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  #1  
Alt 21.05.2013, 23:43
perserkatze perserkatze ist offline
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Standard rektumkarzinom

Hallo ,
ich bin neu hier und leider auch betroffen. den weg hierher habe ich auf der suche nach alternativen gefunden .
ich wünsche allen erkrankten und ihren angehörigen viel kraft das alles durchzustehen.



ich weiß, es gibt viele die soviel schlimmer dran sind als ich und jetzt wo ich das schreibe, denke ich mir , stell dich nicht so an. Aber ich hab nunmal panik ..panik einen künstlichen darmausgang zu bekommen...
bei uns in der familie gibt es keinen krebs, ich war noch nie ersthaft krank, selbst erkältungen hatte ich selten und magendarm hatte ich nur 2x im leben wovon 1x von einer lebensmittelvergiftung kam...
ab und an mal ein bisschen blut bei hartem stuhlgang aber das ist doch normal...dachte ich oder wollte es mir einreden.

vor knapp 3 wochen , samstag abends ,stand ich in der küche als mir ohne vorwarnung ein 'großer, hellroter blutschwall die beine runter lief...ich dachte ich hätte meine periode bekommen. geh ins bad um mich zu waschen als ich einen druck im darm verspüre..ich setz mich auf die toilette als ein weiterer starker blutabgang erfolgte...jetzt bekam ich doch angst.... ab zum kh in die notaufnahme.. wollte ja nur schauen lassen... nix da..musste da bleiben.
sonntags wurde ich auf die koloskopie vorbereitet...immer wieder kam hellrotes blut aber nicht mehr so stark.... bis dahin war es nur der verdacht auf hämorrhoiden die während der koloskopie verödet werden sollten... war wohl nichts....v.a. rektumkarzinom von 3cm in 0,5cm entfernung vom schliessmuskel...hab ich gar nicht wirklich wahrgenommen ... am nächsten tag erfolgte gleich die endoskopische en bloc entfernung... man sagte mir noch, daß eine nachop erforderlich sei falls sich bei der histologie herausstellt, daß der tumor bis zur darmwand geht.... am op tag gings mir schlecht ab dem 2tag war ich fit..richtig fit ..hurra dachte ich . dann kam das 1.te ergebnis der histologie....zu 80% handelt es sich lediglich um ein adenom.... ich jubelte....freitags war ich schon wieder zu hause..es ging mir super.

zu früh gefreut

erst sollte das ergebnis mo oder dienstags kommen..nichts..2 wochen nichts gehört und heute auf einmal.... tut uns leid es ist bösartig ein t 2 sie müssen nochmals operiert werden.

ich hab keine angst vor einer op aber ich will keinen künstlichen darmausgang...und ich werde das nicht machen lassen... das könnte ich nicht ertragen . mir wurde gesagt, ich brauche keine chemo und keine bestrahlung aber was genau gemacht wird wollte man mir nicht sagen. ich soll am freitag zur besprechung.... ich bin panisch.....

gibt es alternativen zum darmausgang , ist das wirklich zwingend notwendig?
im netz hab ich auch nur bei der nähe zum anus künstlichen darmausgang gefunden ...das kann doch nicht sein... das kann doch nicht die einzige möglichkeit sein...das ding selber ist doch raus....

ich weiß, das viele damit leben müssen, daß viele soviel schlimmer dran sind aber ich kann das für mich selber nicht akzeptieren und will es auch nicht.
ich kenne einige die damit leben mussten was hat es genutzt? nichts!

ja, ich jammer, kann es immer noch nicht glauben das es mich getroffen hat. denke immer noch das ist nicht real.

es gibt viele die unendlich schlechter dran sind aber vielleicht versteht mich trotzdem der eine oder andere.

