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  #1  
Alt 13.03.2020, 20:06
wiesel007 wiesel007 ist offline
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Beiträge: 195
Standard AW: Corona und Bleomycin

Hi,
Ich habe die mögliche höchstdosis bleo 2013 / 2014 bekommen, ich habe meinen Prof gefragt und folgende info erhalten:
Zitat:
Die Risikoeinschätzung zur Corona-Krise ist momentan sehr schwierig. Generell gelten ältere und Immungeschwächte Menschen als Risikopatienten im Sinne, dass diese Menschen bei Erkrankung schlechtere Verläufe haben. Ich denke, dass Sie hinsichtlich der Chemotherapie vor sechs Jahren nicht mehr von einer Immunsuppression betroffen sind.
Bleomycin kann jedoch zu Lungengerüstveränderungen führen, daher sind wir bei Patienten, die Bleomycin erhalten haben vorsichtig was z.B. Beatmungen oder lungentoxische Medikamente angeht. Generell ist Ihre Lunge wahrscheinlich nicht anfälliger für Grippeviren oder das Coronavirus als bei Jemandem der kein Bleomycin erhalten hat, schwierige Verläufe mit Beatmung oder schweren Lungenentzündungen würde Ihre Lunge auf lange Sicht jedoch wahrscheinlich mehr in Mitleidenschaft ziehen als bei jemandem, der keine Bleomycintherapie erhalten hat. Von daher gehören Sie wahrscheinlich nicht zum klassischen „Risikopatienten“, allerdings würde ich Ihnen im Zweifel zu erhöhter Vorsicht raten.
Zitat:
Zitat von Lignum
Kann man eigentlich zwischen den Zyklen auch Pausen machen?
Hi,
Pause ist eigentlich nicht vorgesehen, selbst wenn die Leukos total down sind geht es weiter, das Chema wir normal immer durchgezogen. Ich konnte zwischen Zyklus 3 und 4 kaum noch laufen, egal es musste weiter gehen

Geändert von gitti2002 (14.03.2020 um 00:26 Uhr) Grund: zusammengeführt
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  #2  
Alt 08.11.2020, 20:48
EggSackt EggSackt ist offline
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Beiträge: 59
Standard AW: Corona und Bleomycin

Zitat:
6.2.30Keimzelltumoren, männlich
6.2.30.1Evidenz zu COVID-19 bei Patienten mit männlichen Keimzelltumoren

Nein
6.2.30.2Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19

Eher nein, da es sich in der Regel um junge, fitte Patienten handelt.
6.2.30.3Betreuung angesichts der Bedrohung durch COVID-19

Bei Erstdiagnose soll die kurativ intendierte Therapie (Operation, Chemotherapie, Strahlentherapie) von Patienten mit männlichem Keimzelltumor zum frühestmöglichen Zeitpunkt erfolgen. Eine bereits begonnene Chemotherapie soll ohne Verzögerung fortgeführt werden.

Bei Seminomen im Stadium I sollte aktuell nach Möglichkeit die aktive Überwachung angeboten werden, nur in sehr selektionierten Patienten 1 Zyklus Carboplatin.

Bei Nichtseminomen im Stadium I ohne Risikofaktoren sollte nach Möglichkeit die aktive Überwachung angeboten und auf die Möglichkeit von 1 Zyklus PEB adjuvant verzichtet werden, entsprechend der Vorgehensweise ohne COVID-19.

Beim Einsatz von Bleomycin sollten Vor- und Nachteile individuell abgewogen werden. Eine Bleomycin-induzierte Pneumopathie kann das Risiko eines schweren Verlaufs von COVID-19 steigern, insbesondere bei auch bei Vorliegen weiterer Risikofaktoren (z.B. Alter, Nikotinabusus).
6.2.30.4Änderung der Betreuung bei Nachweis von SARS-CoV-2

Bei Patienten ohne Symptome/mit milden Symptomen der Infektion sollte die konventionelle Chemotherapie nach Möglichkeit zeit- und dosisgerecht fortgeführt werden.

