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  #1  
Alt 17.01.2003, 15:53
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Standard Wie lange und Wie

Hallo an Alle,

ich befürchte, dass ich jetzt Fragen stelle, die mir (genau wie die Frage nach dem Warum) niemand beantworten kann. Trotzdem stelle ich sie mir wieder....

Mein Papa hat Darmkrebs im fortgeschrittenen Stadium (gesamte Bauchraum voller Metastasen) Es sollte jetzt eine Second-Line Therapie mit Irinotecan begonnen werden. Nach der ersten Gabe hat sich sein Zustand jedoch enorm verschlechtert, so dass er jetzt wieder im Krankenhaus ist. Er hat nur noch Durchfall und muss sich ständig übergeben, obwohl er nichts mehr essen kann. Die Ärzte versuchen, seinen Zustand zu stabilisieren. Er bekommt hohe Dosen Morphin und mehrere Tabletten, Tropfs etc. Der Arzt meinte, dass wir uns auf das Schlimmste gefasst machen sollen, dass es aber auch sein kann, dass mein Papa sich doch noch mal erholt, da seine anderen Organe alle befundfrei sind.

Ich weiß, dass es passieren wird, nur weiß ich nicht wann und wie viel Zeit uns noch bleibt. Darüber hinaus kann ich mir nicht vorstellen, wie es passiert. Was passiert denn mit ihm, wird er Schmerzen haben und alles bewusst erleben? Irgendwie ist alles so irreal. Ich mache mir große Sorgen vor allem um meine Mama und meine Oma.

Wahrscheinlich ist mein Beitrag ein einziges Durcheinander, nur weiß ich gar nicht, was ich denken soll.......
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  #2  
Alt 17.01.2003, 17:35
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Standard Wie lange und Wie

Hallo liebe(r?) Cas!
Doch, ich kann Dich total gut verstehen.Mein Papa hat an heilig Abend gesagt bekommen, daß er Metastasen an Leber und Lunge hat, nicht operiert werden kann, und sofort mit Cemo beginnen muß, und daß, obwohl ihm die Ärzte eigentlich gesagt haben er könne nun, nachdem ihm am 26.11.2001 ein Bein amputiert wurde, 100 Jahre werden, denn sie hätten alles erwischt.Sicherlich höre ich mich genauso konfus an, wie Du denkst, Dich anzuhören, aber in meinem Kof dreht sich irgendwie nur noch ein Gefühlskarusell.Es tut soooo unendlich weh, seinen geliebten Papa leiden zu sehen, ohne helfen zu können, und ich frage mich immer wieder, wie lange ich ihn noch drücken darf....
Auch die Sorgen um Deine Mama kann ich sehr gut verstehen, denn mir geht es da ähnlich.Ich weiß nicht, wie ich helfen kann!!!
Ich wünsche Dir und Deiner Mama alles erdenklich Gute, und vor allem ganz viel Kraft für die schlimme ungewisse Zeit...
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  #3  
Alt 17.01.2003, 19:26
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Standard Wie lange und Wie

Hey Ihr zwei..

Ich wünsche Euch viel Kraft und Mut, verliert trotz allem niemals die Hoffnung!
Es ist so schwierig, hilfos mitansehen zu müssen, nicht wirklich helfen zu können... ich denke auch dauernd darüber nach, wieso, warum....

Trotzdem.. nicht verzweifeln!!!
Liebe Grüsse
Angel


Nicht die Zeitspanne des Lebens ist entscheidend, ob Dein Leben sinnvoll ist, sondern das, womit diese Zeitspanne erfüllt ist..
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  #4  
Alt 17.01.2003, 21:39
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Standard Wie lange und Wie

Hallo Ihr Beiden,

vielen Dank für Eure Zeilen. Manchmal ist es so erschreckend, wenn man merkt, wie viele Menschen vom gleichen Schicksal betroffen sind.

Ich kann nur einfach nicht verstehen, warum plötzlich alles so schlecht ist. Vor gut drei Wochen ging es im noch gut. Und jetzt ist alles so schlimm. Er verliert enorm an Gewicht und hat viel Wasser im Bauch. Er kann nicht mehr aufstehen und das Atmen fällt ihm schwer. Am schlimmsten ist, dass ich ihn seit Weihnachten nicht mehr gesehen habe. Ich wohne ziemlich weit weg, was eigentlich kein Problem ist, aber er wollte bis jetzt nicht das ich komme und ihn so sehe. Ich habe das respektiert, nur geht es jetzt nicht mehr. Nun fahre ich morgen, und habe große Angst. Ich will nicht, dass er denkt, ich käme zum Abschied nehmen. Deswegen frage ich mich auch ständig nach dem wann. Spürt man das irgendwie? Spürt mein Papa das irgendwie? Ich hab so Angst, dass er leiden muss.