Geändert von perserkatze (22.05.2013 um 00:32 Uhr)
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  #2  
Alt 22.05.2013, 00:51
Benutzerbild von paulllaa
paulllaa paulllaa ist offline
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Standard AW: rektumkarzinom

Hallo!
Willkommen hier in der Runde, obwohl dieser Anlass nicht wirklich toll ist. Ich hab selbst letztes Jahr eine Darmkrebsop hinter mir. Hatte auch ganz knapp den Krebs am Ausgang gehabt. Hab aber meinen Popo noch. Aber nun zu deiner Schilderung. Du schreibst dass du ein T2 Tumor hast. Ich kann dir nun folgende Info mitgeben. Wenn du noch nicht die Lymphknoten befallen hast und dein Tumor nicht hochaggressiv ist also G2 oder G1, sieht es wohl gut aus. Dann wird wohl dein Schließmuskel erhalten bleiben. Und dein Bauch muß sogar nicht aufgeschnitten werden. Man geht dann mit einen Gerät in deinen Po. An sich hast du gute Heilungschancen wenn du keine Metatasen und kein Lymphknotenbefall hast. Ich wünsch dir viel Glück. Ach so. Ich hatte eine Bettnachbarin die war bei dieser Art der Behandlung per Anal 5 Tage im Krankenhaus. Nicht länger, ohne Chemo.
Gruß Paula
__________________
" Alle Sorgen werfet auf ihn; denn er sorgt für euch"(1. Petrus 5:7)
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  #3  
Alt 22.05.2013, 01:57
perserkatze perserkatze ist offline
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Standard AW: rektumkarzinom

'Hallo Paula,
vielen dank für deine schnelle antwort.

Deine antwort macht mich etwas zuversichtlicher.

ich versteh zwar immer noch nicht warum ich nachoperiert werden soll wenn der tumor komplett raus ist und ich weder chemo noch bestrahlung brauche aber es zeigt zumindest , daß tumor am darmausgang nicht gleichbedeutend mit künstl. darmausgang ist. Metastasen hab ich wohl nicht. lymphknotenbefall weiß ich nicht.

ich weiß auch nicht warum man 3 wochen gebraucht hat um ein eindeutiges ergebnis zu erhalten wenn das 1te vorläufige ergebnis auf adenom lautete. Also bleibt mir erstmal nur auf freitag zu warten.

ich hoffe sehr, daß du geheilt bist und du keine weiteren massnahmen mehr benötigst. Würde mich freuen, wenn du erzählst wie es dir weiter ergangen ist.

Geändert von perserkatze (22.05.2013 um 02:02 Uhr)
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  #4  
Alt 22.05.2013, 02:35
mucki53 mucki53 ist offline
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Standard AW: rektumkarzinom

Hallo Perserkatze,
tut mir leid, dass Du aus so einem blöden Anlass hier bist.
Aber: Panik vernebelt die Denkfähigkeit und die brauchst Du nun !
Es wurde Dir ja schon gesagt, dass evtl eine Nach-OP gemacht werden muss, zur Sicherheit.
Alles Weitere wirst Du am Freitag erfahren. Schreibe Dir alle Fragen auf, die Du hast und stelle sie, bis sie ausreichen beantwortet werden. Am besten, Du nimmst noch eine Vertrauensperson mit, 4 Ohren hören mehr als 2.
Nun zum Stoma, tut mir leid, wenn es vielleicht etwas böse rüberkommt: Es dienst meistens als Entlastung der gelegten Darmnaht, Du willst doch nicht den Darminhalt im Bauchraum haben, wenn die nicht richtig hält, oder ??
Meist kann das Stoma nach ca. 3-4 Monaten rückverlegt werden, frage auch danach.
Und: Es ist nicht das Ende, sondern hat vielen Leuten das Leben gerettet bzw. wieder lebenswert gemacht !!!
Also keine Panik ! Lies Dich mal im Stoma-Forum ein, da wirst Du auch geholfen und bekommst alles erklärt.
Es gibt Einiges, was man selbst VORHER tun kann, um alles möglichst optimal vorzubereiten.
Ich selbst hatte für 6 Monate ein Stoma, man arrangiert sich damit und mit einer passenden Versorgung und einer guten Stoma-Betreuerin kommt man gut zurecht.
Du kannst Dich auch an die Deutsche ILCO wenden.
Alles Gute und ich würde mich freuen, wenn Du weiter berichtest.
Wie alt bist Du ?

