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  #1  
Alt 21.03.2007, 19:11
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
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Standard Reise in ein unbekanntes, unfreundliches Land

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Kniee - beugt!
Wir Menschen sind Narren.
Sterbliche Eltern haben uns einst gezeugt.
Sterbliche Wesen werden uns später verscharren.
Schäbige Götter, wer seid ihr? und Wo?
Warum lasset ihr uns nicht länger so
Menschlich verharren?
Was ist denn Leben?
Ein ewiges Zusichnehmen und Vonsichgeben. -
Schmach euch, ihr Götter, daß ihr so schlecht uns versorgt,
Daß ihr uns Geist und Würde und schöne Gestalt nur borgt.
Eure Schöpfung ist Plunder,
Das Werk sodomitischer Nachtung.
Ich blicke mit tiefster Verachtung
Auf euch hinunter.
Und redet mir nicht länger von Gnade und Milde!
Hier sitze ich; forme Menschen nach meinem Bilde.
Wehe euch, Göttern, wenn ihr uns drüben erweckt!
Beine streckt!

Joachim Ringelnatz


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1.03.2007

Geändert von nikita1 (28.03.2007 um 17:18 Uhr) Grund: private Gruende
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  #2  
Alt 22.03.2007, 02:52
dorle11 dorle11 ist offline
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Standard AW: Reise in ein unbekanntes, unfreundliches Land

hallo,
genau dieses gefühl kenne ich. ich liege (sitze) auf diesem stuhl und der arzt sagt mir, ich bin krank. die eierstöcke sind befallen (von was?)ausser einem mammakarzinom haben "Sie" ein ovariumca". ganz klasse. Fühle mich eigentlich gesund. bisher dachte ich, mein körper gehört mir und ich mache das beste draus. nun hab ich ihn abgegeben an die medizin.ich geriet in diese maschinerie, untersuchung und untersuchung. meine seele war voll da, aber mein körper degradiert als schrott.
Ich hoffe,du verstehst,was ich sagen will. ich war völlig verzweifelt.
letztendlich lebe ich noch. diese ganze geschichte ist fünf jahre her und ich habe brustkrebs, aber ich lebe noch und habe weder eierstockca noch irgendwelche metas oder rezidive.

also, sei mutig und glaube an deine gesundheit. und wenn etwas sein sollte,dann wirst du es auch schaffen. ich lebe seit fünf jahren damit,und das gut
viele liebe grüße und kopf hoch
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  #3  
Alt 22.03.2007, 08:11
selenio selenio ist offline
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Standard AW: Reise in ein unbekanntes, unfreundliches Land

Hallo,

dieser erste Beitrag von dorle11 kommt sicher aus dem Stall von Hamer.

Eine Krebserkrankung m u s s behandelt werden!

Alles andere ist erschreckend dummes Gerede: "Mein Körper gehört mir" - und wenn mein Körper nur mir gehört, verflüchtigen sich die Karzinome...

Bei einem weit fortgeschrittenen Tumor kann man sich gegen eine Behandlung entscheiden, aber nur dann, wenn man sich darüber im klaren ist, daß man hier eine Entscheidung darüber trifft,
wie man seine Restlebenszeit verbringen will.

Ist ein ein Tumor noch nicht weit fortgeschritten, erübrigt sich eine solche Überlegung.

Es ist verantwortungslos, solche Selbstheilungen in Aussicht zu stellen!

selenio
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  #4  
Alt 22.03.2007, 12:00
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nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Reise in ein unbekanntes, unfreundliches Land

22.Maerz 2007

Glück ist ein Stuhl, der plötzlich dasteht, wenn man sich zwischen zwei andere setzen will.
George Bernard Shaw

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Liebe dorle11

danke fuer deine Zeilen, du hast deinen Koerper vor 5 Jahren "an die Medizin abgegeben" und gleiches werde ich auch tun - ich habe vor, noch viele viele Jahre zu leben

Angst habe ich vor den Behandlungen - denn wenn man so mitbekommt, mit welchen Mitteln die Aerzte den Krebs bekaempfen, sagen wir mal - den Teufel mit dem Beezelbub auszutreiben versuchen - Totaloperation - Gift/Chemo und Bestrahlungen , dass die Krebszellen absterben, da wird mir ganz flau im Magen....

