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  #1  
Alt 13.03.2007, 09:49
Sabine36 Sabine36 ist offline
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Standard Siegelringkarzinom mit Infiltration der Speiseröhre

Guten Tag,

tja..wo fange ich an? Ich bin hier im KK schon ziemlich lange unterwegs, hauptsächlich im Darmkrebsforum. Vor 2 Wochen habe ich einen sehr guten Freund, den ich 8 Jahre durch seine Erkrankung begleitet habe an diese Schei...krankheit verloren. Und jetzt weiß ich seit Samstag, dass meine Mutter ein Siegelringkarzinom mit Befall der Speiseröhre hat. Die genaue Klassifizierung weiß ich noch nicht und auch nicht, ob erst eine Chemo gemacht wird und dann operiert oder umgekehrt. Das wird sich wohl im Laufe der Woche entscheiden.
Momentan kann ich nicht wirklich klar denken, die letzten Jahre haben mich schon so viel Kraft gekostet und ich hatte gehofft, mal ein bisschen zur Ruhe zu kommen.
Ich habe so eine Angst, schon wieder jemanden an diese Krankheit zu verlieren...


Seid alle lieb gegrüßt
Sabine36
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  #2  
Alt 15.03.2007, 19:17
Benutzerbild von vom alten stamm
vom alten stamm vom alten stamm ist offline
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Standard AW: Siegelringkarzinom mit Infiltration der Speiseröhre

Hallo Sabine 36


Ich bin auch betroffen von dieser Krankheit und mußte im Januar 03 meinen Magen hergeben .
Daran siehst Du das man auch ohne Magen sehr gut Leben kann ,zwar mit einigen Einschränkungen ,aber an die kann man sich gewöhnen .

Es ist sicher nicht leicht mit solch einer Diagnose fertig zu werden ,das glaub ich Dir gern .
Aber ihr solltet den Ärzten vertrauen und den Mut und vorallem die Hoffnung nicht verlieren darauf ,dass alle gut wird ,auch nach der Magenentfernung .

Auch wenn Du gerade erst einen guten Freund verloren hast und jetzt wo möglich keine klaren Gedanken fassen kannst ,so möchte ich doch versuchen Dir etwas Mut zu machen !

Du bist hier im Forum nicht allein ,dass weißt Du ja und ich versprech Dir ,dass ich und all die Anderen hier auch in Zukunft für Dich da sein werden !

Also liebe Sabine ,wartet erst die genaue Diagnose ab ,bevor Ihr voreilige Schlüsse zieht .

Und gebt niemals die Hoffnung auf !

Lieben Gruß Thomas
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Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden !
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  #3  
Alt 12.04.2007, 18:42
Sabine36 Sabine36 ist offline
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Standard Noch tief in der Trauer und schon wieder angehörig