Geändert von mucki53 (22.05.2013 um 02:38 Uhr)
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  #5  
Alt 22.05.2013, 08:37
perserkatze perserkatze ist offline
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Standard AW: rektumkarzinom

-hallo mucki

auch dir vielen dank für deine schnelle antwort. und es freut mich sehr für dich, daß du kein stoma mehr hast. Das gibt auch 'Hoffnung.

ja du hast recht, panik verhindert denken und bis freitag abwarten muß ich auch. 'mein tumor wurde ja sofort en bloc entfernet...dh ich habe mom keinen mehr.

was das stoma anbelangt...nein niemals!! Ich habe ganz früher in einer praxis gearbeitet , meine schwiegermutter hatte ein stoma ..ich werde das definitv jetzt und so schnell nicht machen lassen es sei denn es ist wirklich nur für kurze zeit . Darum geht es mir aber auch nicht, das lässt sich in hinblick auf alles andere ertragen.

Da mein tumor aber 0,5cm vom ausgang entfernt war, wäre es auf dauer und das lass ich definitv nicht machen ..schon gar nicht aus sicherheitsgründen und so schnell . sollte es irgendwann doch mal nötig sein und ich wieder ein paar jahre älter bin, es bis dahin keine alternativen geben, bleibt mir dann evtl keine wahl .
ich bewunder die , die damit leben können bzw müssen aber für mich kommt das nicht in frage und ich werde mich nicht einfach in mein schicksal fügen. bestimmt auch schon 1000mal von anderen so gesagt und gedacht. Genauso wie viele denken werden, es gibt schlimmeres. ''Ja , es gibt vieles was so viel schlimmer ist.


ich werde um meine lebensqualität kämpfen. das mag sich wie ein trotziges kind anhören aber was bleibt einem schon anderes als kämpfen...denn das werde ich auch wenn ich letzendich verlieren sollte . die medizin macht von jahr zu jahr fortschritte also warum auch nicht in die richtung. die hoffnung stirbt zuletzt.

Deshalb suche ich nach alternativen.... und letztendlich kann auch jede alternative die man für sich findet, anderen helfen.

da ich mir die nacht um die ohren geschlagen hab, hab ich zumindest schon mal eine gefunden..in wie weit das nun im einzelfall anwendbar ist, weiß ich nicht aber es gibt hoffnung das es noch mehr alternativen gibt.

Geändert von perserkatze (22.05.2013 um 09:09 Uhr)
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  #6  
Alt 22.05.2013, 11:37
Kampfküken Kampfküken ist offline
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Standard AW: rektumkarzinom

Hallo perserkatze!

Auch von mir ein herzliches willkommen trotz dieses schlimmen Anlasses.
Ich kann Deine Angst völlig nachvollziehen,dennoch kommt ein wenig Groll in mir hoch.Erstmal ist noch gar nix entschieden,deshalb solltest Du alles weitere erst abwarten.Ich selbst hatte auch ein Rektumkarzinom und bekam ein Stoma.Für mich brach die Welt zusammen.Aber ich brauchte ihn nun mal,damit der Darm heilen konnte.Dann hatte ich durch die Radio/Chemotherapie einen Darmverschluß und mußte notoperiert werden.Wieder bekam ich ein Stoma.Das ist jetzt über ein Jahr her und letztes Jahr bei der Darmspiegelung stellte man eine Verengung im Darm fest.Ich war 2 Mal zum Weiten.Nun hab ich 18 mm Platz,um mich zu "erleichtern".Es ist jedes Mal eine Qual,wenn es nicht flüssig ist.Ich war bei einer Heilpraktikerin in Behandlung und bis von kurzem hab ich es mit Neuraltherapie versucht.Ich bin mir jedoch sicher,daß ich "austherapiert" bin,denn nix von allem hat geholfen.Das ist kein Leben mehr,wenn man nicht mehr aus dem Haus kann,sondern sich alles nur ums Klo dreht.Das Familienleben leidet und ich selbst hab die Schnauze gestrichen voll von den Schmerzen und den Ängsten.Und genau deshalb werde ich mir wieder ein Stoma legen lassen mit der eventuellen Option auf eine Rückverlegung.Niemand läßt sich freiwillig so ein Ding legen,aber ich sehe es als allerletzten Ausweg.Du solltest sowas nicht verurteilen,so schlimm es auch sein mag.Aber viele Menschen,darunter auch ich,sehen es als letzte Möglichkeit,wieder etwas am Leben teilnehmen zu können...Schaue mal nach unter Stoma-Forum.de.Ich lade Dich auch ins "Kampfküken-Nest" ein,damit Du Dich mit uns austausschen kannst.Glaub mir,hier gibt es wahnsinnig viele liebe Menschen,die Dich unterstützen können und wo Du Dich jederzeit ausweinen kannst.Irgendjemand ist immer da.Ich wünsche Dir von ganzem Herzen,daß Du kein Stoma benötigen wirst,aber wenn doch,dann gibt es auch dafür spezielle Gruppen,die Dir helfen,damit zu leben.
Versteh mich nicht falsch.Ich habe auch lange mit mir gerungen,ZU lange wahrscheinlich.Aber nun bin ich mir sehr sicher.Und wenn Du dann sagst,Du willst so ein Ding auf gar keinen Fall,geht mir schon der Hut hoch.Verdammt,ist Dir nicht klar,daß ein Stoma Dein Leben retten kann???????????????????????? Mach Dir nicht soviel Kopp und warte ab.
Wünsche Dir alles Gute.
LG,Kampfküken
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  #7  
Alt 22.05.2013, 12:50
perserkatze perserkatze ist offline
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Standard AW: rektumkarzinom

