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  #16  
Alt 28.05.2009, 15:48
BirgitL BirgitL ist offline
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Standard AW: Ich Und Meine Gefährtin ``LEA``.

Ihr Lieben,

will euch eben mal noch was zum Schmunzeln dranhängen:

Als ich nämlich mit meinen "neuen Haaren", voller Stolz und Freude, ich protzte direkt vor Selbstbewußtsein, meinen ersten Arbeitstag (als Aushilfe) verrichtet hatte, stolperte ich beim Blumengießen über neu verlegte Pflastersteine in unserem Garten

Da ich die Gießkanne, weil wir ja nicht schwer tragen dürfen, mit beiden Händen vor meinem Bauch trug - fiel ich direkt aufs Gesicht!

Ich kann euch sagen, die ganze Tapete von der Stirn über Nase, Mund und Kinn war ab!

Ich hätte sofort in jedem HORROR-Film mitmachen können.

Ihr könnt euch sicher vorstellen, von welchen Blicken ich begleitet wurde, als ich damit NATÜRLICH weiter arbeiten gegangen bin!

Nach etwas mehr als drei Wochen hatte ich diese Blessur auch geschafft!

Gruß
Birgit
  #17  
Alt 28.05.2009, 16:57
flipaldis flipaldis ist offline
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Standard AW: Ich Und Meine Gefährtin ``LEA``.

Liebe Birgit,
lass mich dir mit einem Zitat antworten:

Man bewältigt ein Gebirge aber stolpert über einen Stein.
Laotse, (6. oder 4. - 3. Jh. v. Chr.), eigentlich Laozi, nur legendenhaft faßbarer chinesischer Philosoph, Begründer des Taoismus, Laotse bedeutet 'der Alte' und sein Sippenname war 'Li Erl'

Zum Glück ist damals ja alles folgenlos verheilt.
Liebe Grüße
flipaldis
  #18  
Alt 10.06.2009, 23:36
***FIGHTERGIRL*** ***FIGHTERGIRL*** ist offline
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Standard AW: Ich Und Meine Gefährtin ``LEA``.

Hallo,

ist ja schon ein paar lustige sachen zusammengekommen.
Ich habe auch noch einen zum schmunzeln

Zuerst muss ich erwähnen das ich zu diesen zeitpunkt Glatze hatte und ``LEA`` nicht auf meinem Haupt hatte sondern ein obercooles Kopftuch.

Wir waren einkaufen, und da ich ständig die gewohnheit habe viel kaffee und noch viel mehr wasser zu trinken, musste ich folglich auf töpfchen
Warteschlange
Hinter mir Mutter und Töchterlein (tochter etwa 3-5 Jahre alt)
Also ich rein, geschäft erledigt, ich wieder raus zum Hände waschen.
Da sagt doch die kleine zu Mutter wortwörtlich:

Mamma ist das jetzt eine Piratin
Ich habe gelacht, so süss, das kann nur aus em Kindermund kommen.

Mamma hat den töchterlein gesagt: Nein es wäre nur ein Kopftuch.


Hallo Männer wo sind eure glatzen und perücken geschichten??
  #19  
Alt 03.07.2009, 17:54
flipaldis flipaldis ist offline
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Standard AW: Ich Und Meine Gefährtin ``LEA``.

Die Zeit verfliegt vielleicht.
Morgen ist schon wieder Schützenfest und da mein Mann dort aktives Mitglied ist, bin ich auch persönlich involviert.
Ich mache den Imbiss, obwohl sie dabei eher den Bock zum Gärtner machen, denn alles was mit Küche und Kochen zu tun hat ist für mich ein persönliches Grauen.
Worauf ich aber hinaus will ist, jeder der dort morgen anwesend sein wird, weiß was mir letztes Jahr passiert ist, welche Krankeheit ich habe usw.

