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Alt 06.07.2014, 15:28
Muscipulaa Muscipulaa ist offline
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Registriert seit: 08.05.2012
Beiträge: 3
Standard Hilfe bei Befund / Diagnose

Hallo zusammen,

bei meinem Schwiegervater wurde in der vorletzten Woche Prostatakrebs festgestellt, er wird im November dieses Jahres 80 Jahre alt. Eine OP wird in diesem Alter nicht mehr durchgeführt.

Wir haben uns die Unterlagen vom Arzt zuschicken lassen, um eine Zweitmeinung der Martini-Klinik in Hamburg einzuholen und sitzen schon das ganze Wochenende davor, weil wir nicht wissen, wie wir die Lage einschätzen sollen. Meine Schwiegereltern verstehen beim Arzt auch nur noch die Hälfte, haben wir das Gefühl. Vielleicht könnt Ihr uns kurz Hilfestellung bei folgendem Ergebnis geben:

Tumordiagnose und Verlauf:

Prostata-Biopsie PSA 58 Andeno-Ca 5/10bds. bis 70 % G2b Gleason 4 + 3.
Malignitätsgrad 2b / Gleason Score 7b (4 + 3)

Rechts 7 Stanzen, davon periph. apikal 70 % und zentral-basal 40 %
Links 6 Stanzen, davon periph. medial 20 %, periph. basal 40 % und zentral-apikal 50 %

Beurteilung: Invasiv wachsendes, mäßig differenziertes Adenokarzinom. Kapselüberschreitung.

Der Arzt wollte erst lediglich eine Hormontherapie mit Bicalutamid 50, 1 x 1 in die Wege leiten. Allerdings wurden bei einem Röntgen letzten Donnerstag festgestellt, dass sich im Bauchraum Metastasen befinden (wobei wir uns nicht sicher sind, ob es sich dabei um Metastasen handelt oder ob der Krebs sich auf den Bauchraum ausgeweitet hat, die Frage können mir meine Schwiegereltern auch nicht beantworten, sie haben nicht weiter danach gefragt). Jetzt soll zusätzlich eine Bestrahlung erfolgen.

Könnt Ihr mir das alles vielleicht übersetzen und mir sagen, welche Schwere der Krebs jetzt hat und wie da die Behandlungserfolge stehen?

Ganz lieben Dank schon einmal fürs Lesen meines Romans und für Eure Hilfe!

LG
Andrea
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  #2  
Alt 08.07.2014, 17:28
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 17.08.2005
Beiträge: 296
Standard AW: Hilfe bei Befund / Diagnose

Hallo,

ein PSA-Wert von 58 deutet auf einen fortgeschrittenen Prostatakrebs hin, wie auch der Hinweis, dass der PK bereits die Kapsel überschritten hat.

Eine medikamentöse Behandlung ist in diesem Alter bestimmt sinnvoll. Allerdings würde ich den Arzt fragen, warum er nicht 150 g Bicalutamid gibt,
wie es die Leitlinie empfiehlt.

Immerhin sind die Tabletten besser verträglich, als eine Hormontherapie mit Spritze, die chemisch kastriert.

Wegen der Bestrahlung müsste man genau wissen, um was für eine Bestrahlung es sich handelt. Soll die Prostata und gegebenenfalls der Bauchraum oder nur die verdächtigen Stellen bestrahlt werden.

Da eine Bestrahlung im Normalfall relativ wenig Nebenwirkungen hat, kann auch diese Maßnahme in Anbetracht des Alters des Betroffenen noch sinnvoll sein.

Eine Heilung wird in diesem Stadium wohl kaum möglich sein. Aber der Krebs kann mit der palliativen Behandlung Jahre in Schach gehalten werden.

Gruß

Hansjörg Burger

PS: In dem Patientenratgeber II können Sie selbst mehr über die Behandlung des fortgeschrittenen Prostatakrebses nachlesen:

Prostatakrebs II Lokal fortgeschrittenes und metastasiertes Prostatakarzinom:

http://www.patienten-information.de/...-aufl-2013.pdf

(2. Auflage)

Geändert von Hansjörg Burger (08.07.2014 um 17:36 Uhr) Grund: Ergänzung
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