Hallo kampfküken
auch dir danke für deine schnelle antwort

du missverstehst da was...ich verurteile doch niemanden oder verunglimpfe die jenigen die von einem stoma betroffen sind...im gegenteil, ich bewunder das ihr damit leben könnt... hab ich doch schon geschrieben.

ich, und das gilt ausschliesslich für mich, kann und will damit nicht leben und werde es jetzt auch nicht. wie schon geschrieben, es geht nicht u,
m ein zeitlich begrenztes stoma sondern um ein dauerstoma.... ich lese mit entsetzen eure geschichten wie sehr ihr leidet wieso also sollte ich euch verurteilen? jeder geht seinen eigenen weg und das beinhaltet auch für jeden die freie entscheidung ob und was er im krankheitsfall mit sich machen lässt unabhängig davon ob andere diesen weg verstehen oder nicht.

ich hab vielleicht den fehler gemacht zuviel im vorfeld darüber zu lesen und mach mich deshalb total irre ...ich bin einfach geschockt ...von 80% adenom auf diesen befund damit hab ich nicht gerechnet..

ich denke mit krebs rechnet keiner und ist überfordert.



aber genau deshalb such ich hier nach alternativen , weil hier bestimmt auch einige sind die mit dem blauen auge davon gekommen sind weil sich eine behandlungsalternative gezeigt hat.

achja ich hab auf jeden fall schon 1ne gefunden...

da wird aus dem bein ein muskel entnommen und eingesetzt.

ob das nun wirklich machbar ist , weiß ich nicht aber es gibt die alternativen man muß sie nur suchen und die hoffnung nicht verlieren .


bis freitag sind mir die hände gebunden aber definitiv soll ich erneut operiert werden. was ich mom nicht weiß, was genau dann gemacht wird.



ich wünsche dir weiterhin viel kraft und das auch du endlich einen weg findest schmerzfrei durchs leben zu gehen.

Geändert von perserkatze (22.05.2013 um 12:52 Uhr)
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  #8  
Alt 22.05.2013, 14:21
Kampfküken Kampfküken ist offline
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Standard AW: rektumkarzinom

Nein,so meinte ich das nicht.Boh,ein Mißverständnis jagt das Nächste
Ich meinte,dadurch,daß Du schon viel gelesen hast,hast Du zu viel Vorurteile gegenüber der Stoma-Sache.Die Leute kannst Du auch gar nicht verurteilen,sie können ja nix dafür.Du tust es auch nicht,schon klar.Aber Deine Aussage:Ich will definitiv KEIN Stoma...Ich wünsche Dir von ganzem Herzen,daß es bei Dir niemals nötig sein wird.Und auch ich würde alles tun lassen,damit ich dem umgehen kann.Nur leider gibt es KEINE andere Möglichkeit und wenn die Ärzte stets nur mit den Schultern zucken...also hab ich für mich alleine entschieden und es mit meiner Familie besprochen.Letztendlich profitieren auch sie davon,denn dann bin ich wieder mehr mobil und kann mehr mit ihnen unternehmen.So hat halt jeder seine Meinung.Aber mal ehrlich:Für den Fall,daß bei Dir ein Stoma gelegt werden muß,was ich Dir wirklich nicht wünschen würde,was würdest Du tun?Hört sich sau blöd an,aber ich freu mich auf mein Beutelchen!!!!!Denn das bedeutet für mich:LEBEN!!!
LG,Kampfküken
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  #9  
Alt 22.05.2013, 17:24
PeterBoe PeterBoe ist offline
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Standard AW: rektumkarzinom

