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  #1  
Alt 03.07.2014, 11:53
Jutta... Jutta... ist offline
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Standard die Angst um meinen Mann lässt mich nicht los …

Mich lässt die Angst um meinen Mann einfach nicht los …

Mein Mann wurde im Mitte April 2014 operiert, danach 3 Wochen REHA
Anschließend wurde eine vorsorgliche Strahlentherapie der Prostataloge empfohlen hier hat er bereits die 8. Bestrahlung hinter sich
Soweit geht es ihm ganz gut ( auch Kontinenz ist okay … nimmt aber auch alle 2 Tage 20 mg Yentreve )

Diagnose vor OP
high-risk-Prostatakarzinom
Alter 59
PSA 3,9
Ergebnis der Stanz-Biopsie 12 Stanzen ( davon 8 befallen ) Gleason 9 (4+5)
CT keine Metastasen erkennbar

Patalogischer Befund/ Bericht nach offener OP !!!!
T3b N0–R1
Mikroskopisch fokal beginnende Infiltration ins Fettgewebe , ansonsten Schnittränder, Samenblase und 15 Lymphknoten Tumorfrei
Gleason 7 (4+3) mäßiggradig differenziert

Kann mir diese Abweichung einer erklären ????

Kann die 10 tägige Einnahme vor der OP von Bicalutamid 50 dafür verantwortlich sein, dass dieser Wert abweicht
Unterscheidet sich die Therapie bei Gleason 7 oder 9 ?

Vielen Dank für kurze Info
Jutta
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  #2  
Alt 09.07.2014, 18:30
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Standard AW: die Angst um meinen Mann lässt mich nicht los …

Hallo Jutta,

wenn vor der OP eine Hormontherapie erfolgt ist, kann nach der OP kein korrekter Gleason-Score mehr festgestellt werden.

Diese Weisheit habe ich von Prof. Helpap einem der führenden Prostatapathologen.

Gruß

Hansjörg
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  #3  
Alt 10.07.2014, 14:48
Jutta... Jutta... ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: die Angst um meinen Mann lässt mich nicht los …

Hallo Hansjörg,
vielen Dank für die Antwort ... verstehe ich es richtig eigentlich sagt der
Pathologische Befund nach 10 Tagen Bicalutamid 50 nichts mehr aus ? wir müssen von high-risk- ausgehen ....?? was bedeutet fokal beginnende Infiltration... müssen wir mit Mikrometastasen rechnen ???

Macht es eigentlich Sinn ( 12 Wochen nach der OP ) und während der Bestrahlung der Prostataloge den PSA Wert zu ermitteln ? hätte dies nicht besser vor der Bestrahlung gemacht werden sollen ?
Steigt der PSA Wert nicht durch die Bestrahlung ? wie hoch sollte der Wert nach 12 Wochen liegen ?
Wir sollen den Befund ( nach fast 2 Wochen warten )am Samstag telefonisch durch den Urologen erhalten ??
Wann würdest du dann das 1. mal MRT machen lassen ?
Sorry... aber ich sorge mich so sehr um meinen Mann
Lieben Gruß
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  #4  
Alt 10.07.2014, 19:39
frohsinn frohsinn ist offline
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Standard AW: die Angst um meinen Mann lässt mich nicht los …

Hallo Jutta, sooo viele Fragen auf einmal...
Es wäre schon gut wenn euer Urologe diese in Ruhe mit euch besprechen könnte.
Wir haben das Glück einen wirklich sich Zeit nehmenden Urologen als seinen behandelnden Arzt zu wissen. Weist du zu Anfang war auch alles zu viel und man wusste echt nicht was nun wie und wann gemacht werden muss.
Mal ne Frage...warum soll wo ein MRT gemacht werden ?

Alles Gute für deinen Mann...wie geht's ihm zur Zeit ?

Ich lese immer mal mit, mein Mann ist seit 2001 in Behandlung,
Gruß von mir
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  #5  
Alt 10.07.2014, 20:34
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Standard AW: die Angst um meinen Mann lässt mich nicht los …

Hallo Jutta,

schon eine kurzzeitige Einnahme verändert die Zellen, so dass kein korrekter Gleason Score mehr festgestellt werden kann. Das hätte dem Pathologen gesagt werden müssen.

Ich würde in diesem Fall vom Biopsieergebnis, dem Gl 9 und damit einem High-Risk-Tumor ausgehen.

Eine fokale Infiltration kündigt einen Kapseldurchbruch an. Das hat aber nichts mit Mikrometastasen zu tun, auch ein Tumor, der noch friedlich in der Prostata schlummert, kann über Blut- und oder Venenbahnen bereits Mikrometasen absetzen, die man leider nicht über die Bildgebung erfassen kann. Da nützt auch das beste MRT nichts.

Der positive Schnittrand (R1) kündigt den Kapseldurchbruch bereits an. Aber mit der erfolgten Bestrahlung ist er bestens versorgt worden, so das diese Problem vermutlich keine Rolle mehr spielen dürfte.

Die Bestrahlung hat keinen Einfluss auf den PSA-Wert beim Operierten.
Er steigt wenn keine Prostata mehr vorhanden ist, auchnicht während einer Bestrahlung an.

