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Alt 15.10.2016, 10:38
Milknhoney Milknhoney ist offline
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Registriert seit: 15.10.2016
Beiträge: 3
Standard Ich hab solche Angst - und keine Ahnung

Hallo ihr Lieben,
Bitte verzeiht mir, falls ich hier irgendwie noch nicht so richtig hingehöre oder meine Fragen und meine Angst irgendwie lächerlich erscheinen - ich wusste nur einfach nicht, 28 ich mich sonst am ehesten hinwenden könnte.
Nun aber erstmal zu mir. Ich heiße Desiree, bin 33 Jahre alt und Mutter von drei Kindern. Im Januar bekam ich die Diagnose Bluthochdruck (bislang nahm ich einen Betablocker und Telmisartan), ich war ängstlich und dachte mir, ich müsste unbedingt die Ursache finden. Es ging mir so schlecht, Brustschmerzen, Rückenschmerzen, Blutdruckentgleisungen und zig Aufenthalte in der Notaufnahme - zum Glück immer ergebnislos. Ein paarmal wurde blut im Urin gefunden, einmal in Verbindung mit einem hohen Crp von 134, daraufhin hatte ich einen Nierenultraschall (den dritten) und eine Blasenspiegelung - ohne Befund. Im weiteren Verlauf entdeckte man hashimoto seitdem substituiere ich Schilddrüsenhormone und Vitamin D & b12.
Die brustschmerzen blieben und eigentlich wollte ich eine Abklärung zwecks Progesteron/Östrogen und wendete mich an eine Endokrinologin. Ich musste Betablocker absetzen und bekam eine Blutuntersuchung.

Deren Ergebnis erreichte mich nun am donnerstag und seitdem habe ich einfach nur Angst. Sowohl Aldosteron als auch Renin waren erhöht, Renin lag sogar jenseits der 1000 (bei einem oberen Normwert von 26).
Ich soll einen Schall bzw eine Duplex Sonografie machen, woraufhin ich recht panisch bei einer Nephrologin auf der Matte stand, die meine Niere zuerst im Januar geschallt hatte. Leider fand sie einen weiteren Schall unnötig, da ja alles unauffällig gewesen sei und damals sowohl Aldosteron als auch renin im Rahmen lagen (naja da hatte ich auch bereits seit einigen Tagen Betablocker genommen). Stattdessen meinte sie, wenn ich solche Angst vor Krebs habe solle ich ein MRT ausmachen.Sie glaubt aber, dass lediglich Telmisartan für diesen enormen Anstieg verantwortlich sei (die Endokrinologin hält das für ausgeschlossen).

Ich weiß, dass ihr mir vermutlich garnicht weiterhelfen könnt, aber ich musste mich einfach hier einlesen und vielleicht kann mich jemand etwas beruhigen? Oder mir berichten, wie es bei euch war oder so?
Ich mach mir total den Kopf, denke meine Rücken- und Schulterschmerzen sind eventuell doch nicht von Verspannungen, mache mich verrückt ob die Brustschmerzen dann von Lymphknoten sind und und und - kurzum ich bin gerade ein ängstliches Wrack.
Ich weiß einfach nicht, wie ich da rauskommen soll.Ich hab schon meinen Papa an Krebs verloren und das ist einfach meine allerallergrösste Angst.

Hat jemand vielleicht Erfahrungen mit so hohen Werten? Kreatinin liegt bei 0,79 - also wohl im normalen Bereich?
Entschuldigt bitte wenn mein Beitrag hier irgendwie falsch oder blöde ist - ich weiß gerade einfach nicht, wohin mit mir.
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  #2  
Alt 15.10.2016, 13:14
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Registriert seit: 08.05.2003
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Beiträge: 1.751
Standard AW: Ich hab solche Angst - und keine Ahnung

Hallo Desiree,
erstmal Willkommen im Kreis der Hoffnungsvollen!