Hallo, Perserkatze,

ich kann gut verstehen dass Du bei der Prognose "endgültiger, künstlicher Darmausgang" die Panik bekommst.
Mein Schweinehund sass an derselben Stelle wie bei Dir und ich habe mich mit diesem Gedanken insgesamt vier Monate herumgeschlagen bis es dann zur OP gekommen ist.
Ich habe diese Zeit benutzt und mich in den einschlägigen Foren schlau gemacht und unter anderem in der stomawelt.de ein Link gefunden zu der Seite einer Gruppe Motorradfahrer, die alle auch ein Stoma haben. Sie nennen sich die "Känguruh-Rocker"
Ich bin ja auch Motorradfahrer und als ich gesehen habe, dass die alle ganz normal weitergemacht haben waren meine Sorgen fast schon weg.
Auch habe ich mir schon damals vom Sanitätshaus Muster der Beutel usw. besorgt und zuhause vor dem Spiegel "Trockenübungen" gemacht. Ich war total erstaunt wie klein die Dinger waren und wie problemlos sie zu benutzen sind.

Jetzt habe ich das Loch hinten zu und dafür ein neues vorne.

Mein Leben ist nicht schlechter geworden, sondern bloss "anders". Ich hab es schon in Kampfkükens Thread beschrieben: Sport und reisen sind kein Problem, Ernährung ist ziemlich normal (muss nur stark blähende Speisen wie Erbsen, Bohnen, Linsen meiden; Müsli und Vollkorn sind bei mir kein Problem: man kann den Darm auf Ballaststoffe trainieren).
Seit zwei Monaten arbeite ich wieder ganz normal. Einzig das Loch hinten ist noch nennenswert. Wegen der Radiochemos nach der OP war die Wundheilung verzögert und es wird bei mir insgesamt wohl etwa 8-10 Monate (also noch 2-4) dauern, bis das ganz zu ist. Jetzt, 6 Monate nach der OP kann ich aber schon wieder ohne Sitzring und ohne Beschwerden oder Schmerzen den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen. Morgens vor der Arbeit kommt ein ambulanter Pflegedienst, der mir täglich den Verband wechselt. Alles total easy.

Meine Frau hat mich letztens mal gefragt, ob das mit dem Beutel usw. nicht unangenehm sei. Ich habe ja zum Glück ein ziemlich sonniges Gemüt und habe geantwortet: "mein Beutel ist mein Freund; er hat mir das Leben gerettet"
Ich bin mir ganz sicher, dass mir diese innere Einstellung geholfen hat, dass es mir heute "unter den gegebenen Umständen GANZ AUSGEZEICHNET" geht.

Kopf hoch, denn mit erhobenem Kopf kann man viel weiter sehen!
Liebe Grüsse
auch an alle anderen Stomist/Inn/en
Peter
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  #10  
Alt 23.05.2013, 21:51
Mia65 Mia65 ist offline
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Standard AW: rektumkarzinom

Hallo Perserkatze
Herzlich Willkommen hier,auch wenn aus einem nicht so schönen Anlass.
Ich kann deine Einstellung, hinsichtlich eines Stomas, nicht verstehen,lieber Tot, als ein Stoma? Stell dir einfach mal vor, wie es ist wenn du dem Tot, ins Auge sehen musst.
Das ist hier leider für viele Realität,daher das Unverständnis,das du dazu bereit bist,das in Kauf zunehmen ,nur wegen eines Stomas.
Ich selbst habe ein Stoma,na und das hat mich nie gestört,ich weiß,das ich da wohl eine Ausnahme bin,aber ich will einfach nur leben.
Ich könnte eine RV versuchen,nur habe ich seit der Bestrahlung,starke Schmerzen da wo der Tumor war,und auch mit dem Darm so meine Probleme,also habe ich mich bis jetzt gegen eine Rv entschieden.
Denn ich möchte, Spaß am Leben haben,Raus gehen können,mit meiner Familie schöne Dinge machen,anstatt nur unnötige Schmerzen zu haben.
Es gibt schlimmeres als so einen Beutel,auch damit kann man gut leben.
Mia
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  #11  
Alt 08.05.2014, 14:34
perserkatze perserkatze ist offline
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Standard AW: rektumkarzinom

so, nach 1nem jahr melde ich mich nochmal.

