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  #1  
Alt 18.07.2015, 00:29
Fin-ja Fin-ja ist offline
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Registriert seit: 18.07.2015
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Standard Adapt-Studie

Hallo,

bei mir steht die Diagnose Brustkrebs fest. Jetzt wurde mir vorgeschlagen, an der Adapt-Studie teilzunehmen. Das bedeutet, dass ich 3 Wochen lang eine Antihormontherapie erhalte und erst dann kommt die Operation. Der Tumor ist hormonsensibel (Östrogen und Progesteron 100%). Er ist aber wenig differenziert und ki67 liegt bei 21%. Der Tumor ist knapp 2cm groß und ein invasiver, duktaler Tumor bei 1 h, 1cm unter der Haut, an den Brustmuskel angrenzend. Es heißt, dass ich mit dem Tumor noch G2 habe (wobei manches schon für G3 spricht).

Jetzt bin ich hin- und hergerissen, ob ich versuche, ganz schnell in einer Klinik einen OP-Termin zu bekommen oder ob ich bei der Adapt-Studie mitmache, die vor der OP die dreiwöchige Antihormonbehandlung und einen Gentest umfasst, ob eine Chemo bei mir Nutzen bringt oder nicht.
Wisst ihr mehr darüber und habt vielleicht auch selbst Erfahrungen dazu?

Viele Grüße
Fin-ja
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  #2  
Alt 18.07.2015, 10:12
Zoraide Zoraide ist offline
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Beiträge: 483
Standard AW: Adapt-Studie

Hallo Fin-ja,
nach der Diagnose ist eine sehr intensive und fordernde Zeit.

In Deinem Körper ist offenbar ein Tumor, der superhoch hormonsensibel ist. Ein Mittel ist eine Antihormontherapie - die würdest Du so oder so bekommen. (Mit der Studie vor der OP - konventionell nach der OP)
Den Vorteil der Adaptstudie sehe ich darin, dass Du erfahren würdest, wieviel das Mittel gegen Deinen Tumor bringen würde und in wie weit der Tumor auf diese Antihormontherapie anspricht. Das empfinde ich ganz klar als psychologischen Vorteil. Auch wenn der Verdacht auf G2 oder G3 besteht, gibt es noch immer eine denkbare Hoffnung, dass Du vielleicht keine Chemotherapie brauchen könntest und eine Überbehandlung vermieden würde. Das wäre sehr, sehr schick. Falls Du doch eine Chemo brauchen solltest, kann man noch immer nachlegen. Der Weg wäre also noch immer offen.

Wenn die OP zuerst stattfinden würde, könnte man nicht sagen, wie genau die Antihormontherapie auf den Tumor wirkt. Die OP hat natürlich auch einen psychologischen Faktor: der Tumor wäre SOFORT weg. Für viele ist das eine große Erleichterung.

Natürlich fragt man sich, ob so eine Studie ein Risiko für die Gesundheit darstellen könnte - Studien werden geprüft, ob sie sicher sind, bevor sie laufen dürfen.
Die Frage ist viel eher, könntest Du von dieser Studie und deren Herangehensweise profitieren? Ich denke, dass sie auf keinen Fall schaden wird, weil - so weit wie ich gelesen habe und ich mich richtig erinnere - die Prognose erst schlechter wird, wenn 3 Monate nix passiert. Und das wäre ja nicht der Fall. Das Fenster mit Antihormontherapie ist ja nur 3 Wochen. Vielmehr hättest Du mit dieser Studie den Vorteil, entsprechend des Risikoprofils Deines Tumors behandelt zu werden - das ist schon eine sehr moderne Herangehensweise.

Liebe Grüße, Zoraide
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  #3  
Alt 18.07.2015, 14:16
Benutzerbild von Katja1806
Katja1806 Katja1806 ist offline
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Standard AW: Adapt-Studie

Hallo Fin-ja,
ich bin aktuelle Teilnehmerin der ADAPT Studie und würde sie jederzeit wieder in Anspruch nehmen.

Ich habe auch 3 Wochen Tam genommen, davon ist mein Tumor schon kleiner geworden, er ist quasi am verhungern gewesen.

Du kommst so in den Genuss des Onkotyp DX Testes. Der findet heraus, wie hoch deine rückfallquote ist und ob du eine Chemo benötigst.
Solltest du eine chemo benötigen, wird per Randomisierung entschieden in welchen chemo Arm du kommst. Ich hatte 8 mal Nab Pacli und 4x EC, habe beides recht gut vertagen.

Ich fühle mich sehr gut aufgehoben, auch heute noch nach der Chemo. Meine Onkologin ruft mich alle 3 Monate an und geht mit mir einen Fragebogen durch.

Wenn du Fragen hast, jederzeit gerne.
__________________
Liebe Grüße, Katja

Geändert von gitti2002 (18.07.2015 um 14:45 Uhr) Grund: NB
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  #4  
Alt 21.07.2015, 00:35
Fin-ja Fin-ja ist offline
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Standard AW: Adapt-Studie

Hallo Zoraide, hallo Katja,

danke für eure Zeilen!

Ich werde an der Adapt-Studie teilnehmen. Gesagt wurde mir, dass möglichst 6 Wochen nach der Mammographie die Operation sein soll. Das kann somit nicht eingehalten werden, aber sie fanden es tolerabel, zumal ja die Hormontherapie dazwischen über 3 Wochen läuft. Ich hoffe sehr, dass der Tumor in der Zeit jetzt nicht so weiterwächst oder streut.

Ja, dass man durch die Studie dann weiß, wie die Hormontherapie anschlägt und ob eine Chemotherapie überhaupt sinnvoll ist, das finde ich auch sehr gut.

In Angst bin ich sehr, weil es ein invasiv-duktales Karzinom ist und die Zellen kaum differenziert sind.

Wird die zweite Biopsie während der OP gemacht oder einige Tage davor?

Lieben Dank euch und viele Grüße
Fin-ja
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