Dass du bei "Niere" auch an Nierenkrebs denkst, ist verständlich, auch wenn der bei dir wohl auszuschließen ist.
Einen Nierentumor sollte man im Ultraschall erkennen, wenn vorhanden.
Jedenfalls wurde meiner vor 16 Jahren so entdeckt. Zufällig.
Das war eine kleine Überraschung, aber kein Schock. Nun lebe ich ohne Angst mit einer einzelnen einsamen Lungenmetastase.

Serumkreatinin ist mit 70 - 90 durchaus im Normbereich. Grenzwert bei 120.
Zu wenig kann es nicht sein.

Mit Arzneimitteln kann man auch Körperfunktionen durchaus durcheinander bringen.

Mir scheint die wichtigste Frage in deiner Situation zu sein: Wovor habe ich wirklich Angst? Vielleicht von Kindheit oder Jugend an?
Das könnte vielleicht ein Psychologe klären.
Auf der körperlichen Ebene vermute ich schon, dass ein Endokrinologe der richtige Ansprechpartner ist.
Aber der Mensch ist nun mal ein komplexes Gebilde mit verschiedenen Erlebnisebenen. Oft genug drückt der Körper aus, was die Seele meint.

Schmerzen im Brust- und Schulterbereich: könnten das Muskelverspannungen sein? Könnte da ein Orthopäde oder Osteopath dir helfen?

Alles Gute,
Rudolf
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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  #3  
Alt 15.10.2016, 13:46
Milknhoney Milknhoney ist offline
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Registriert seit: 15.10.2016
Beiträge: 3
Standard AW: Ich hab solche Angst - und keine Ahnung

Hallo Rudolf,
Vielen lieben Dank, dass du dir die Zeit genommen hast mein "Chaos" zu lesen und mir zu antworten - das bedeutet mir wirklich viel.
Beim Orthopäden war ich schon, da wurden einige Blockaden gelöst und gesagt meine "Wirbelsäule sehe im Bild älter aus als ich bin". Ich habe gerade die letzten Wochen wieder massiv mit Verspannungen zu tun, mein Rücken und meine Schulter waren quasi bretthart (am Mittwoch bekam ich Spritzen und Bestrahlung beim Hausarzt). Ich hab mir das immer so erklärt, dass das schlimmer wird wenn meine Schilddrüsenwerte abrutschen, ebenso beim steigern der Medikamente (was ich ja getan habe).

Mir macht nur dieser Retininwert solche Sorgen, statt irgendwas zwischen 2-26 etwas jenseits der 1000 stehen zu haben macht mir schon sorgen - und ich hab echt Angst davor, dass sie wirklich was finden.
Ich war nie ängstlich oder der große Arztgänger, aber das mit meinem Papa hat mich irgendwie so hart getroffen. Ich war schwanger als er die Diagnose bekam, er war von jetzt auf gleich ein Pflegefall (und es hieß immer die schmerzen wären vom Ischias) und er starb kurz nach der Geburt seines Enkelkindes. Ich hab da also zum ersten Mal "live" diesen Kampf mit bzw. gegen den Krebs ansehen müssen und das war nicht wirklich leicht. Seitdem kann ich das Thema Krebs nicht mehr so positiv bzw "einfach" sehen wie zuvor. Ich hätte wahnsinnige Angst sterben zu müssen, meine Kinder nicht aufwachsen sehen zu können - all solche banalen Dinge.
Ich möchte so gerne an Abnahmefehler oder das Sartan als Grund glauben als gerade ist es so, als würde mir ständig wer ein "aber schau die Symptome an die du hattest oder hast" ins Ohr flüstern.
Ungünstig, ich weiß. Ich lese hier schon den ganzen Tag herum und frage mich immer wieder woher ihr die Kraft nehmt, wieso es mir (bei der es noch nichtmal eine Diagnose gibt) einfach nicht gelingt, ruhig zu bleiben...
Psychologe ist eine super Idee, leider haben die hier ziemlich fiese Wartezeiten von mindestens 6 Monaten.
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  #4  
Alt 15.10.2016, 20:57
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Registriert seit: 08.05.2003
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Standard AW: Ich hab solche Angst - und keine Ahnung

Hallo Desiree,

vom Retinin hast du bisher nichts geschrieben.
Du meinst wohl auch das Renin.
Warst du mal bei einem Nephrologen?