Also muss ich morgen blendend schön aussehen.
Um diesem Ziel etwas näher zu kommen hatte ich meinen Mann gebeten, mir noch einmal die Haare zu schneiden. Nun ist er zwar fähig ein Pferd oder einen Hund zu scheren, für mich selber stelle ich aber doch etwas höhere Ansprüche.
Nach seinen redlichen Bemühungen hatte ich mein Ziel bei weitem verfehlt. Auf dem Kopf sah ich aus wie ein Schaf nach der Frühjahrsschur, aber eins, bei dem auf halbem Weg der Scherkopf den Geist aufgegeben hat und es piekte mich am ganzen Körper von den vielen kleinen Haarspitzen, die überall in meinem TShirt klebten.
Als die Frisörin mich in ihrem Salon erblickte, konnte sie ihr schadenfrohes Grinsen nur schlecht verbergen. Was ist denn mit Ihnen passiert?

Ja, äh, nein, können Sie das in Ordnung bringen?

Ich nahm auf dem Stuhl Platz. Etwas erschüttert war ich allerdings, als sie ihren Lehrling rief. Nein, nicht noch einmal. Dieses Mal konnte mir nur eine haarpflegerische Fachkraft helfen.
Die Azubine und die Frisörin beugten sich also über meinen Kopf und bewunderten jeden einzelnen Bogen und jede Ecke, die mein Mann hineingeschnitten hatten. Ich sah förmlich, wie sie sich gegenseitig ständig auf die Schultern klopften, wie gut, dass so etwas bei uns nicht passieren kann. Danach war meine mahagonirote Tönung noch mindestens 17 abwertende Sätze wert. Naja, damit kann ich leben.

Ich bekam also den Kopf in zweifachem Sinn gewaschen und dann machte sich die Meisterin des Haarstylings ans Werk.
Sie nahm hier eine Spitze weg, dort eine Franse raus, schnitt sich in den Finger, klebte ein Pflaster, und schnitt munter weiter.

Letztendlich sah ich nicht so furchtbar anders als als vorher, aber ich musste auch nur 18,50 € Finderlohn zahlen.

Den Rest für Morgen muss eben das perfekte Makeup bringen. Und ich glaube, dass ich, sofern meine Ohrlöcher nicht zugewachsen sind, ich morgen mal wieder Ohrringe tragen werde.

Schönes Wochenende wünscht euch allen
flipaldis
  #20  
Alt 03.07.2009, 18:12
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Finesse Finesse ist offline
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Standard AW: Ich Und Meine Gefährtin ``LEA``.

Hallo Flipaldis,

ich wünsche dir ein wunderschönes Fest und mögen dein MakeUp und die Ohrringe alles überstrahlen.

Ina
  #21  
Alt 03.07.2009, 19:17
Lizzy54 Lizzy54 ist offline
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Standard AW: Ich Und Meine Gefährtin ``LEA``.

Hi Flipaldis,

einen wunderschönen Tag wünsch ich Dir für morgen.
Strahlende Augen und ein glückliches Lächeln im Gesicht sagen viel mehr über Dein Wohlbefinden aus, als eine noch so perfekte Frisur.

LG
Lizzy
  #22  
Alt 03.07.2009, 21:17
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Siby Siby ist offline
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Standard AW: Ich Und Meine Gefährtin ``LEA``.

Liebe flipaldis!
Falls dein Lächeln, die Ohrringe und das Makeup die Leute doch nicht von deiner "Frisur" ablenken können, fragst du einfach:
Wisst ihr denn nicht, daß das jetzt der letzte Schrei ist? Ganz Hollywood rennt schon so rum.
Jedenfalls viel Spaß.
LG Siby
__________________
An bösen Worten die man ungesagt hinunterschluckt,
hat sich noch niemand den Magen verdorben.