wie befürchtet, wurde mir bei der besprechung nur der endgültige künstliche genannt. auf meine frage ob er mir garantieren könnte daß ich danach geheilt wäre , gäbe es nicht, ob er mir garantieren kann daß es ohne op wiederkommt, kann er nicht. habe ihn nach alternativen gefragt, gäbe es nicht das wäre die standardvorgehensweise sobald der tumor pt2 hat. ne wirkliche begründung für die op konnte er mir allerdings auch nicht nennen ausser der übliche spruch ich würde mit meinem leben spielen . ist aber nunmal mein leben und ich habe mich geweigert die op zu machen.


gsd habe ich mich nicht runterziehen lassen und bin meinen weg gegangen.
keine ahnung ob das hier jetzt gelöscht wird aber ich denke, das mein weg auch einigen hoffnung gibt oder geben kann die sich nicht damit anfreunden wollen oder können. es ist nur ein weg von vielen was man für sich selber will , machen will oder was machbar ist.
ob jemand mit dem stoma leben kann , will oder nicht will ,kann übrigens auch nur jeder für sich entscheiden.
das jeder Arzt verpflichtet war mich über die risiken meines handelns aufzuklären muß ich nicht weiter erwähnen.

Ob es denn nun
letztendlich klappt weiß niemand auch nicht umgekehrt!!! in beiden fällen stehen die chancen 50:50.. ich habe die volle 50er seite gewählt nämlich ohne das ding zu leben. Ich sollte es ja nur vorsorglich bekommen nicht weil mein ganzer enddarm befallen war oder weil es gestreut hatte ...nein, weil standardvorgensweise ab 1cm ad ano mir wurden erst gar keine alternativen angeboten aber ich bin stur und ich habe mich durchgebissen.
wann ich sterbe ? keine ahnung , kann morgen auch die treppe runterfallen... auch wenn manche denken ich hänge nicht am leben, doch das tue ich und zwar sehr aber ich bin keine standardprozedur bei der mal nach schema F verfahren wird. jeder körper ist anders und jeder reagiert auf behandlungen unterschiedlich da sollte es keinen standard geben. gsd habe ich ärzte gefunden, die das auch so sehen und mit mir diesen weg gegangen sind. .... ja, vielleicht habe ich auch nur glück gehabt aber was auch immer welche mischung mir geholfen hat, bin ich unendlich dankbar und geniesse mein leben.


ich habe gesiegt.... ich habe keinen stoma und werde mir auch nie einen machen lassen egal was auch immer passiert. ich habe dieses jahr viel gelesen mich eingehend mit dem thema beschäftigt. es gibt alternativen die zwar nicht ganz so angenehm sein können aber nach kurzer zeit verheilen. Habe übrigens einen intakten schließmuskel trotz op und bestrahlung.

es gibt in diesem leben nunmal keine garantie für nichts und niemand. Es ist aber mein leben und mein körper und nur ich entscheide was damit geschieht mit aller konsequenz.

für mich war klar, daß ich überlebe auch ohne das ding !!! egal wie.
die versuche mich einzuschüchtern, ich könnte sterben wenn ich mir das nicht machen lasse , schlugen alle fehl. eben oder grade weil es keine garantien gibt. es gibt genug die ein stoma haben und trotzdem wieder krebs bekamen nur ein stück weiter oben. vergleichen kann man nichts weil die, bei denen es vorsorglich gemacht wurde, keinen gegenbeweis, das es auch ohne gut gegangen wäre, mehr antreten können .
Gsd weiß niemand wann und wodurch er stirbt. das er stirbt ist nunmal bis heute nicht zu ändern.
Das manchen der weg des stomas aufgrund bestimmter umstände nicht erspart werden kann ist auch klar aber aus reiner vorsicht weil das der standardprozess ist??? nein never ever!!!

