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#1
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PEB ambulant
Hallo,
beim Durchlesen des Forums ist mir aufgefallen, dass die ambulante PEB Therapie hier im Forum irgendwie zu kurz kommt. Woran liegt das ? Ich habe 3 Zyklen PEB erfolgreich hinter mich gebracht und hätte mir nicht vorstellen können statt 3 Tage ambulant, 5 Tage stationär aufgenommen zu werden. Wo liegt der Grund dafür, dass sich hier fast alles stationär abspielt ? Soweit ich das überblicke bekommt man die selben Mengen Therapeutika, nur in kürzerer Zeit. Und an Tag 3 kann man sogar schon nach 2 Stunden wieder heimgehen.... Viele Grüße, Peter |
#2
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AW: PEB ambulant
Hallo,
3 Tage ambulant? Das habe ich noch nie gehört. Ich habe auch 3 Zyklen PEB ambulant gemacht, allerdings 3x5 Tage jeweils ca. 8 Stunden und dann noch 2x 30 Minuten Bleomycin pro Zyklus. Und bei Dir wurde alles in 3 Tagen pro Zyklus "reingepumpt"? Viele Grüße Andreas |
#3
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AW: PEB ambulant
Wieso 3 Tage? PEB Zyklus besteht aus 5 Tagen nacheinander und dann 2x Bleo.
Ich hatte es ambulant, 3 Zyklen. Es gab Vorteile ganz sicher. Andererseits gibt es auch stationär gewisse Vorteile, psychisch und körperlich, man fühlt sich sicherer. Die Reisen nach Hause und zum Kg in dem Zustand sind auch nicht unbedingt zu genießen. Ich habe jedes Mal dem Taxifahrer sagen müssen "bitte sanft fahren, sonst gibts ne Überraschung" . Also, Vor und Nachteile. Ich denke die Ärzte sollten den Patienten beides anbieten und erklären. Guter Topic auf jeden Fall. |
#4
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AW: PEB ambulant
Hi,
die Variante mit Chemo an 3 Tage stammt aus England und hat sich bei uns nicht durchgesetzt. Nach Aussage meines Profs. besteht hier die Gefahr, dass die langfristigen Nebenwirkungen höher sind (weil mehr Chemo auf einmal), die Verträglichkeit schlechter und die Wirkung geringer. Wirkliche Zahlen hierzu gibt es aber wohl nicht. Nach den neuesten Statistiken sind die Erfolgsaussichten der BEP an 5 Tagen hervorragend. Warum sollte man hier also rumexperimentieren? Derzeit wird also lediglich erforscht, ob es die BEP überhaupt braucht, oder ob singleshots mit Bestrahlung z.B. für Seminom gleich effektiv aber nebenwirkungsärmer wären. |
#5
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AW: PEB ambulant
Hallo Toby01Harv,
in Angelsächsischen scheint Sie erfolgreich durchgeführt zu werden. Ich hatte bisher auch immer das Gefühl, dass es sich in D nicht durchgesetzt hat. Mein Onkologe hat da aber nie eine Diskussion aufkommen lassen und hat mir das als ambulante Therapie angeboten. Nen Professor-Titel hat er auch..aber darauf kann man nicht unbedingt was geben. Ich habe es sehr gut vertragen. Wie bei jeder Chemo, das ein oder andere Missempfinden, aber nichts was mich abschrecken würde es wieder so zu tun. Bzgl. Erfolg: Ich sehe es nicht als herumexperimentieren. Anderer Kulturkreis (Angelsachsen) haben wohl gute / ähnliche Erfahrungen. Falls es einen Unterschied im Erfolg gibt, dann geht er wohl im statistischen Rauschen unter. ODER, an mir wurde experimentiert und die optimale Versorgung wurde mir verwehrt. Gehen wir davon aus, dass mein Onko mich nach Bestem Wissen und Gewissen behandelt hat, der Erfolg der Gleiche ist, dann würde ich persönlich sagen: Lieber 3 Tage ambulant als 5 Tage stationär. Ganz klar, wie oben erwähnt, es gibt physische und psychische Gründe warum man auf Station sollte. Nicht das wir uns falsch verstehen: 3 Tage ambulant bedeutet nicht den Gewinn von 2 Tagen voller Energie: Aber lieber lag ich daheim im Bett und schlaf mich gründlich aus und bin nicht im Krankenhaus. Gruss, Peter Geändert von gitti2002 (14.02.2017 um 22:01 Uhr) Grund: Vollzitat entfernt |
