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Alt 15.02.2013, 23:44
Benutzerbild von Don Quichote
Don Quichote Don Quichote ist offline
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Standard Nach OP und Chemo noch in ein Brustzentrum wechseln?

Irgendwie lief bei mir am Anfang einiges schief, was mir aber erst jetzt nach und nach aufgeht.

Ich hatte letztes Jahr im Juli einen Knoten in der Brust ertastet. Meine bisherige Frauenärztin war nicht mehr in der Praxis, wo ich vorher war, darum bin ich zu einer neuen Frauenärztin gegangen, in eine Gemeinschaftspraxis.
Die neue FÄ hat auch ganz schnell reagiert – sie meinte, es müsse umgehend Mammografie + Stanze gemacht werden. Weil ihr Kollege noch im Urlaub war schickte sie mich in ein Krankenhaus. Dort wurde an einem

Donnerstag die Mammo + Stanze gemacht.
Freitags das Ergebnis: bösartig
Samstag/Sonntag kann ich mich nicht mehr erinnern
Montag zur FÄ, die mich an ihren Kollegen Dr. S. weiter gibt
Dienstags ruft Dr. S. mich an, dass ich am nächsten Tag ins Krankenhaus müsse
Mittwochs und
Donnerstag laufen die ganzen Voruntersuchungen
Freitags Operation – die rechte Brust wird komplett abgenommen und alle Lymphknoten entfernt.

Dadurch, dass Dr. S. Belegbetten in diesem Krankenhaus hat, war ich nicht in einem Brustzentrum und auch nicht in der Onkologie, sondern in der Gynäkologie.

Das Ergebnis der Stanze wurde mir von dem anderen Krankenhaus nicht mitgegeben und war auch einige Zeit verschollen. Erst am Donnerstag lag das Ergebnis vor. Der OP-Termin wurde aber bereits Dienstags festgelegt, nur anhand meiner Aussage, dass der Knoten bösartig sei.

Damals wusste ich so vieles nicht, und mir wurde besonders von Dr. S. mehrfach nahe gelegt, dass ich dem Internet fern bleiben soll, da würde so viel Unsinn geschrieben und das würde mich alles nur noch mehr verwirren. Dadurch hab ich mich auch damals nicht über die schnelle Vorgehensweise gewundert. Ich dachte, es gibt nur entweder gut- oder bösartig, und wenn bösartig muss man so schnell wie möglich operieren.

Eine Woche nach der OP war dann ein kurzes Gespräch mit einem Onkologen, der mir mitteilte, dass Chemotherapie und Bestrahlung erforderlich sei. Die erste Chemo bekam ich im Krankenhaus, dann wurde ich in eine ambulante Praxis überwiesen, wo ich meine gesamte Chemotherapie in Massenabfertigung bekam.

Erst seit ich hier im Forum mitlese, wird mir immer mehr bewusst, dass dies nicht der „normale“ Weg ist – dass erst mal die Brust abgenommen wird, bevor man überhaupt mit einem Onkologen spricht. Mir wurde auch nie erklärt, was diese ganzen Kürzel bedeuten – zumal ich das Ergebnis der Stanze und den pathologischen Bericht nach der OP auch erst Wochen später bekommen habe.

Der Frauenarzt hat nach der OP den Spaß an mir verloren und mir gesagt, ich soll erst nach der Therapie wieder kommen.

Der Onkologe in der Chemo-Praxis ist bestimmt kein schlechter Arzt, aber dort geht es immer so hektisch zu – er setzt Nadeln für die Chemo im Akkord, springt von einem Patienten zum anderen, und wenn man doch mal auf ein Gespräch pocht, kommen ständig die Helferinnen rein zum irgendwas unterschreiben lassen, oder er muss ans Telefon, und und und....

Unter der Paclitaxel-Chemo war mein Hirn ziemlich träge und ich hab mich nur irgendwie durch die Zeit gebracht ohne viel zu denken. In der zweiten Hälfte der Chemo mit EC kam ich dann mehr zum Nachdenken. Jetzt ist die Chemo vorbei, die Strahlentherapie steht als nächstes an.

Und jetzt bin ich am Überlegen, ob ich nicht doch noch versuchen soll, in ein richtiges Brustzentrum zu wechseln. Nur hab ich irgendwie Angst davor, auch hier abgewiesen zu werden, oder vor der Frage, was ich denn dort will – denn das kann ich ja gar nicht konkret sagen. Ich weiß nur, dass ich bis jetzt mit allen meinen Fragen und Ängsten völlig allein gelassen wurde.

Es gibt keine Nachuntersuchungen, weder was die Narbe angeht noch die verbliebene linke Brust oder das Lymphödem. Auch das Wort „Psychoonkologie“ kenne ich nur hier aus dem Forum. Ist das denn normal, oder erwarte ich hier zu viel?
__________________
Liebe Grüße von Don(na) Q.
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