Winston Churchill
  #23  
Alt 03.07.2009, 21:28
sunshine79 sunshine79 ist offline
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Standard AW: Ich Und Meine Gefährtin ``LEA``.

hallo alle zusammen

eure geschichten sind ja zum kaputt lachen (daran sieht man das man auch über noch so ernste sachen im leben ein bißchen schmunzeln kann)

ich selbst hatte auch bis ende 2006 eine wegbegleiterin auf dem kopf. wenn man mich heute so sieht kann man das kaum glauben.
ziemlich lange, lockige haare, schöner als zuvor . hoffe das bleibt jetzt auch so.

vlg
  #24  
Alt 04.07.2009, 10:03
Orchidee Orchidee ist offline
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Standard AW: Ich Und Meine Gefährtin ``LEA``.

Liebe Flipaldis,

sicherlich wirst du heute abend alle überraschen mit deinem guten Aussehen! Am Ende des Abends wirst du es nicht mehr hören können "Du siehst aber gut aus!"

Ich wünsche dir auf dem Schützenfest und natürlich in der Küche ganz viel Spaß - und vielleicht wirst du noch Schützenkönigin???

Gruß
Orchidee
  #25  
Alt 06.07.2009, 10:37
Therese-Babs Therese-Babs ist offline
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Lächeln AW: Ich Und Meine Gefährtin ``LEA``.

Ein Hallo an alle,

lese gerade " ich und meine Geführtin"

bei mir war es nicht anderes als bei den meisten hier, nach der ersten Chemo, ich bildete mir ein, meine Haare fallen nicht aus, sah auch erst so aus aber dann kam es doch.

Na ja habe mir auch eine LEA gekauft und sie herumgetragen.

Ich saß bei meinem Mann im Büro und unser kleiner Neffe (5 Jahre) beobachtete mich, wie ich meine LEA (weil es juckte) hin und her schob, er schaute mich an und sage buh oh du kannst ja deine Haare bewegen, ich nicht meine sind zu kurz, ich mußte herzhaft lachen.

Nach meiner Behandlung kamen und kamen sie nicht wieder bis auf einmal, aber welch ein Graus, Locken über Locken die nicht zu bändigen waren und dazu noch mausgrau.

Na ja auch los Dauerwellenflüssigkeit gekauft und los geht`s, alle meine Haare waren total trocken und wie STroh, aber mittlerweise sind sie fast so wie früher, fast glatt und die Farbe stimmt auch wieder.

bei Euren Beiträgen mußte ich herzhaft lachen.

Weiter so.

Liebe Grüße
Therese-Babs
  #26  
Alt 06.07.2009, 22:01
***FIGHTERGIRL*** ***FIGHTERGIRL*** ist offline
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Standard AW: Ich Und Meine Gefährtin ``LEA``.

Hallo Ihr Lieben,
Da sind ja ein paar Haarsträubende geschichten zusammen gekommen
Weiter so.


  #27  
Alt 23.08.2009, 12:00
flipaldis flipaldis ist offline
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Standard AW: Ich Und Meine Gefährtin ``LEA``.

Ich habe heute angefangen meinen Bericht über die Explorativlaparatomie zu schreiben. Wie ihr wisst, gehe ich für mich in einer etwas respektlosen Art damit um. Also, wer es nicht lesen möchte, soll es bitte lassen.