#6
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AW: PEB ambulant
Hallo Peter,
danke für die Ergänzung. 5 Tage ambulant sind wie gesagt nicht unüblich in D. Und zwei Tage hin oder her... Rein theoretisch wären wahrscheinlich auch 3 Tage stationär denkbar. Hauptsache, wir werden alle wieder ohne größere Nebenwirkungen gesund... Viele Grüße, Andreas |
#7
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AW: PEB ambulant
Hi,
um es vorneweg zu sagen: ich bin kein Onkologe, Nachfolgendes ist daher eine reine Laienmeinung. 1) Standardchemo bei Hodenkrebs ist die 5tägige BEP. Nach den europäischen Leitlinien ist auch dies die einzige gesicherte Behandlungsmethode. Aus diesem Grund halte ich es von Deinem Prof. für etwas verwegen, wenn er ohne nähere Aufklärung eine dreitägie Chemo empfiehlt. Wäre während der Chemo etwas passiert, hätte er sich ohne genaue Aufklärung nach meiner Ansicht - ich bin Jurist - sogar haftbar gemacht. 2) Ich habe nachgeschaut. Bei der dreitägigen Chemo werden insgesamt die gleiche Menge an Medikamenten verabreicht, nur eben in einem kürzeren Zeitraum. Nach den aktuellen Aufsätzen zu dem Thema sind hier die Nebenwirkungen etwas größer, was bei machen scheinbar zu erheblichen Verschlechterung des Blutbildes geführt hat. Wenn es bei Dir anders war, dann gut. Aufgrund der wahrscheinlich stärkeren Nebenwirkungen wird die 3tägige BEP-Chemo wohl nicht Standardbehandlung. 3) Bei der Wirkung ist es anscheinend anders als ich ursprünglich gedacht habe. Der 3tägie Zyklus wird derzeit scheinbar erprobt, ob er sogar effektiver ist als der 5tägige Zyklus. V.a. bei schlechteren Prognosen erhofft man sich bessere Ergebnisse, die möglicherweise einem die Hochdosischemo ersparen könnten. Kurzum, ich kenne ja Deine Ausgangsposition nicht. Wenn Du ein reines Seminom im Stadium II hattest, halte ich die nicht weit verbreitete 3tätige BEP-Chemo für etwas gewagt. Bei einem Nicht-Seminom könnte das ggf. sogar langfristig bessere Ergebnisse bringen. Ohne genaue Auflärung halte ich die vorgehensweise trotzdem für problematisch. Die ambulante Chemo ist im Übrigen schon verbreitet. Hier gibt es einige, die die BEP ambulant erhalten haben. Bei mir wäre das nicht gegangen, weil ich jeden Tag 1,5 Std. hätte heimfahren müssen. Zudem kann im Krankenhaus rund um die Uhr die Nieren gespült werden, was langfristig auch nicht schlecht ist. Beste Grüße |
#8
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AW: PEB ambulant
Also der Zyklus sieht so aus:
1. Tag P(100mg) E(345mg) B(30mg) 2. Tag P(100mg) E(345mg) 3. Tag E(345mg) 8.Tag B(30mg) 15. Tag B(30mg) Ist wohl im angelsächsischen sehr verbreitet. Alles ambulant, Tag 1 dauert ca. 6-8 Stunden, Tag 2 dauert ca. 6-8 Stunden, Tag 3 dauert ca. 2 Stunden, Tag 8 und 15 dauert ca. 30-45 min Gruss, Peter Zitat:
also das sanft fahren mit dem Taxi war nicht notwendig. Ich war extrem gut und verträglich mit Anti-Kotz versorgt und hatte nie das Gefühl, dass man hier was besser machen könnte (Vergentan, Granisetron und Aprepitant). Nach Tag 1 und Tag 2 war ich aber immer fix und fertig. VG, Peter Geändert von gitti2002 (14.02.2017 um 17:46 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt |
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