Mir scheint, dass dein Seelenkorsett etwas oder ziemlich durcheinander geraten ist.
Auch das kann sehr wohl den Blutdruck erhöhen.

Wie gewinnst du deinen inneren Frieden wieder?
Denk doch mal an die vielen schönen Dinge, die du in deinem "kurzen" Leben bestimmt erlebt hast.
Versetz dich mal zurück in eine Situation, in der du intensive Freude gespürt hast. Spüre dieser Freude nach, lass sie auf dich wirken.
Vielleicht erinnerst du dich an eine zweite oder mehrere solcher Situationen.
Sammle solche Glückspunkte in deinem Leben und lass sie intensiv auf dich wirken.
Finde dein "kreatives Feuer" wieder!

Der amerikanische Psychologe LeShan erhielt in jungen Jahren den Auftrag, sich um "austherapierte", also mit schulmedizinischen Methoden unheilbare Krebspatienten zu kümmern.
Dabei kam er bald auf die Idee, seine Patienten nach dem zu fragen, wofür er sich begeistern kann oder könnte.
Oft fand er dabei Dinge, für die ein Patient sich begeisterte, ihm aber in jungen Jahren verwehrt oder verboten wurde.
Er versuchte nun, diese Begeisterung bei seinen Patienten zu reaktivieren und die Freude am Leben wiederzufinden.
So mancher Patient fand auf diesem Wege die Freude am Leben wieder und wurde geheilt! Er hatte einfach keine Zeit mehr für eine Krankheit.

Der Mensch ist eine Einheit aus Körper, Geist und Seele.
Wenn die Seele Kummer hat, leidet auch der Körper.
Man darf das nicht einseitig in umgekehrter Richtung sehen.

Der Tod deines Vaters hat dich sicher sehr belastet, aber die Zeit der Trauer darf und muss auch einmal zu ende gehen.
Dein Vater will sicher nicht, dass du leidest und die Freude am Leben verlierst.
Alles Gute!
Rudolf
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  #5  
Alt 16.10.2016, 00:53
Milknhoney Milknhoney ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Ich hab solche Angst - und keine Ahnung

Schlaf gebai, Renin. Entschuldigung
Ich war Freitag morgen kurz bei der nephrologin, bei der ich bereits im Janzar war (sie ist auch hypertensiologin und ich war wegen dem Blutdruck bei ihr). Sie fand schallen irgendwie doof und meinte im Januar wäre ja alles ok gewesen (auch das Renin und Aldosteron) - da gäbe es keine Auffälligkeiten. Sie glaubt die Erhöhung liege am Telmisartan (was die endokrinologin für gänzlich unmöglich hält)Sie hat mir aber eine Überweisung zum MRT ausgestellt. Ich denke halt immer, dass Januar schon so lange her ist - da kann sich doch so vieles ändern?
Ehrlich gesagt denke ich, den Tod meines Papas gut überwunden zu haben (oder ich dachte es). War es doch ein Segen für ihn endlich gehen zu dürfen.er ist auch schon 9 Jahre Tor. Jetzt wo ich mich mit Erkrankungen herumschlagen muss oder Angst davor habe, was sein könnte holt es mich aber wieder ein.
Heute ist eh nicht mein Tag, kam gerade vom ärztlichen Dienst.

Danke für den Tipp! Vielleicht muss ich mir wirklich wieder etwas suchen, für das ich "brenne"
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