Vater Mundkrebs-Tracheo Stoma

[smamalu]

Liebe Forenmitglieder,

ich hoffe auf eure Erfahrungen zum Thema Tracheo Stoma...
Bei meinem Vater wurde ein Mundkrebbs festgestellt und nach vergeblicher Bestrahlung operiert. Nach der OP waren Gesicht und Hals extrem geschwollen (es wurden auch die Lyphknoten am Hals entfernt). Es musste ein Luftröhrenschnitt gemacht werden. Das Teil bringt ja viele Eiscnhränkungen mit sich. Ist es üblich das nach dem Abschwellen der betroffenen Regionen wieder zu entfernen?
Wie sind eure Erfahrungen mit einem Tracheo Stoma alleine zu Hause? Mein Vater möchte nämlich wieder nach Hause, kann aber die Kanüle nicht wechseln. Der Pflegedienst würde zwar die Routineaufgaben übernehmen, ist aber eben nicht immer da. Man muss sagen, dass ich befürchte, dass er es auch nicht lernen wird, weil die Krankenschwester heute anmerkte er scheine nicht wirklich selbstständig mit dem Stoma umgehen zu wollen und die Gefahren in der Häuslichkeit unterschätzen (sie mach5e übrigens eher nicht einen bissigen sondern einen besorgten Eindruck). Er schrieb auch selber er wolle es nicht lernen die Kanüle zu wechseln. Er könne sich angeblich selber absaugen, klingelte aber innerhalb der 1,5 Std. die ich bei ihm war 2 Mal nach der Krankenschwester, weil s wohl doch nicht klappte. Ich bin nun schon ein bisschen beunruhigt, wenn er alleine in seine Wohnung geht ohne das Stoma versorgen zu können. Wie sind eure Erfahrungen:

Kommt es häufig zu außergewöhnlichen Tätigkeiten an einem Stoma, die er sofort selber lösen können muss?
Wie hoch ist die Chance, dass er das Ding wieder loswird?


Um Missverständnisse zu vermeiden, ich möchte ihn dabei unterstützen wieder nach Hause zu gehen (abgesehen davon dass er sowieso tut was er will). Meiner Meinung nach sollte er das aber erst nach und nicht vor der Reha tun und erst wenn er mit dem Stom umgehen kann. Aber er wird doch ungeachtet meiner Ratschläge tun was er möchte und das ist auch sein gutes Recht. Es geht mir eigentlich nur darum einschätzen zu können, wie gefährlich diese Situation wirklich ist, um zu wissen wie besorgt ich sein muss.....

Vielen Dank für eure Hilfe


Vielen dank für eure Unterstützung

[Waldbaer Foerster 1]

Hallo smamalu,

ob ein Tracheostoma wieder entfernt wird, kommt immer auf die Krankheit an. Du schreibst ja nicht genau, um welche Krankheit es sich handelt. Grundsätzlich ist das natürlich möglich.
Die Kanüle sollte er schon wechseln können. Das ist eigentlich kein großes Problem. Wenn diese lange nicht gewechselt wird kann sie sich zu setzen und dein Vater bekommt keine Luft. Er kann sie auch nur für kurze Zeit raus nehmen, da das Tracheostoma gerne dazu neigt wieder zu zu wachsen. Das geht natürlich nicht sofort, aber die Öffnung kann sich verkleinern und er bekommt Probleme die Kanüle wieder rein zu schieben. Wenn man das Tracheostoma schon länger hat ist da eigentlich keine Gefahr mehr.
Rede deinem Vater gut zu, daß er es lernt. Sag ihm, wenn er es selbst macht dann tut es ihm auch nicht weh. Denn ein Fremder spürt ja nicht wie dein Vater fühlt und nimmt teilweise wenig Rücksicht.

Alles Gute
Renate

[Ursa2]

Hallo Smamalu,

wann wurde denn dein Vater operiert?
Bzw: wann hat er das tracheostoma erhalten`?

Bei mir kam die kanüle nach einer Woche wieder raus.
Ich hatte allerdings keine Neck-Diss wie dein Vater , nur eine Wunde seitlich am Hals, weil bei mir die rechte zungenarterie ligiert wurde. Also gab es nicht so viel , was anschwellen konnte.

Dann wurde das Loch dachziegelartig zugeklebt. alle drei Tage musste ich zum Doc zuhause zum Verbandwechseln.

Nach 4 wochen war das loch im hals zu und ich musste in die klinik, dass der Hautverschluss dreilagig genäht werden konnte-
Nach 14 Tagen wurden die Fäden entfernt und dann musste ich die Stelle 1 Jahr vor der Sonne schützen, dass sie sich nicht verfärbte.

Heute knapp 4 jahre nach der OP des Zungenkrebses sieht manvon der narbe nichts mehr , wenn man nicht extra darauf hingewiesen wird.

Alles gute für deinen Paps

Ursa2
PS: ich war fast 69 bei der OP

[smamalu]

Vielen Dank für die schnellen Antworten.


Das Stoma liegt jetzt 3 Wochen. Die Ärzte wollen sich nicht wirklich festlegen ob und wann das Ding wieder raus kann. Ich bin leider sicher, dass er es nicht lernen wird, das Stoma zu wechseln. Also er verhielt sich eher cholerisch, als die Krankenschwester doch recht freundlich und sachlich mit ihm sprach. Man muss sagen, dieses Verhalten entspricht seinem üblichen Verhalten. Also seine Entscheidungen sind leider für wenige rational denkende Menschen nachvollziehbar. Er neigt leider dazu, sich Herausforderungen nicht zu stellen und schwierige Aufgaben an andere Menschen zu deligieren.

Das normale Wechseln der Kanüle kann der Pflegedienst übernehmen. Aber wenn ich den Eindruck hätte, dass er sich in Lebensgefahr begibt, wenn er das Stoma nicht notfalls selber versorgen kann (wenn der Pflegedienst eben nicht da ist), würde ich mit ihm noch mal ins Gespräch gehen und ihm notfalls auch Druck machen aber wenn das normalerweise nicht gefährlich ist, würde ich ihn einfach weiter so nehmen wie er ist.....