, aber beim ersten Auftreten des Brustkrebses war ich gerade in diesm Alter. Wie hier schon gesagt, ist es sehr unterschiedlich, wie jeder damit umgeht. Ich gehöre eher zu denen, die das Ganze erst mal mit sich selbst ausmachen müssen und ziehe mich in mich zurück. Brauche dann eine Zeit um mich zu öffnen und mich an Familienangehörige oder Freunde wenden zu können. Aber wie gesagt, ist das sehr individuell. Was Freunde betrifft bekommt man eigentlich recht schnell mit, wer sich zurückzieht, nur Mitgefühl vortäuscht oder wer wirklich trösten und helfen will. Hier trennt sich einfach die Spreu vom Weizen. Man muss aber auch akzeptieren, dass es manchen einfach schwer fällt, damit umzugehen.
Ich glaube, da mußt du deine eigenen Erfahrungen machen.
Viele Grüße!
Bärbel
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  #6  
Alt 01.06.2009, 17:30
Benutzerbild von Cacadu
Cacadu Cacadu ist offline
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Beiträge: 18
Standard AW: Austausch: wessen Mutter betroffen?wie geht ihr im Freundeskreis damit um?

Ich bin der Meinung, dass eine Krankheit, egal um was für Eine es sich handelt, eine reine Privatsache ist.
Jeder Betroffene sollte darüber entscheiden können /dürfen, wer davon erfährt und wer nicht.
Bei uns ist es akut so, dass meine Ma Brustkrebs hat, das persönlich einigen Freunden und Bekannten erzählt hat, aber nicht möchte, dass wir Kinder "Gott und der Welt" davon erzählen.
Ich finde das ok und respektiere Ihren Wunsch.
Das heisst aber nicht, dass ich mich mit meinen Freunden nicht darüber unterhalte, nur, diese wiederum kennen meine Mutter nicht, so ist das eine, sozusagen, anonyme Sache die ich vertreten kann.
__________________
- - Liebe Grüsse von Cacadu - -
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  #7  
Alt 03.06.2009, 04:28
Benutzerbild von Nullarbor
Nullarbor Nullarbor ist offline
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Standard AW: Austausch: wessen Mutter betroffen?wie geht ihr im Freundeskreis damit um?

Hallo Ihr lieben Betroffenen oder Nichtbetroffenen!
Wer kann sich noch daran erinnern daß man einem Krebskranken grundsätzlich nicht gesagt hat daß er Krebs hat? Der Arzt konnte entscheiden ob und welchem Angehörigen er die „Wahrheit“ sagen würde und zu welchem Zeitpunkt.
Das ist für Jüngere hier im Forum sicher unvorstellbar, aber so war es in den 50er, 60er und erst Anfang der 70er hat sich das geändert.
Krebs war ein Tabu-Thema, es wurde geflüstert, Vermutungen angestellt, und sicher kann sich hier jeder vorstellen wie entsetzlich das für den Kranken war, ob nun Krebs oder etwas anderes, man mußte ja mit dem „Schlimmsten“ rechnen.
Man setzte einfach voraus daß es einem Todesurteil gleich kam.
Meine Tante hatte Anfang der 70er Brustkrebs und sie ist mit 89 an einem Schlaganfall gestorben! Und ich kenne viele die auch damals überlebt haben.
Wie gut geht es uns dagegen heute. Abgesehen von den fortschrittlichen Behandlungsmöglichkeiten, wir können uns informieren und entscheiden wie wir den Krebs bekämpfen wollen. Wir können uns ausprechen und über unsere Ängste und Probleme reden. Wie viele die wir kennen sind selber betroffen oder haben einen Angehörigen der Krebs hat. Es ist Teil unseres Lebens geworden und kein Tabu-Thema mehr.
Daher finde ich es unwichtig zu entscheiden ob und mit wem man darüber redet. Wenn ich gefragt werde, ob von Familie oder Freunden, gebe ich ehrlich Anwort, und danach gehen wir zur Tagesordnung über und reden von was Anderem.
Bei unseren Ängsten und Problemen kann uns letzten Endes so wie so niemand helfen. Gut ist wenn man eine Schulter hat an der man sich ausheulen kann!
Ganz herzliche Grüße an Euch Alle,
Nullarbor
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  #8  
Alt 03.06.2009, 07:21
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Ort: Main-Kinzig-Kreis
Beiträge: 3.388
Blinzeln AW: Austausch: wessen Mutter betroffen?wie geht ihr im Freundeskreis damit um?

@nullarbor

Deine Einschätzung von 4.28 Uhr trifft's - wie ich finde - auf den Punkt
Besonders Dein vorletzter Satz (".....unwichtig zu entscheiden, ob ....") wird Angehörigen u n d Erkrankten gerecht :

Man könnte fast sagen, dass Deine Zusammenfassung dieses Fadens erklärt, w a r u m sich relativ WENIGE Betroffene und Angehörige seit vorgestern an diesemThread beteiligt haben....


Für viele zwangsläufig mit diesem Thema Beschäftigte ist es wohl auch müßig, sich darüber lange in Überlegungen zu ergehen.........

Gleichwohl müssen Krebskranke mit allen Kräften den Kampf aufnehmen - ob nun zu Zeiten der Tabus oder heutzutage, da Ärzte, Angehörige und Medien fast durchweg offen damit umgehen.


Ich zitiere hier auch gerne nochmal eine Mitstreiterin: "Ein Todesurteil haben alle Menschen, ob derzeit erkrankt oder "noch" nicht......"


Dir alles Gute und liebe Grüße
__________________
Ilse

Geändert von Ilse Racek (03.06.2009 um 07:26 Uhr)
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