ich werde jetzt noch kurz meinen weg beschreiben. was ihr dann letztendlich mit diesem beitrag macht ist eure entscheidung.

achja, ich hatte ein lokalrezediv weil bei der 1. op nicht alles richtig gemacht wurde. egal ,auch das habe ich überstanden.

ich habe mich, nachdem ich hier keine hilfe gefunden habe ,selber an die arbeit gemacht.... alternativen gesucht, naturheilmittel, schulmedizin , alternative krebsbehandlungen usw verglichen.

da mir die ersten 3 monate nach der 1.op eh nichts anderes übrig blieb als abzuwarten, habe ich mich neben dem lesen mit enzymen, meditation, mineralstoffen , immunsystemsupression, und entgiftung beschäftigt...nein, die habe ich nicht genommen um den krebs zu heilen sondern um meinen körper zu kräftigen. eine geeignete methode hatte ich zu dem zeitpunkt nicht und auch noch keinen arzt gefunden dem ich vertraute. ich suchte also weiter

zur 1 nachkontrolle habe ich dann einen professor gefunden, der meinen weg zwar riskant fand aber bereit war, notfalls den anderen versuch zu starten.

er bestand aus massiver chemo und radiotherapie...egal, hätte ich in kauf genommen zumindest letzteres. chemo seh ich mit gemischten gefühlen...wenn sollten vorher tests gemacht werden ob die chemo auch funktioniert und nicht blind irgendwelches zeug in den körper. Was nutzt die stärkste und beste chemo wenn speziell dieser tumor nicht drauf reagiert?

so weit so gut..... kontrolle ergab lokalrezidiv .... egal , dann halt die hardcorevariante mit chemo und radio...... gsd habe ich aber weiter gesucht und bin auf hyperthermie gestossen.....man unterscheidet 2 methoden . nr 1 ist lebensgefährlich und nur bei austherapierten patienten versucht, nr 2 ist die lokalhyperthermie. die methode wird auch in uniklinken angewendet und bewirkt eine bis zu 30% steigerung der chemo und radio ohne nebenwirkung. also kein hokuspokus. das wollte ich, das sagte mir zu. also weiter nach den richtigen ärzten gesucht die das auch anwenden.

durch unwahrscheinliches glück geriet ich an die passenden ärzte...der eine ist jetzt mein onkologe und hat mich super fit durch die behandlungen gebracht. er kannte den , der mich nochmal ohne stoma operiert hat, der andere den radiologen der mich bestrahlt hat.

der onkologe hat mich während der zeit super mit allen möglichen maßnahmen fit gehalten. ich kann behaupten, daß ich die chemoradio ohne große nebenwirkung erlebt habe. ich habe sehr viele naturheilverfahren während der radiochemo bekommen und bekomme die naturheilverfahren immer noch, ebenso hyperthermie. ob das nun zur heilung dient lässt sich drüber streiten aber es hilft um richtig fit zu bleiben und das ist nunmal das a und o um gesund zu sein, zu werden und zu bleiben.

der chirug wollte mir auch erst so ein ding verpassen , hat mich nur auf meinen ausdrücklichen wunsch hin ohne stoma operiert...... ich war nach 2 tagen zuhause und fit...ok der pöppes war blutig und hat beim stuhlmachen höllisch geschmerzt aber egal ,dafür gab es genügend salbe und tbl und stuhlweichmacher.. man kann nicht alles haben. .. der chirug hat mich dann aber aufgrund der vorgeschichte (rezidiv) und verdacht auf lymphknotenbefall ohne metastasen, gedrängelt eine radiochemo zu machen...ok mach alles hauptsache kein ding..... musste nur 6 wochen warten weil die opnarben im darm erstmal abheilen mussten.

auf zum radiologen ..... er hatte verständnis und ich bekam die passende radio verpasst. auch das habe ich ohne große blessuren überstanden. das es nicht ohne geht sollte jedem klar sein.

klar war das nicht schön, klar konnte ich paar nächte wegen der strahlungsschäden nicht schlafen, salben, schmerztabletten , sitzbäder, umschläge und stuhlweichmacher gehörten zum programm aber auch das ging vorbei. Mein schließmuskel ist intakt.