Hallo, Ihr Lieben,

bis jetzt habe ich hier in diesem Bereich noch nie geschrieben, obwohl mich das Thema Krebs schon seit 8 Jahren begleitet. Vor 6 1/2 Wochen ist ein wichtiger Mensch (mein Exfreund) an seiner Darmkrebserkrankung gestorben, mit nur 44 Jahren. Was er und ich in der fast 8 jährigen andauernden Erkrankung durchgemacht haben, kann ich nicht in Worte fassen...es war so viel. Sein Tod hat mich mehr getroffen als ich mir das hätte jemals vorstellen können. Ich muss so oft an ihn denken. Bis zum Schluss hat er gekämpft und eine Kraft aufgebracht, die ich schier für unmöglich gehalten hätte. Und immer wieder rollen die Tränen...
Tja..und jetzt ist meine Mutter betroffen, sie hat Speiseröhrenkrebs, bekommt zur Zeit Chemo und soll danach operiert werden. Ich weiß überhaupt nicht, wie ich damit umgehen soll, bin noch mitten in der Trauer um einen mehr als guten Freund und soll mich schon wieder mit diesem Thema auseinandersetzen. Die Krebserkrankung meiner Mutter ist irgendwie noch so weit weg und dann auch wieder bedrohlich nah, ich weiß, das klingt wirr. Aber so fühle ich im Moment auch. Chaos in meinem Kopf...und in meinen Gefühlen. Oft ist die Angst, schon wieder jemanden an diese Krankheit zu verlieren, übermächtig. Ich weiß, dass ich das nicht denken sollte, aber der Tod von Joachim ist noch so gegenwärtig, so frisch. Diese Erlebnisse der letzen Jahre haben sich tief in mir eingebrannt. Und ich schäme mich fast dafür, sagen zu müssen, dass ich das mit meiner Mutter teilweise noch gar nicht so richtig realisiert habe. Ich liebe meine Eltern, sie sind und waren immer für mich da. Gerade meine Mutter, sie ist wie eine gute Freundin, hat auch verstanden, dass ich mich trotz der Trennung von Joachim noch so intensiv um ihn gekümmert habe und mich auch immer in meinem Tun bestärkt. Was soll ich bloß tun, um die Jahre, die hinter mir liegen, zu verarbeiten und trotzdem für meine Mutter dasein zu können? Ihr die Stärke geben zu können, wie ich es auch für Joachim getan habe? Ich weiß es einfach nicht...
Ich hoffe, es ist nicht zu verwirrt, was ich geschrieben habe.

Lieben Gruß
Sabine36
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  #4  
Alt 12.04.2007, 20:05
sandrina-2 sandrina-2 ist offline
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Standard AW: Noch tief in der Trauer und schon wieder angehörig

Liebe Sabine,

ich kenne diese Gefühle die du beschreibst nur zu gut. Ich kann dir dazu nicht viel sagen, weil ich selber gerade ziemlich am Ende bin,
aber ich wünsche dir viel Kraft um all die durchzustehen zuzulassen und zu verarbeiten.
Sowie die Kraft dennoch für deine Mama dazusein

Drücke dich mal

Sandrina
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  #5  
Alt 03.08.2007, 12:34
Sabine36 Sabine36 ist offline
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Standard Kann nicht mal was glatt gehen???

Hallo liebe Mitleser und -schreiber,

manch einer wird mich schon kennen, obwohl ich eher selten im Angehörigenforum schreibe.
Ein sehr guter Freund mir hat im Februar diesen Jahren nach langer Zeit den Kampf gegen seinen Kebs verloren. Ich hab ihn fast 8 Jahre begleitet.

Ja...und nun ist meine Mutter betroffen, sie bekam ihre Diagnose in dem gleichen Monat, als dieser Freund starb. Da zog es mir den ohnehin schon wackligen Boden unter den Füßen weg. Aber meine Mutter, von Natur aus optimistisch, sagt, Kind, mach Dir mal nicht so viele Sorgen, ich krieg das schon hin. Hat tapfer die Chemo über sich ergehen lassen. Am 16.7. ist sie operiert worden und es sah danach aus, als hätte sie die OP gut überstanden. Und nun liegt sie seit gestern wieder auf der ITS...ich habe gerade mit meinem Vater gesprochen, der leider auch noch nichts Genaues weiß. Nur soviel, dass wohl irgendwo eine undichte Stelle sei und man sie noch mal operieren müsse. Im Moment geht`s ihr gar nicht gut.

Leider kann ich nicht mal so eben hinfahren, da meine Eltern 500 km von mir entfernt wohnen. Zum

Ich mach mir Sorgen...ich verdränge aber auch...die letzten 8 Jahre sitzen da noch irgendwie zu tief...


Einen lieben Gruß
Sabine36
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  #6  
Alt 03.08.2007, 16:28
Eponine1974 Eponine1974 ist offline
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Standard AW: Kann nicht mal was glatt gehen???