Deprimierend sind die Studienarbeiten einiger Krankenhauser, die man im Net findet, wo die Lebeserwartungen , abhaengig von verschiedenen Faktoren genaustens aufgelistet werden. Das kommt mir dann so vor, wie eine Bruecke, die bei schlechtem Beton/Kies-Verhaeltnis und Belastungsgraden trotz Reparaturarbeiten und vieler Bemuehungen am Ende doch zusammenbricht.

Nikita

Geändert von nikita1 (28.03.2007 um 17:17 Uhr)
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  #5  
Alt 22.03.2007, 12:27
selenio selenio ist offline
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Standard AW: Reise in ein unbekanntes, unfreundliches Land

Hallo,

ich verstehe kein Wort.

Dorle,
hast Du Deine zwei Tumore behandeln lassen oder nicht?
So wie ich Dein Posting verstanden habe, hast Du
Dich zwar untersuchen lassen, eine Behandlung
hast Du jedoch abgelehnt. Habe ich das falsch verstanden?

Grüße
selenio
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  #6  
Alt 22.03.2007, 13:44
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nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Reise in ein unbekanntes, unfreundliches Land

selenio

nimms nicht krumm, aber das hier ist mein Tagebuch und kein Thread zum diskutieren, ob oder ob nicht (Dorle) ..... es faellt mir schon schwer genug ueber alles zu schreiben, was mit mir passiert.
Danke fuer dein Verstaendnis
Nikita
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  #7  
Alt 23.03.2007, 01:47
dorle11 dorle11 ist offline
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Standard AW: Reise in ein unbekanntes, unfreundliches Land

hallo nikita,
ich wollte dir zeigen,daß ich deine hilflosigkeit und starre verstehe.
gib dir zeit und überfordere dich nicht, diese diagnose ist ein schock und stellt dein ganzes leben in frage. aber,wie schon gesagt, es gibt hilfe und krebs ist noch lange kein todesurteil.

und zur aufklärung: ich hatte vier chemos und zweiunddreißig bestrahlungen wegen mammaca, der verdacht auf ovariumca hat sich nicht bestätigt. aber die angst war ca. vier wochen da.

liebe grüße an nikita (und kopf hoch)
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  #8  
Alt 25.03.2007, 00:54
SurvivorJens SurvivorJens ist offline
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Standard AW: Reise in ein unbekanntes, unfreundliches Land

Hallo,

Zitat:
Kniee - beugt!
Wir Menschen sind Narren.
Sterbliche Eltern haben uns einst gezeugt.
Sterbliche Wesen werden uns später verscharren.
Schäbige Götter, wer seid ihr? und Wo?
Warum lasset ihr uns nicht länger so
Menschlich verharren?
Was ist denn Leben?
Ein ewiges Zusichnehmen und Vonsichgeben. -
Schmach euch, ihr Götter, daß ihr so schlecht uns versorgt,
Daß ihr uns Geist und Würde und schöne Gestalt nur borgt.
Eure Schöpfung ist Plunder,
Das Werk sodomitischer Nachtung.
Ich blicke mit tiefster Verachtung
Auf euch hinunter.
Und redet mir nicht länger von Gnade und Milde!
Hier sitze ich; forme Menschen nach meinem Bilde.
Wehe euch, Göttern, wenn ihr uns drüben erweckt!
Beine streckt!
Joachim Ringelnatz

Ich finde, dieser Text ist pure Gotteslästerung (auch wenn er von Ringelnatz ist), tut mir als Christ weh, und gehört meiner Meinung nach nicht in ein öffentliches Tagebuch, auch wenn Du schreibst, daß es DEIN Tagebuch ist.
Aber wie gesagt, es ist nur MEINE Meinung.
Trotzdem, alles Gute,
Jens
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  #9  
Alt 25.03.2007, 14:33
kimaugust kimaugust ist offline
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Standard AW: Reise in ein unbekanntes, unfreundliches Land

[QUOTE=SurvivorJens;394947]Zitat:
Kniee - beugt!
Wir Menschen sind Narren.
Sterbliche Eltern haben uns einst gezeugt.

Ich finde, dieser Text ist pure Gotteslästerung (auch wenn er von Ringelnatz ist), tut mir als Christ weh, und gehört meiner Meinung nach nicht in ein öffentliches Tagebuch, auch wenn Du schreibst, daß es DEIN Tagebuch ist.
Aber wie gesagt, es ist nur MEINE Meinung.

