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  #1  
Alt 30.09.2015, 12:40
Marisa25 Marisa25 ist offline
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Registriert seit: 03.09.2015
Beiträge: 1
Standard Künstlicher Darmausgang / Erfahrungen

Hallo Leute,

ich habe mich erst vor kurzen hier angemeldet, weil ich dringend eure Hilfe benötige.

Ich versuche kurz meine Geschichte zu schildern: Im Februar diesen Jahres hat man bei mir ein Analkarzinom im T3 Stadium diagnostiziert. Nach der Radiochemotherapie habe ich im Juli die ersten Nachuntersuchungen gemacht. Laut Befund habe ich nun eine Vorstufe von Krebs , die erstmal nur unter Beobachtung steht. Letzte Woche war ich wieder im Krankenhaus und es ist noch 30 Prozent vitales Tumorgewebe vorhanden. In vier Wochen werden die Untersuchungen wiederholt und dann entschieden, ob eine OP gemacht wird. Ich glaube, dass ich früher oder später nicht um eine OP herum komme.

Da der Tumor zu nah am Schließmuskel sitzt, werde ich einen künstlichen Darmausgang bekommen.

Ich habe deswegen fast jeden Tag schlaflose Nächte. Ich bin 25 Jahre und will das einfach nicht. Ich versuche mich mit dem Gedanken anzufreunden aber ich habe einfach Angst auf Dinge zu verzichten, die früher mein Leben bestimmt haben. Ich war immer sehr aktiv und sportlich.

Joggen, Snowboard fahren, Klettern, Kart fahren, Fallschirmspringen, Bungee Jumping , all diese Dinge gehören einfach zu mir. Wenn ich auf all das verzichten muss, frage ich mich wofür ich noch leben soll. Ich weiß, dass klingt blöd und es ist auch nicht das Ende der Welt aber so denke ich momentan.

Vielleicht kann mir jemand seine Erfahrungen und den Umgang im Alltag mit einem künstlichen Darmausgang schildern. Ich mag darüber nicht mehr mit meiner Familie und Freunden sprechen, es kommen immer die gleichen Aussagen.

Liebe Grüße

Marisa
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  #2  
Alt 30.09.2015, 13:33
Safra Safra ist offline
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Registriert seit: 21.12.2012
Ort: Sachsen-Anhalt
Beiträge: 533
Standard AW: Künstlicher Darmausgang / Erfahrungen

Liebe Marisa,
Du wartest sicher auf eine Antwort, und ich habe gerade mal Zeit. Ich bin nun nicht der Fachmann für diese Art Stoma, ich hatte selbst nur kurze Zeit ein Ileostoma. Aber was ich dabei so mitbekommen habe: Du kannst sicherlich den großen Teil Deiner Aktivitäten beibehalten. Es gibt heutzutage sehr gute Versorgungssysteme. Manche leeren auch früh ihren Darm und haben dann den ganzen Tag Ruhe. Es gibt ein Stomaforum, vielleicht meldest Du Dich dort mal mit Deinen Fragen.
Alles Gute! Safra
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  #3  
Alt 01.10.2015, 10:31
Benutzerbild von Tündel
Tündel Tündel ist offline
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Registriert seit: 01.11.2013
Ort: Südbayern
Beiträge: 877
Standard AW: Künstlicher Darmausgang / Erfahrungen

Hallo Marisa!

Ich hatte zwar keinen Darm- sondern Eierstockkrebs, bin aber aus meiner Narkose auch mit einem kleinen Freund, dem AP-li aufgewacht. unvorbereitet und erstmal völlig geschockt!

"Leben vorbei!", so dachte ich damals! Inzwischen wohnt AP-li seit fast genau zwei Jahren bei mir, ich könnte ihn jederzeit zurückverlegen lassen. Ich will aber nicht, weil er eigentlich ganz nett und praktisch ist. Nie wieder Suche nach einem sauberen Klo!

Ich kann nämlich wirklich alles machen, was ich vorher auch gemacht hab:
Ski- und Snowboardfahren, Rad fahren, Motorrad fahren, schwimmen, tauchen... und vieles mehr. Es gibt sogar Leute, die machen moderates Karate und Krafttraining, das sollte man aber mit dem Doc absprechen und zumindest eine zeitlang warten wegen der Herniengefahr.

Nun gut, mit Bungee und Fallschirmspringen kenne ich mich zwar nicht aus, aber ich sehe keinen Grund, warum das nicht gehen sollte, KLettern und Kart fahren (du fährst doch auch Auto, oder?) sowieso.
Es gibt gute Bandagen für Extrabelastungen, da kann dich die Stomatante dann aufklären oder du schreibst mir mal ne PN.

Dein Leben ist mitnichten vorbei, es gibt sogar einen Versand, der schnuckelige Artikel für gewisse Stunden hat, so dass "Mann" das Stoma nicht unbedingt sooooo offen mitkriegt!

Ich versichere dir, ich merke Ap-li nur selten untertags, er ist ein nettes kleines "Ar-lo"!
Hab nicht sovielAngst, Vieles von dem, was heut durch die Köpfe geistert resultiert aus der Vergangenheit, wo die Versorgungen mangelhaft waren! Heute sieht und riecht man nix, und wenn man die richtige Versorgung gefunden hat (was etwas dauern kann, testen, testen, testen!), gibt es i.d.R. auch keine Probleme mehr, irgendwelche Aktivitäten auszuüben!!!

Das Stoma-Forum möchte ich dir auch ans Herz legen, da schreiben Betroffene für Betroffene und solche, die es werden (müssen). Da kannst du alle Fragen stellen, die dich umtreiben, irgendwer findet immer eine Antwort!

Ich wünsche dir alles Gute und: Nicht verzagen!

Der Dreck muss schließlich weg!
__________________
Tündel

Das Leben ist halt lebensgefährlich!!!
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