Liebe Sabine,

gerade das mit dem "Distanzproblem" kann ich sehr gut verstehen. Meine Mutter (58) hat Anfang Juli die Diagnose Eierstockkrebs FIGO IV bekommen. Nach malignem Pleuraerguss sah es ein paar Tage lang gar nicht gut aus, und die Aerzte haben mich drigend nach Deutschland bestellt (ich lebe in Grossbritannien, so viel zum Thema "Entfernungen"). Gsd hat sie sich davon mittlerweile gut erholt, es wurde mit Talkum verklebt, und mittlerweile laeuft so gut wie nichts mehr nach (die letzte Punktierung wurde sogar "mangels Masse" absgesagt).

Zwischenzeitlich gab es eine grosse Bauch-OP, bei der so viel Tumorgewebe wie moeglich entfernt wurde. Auch davon erholt sie sich gut. Wenn das so weitergeht, soll dann eine Chemo angeschlossen werden.

Das alles kann aber nicht darueber hinwegtaeuschen, dass ihre Chacen in diesem Stadium sehr sehr schlecht stehen. Wie sagt man so schoen: Man hofft das Beste, ist aber auf das Schlimmste gefasst.

Genau so ergeht es mir momentan. Ich weiss, dass ich mich darauf einstellen muss, meine Mutter vielleicht bald zu verlieren. Andererseits geht es ihr momentan so gut, dass ich die Hoffnung einfach nicht aufgeben will und auch nicht kann. Paradoxe Situation, man kommt sich schon irgendwie schizophren vor. Einerseits hofft man, sie schafft es schon. Andererseits kuemmert man sich um so Sachen wie Pflegeheim, ambulanter Hospizdienst (der auf Anraten der Aerzte schon eingeschaltet wurde) und Patientenverfuegung. Manchmal weiss ich echt nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Die Entfernung ist da ein massives Problem. Wir waren eine Woche in D, dann musste ich wieder zurueck. Und es ist schon schwer, nicht staendig da sein zu koennen, nur zu telefonieren (das aber gsd taeglich).

Sei geduldig mit Dir selbst. Gerade mit schon vorhandenen "Krebserfahrungen" (geht mir genauso - alle Grosseltern sind an Krebs verstorben, meine Mutter selbst hatte vor ueber 25 Jahren (da war sie gerade 31) schon mal Brustkrebs) ist man sehr sensibel und hat auch Angst. Die einen oeffnen sich dann, die anderen machen dicht - jeder geht damit anders um.

Dir und Deiner Mutter jedenfalls alles Gute ...
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  #7  
Alt 06.08.2007, 07:56
Sabine36 Sabine36 ist offline
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Standard AW: Kann nicht mal was glatt gehen???

Liebe Eponine1974,

vielen Dank für Deine lieben Worte.
Zwischenzeitlich ist meine Mutter noch mal operiert worden, an der Nahtstelle zwischen Magen und Speiseröhre war ein 1cm großes Loch, durch das Speisereste in die Bauchhöhle gelaufen sind.
Nun ist die OP bei Speiseröhrenkrebs ja nicht gerade eine einfache und das ganze innerhalb von 2 Wochen gleich zweimal...meine Vater sagte mir gestern, meine Mutter habe am WE gebrüllt vor Schmerzen, sie verspürte wohl eine Art inneres Brennen, man hat aber nach der OP keinen Grund dafür gefunden. Er klang gestern total deprimiert.
Außerdem haben sie bei meiner Mutter einen multiresistenten Staphylokkus aureus gefunden, bis vor einem Jahr hätte ich damit nichts anfangen können, aber genau dieser Keim hatte bei meinem Vater im letzten Jahr eine lebensbedrohliche Sepsis ausgelöst.
Im Moment weiß ich gar nicht, was ich denken und fühlen soll. Am Samstagabend hatte ich eine kleine Meinungsverschiedenheit mit meinem Freund, eigentlich "Pillepalle", aber ich hab geheult wie ein Schloßhund und konnte mich gar nicht mehr beruhigen...hab noch lange alleine auf der Terasse gesesen und vor mich hingeschluchzt. Damit will ich sagen, dass meine Verdrängungstaktik wohl doch nicht so gut funktioniert, wenn ich falsch "angehustet" werde, kämpfe ich sofort mit den Tränen.
Entschuldige bitte, falls es etwas wirr klingen sollte, was ich hier so schreibe.