Lieber Jens,
wir schreiben das Jahr 2007 und nicht 1933. Bücher und Gedichte werden nicht mehr verbrannt und dürfen wo immer auch veröffentlicht werden.
Ringelnatz gehört nicht in ein öffentliches Tagebuch ??? Das kann doch nicht Dein Ernst sein ?!! Wußte bis heute noch nicht, daß Christen so engstirnig denken ! Dieses Forum ist das größte deutschsprachige Forum, und da gibt es halt nicht nur Christen. Und diese anderen müssen auch täglich die Gebete und Psalme anderer ertragen, oder halt nicht lesen. That´s life.

Viele Grüsse und nichts für ungut

Jürgen
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  #10  
Alt 26.03.2007, 00:15
SurvivorJens SurvivorJens ist offline
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Standard AW: Reise in ein unbekanntes, unfreundliches Land

Zitat:
Lieber Jens,
wir schreiben das Jahr 2007 und nicht 1933. Bücher und Gedichte werden nicht mehr verbrannt und dürfen wo immer auch veröffentlicht werden.
Ringelnatz gehört nicht in ein öffentliches Tagebuch ??? Das kann doch nicht Dein Ernst sein ?!! Wußte bis heute noch nicht, daß Christen so engstirnig denken ! Dieses Forum ist das größte deutschsprachige Forum, und da gibt es halt nicht nur Christen. Und diese anderen müssen auch täglich die Gebete und Psalme anderer ertragen, oder halt nicht lesen. That´s life.

Viele Grüsse und nichts für ungut

Jürgen

Hallo Jürgen,
es geht mir nicht um Ringelnatz an sich sondern speziell um diesen Text !
Und wenn Du schon von Bücherverbrennung der Nazis schreibst, solltest Du wenigstens das richtige Jahr einsetzen, also, vorher in den Geschichtsbüchern lesen, bevor Du solche unverschämten Vergleiche anstellst !
Solltest Du nicht Christ sein, und kannst Dich mit diesem Text von Ringelnatz identifizieren, ist das DEINE Meinung, MEINE Meinung als Christ ist es nicht und das hab ich hier zum Ausdruck gebracht und das hat nichts mit Engstirnigkeit zu tun sondern nur mit meinem Glauben, mehr nicht !
Gruß
Jens
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  #11  
Alt 21.08.2007, 11:00
kimaugust kimaugust ist offline
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Standard AW: Reise in ein unbekanntes, unfreundliches Land

[
Hallo Jürgen,
es geht mir nicht um Ringelnatz an sich sondern speziell um diesen Text !
Und wenn Du schon von Bücherverbrennung der Nazis schreibst, solltest Du wenigstens das richtige Jahr einsetzen, also, vorher in den Geschichtsbüchern lesen, bevor Du solche unverschämten Vergleiche anstellst !

10. Mai 1933: Bücherverbrennungen
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Die deutsche Studentenschaft verbrennt zur Stunde auf einem riesigen Scheiterhaufen anlässlich der Aktion des Kampfausschusses "Wider den undeutschen Geist" Schriften und Bücher der Unmoral und Zersetzung. [...] Gegen Dekadenz und moralischen Verfall, für Zucht und Sitte in Familie und Staat - ich übergebe dem Feuer die Schriften von Heinrich Mann, Ernst Gläser, Erich Kästner. Gegen Frechheit und Anmaßung, für Achtung und Ehrfurcht vor dem unsterblichen deutschen Volksgeist - verschlinge, Flamme, auch die Schriften der Tucholsky und Ossietzky
Rundfunkreportage vom 10. Mai 1933

Wer lesen kann, ist halt im Vorteil, nicht wahr !

freundliche Grüße Jürgen
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  #12  
Alt 21.08.2007, 13:05
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Hallo,

es ist schon erstaunlich, wie Ringelnatz polarisieren kann - bis zu dem Punkt, dass ich mein Tagebuch besser hier nicht veroeffentlich - wer sagt mir, dass meine eventuell "unchristlichen" Zeilen nicht weiterhin einige User erbossen ?
Ich derweilen lese auch religioese Texte hier im Forum - und kaeme nicht auf den Gedanken, die Schreibenden deshalb niederzumachen.

und - zu dem Gedicht stehe ich weiterhin, er beschreibt am besten meine Situation seit der Krebsdiagnose am 1.Maerz 2007 - es gibt kein besseres.
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton
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