Ich weiß auch nicht, ob ich es schaffe, nicht zu weinen. Ich will doch nicht, dass er sich Sorgen um mich macht. Manchmal frage ich mich, ob ich das alles schaffe, aber dann denke ich an meine Eltern und meine Oma und weiß, dass ich stark sein muss. Ich frage mich, wie es weitergehen soll. Wenn ich arbeiten gehe oder esse oder mich über andere Ding unterhalte, dann bekomme ich oft ein schlechtes Gewissen und frage mich, ob das sein darf oder kann. Es kommt mir alles soweit weg vor und es ist doch ständig bei mir.

Auch ich wünsche Euch alles Gute und ganz viel Kraft

Alles was man vom Leben lernen kann, ist in drei Worte zu fassen: Es geht weiter (Friedrich von Schiller)

...ich frage mich in welche Richtung...
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  #5  
Alt 18.01.2003, 11:44
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Standard Wie lange und Wie

Hallo, liebe Cas!
Du sprichst mir total aus der Seele!bei meinem Papa war es ja sehr ähnlich, es ging ihm bis auf einen leichten Husten bis vor Weihnachten richtig dolle gut, und nun geht es ihm trotz oder wegen der Chemo richtig dolle mies.Auch ich quäle mich immer wieder mit der Frage, warum...Er hatte doch mit seiner Amputation genug seelischen Schmerz und jetzt auch noch so was.
Ich weiß nicht, ich frage mich auch oft, wie lange noch, und hoffe innigst, daß er keine schmerzen hat.Gestern hätte er eigentlich die 4 Chemo haben sollen, doch das ging nicht, weil die Blutwerte zu schlecht waren.
Konmischerweise schaffe ich es immer irgendwie, wenn ich bei ihm bin, nicht zu weinen, aber dann wenn er weg ist, dann kullern die Tränen nur so.Sicherlich wirst Du merken, wenn Du bei Deinen Eltern bist, dann schaffst Du es aufeinmal ganz stark zu sein, und wenn dann doch die Tränen kullern, lass sie raus, vielleicht tut zusammen weinen genausogut wie zusammen zu lachen...Auch ich frage mich oft, wie es weitergehen wird, und male mir tausende von Möglichkeiten aus, aber irgendwie kommt doch alles so, wie es soll und meistens ganz anders als man denkt...
Meine Oma hat in Ihrem Wohnzimmer immer einen tollen Spruch hängen gehabt, an den ich mittlerweile ganz fest glaube:
Immer wenn Du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, und habe keine Angst, Deinem Papa gegenüberzutreten, Du wirst merken, es ist ganz einfach, ihn in den Arm zu nehmen.Das können mein Papa und ich auch erst seit kurzem.
Also, von Herzen alles, alles Gute!!

Und Dir liebe Angel, vielen Dank, das auch Du an unserer Traurigkeit irgendwie teilnimmst, es tut einfach nur gut, sich seinen Kummer von der Seele zu schreiben, und man hat hier das Gefühl wie nirgends verstanden zu werden.Das macht Mut!

Liebe Grüße an Alle...
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  #6  
Alt 19.01.2003, 17:17
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Standard Wie lange und Wie

Liebe Cas,

ich möchte Dir keine Angst machen, aber ich denke Du solltest jetzt bald zu Deinem Papa fahren.
Er wird wissen, wann er gehen will und denke immer daran, Du bist sein Kind, er wird Dir gegenüber immer den Starken spielen, so war es bei meinem Papi auch.

Nimm Dir frei wenn Du kannst und fahre zu ihm.

Ich wünsche Euch alles alles Liebe und Gute.

Liebe Grüsse
JINNY
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  #7  
Alt 20.01.2003, 22:08
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Standard Wie lange und Wie

hey Ihr Lieben..

Manche Zeilen die ich hier lese, kommen mir vor als hätte ich sie geschrieben... es ist so tragisch, zu sehen, wieviele Menschen doch davon betroffen sind, und wieviele die mitleiden!

Cas, hast Deinen Vater besucht? Ich hoffe sehr, dass es Dir und ihm gut ergangen ist!!

@Andrea, bei mir ist ein Kollege davon betroffen, sicherlich ist es noch schwieriger, wenn es ein Familienmitglied ist, aber Deine Worte sprechen mir auch irgendwie aus dem Herzen...

Trotz allem, verlieren wir nicht die Hoffnung...
Alles Gute und liebe Grüsse
Angel
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  #8  
Alt 20.01.2003, 23:31
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Standard Wie lange und Wie

Es wird nur das geschehen, was langsfristig für alle Beteiligten das Beste ist.

An diesen Satz klammere ich mich momentan, wo ich noch nicht weiss, was nach der OP mit meiner Mutter sein wird.

