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  #1  
Alt 01.12.2005, 00:23
purzel purzel ist offline
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Registriert seit: 01.12.2005
Beiträge: 20
Standard selbsthilfegruppe für angehörige

hallo ihr lieben !

nachdem ich eine halbe ewigkeit im internet gegoogelt habe, bin ich nun doch wieder auf diese seite zurückgekommen. eigentlich wollte ich euch (überwiegend selbst krebs-betroffene) mit meinen problemen "verschonen". aber irgendwie bin ich ansonsten nicht fündig geworden.

ich werde versuchen möglichst kurz mein anliegen zu schildern:
meine mutsch hat schon seit rd. 30 jahren brustkrebs. erst die eine seite, dann die andere, seit ca. 8 jahren knochenmetastasen mit dem urteil unheilbar. meine mutsch ist eine sehr starke frau, die ihr schicksal bewundernswert gelebt hat. mein daddy ein toller mann, der immer zu ihr gehalten hat. erschwerden für meine eltern kam hinzu, dass meine schwester schwer an multipler-sklerose erkrankt ist und selbst ein pflegefall ist. meine eltern habe diese pflege jahrelang übernommen... ich habe selbst keine kinder, habe aber miterlebt, wie belastend es für meine eltern ist, meine schwester so leiden zu sehen.

seit einigen monaten geht es meiner (mittlerweile 70jährigen) mutsch zunehmend schlechter. es mußte ihr wg. akutem nierenstau eine harnleiterschiene gelegt werden. ihr ist im moment ständig übel, sie ist sehr schwach und so schlecht wie im moment ging es wirklich noch nie. nächste woche soll sie wieder für verschiedene untersuchungen ins krankenhaus. starker verdacht auf lebermetastasen. ich habe angst vor dem ergebnis...

ich hoffe, meine kurzschilderung klang nicht herzlos. ich weiß, dass sie dem schickals meiner mutter nicht gerecht wurde. aber - auch wenn das jetzt vielleicht egoistisch klingt - ich suche hier eigentlich hilfe für mich als angehörige. ich fühle mich nämlich im moment etwas überfordert und alleinegelassen. es tut mir so weh, meine mutsch leiden zu sehen und genauso weh, meinen verzweifelten dad zu erleben. meine eltern sind seit 50 jahren verheiratet.... daneben meine schwester, die meine mutter vehement unter druck setzt, was sie noch alles tun soll.
ich habe auch furchtbare angst meine mutter zu verlieren, aber ich bin der ansicht, dass sie das "recht" hat, selbst zu entscheiden, welchen behandlungen sie sich noch unterziehen möchte (sie ist noch völlig klar im kopf!!). im moment bin ich sehr hilflos, wie ich mich verhalten - vermitteln - helfen soll / kann. ich bin ja die einzig gesunde in unserer familie und sollte eigentlich den überblick behalten....

ist nun doch etwas länger geworden, als eigentlich geplant. ich habe mir überlegt, ob mir vielleicht der austausch in einer selbsthilfegruppe für angehörige helfen könnte. habe dazu aber bislang noch keine feste meinung und auch noch keine entsprechende gruppe gefunden (düsseldorf). vielleicht hat ja einer von euch einen ratschlag für mich ?

vielen dank für alle die bis hierhin mitgelesen haben,

euer purzel
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  #2  
Alt 01.12.2005, 06:50
holyisland holyisland ist offline
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Beiträge: 56
Standard AW: selbsthilfegruppe für angehörige

Hallo purzel,

von einer Selbsthilfegruppe für Angehörige habe ich auch noch nichts gehört. Ich selber bin an der Uni Düsseldorf in Behandlung die auch einen Flyer über Selbsthilfegruppen hat die von der Uni unterstützt werden.

Da die Frauen, die in einer Selbsthilfegruppe sind, auch Kinder haben wäre es ja möglich das hier einer was weiß.

Ich schicke dir mal die Telefon-Nr. vom Brustzentrum in Düsseldorf mit, frage da doch mal wegen der Rufnummern der Selbsthilfegruppen nach. Oder aber du fährst einmal vorbei....wenn es nicht zu weit ist.

Tel. 0211-8116644
Fax. 0211- 8117877
Email brustzentrum@med.uni-duesseldorf.de

Alles Gute für dich und natürlich deine Mutter

holyisland
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  #3  
Alt 02.12.2005, 10:29
sufal sufal ist offline
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Beiträge: 18
Rotes Gesicht AW: selbsthilfegruppe für angehörige