Das Abführen
Mit den Worten : Schön, dass Sie da sind und hier ist Ihr Zimmer, wurde ich am 12.8.09 von der zuständigen Schwester empfangen und zu meinem Zimmer geleitet.
Wie gut, dass ich nicht abergläubisch bin, denn zusätzlich zu meinem OP-Termin am 13.8. hatte man mir das Zimmer mit der Nummer 13 zugeteilt.
Na gut, Zimmer ist etwas übertrieben, handelte es sich doch eher um eine leerstehende Besenkammer ohne Klo, dafür aber ausgestattet mit einem großen Fenster durch das von morgens 7.00 h bis abends 7.00 h der Baulärm, des nebenan entstehenden Anbaus ungedämpft hereindrang. „Ziehen Sie sich bitte aus, ich bringe Ihnen gleich Ihr Abführmittel“
He, warum muss ich mich zum Trinken ausziehen? Bin ich krank, in dem Moment in dem ich die Nase ins KH stecke?
Nein.
Also nahm ich auf einem mehr als unbequemen Stuhl Platz und wartete. 3 Min. später erschien die gleiche Schwester mit 2 Messbechern a je 1 l einer undefinierbaren Flüssigkeit, sowie einem kleinen Pöttchen eines kristallinen Pulvers und erklärte mir das Procedere. Und ich schluckte, schluckte diese mehr als widerwärtig schmeckenden Sachen herunter, trank von Zeit zu Zeit einen großen Schluck Wasser um den Geschmack zu neutralisieren und wartete auf das vertraute Ziepen im Bauch, welches normalerweise eine Durchfallattacke ankündigt. Und es kam. Heftig, unvorhergesehen, drängend. Ich raste aus dem Zimmer, über den Krankenhausflur in die nächste Toilette, hatte bereits im Laufen meine Hose geöffnet und ließ mich auf der Toilette nieder. Zu spät. Die nächsten Minuten verbrachte ich mit der Reinigung meiner Umgebung.
3 Slips später, die alle miteinander den Weg in die Mülltonne nahmen, stand für mich fest, dass ich zum Abführen nie wieder ein Etagenklo will.

(wird fortgesetzt)
flipaldis
  #28  
Alt 23.08.2009, 18:01
flipaldis flipaldis ist offline
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Standard AW: Ich Und Meine Gefährtin ``LEA``.

Da heute Sonntag ist, hatte ich noch etwas Zeit, hier also Teil 2.

Die OP

Pünktlich um 6.00 h wurde ich am nächsten Morgen von der diensthabenden Schwester geweckt, die mit einer opulenten Frühstücksgabe vor mir stand. Diese bestand aus einem Becher dampfenden schwarzen Kaffee, frisch gebratenem Schinken mit Ei und frischen Brötchen und Croissants. Wenigstens stellte ich mir das so vor während ich schlaftrunken meine Augen öffnete. Weit gefehlt.
Vor mir lagen 3 Einmalrasierer, für die Intimrasur, 1 paar Thrombosestrümpfe, ziehen Sie bitte sofort an und 2 L...m...a.A....-Pillen, die werden sie etwas beruhigen, sowie das wohlbekannte hinten freizügig geschnittene OP-Hemdchen. Sie werden um 8.00 abgeholt und dann sofort eingeschleust.

Ab unter die Dusche, rasiert, zurück ins Zimmer, Strümpfe an Füße, Hemdchen an Körper, hat irgendwas von Pippi Langstrumpf, diese Kluft, dachte ich noch und schluckte die beiden Tabletten.

Da ich niemals Beruhigungs- oder Schlafmittel nehme, wurde ich hiervon total abgeschossen. Wie im Traum wurde ich durch die endlosen Khkorridore gefahren, bis wir den OP erreichten. Dort tauschte ich mein Bett gegen ein anderes ein, mein Hemdchen wurde gegen warme Tücher getauscht, irgendjemand erzählte noch etwas in meinem Rücken und mich umfing tiefe Dunkelheit bis ich auf der Intensivstation wieder wach wurde. In dieser Aufwachphase gehöre ich wohl zu den Patienten, die man besser nicht aus den Augen lässt, denn nach meiner großen OP führte ich einen engagierten Kampf mit der Intensivschwester, die immer wieder meinte, mir die Röhrchen mit dem Sauerstoff in die Nase zurückstecken oder den Pulsmesser am Finger befestigen zu müssen. Damals stellte meine eigenmächtige Entfernung der Nasenschlundsonde sie vor ihre Grenzen. Die kriegte sie nicht zurück.