Bei Patienten unter Hochdosistherapie ist eine individuelle Entscheidung bezüglich der Therapiefortführung erforderlich.
https://www.onkopedia.com/de/onkoped...tml/index.html

Geändert von gitti2002 (08.11.2020 um 20:58 Uhr) Grund: Link direkt zum Artikel führend eingefügt
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  #3  
Alt 09.11.2020, 18:03
Wally_coffee Wally_coffee ist offline
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Beiträge: 102
Standard AW: Corona und Bleomycin

Man muss hier unterscheiden zwischen aktueller Erkrankung und Therapie einerseits und überstandener Krankheit andererseits. Wenn die Lunge nach der Chemo okay ist, dann muss man keine besondere Angst haben - so wurde es mir zumindest von ärztlicher Seite gesagt. Wer aktuell krank ist, ist sicher besonders gefährdet.
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  #4  
Alt 06.04.2021, 14:51
axiom axiom ist offline
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Ort: Wien
Beiträge: 174
Standard AW: Corona und Bleomycin

Hallo Leute und Hi Maddin im speziellen - lang ists her.

Man sollte zwischen zusätzlichem Sauerstoff und hyperbarer Beatmung unterscheiden. Der Sauerstoff, den man zusätzlich in einer Normalstation bekommt, wenn der Sauerstoffgehalt im Blut grenzwertig ist, ist nicht so schädlich wie eine künstliche beatmung wo mit viel Druck der Sauerstoff (bzw. das Luftgemisch) in die Lunge gepresst wird. Ähnlich hohe Druckverhältnisse kann man beim Sporttauchen erreichen.

Eine Lungenschädigung durch Bleo ist individuell. Es kommt auf die Person und die Dosis drauf an. Als Nichtraucher und junger Mensch verträgt man auch die 4 Zyklen meist unbeschadet und könnte, nach ärzlicher Untersuchung, sogar wieder tauchen. Das Risiko ist eher gering aber die Auswirkung, falls es doch eine bleoinduzierte Lungenfibrose gibt wären fatal.
In einem großen amerikanischen Forum habe ich allerdings von einigen ehem. Hodenkrebsler gelesen, die wieder tauchen gegangen sind. Ich persönlich bin ohnehin kein Taucher und würde aufgrund des (geringen) Risikos auch nicht anfangen.
Wenn möglich mache ich OPs mit Lokal oder Regionalanästhesie und wenn eine vollnarkose notwendig ist, teile ich den anästhesisten mit, dass ich eine PEB hatte und erkläre ihm auch was das bedeutet (da das einige nicht wissen).

Ich habe keine Studie zum Thema Bleomycin und Covid gefunden, jedoch teile ich die Ansichten des Prof von Wiesel. Besser wäre es alles dafür zu tun, dass man nicht krank wird um eine mögliche Überdruckbeatmung zu verhindern. Das gilt allerdings für alle, nicht nur für uns...
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8/16: Orchiektomie Links (Nicht-Seminom IIa)
9/16 - 11/16: 3xPEB (danach: Marker negativ)
2/17 roboterunterstützte RTR (1,5cm links-paraarotaler Lymphknoten: tumorfrei)
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10/20 MRT Abdomen: Alles i.O.
3/21 Tumormarker weiterhin negativ
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  #5  
Alt 06.04.2021, 19:53
Wally_coffee Wally_coffee ist offline
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Registriert seit: 20.06.2017
Beiträge: 102
Standard AW: Corona und Bleomycin

Letzten Sommer hat mich eine Biene in die Zunge gestochen, diese schwoll gewaltig und im Krankenhaus wollten sie mir Sauerstoff zuführen. Ich konnte zwar nicht mehr reden, konnte ihnen aber noch schriftlich von PEB erzählen und dass sie mit dem Sauerstoff vorsichtig sein sollen.

Im Nachgang habe ich das dann bei der Nachsorge mit meinem Onkologen (Prof. G.) besprochen. Er sagte, jetzt etwa vier Jahre nach der Chemo sei solche Vorsicht bei mir nicht mehr nötig, da meine Lunge normal arbeite. Wenn Sauerstoff medizinisch geboten sei, dann kann man ihn geben.
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