Einen lieben Gruß
Sabine36
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  #8  
Alt 08.08.2007, 19:06
Benutzerbild von Gunter's Petra
Gunter's Petra Gunter's Petra ist offline
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Standard AW: Kann nicht mal was glatt gehen???

liebe Sabine,

als erstes drücke ich dich mal feste meine Kleine.
Wieder diese Hilflosigkeit, das daneben stehn, nicht viel tun können und dann auch noch die Entfernung. Kann mir gut vorstellen wie es in die aussieht. Wie soll man auch verdrängen, wenn alles noch so frisch und bildhaft vor einem steht.
Lass doch die Tränen laufen, wenn es dir danach ist.

ich umärmel dich

Petra
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Auch wenn uns Zuversicht und Lebensfreude
manchmal so klein wie Zwerge vorkommen.
Sie sind schlafende Riesen,
die wir wecken können.
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  #9  
Alt 09.08.2007, 10:06
Sabine36 Sabine36 ist offline
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Standard AW: Kann nicht mal was glatt gehen???

Liebe Petra,

schön, mal wieder was von Dir zu lesen! Wie geht`s Dir? Hast alles gut hinter Dich gebracht oder bist immer noch am Kisten packen?

Und "meine Kleine" ist gut... Du gehst mir doch grad bis zum Bauchnabel. Aber ich weiß, dass Du eine ganz Große bist. Danke für Deine lieben Worte.

Es ist halt oft ein Auf und Ab der Gefühle, manchmal könnte ich mich wegen meiner Empfindlichkeit selber in den Allerwertesten treten. Du kennst das bestimmt...die sogenannte Umwelt hat da nicht immer Verständnis.


Ganz lieben Gruß
Sabine36
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  #10  
Alt 28.08.2007, 13:56
Sabine36 Sabine36 ist offline
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Standard AW: Kann nicht mal was glatt gehen???

...es ist einfach zum Verrückt werden...es besteht schon wieder der Verdacht, dass Speisereste in die Lunge laufen. Meine Mum hat gestern abend am Telefon so geweint und gesagt, dass sie keine Kraft mehr hat, nicht mehr will und nicht mehr kann. Noch eine OP innerhalb so kurzer Zeit würde sie nicht verkraften...und ich sitz hier und kann nichts aber auch gar nichts tun...


Einen lieben Gruß
Sabine36
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  #11  
Alt 28.08.2007, 16:52
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Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Kann nicht mal was glatt gehen???

Liebe Sabine,

.... du weißt, wo du mich findest (keine Sorge, ich weiß, wo meine Grenzen sind ).
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Jutta
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  #12  
Alt 04.09.2007, 14:55
Sabine36 Sabine36 ist offline
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Standard AW: Kann nicht mal was glatt gehen???

Meine Lieben,

ich weiß gar nicht, was ich sagen soll...Ihr seid echt super lieb.
Nur im Moment will ich mich irgendwie lieber zurückziehen...mmmhhh...ist sonst eigentlich nicht unbedingt so meine Art, aber das hat wohl auch was mit dem Verdrängen wollen zu tun.

Der Verdacht hat sich tatsächlich bestätigt, es ist ein 3 mm großes Loch an der Nahtstelle. Allerdings hat man sich dazu entschlossen, nicht noch mal zu operieren, sondern hofft darauf, dass es von allein zuheilt. Was aber heißt, sie wird wieder künstlich ernährt...kein Essen, kein Trinken. Hauptsache, es hilft...

Einen lieben Gruß
Sabine36
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  #13  
Alt 20.08.2010, 17:09
Sabine36 Sabine36 ist offline
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Standard Rezidiv nach 2 Jahren, Metas in Leber und BSD

Ein freundliches Hallo in die Runde,

heute wende ich mich wieder einmal hilfesuchend an den KK, ich hoffe , es wird mir verziehen, dass ich so lange Zeit durch "Abstinenz geglänzt" habe.