Na ja, diesmal hatte ich nicht so viel Equipment an mir befestigt. Ich tastete durch mein Gesicht, keine Nasenschlundsonde, kein Sauerstoff, tastete weiter, traf auf die knochigen Finger meiner Mutter, die wie immer, neben mir sass. Sagte Hallo, und entfernte den Pulsmesser, - stört.
Das rief natürlich die Schwester auf den Plan, da mein Puls verdächtig nach nichts klang.
Wieder aufgesetzt, Schwester tritt ab, habe ich mir das Teil vom Finger gerissen, meiner Mutter aufgesetzt und bin mit den Worten: Halt das mal, wieder eingeschlafen.
Ich kann euch sagen, dass machte die Runde auf der ITS, jeder wusste Bescheid über meine Pulsfälschung, sie haben es sogar dem Operateur erzählt, als er nach mir schaute.
Schon am nächsten Morgen konnte ich, versehen mit dem nötigsten, sprich ZVK(Zentralvenenkatheter) PDK (Periduralkatheter), 2 Braunülen im li. Arm, sowie einem frisch gesetzten Port, die Intensivstation verlassen.
  #29  
Alt 08.01.2010, 12:01
flipaldis flipaldis ist offline
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Standard Das Krankenhaus und die Hygiene

Wie ihr wisst, benutze ich diesen Thread ja hin und wieder um mir etwas von der Seele zu schreiben.
Heute geht es um die Hygiene im Krankenhaus.

Einer meiner Hunde wird Morgen einen Eignungstest für den Einsatz als Therapiehund in Krankenhäusern und Altenheimen machen.

Aber was ist mit der Hygiene??????

Von meinem Hund kann ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen, dass er keine Problemkeime mit sich rumschleppt. Ich dagegen habe das KH das erste Mal mit einer nahezu unbeherrschbaren Blasenentzündung, das zweite Mal mit einer Entzündung der unteren Atemwege verlassen. Beides schrie nach dem Einsatz ganz ausgefallener Antibiotika. Oder was war mit dem Putzen der Krankenzimmer? Morgens früh um 7.30 h erschien eine Dame im blauen Kittel, verteilte großzügig ein Schnapsglas voll Wasser auf den 9 qm, wischte es breit und verschwand wieder. Fertig!
Erinnere dich doch mal an die Thrombosestrümpfe. Nachdem sie bei der ersten OP komplett vergessen worden waren, was allerdings erst nach 2 Wochen auffiel, bekam ich sie bei der 2. OP direkt zugeteilt. – Allerdings hatte man die Socken zum Wechseln vergessen. – Super!!! Nach 2 Tagen, bei 38 °C im Schatten habe ich sie mir von den Füßen gerissen und saß , so lange stehen konnte ich noch nicht, gemütlich vor meinem Waschbecken um sie auszuwaschen, als plötzlich ein Arzt reinkam. Der sah, was ich machte und verschwand sofort wieder. Mit Lichtgeschwindigkeit lagen meine neuen Thrombosestrümpfe vor mir. Tut uns sehr leid, haben wir vergessen.
Ach ja, genauso wie das Wechseln des Drainagebeutels?? In meinem Bauch waren noch 2 Schläuche befestigt, durch die mit steter Regelmäßigkeit das Wundsekret in einen Beutel tropfte. Nach 3 Tagen bei den oben erwähnten Temperaturen stank es. Oder ich stank. Mein Sohn weigerte sich mich zu umarmen, Mitpatientinnen rückten unauffällig von mir ab, wenn ich mich irgendwo hinsetzte.
Frage an Stationsarzt:„Können Sie bitte den Drainagebeutel wechseln oder die Schläuche ziehen?“ „Tut mir leid, das muss der Chef entscheiden!“ (Hallo, man muss wirklich 12 Semester Medizin studiert haben und eine 3jährige Facharztausbildung angeschlossen haben, um nicht entscheiden zu dürfen, ob bei einem Patienten ein Beutel gewechelt werden darf. Klar, doch!) Inzwischen war alles so überfüllt, dass das Sekret an den Schläuchen vorbei in die Unterwäsche lief. Und noch ein neues Pflaster drauf. 5 Slips später, wie gut dass meine Mutter regelmäßig mit frischer Wäsche kam und dass ich ausgesprochen geduldig bin, habe ich dem Personal ein Ultimatum gestellt. Entweder ich habe innerhalb von 10 min einen neuen Drainagebeutel oder ich ziehe sie raus.
Zur Sicherheit habe ich 15 min gewartet und erst dann eigenverantwortlich die Schläuche gezogen. Sofort stand ich einer Pfütze eines besonders hygienischen stinkigen Wundsekrets, als tatsächlich der Chef reinkam. (Haben Chefs so an sich, dass sie immer in den ungünstigsten Momenten auftauchen.) Na das war vielleicht ein Aufstand.......
Wie können Sie nur?
Das haben wir hier ja noch nie erlebt?
Was machen Sie eigentlich beruflich, noch nie hat sich ein Patient einen Drain gezogen?