Seid behütet und beschützt!
Shushu
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  #9  
Alt 21.01.2003, 09:54
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Standard Wie lange und Wie

Hallo, liebe Cas, und alle anderen!
Auch ich habe an Dich gedacht, und hoffe, Du warst bei Deinem Papa, und alles war gut.Auch ich bin am Samstag spontan zu meinem Papa gefahren, und er hat sich doch sehr gefreut, uns alle zu sehen, auch wenn er nie sagen würde:Kommt doch bitte mal vorbei, es würde mir guttun.Und ich denke, Dein Papa hat sich-auch wenn er es eigentlich vorher nicht wollte, daß Du kommst-bestimmt doch gefreut.

Allen anderen auch viele liebe Grüße und vor allem Dir Shushu viel, viel Glück für die OP Deiner Mama.

Ach und auch für Angel hab ich noch was: manchmal macht einem die Krankheit eines lieben Freundes oder Kollegen genauso betroffen, wie die eines Familienangehörigen, denn hilflos ist man ja leider so oder so...
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  #10  
Alt 21.01.2003, 22:01
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Standard Wie lange und Wie

Hallo an Alle

Es ist so ungerreicht .Auch mein Vater hat diesen verdammten Krebs.so lange ich zurück denken kann hat er nur gearbeitet .Nur für uns und jetzt .Was hat er denn ? .Krebs ja den hat er und davon genug.Das schlimme in meiner familie ist das wir nie über krankheiten in der Familie reden .Wir sind eben nicht Krank .Igal was ist Leiden und Stöhnen das tun die andern.Wir nicht.

Was tuh ich jetzt meinen Vater geht es immmer schlechter .Seine Chemo hat er abgebrochen.
man kann nichts tun.Aber reden kann man nicht.Möchte soviel sagen ,wer weiß wie lange ich ihn im Arm nehmen kann .Es tut ihm jedes mal weh
Sorry das ist ein tierisches durch einander aber es tat gut Steffi
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  #11  
Alt 22.01.2003, 14:45
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Standard Wie lange und Wie

Hey Steffi und alle anderen!
In jedem deiner Sätze steht ein bischen was von mir und meinem papa-irgendwie ist doch immer dasselbe-Mein Papa hat immer gearbeitet, kann mich nicht erinnern, das er jemals wegen einem schnupfen daheim war.Jetzt ist er seit letztem Jahr Rentner und verbringt sein Rentendasein bei Ärzten.Da hat man sein Leben lang geträumt, und dann ist auf einmal alles so anders..Da soll man nicht den Glauben verlieren...
Ich hoffe ganz fest, daß mein Papa seine Chemo nicht abbricht, denn solange er noch weitermacht, kämpft er ja noch gegen die Krankheit an, aber es tut mir so unendlich weh ihn mutlos und leidend zu sehen...
Es ist doch mein Papa, und Papas werden doch nicht krank, und sind immer so stark, oder?!
Steffi, halt ihn lieb solange Du noch kannst!Das mach ich auch.
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  #12  
Alt 22.01.2003, 15:04
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Standard Wie lange und Wie

Hallo an Alle,

vielen Dank für die lieben Worte und die Unterstützung.

Es ist passiert. Mein Papa ist am Samstagabend eingeschlafen. Ich war am Nachmittag bei ihm und er wollte eigentlich nur schlafen, weil er so müde war. Meine Mama war bis zum Schluss bei ihm. Ich hab das irgendwie nicht so richtig begriffen und denke immer, gleich kommt er und alles ist gut. In meinem Kopf ist nur ein Gedanke, er ist weg und wird nicht mehr kommen….. Morgen ist schon die Trauerfeier. Noch weiß ich nicht, wie das alles werden wird. Ich mach mir große Gedanken um meine Mama und vor allem um meine Oma.

Irgendwie ist alles so leer, ich vermisse ihn so…..
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  #13  
Alt 22.01.2003, 17:05
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Standard Wie lange und Wie

Liebe Cas, mir fehlen ganz einfach die Worte und ich weiß auch gar nicht was ich schreiben kann.So schnell...Ich wünsche Dir, Deiner Mama und Deiner Oma ganz, ganz viel Kraft für die schwere Zeit, die jetzt kommen mag.Sicherlich geht es Deinem Papa-jetzt wo er den für ihn schweren Schritt geschafft hat-besser.

Es tut mir unendlich leid für Dich.

Fühl Dich "unbekannterweise" ganz,ganz fest gedrückt!
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  #14  
Alt 22.01.2003, 19:32
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Standard Wie lange und Wie

Liebe Cas,

auch mein herzliches Beileid!!!!!
Da weiss man wirklich nicht was sagen, aber auf alle Fälle wünsche auch ich Dir ganz viel Kraft und alles Gute auf dem weiteren Weg...

Angel
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  #15  
Alt 23.01.2003, 09:15
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Standard Wie lange und Wie

Liebe Cas

mir fehlen die Worte .Mein herzliches Beileid.
Dir und deiner Mutter ganz viel Kraft.
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