1. kontrolle erfolgte nach 6 monaten nicht nach 3

es wurde alles kontrolliert bauch schädel, leber, lunge, unterleib , knochen, milz, blut, niere, magen speiseröhre, usw...nichts zu finden

2. kontrolle mrt kopf und bauch ,nix zu finden.


ich werde engmaschig kontrolliert . sollte wider erwarten und prognose etwas unvorhergesehenes passieren, kann man das auch schnell wieder korregieren.
ich habe auch immer noch einige dinge in petto .


Wie gesagt, daß ist mein weg ob er bei anderen machbar ist weiß ich nicht, kann ich nicht beurteilen aber es zeigt einen von vielen wegen die möglich sind.
ein stoma ist endgültig nicht mehr zu korregieren und sollte mMn nur dann gemaxht werden wenn es keinen anderen ausweg mehr gibt nicht aber weil es vorsichtshalber und standard ist. das ist meine meinung was andere denken muß jeder für sich entscheiden.

ich wünsche jedenfalls allen viel kraft und alles gute und gebt nie die hoffnung auf denn
der kopf heilt auch.... was heißen soll, wer kämpft gewinnt eher als der der sich seinem schicksal ergibt.
also augen zu und durch, egal welchen weg ihr für euch wählt. es muß nur eurer sein und nicht einer den man euch aufzwingen will.

Geändert von perserkatze (09.05.2014 um 00:38 Uhr)
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  #12  
Alt 08.05.2014, 19:59
Nalal01 Nalal01 ist offline
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Standard AW: rektumkarzinom

Ich finde deine Meinung zum stoma einfach schlimm und diskriminiert die stoma Träger unter uns die sonst keine Chance auf Überleben haben. Auch das du es das ding nennst ist einfach unmöglich. Jeder wie er mag aber diese ausagen finde ich unterste Schublade!!!!!!
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  #13  
Alt 08.05.2014, 20:17
perserkatze perserkatze ist offline
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Standard AW: rektumkarzinom

Zitat:
Zitat von Nalal01 Beitrag anzeigen
Ich finde deine Meinung zum stoma einfach schlimm und diskriminiert die stoma Träger unter uns die sonst keine Chance auf Überleben haben. Auch das du es das ding nennst ist einfach unmöglich. Jeder wie er mag aber diese ausagen finde ich unterste Schublade!!!!!!
wenn du das weiter oben gelesen hättest , wüsstest du , das ich das nicht wie du es darstellst meine , ich habe das weiter oben schonmal klargestellt.

ich wüsste auch nicht warum ich jemand persönlich angreifen oder beleidigen sollte dem das schicksal so hart zugesetzt hat, das er keine andere wahl
hatte. es ist allerdings meine art das ding als ding zu bezeichnen um mit dem ehemaligen krebs umzugehen .
sich deshalb auf den schlips getreten zu fühlen oder mir zu unterstellen ich würde jemand diskriminieren, beleidigen oder angreifen der damit leben muß, ist unterste schublade.

ich habe das geschrieben um eine der möglichen alternativen zu zeigen, weil es auch anderen helfen könnte und nicht um hier zu stänkern . also lest es bitte auch so und interpretiert da nichts rein was ich nicht geschrieben habe oder meine.








das ist meine meinung und ich bezeichne es als ding weil es für m i c h ein ding ist was aber rein gar n ichts mit den menschen zu tun hat die es haben.

Geändert von perserkatze (08.05.2014 um 20:36 Uhr)
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  #14  
Alt 08.05.2014, 20:22
Nalal01 Nalal01 ist offline
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Ich sehe es immer noch als Diskriminierung an.
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  #15  
Alt 08.05.2014, 21:01
perserkatze perserkatze ist offline
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Zitat:
Zitat von Nalal01 Beitrag anzeigen
Ich sehe es immer noch als Diskriminierung an.



ich habe geschrieben was ich denke und versucht zu erklären wie ich es meine,,,wenn du es weiter auf deine weise sehen möchtest dann ist es halt so und kann ich nicht ändern.

Geändert von perserkatze (08.05.2014 um 21:05 Uhr)
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