Bei meiner Mutter wurde in 2007 ein Ösopharguskarzinom diagnostiziert, Stadium T3 ( wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe). Nach einer Chemo, die nach dem sogenannten PLF Schema mit Cisplatin und 5 FU durchgeführt wurde (zumindest ist so mein Wissenstand) konnte sie erfolgreich operiert werden. Der Tumor am Speiseröhrenausgang/Mageneingang wurde entfernt, es wurden keinerlei Metastasen festgestellt.

Nun hatte sie seit einiger Zeit massive Beschwerden, und dass, obwohl die letzte Nachsorgeuntersuchung im Februar o.B. war. Zunächst wurde ein 6 cm großer Herd im Bereich des Magenausganges festgestellt, nach 2 Wochen waren bereits Metas in Leber und BSD vorhanden. Akut leidet sie an einem Nierenstau, weil ein vergrößerter Lymphknoten den Harnleiter abgedrückt hat, so dass man eine Harnleiterschiene gelegt hat. Sie hat Schmerzen, obwohl sie ein Schmerzpflaster trägt und bei Bedarf ein Opiat nimmt.

Als Behandlungsschema wurde eine Antikörpertherapie und eine erneute Chemo vorgeschlagen. Diese soll am Dienstag beginnen, weil aufgrund des schlechten Kreatininwertes ein früherer Behandlungsbeginn nicht möglich war.

Es geht alles so rasend schnell...erst ist nix da und innerhalb von 3 Wochen sind Metas vorhanden, sie ist nicht wirklich schmerzfrei und leidet unter Appetitlosigkeit. Welche Möglichkeiten haben wir, die Siuation für sie erträglicher zu gestalten? Welche Medis könnten für sie in Frage kommen?

Ich habe so eine Angst, sie jetzt schon zu verlieren...nicht wirklich etwas für sie tun zu können. Es tut auch weh zu sehen, wie sehr mein Vater unter dieser Situation leidet, die beiden sind seit 47 Jahren miteinander verheiratet. Kürzlich sagte er zu mir, es ist so schlimm zusehen zu müssen, wie ein geliebter Mensch verfällt...ich verstehe ihn da vollkommen, weil ich leider bereits in einer ähnlichen Situation war. Und trotzdem bin ich hilflos, irgendwie leer, weil ich genau weiß, es gibt nichts, was einen da tröstet...



Liebe Grüße

Sabine36
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  #14  
Alt 21.08.2010, 10:17
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Rezidiv nach 2 Jahren, Metas in Leber und BSD

Hallo Sabine,

ich kann dir leider keine Antworten geben. Euch nur viel Kraft wünschen.

Mein Mann hatte in 2009 mit 48 J. die ganzen Vorbehandlungen und dann die große OP, im Moment gehts ganz gut, aber ich werde diese Angst nicht los - die Angst, dass es so werden könnte wie jetzt bei deiner Mutter. Wie kann das alles sein - innerhalb von so kurzer Zeit? Was sagen denn die Ärzte?

Hoffe, du bekommst noch Antworten, die dir etwas weiterhelfen.

LG Monika
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  #15  
Alt 21.08.2010, 15:54
ulla46 ulla46 ist offline
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Standard AW: Rezidiv nach 2 Jahren, Metas in Leber und BSD

Hallo Sabine,
es tut mir sehr leid, dass der Krebs deiner Mutter jetzt gestreut hat. Leider kommt das recht häufig vor, aber das wird dich nicht trösten! Das kann auch sehr schnell gehen, wenn die Zellen sich plötzlich rasant vermehren. Erklärungen gibt es dafür leider auch nicht.
Ich hoffe, dass die geplante Therapie deiner Mutter noch viel Zeit schenkt. Ihre Schmerztherapie sollte unbedingt auf einer Palliativstation eingestellt werden, denn das ist eine Kunst für sich. Schließlich ist die Lebensqualität jetzt das höchste Ziel.
Ich wünsche dir auch viel Kraft: Du hast das ganze ja schon mal durchgemacht und weißt so in etwa, was kommen kann.
Ulla
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SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund.
www.mein-krebs.de
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