Hallo,
auch meine Mama ist an Brustkrebs erkrankt und ich kann dir eigentlich nur sagen, dass du froh sein kannst, deine Mutti noch zu haben und dass sie so lange mit der Krankheit leben konnte.
Meine Mama hat vor einem halben Jahr die Diagnose bekommen. Rechte Brust - Brustkrebs. Leider hat sich vor 2 Jahren die Brustwarze eingezogen und meine Mama ist nicht zum Doc. WARUM ?????
Jetzt ist es nämlich zu spät, nachdem die Diagnose gestellt wurde ging meine Mutti zur Brust-OP und anschließend musste sie aufgrund ihrer schlechten Blutwerte in die Onkologie/Hämatologie. Es wurde noch folgendes festgestellt:
Metastasen im Gehirn und an den Hirnhäuten, Metastasen in den Knochen.
Der Zerfall meiner Mutter in den letzten Wochen ist extrem. Sie bekommt epileptische Anfälle und weiß hinterher nichts mehr, sie kann kaum vom Stuhl aufstehen (nur mit Hilfe), oft driftet sie gedanklich ab und redet wirres Zeug. Sie bekommt schon morphiumhaltige Schmerzmittel und ist teilweise sehr kindisch.
Für meinen Vater ist es auch sehr schwer. Wir haben endlich eine super nette Ärztin gefunden, die uns auch die Wahrheit sagt und hinter unserer Entscheidung steht unsere Mama nach Hause zu holen.
Wir haben gestern meine Mama (nach dollen Kämpfen mit den Ärzten) aus der Klinik geholt. Die Ärztin hat uns gesagt das meine Mama nur noch mehrere Wochen bzw. einige Monate zu leben hat. Meine Mama will dies gar nicht wissen, sie will nur nach Hause. Jetzt ist sie zu Hause und wir werden ihr die letzte Zeit so schön wie möglich machen. Ihr letztes Weihnachtsfest soll superschön werden.
Mir geht es auch nicht gut, wenn ich zusehen muss wie meine Mama immer weniger wird. Aber sie war lange Zeit für mich da und jetzt bin ich halt für sie da.
Die nächste Zeit wird eine harte Zeit, aber wir werden es schaffen.
Ich wünsche auch dir viel, viel Kraft und behandelt deine Mutti ganz normal, sei für sie da und lacht auch viel, denn das Leben ist trotz allem schön.
Eine schöne Adventszeit und ein schönes Weihnachtsfest.

Sufal

P.S. Vielen Dank, mir hat das Schreiben auch geholfen nicht aufzugeben.
Es tut gut, wenn man merkt, dass man nicht allein ist.
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  #4  
Alt 02.12.2005, 17:08
Andrea6 Andrea6 ist offline
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Beiträge: 26
Standard AW: selbsthilfegruppe für angehörige

Hallo Purzel,

über Gruppen in Düsseldorf kann ich Dir leider nichts sagen. Falls Du aber trotz der Rivalität der beiden Städte den Weg nach Köln "wagen" möchtest, kann ich Dir zwei Angebote für Angehörige bzw. Freunde Krebskranker nennen: Zum einen bietet die Krebsinitiative Köln (KIK) eine Gesprächsgruppe an, zum anderen der Verein Lebenswert, der sich auf dem Gelände der Uniklinik Köln befindet. Hier sind die Links zu beiden Internetseiten:

www.krebs-initiative-koeln.de sowie www.vereinlebenswert.de .

Alles Gute für Dich,
Andrea
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  #5  
Alt 03.12.2005, 01:21
purzel purzel ist offline
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Registriert seit: 01.12.2005
Beiträge: 20
Standard AW: selbsthilfegruppe für angehörige

Hallo!
Ich danke Euch sehr herzlich für Eure Antworten! Werde die genannten Adressen mal in Angriff nehmen und schauen, ob sich dort etwas für mich findet (zur Not halt in der "feindlichen" Nachbarstadt... ....)
Ich freue mich auf alle Fälle über Eure Anteilnahme! Im Moment fühle ich mich wieder etwas stärker, als ich den thread geschrieben habe, war ich halt irgendwie "ziemlich unten"...

@Sufal: Ich kann Dich sehr gut verstehen. Mir hat irgendwie auch allein das "runterschreiben" und die Hoffnung, nicht alleine zu sein geholfen... Mir ist ja auch klar, dass es für den Betroffenen 1000mal schwerer ist, aber manchmal fühlt man sich auch als Angehöriger sooo schlecht... man würde so gern helfen und kann doch nur so wenig tun. Im Gegensatz zu Dir ist meine Mutsch ja - Gott sei Dank - immer noch mit klaren Gedanken dabei. Ich kann mir gut vorstellen, dass das nochmal ein harter einschnitt ist...
ich wünsche auch Dir und Deiner Familie alle Kraft, die Ihr braucht !

Allen direkt Betroffenen wünsche ich, dass sie diese Krankheit bewältigen. Vielleicht gibt es Euch ja Mut, dass meine Mutsch ihrer Krankheit seit 30Jahren den Kampf angesagt hatte und viele, viele schöne und von der Krankheit nicht überschattete Jahre (eigentlich schon Jahrzehnte) hatte. Ihr schafft das!!! Ich wünsche Euch jedenfalls das allerbeste !

Liebe Grüße,
Purzel
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