Wenn ich mir das alles noch einmal durchlese und vor meinem geistigen Auge Revue passieren lasse komme ich endgültig zu dem Schluss, dass ich meinem Hund den Einsatz als Therapiehund nicht gestatten kann. Die hygienischen Verhältnisse in den Kliniken sind einfach unzureichend.

In diesem Sinne
ein schönes Wochenende
flipaldis
  #30  
Alt 08.01.2010, 13:57
BirgitL BirgitL ist offline
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Standard AW: Ich Und Meine Gefährtin ``LEA``.

Hallo flipaldis,

lese gerade deinen neuen Eintrag und muss - wie meistens, wenn du so berichtet hast - stark schmunzeln

In vielen Dingen - insbesondere jetzt bei dem Passus über das zum Putzen verteilte Glas Wasser - kann ich auch nichts anderes von hier berichten......so sind se, die Sauberfrauen...........alles streng nach Vorschrift, und nach jedem Zimmer die Möppe wechseln......

hier bei uns kommt jeden Morgen eine ganze Armada von Damen:
vorweg eine, die mit dem Staubwedel alles über Kopfhöhe abfegt.......

danach eine, die mit einem (!) Lappen alle Tische, Fensterbänke und glatten Flächen abputzt (glaub ja nicht, dass der zwischendurch ausgewaschen wird)....

dann kommt eine, die für das Bad zuständig ist......

und schlußendlich die Dame, die - wie von dir angegeben - den Zimmerboden säubert (die Ecken sind nachher aber rundgewischt)!

Mit den Zuständigkeiten ist das bei Chefarztbehandlung auch hier so eine Sache..... aber hier liegen die Probleme meist im Bereich Kommunikation.....
auf einmal ist der Chef weg, und keiner ist mehr zuständig für die Patienten......
als meine Schwiegermutter noch dort lag und es ihr schlecht ging, habe ich ab 10 Uhr morgens versucht, irgendeinen Arzt zu finden----Fehlanzeige!
Ich bekam immer nur die Auskunft, ich kenne die Pat. nicht, oder das ist nicht meine Pat. oder sie ist Privatpat. und der Chef ist nicht da.
Gegen 16 Uhr schlug dann ein Pfleger Alarm und sie wurde mit einer Sepsis auf die ITS gebracht................

Ein anderes Mal stand eine Rektumuntersuchung an, für die sie angeblich "nüchtern" bleiben musste. Als nachmittags gegen 17 Uhr noch immer nichts gelaufen war, fragte ich höflich nach. Man gab mir die Auskunft, dass der Chef die Untersuchung bereits vormittags abgesagt hatte............
und warum hatte die Frau um 17 Uhr noch immer nichts zu essen bekommen?

Ich habe mich dann beim Chef beschwert und er bat um Entschuldigung.
Die ausgefallene Untersuchung wolle er am Morgen des nächsten Tages nachholen - und dafür brauche meine Schwiegermutter nicht nüchtern bleiben......

Am nächsten Mittag "wartete" meine Schwiegermutter noch immer auf die Untersuchung........und, was glaubt ihr......wieder nüchtern


Ich wünsche dir und deinen Lieben ein schönes Wochenende, deinem Hund ein Paar Hundepfotenhandschuhe......für den Kliniktest,
und freue mich auf weitere Berichte von dir

Gruß Birgit
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