Der Termin für die Messung des PSA-Wertes nach OP sollte frühestens 6 - 8 Wochen nach der OP liegen, da wie Halbwertzeit des PSA 2 - 3 Tage beträgt.

Da keine Prostata mehr vorhanden ist, sollte der PSA bei 0 sein. Aber da man 0 nicht messen kann, wird je nach Messverfahren < 0,01 oder < 0,03 angegeben. Wichtig ist das Kleinerzeichen vor dem Wert. Das heißt, dass der Wert unterhalb der Nachweisgrenze liegt.

Ein MRT würde ich überhaupt nicht machen lassen. Man verläßt sich auf die Entwicklung des PSA-Wertes bei der Nachsorge.

Ein biochemisches Rezidiv nach OP wird mit 0,2 ng/ml PSA definiert. Der Wert muss aber mindestens in zwei Messungen bestägtigt sein.

Wenn der PSA-Wert steigen sollte, kann man versuchen, den Grund über ein Cholin PET/CT zu finden. Das macht aber erst Sinn bei einem PSA-Wert > 1, besser 2.

Ruhig Blut bewahren, so schwer es fällt. Der PSA ist nach der OP ein sehr zuverlässiger Marker. Auch bei einem High-Risk-Tumor kann die Krankheit gut beherrscht werden, zumal wir neue, wirksame Medikamente haben.

Alles Gute für Euch beide!

Hansjörg Burger

Hansjörg Burger

Geändert von Hansjörg Burger (10.07.2014 um 21:27 Uhr)
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  #6  
Alt 15.07.2014, 15:27
Jutta... Jutta... ist offline
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Standard AW: die Angst um meinen Mann lässt mich nicht los …

vielen Dank für die ausführliche Antwort …ganz ehrlich ich verstehe die Heidelberger Uni - Ärzte nicht, ein Kompetenzzentrum müssen das doch auch wissen und bei Ihren Entlassungsberichte berücksichtigen, dass die Gabe von Bicalutamid 50 den Gleason so verändert … wie können die sagen wir sind beruhigt, dass es nur 7 b ist … dies hat uns natürlich auch etwas beruhigt.

Unser Urologe
Im Moment liegt der PSA bei <0,07 … das ist gut mit diesem Ergebnis hat er eher nicht gerechnet.
Auch geht er bei Gleason 9 über kurz oder lang von Metastasen aus… Was ist kurz oder lang ?
Er ist der Meinung … lieber mal mit dem schlimmsten rechnen und sich dann freuen wenn es besser ist.
aber wann müssen wir statistisch gesehen mit dem schlimmsten rechnen ?? Hier gibt es keine Antwort …

Mein Mann ist seit Monaten heiser(immer etwas verschleimt aber kein Husten )
schon lange vor der OP und vor dem CT macht mich natürlich fertig (Lungenmetastasen ???? )
Hals Nasen Ohrenarzt konnte nichts finden .. auch Lungenarzt konnte letztes Jahr nichts erkennen

Was sind neue wirksame Medikamente???
Was können wir außer warten tun?
lieben Gruß an alle ...
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  #7  
Alt 15.07.2014, 17:59
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Standard AW: die Angst um meinen Mann lässt mich nicht los …

Hallo Jutta,

wenn der PSA < 0,07 beträgt, dann ist das optimal, denn dann ist er unter der Nachweisgrenze.

Deine Fragen sind leider nicht beantwortbar.

Aber diese neuen Medikamente spielen für Deinen Mann noch keine Rolle, weil
sie alle erst bei Kastrationsresistenz, also nach einer Hormontherapie oder sogar noch später erst nach einer Chemotherapie gegeben werden.

Liebe Grüße

Hansjörg Burger
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  #8  
Alt 15.07.2014, 19:03
Heribert Heribert ist offline
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Beiträge: 173
Standard AW: die Angst um meinen Mann lässt mich nicht los …

Hallo Jutta,

nur als Ergänzung zu dem von Hans-Jörg Burger gesagten. Die Angst bei einem solchen Ausgangsbefund von Lungen- oder überhaupt Weichteilmetastasen betroffen sein zu können, ist beim Prostatakarzinom nicht nötig. PCa metastasiert zu Anfang fast ausschließlich in die Knochen.

Zur Zeit ist tatsächlich die engmaschige Überwachung des PSA-Wertes ein guter Marker zu erkennen ob sich irgendwo etwas tut.

Alles Gute für Euch
Heribert
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  #9  
Alt 15.07.2014, 19:31
frohsinn frohsinn ist offline
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Standard AW: die Angst um meinen Mann lässt mich nicht los …

Hallo Jutta, auch ich kann euch beruhigen.....keine Angst vor zu schnellen negativen Nachrichten...lebt einen schönen Sommer ,Herbst und Winter. Nehmt euch Zeit für einander....
Mein Mann ist bereits seit 2001 in Behandlung ,Op, Bestrahlungen und Chemo...zur Zeit mit Xtandi und Zometa sowie Trinatone......Es ist zwar immer ein auf-und ab , aber du siehst..beim Prostatakrebs geht's nicht so schnell mit dem "Ableben" . Übrigens sagte der Onkologe zu meinem Mann vor 3 Jahren er sei austherapiert......und nun sind so viele neue gute Medis auf dem Markt die ihm sein Leben verlängern und erträglich machen.

Lieber Gruß von mir, die Frohsinn
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