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  #1  
Alt 28.09.2009, 09:28
jettemv jettemv ist offline
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Beiträge: 26
Standard Mein Dad

Nach einem langen und schweren Kampf durfte mein Dad am 26.09.09 gehen. Ich bin dankbar, dass ich die letzten Tage bei ihm sein konnte und das er nun nicht mehr kämpfen muss.

Mein Paps hat in der Zeit nach der Diagnose Glioblastom zwar seine Sprache, aber nie seinen Mut verloren. Ich bewundere ihn für die Kraft und die Geduld, mit der er all die Einschränkungen und Behandlungen hingenommen und doch nie seinen Lebenssinn verloren hat. Er war so stark und ich wünsche ihm von Herzen, dass er wo auch immer er jetzt ist wieder frei sein kann und uns vielleicht doch von irgendwo noch ein bisschen begleiten kann.

Paps, du wirst in unseren Herzen und Gedanken immer bei uns sein und ich hoffe, dass wir uns irgendwann wiedersehen und du bis dahin ein Auge auf uns hast! Mach´s gut!
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  #2  
Alt 28.09.2009, 10:13
Mara M Mara M ist offline
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Beiträge: 89
Standard AW: Mein Dad

ich sende dir einen stillen Gruß.
Mir fehlen leider immer öfter die Worte.
Mara
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  #3  
Alt 03.10.2009, 20:37
Benutzerbild von Kerstin26
Kerstin26 Kerstin26 ist offline
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Standard AW: Mein Dad

Das hast du wunderschön geschrieben!

Mein tiefstes Beileid!
Es gibt kaum Worte, die man in so einer Situation finden kann.
Nur, dass man viel Kraft wünscht und es Leute gibt, die es nachvollziehen können und still mitleiden.
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  #4  
Alt 27.04.2010, 10:24
jettemv jettemv ist offline
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Standard AW: Mein Dad

Hallo Paps,

ich weiß nicht, ob du meine Gedanken lesen kannst oder ob du fühlst, was ich fühle - aber ich muss so oft an dich denken und möchte dir so viel zeigen und sagen...

Gestern warst du schon 7 Monate nicht mehr bei uns, schon 7 Monate ohne dein "Hallo Töchterchen", ohne dein Lächeln. So viel ist passiert, ohne dass du es noch miterleben konntest und es macht mich so traurig. Wie gern hätten wir dir unsere Villa Kunterbunt noch gezeigt, wie schön wäre es gewesen, dir zu sagen, dass ich alle 3 Prüfungen geschafft habe. Luca erzählt inzwischen wie ein Wasserfall und wenn wir uns das Fotoalbum ansehen, fast sie immer auf dein Bild und sagt Opppa.... Wir vermissen dich einfach so sehr und manchmal erwische ich mich dabei zu denken, dass du nur auf See bist und bald wieder heimkehrst. Es ist so unfair, dass du nicht mehr da bist. Oft denke ich an unsere gemeinsamen, deine letzten 3 Tage, daran, wie furchtbar es für dich war und daran, dass es für dich letztendlich eine Erlösung von einem nicht enden wollenden Kampf war....aber ich sehe dich auch bei unserer Hochzeit und da war doch alles in Ordnung - warum konnte es nicht einfach so bleiben????
Deine Kamera, die du selbst gar nicht mehr ausprobieren konntest, nachdem du sie kurz vor der Diagnose gekauft hast, ist jetzt mein häufiger Begleiter. Ich habe schon ganz viele Bilder von Luca und den Hunden und und und gemacht, und hoffe irgendwie, du kannst sie sehen.... Paps, ich wünschte, ich hätte etwas mehr von deiner Stärke...
Jetzt sind auf den Straßen wieder die Biker unterwegs - und schon muss ich wieder an dich denken wie du mit der riesigen Shopper bei uns auf dem Hof standest und ich nur dachte - oh mein Gott - du wirst dich mit dem Teil noch umbringen. Wir haben die Maschine verkauft, weil sie für mich einfach zu riesig war. Ich wäre so gern einmal mit dir gemeinsam eine ordentlich Runde gefahren, doch auch das haben wir nicht mehr geschafft. Mein Maschinchen steht schon seit vergangenem Jahr in der Garage. Will sie gern verkaufen, aber bisher wollte sie niemand. Du fehlst uns, an allen Ecken und ich hoffe so sehr, dass du auch bei uns bist und wir uns irgendwann einmal wiedersehen und du mir sagen wirst, dass du immer bei mir warst.
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  #5  
Alt 19.08.2010, 09:27
jettemv jettemv ist offline
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Standard AW: Mein Dad

Hallo Paps....heute ist dein Geburtstag und ich kann dir nicht mehr gratulieren. Statt dessen hast du gestern bestimmt auf Anne aufgepasst und dafür gesorgt, dass ich so erleichtert sein konnte, wie nie zuvor.

Als ich Dienstag abends nach Hause gefahren bin, habe ich dich wieder ganz nah gespürt - es hat mir Angst gemacht, weil ich viele schlimme Bilder vor Augen hatte und gleichzeitig habe ich wieder mit dir gesprochen, wie schon eine ganze Weile nicht mehr. Ich wüsste so gern, dass du und auch Frank, dass ihr da irgendwo seid und das es euch gut geht.

Deinen 60. Geburtstag haben wir ja fast schon ein wenig vorgefeiert...ich hatte solche Angst, dass du ihn nicht mehr erleben wirst und habe alle zu einem netten Kaffee bei dir zusammengetrommelt. Das war der Tag, an dem ich dich Abschied habe nehmen sehen von deinen Söhnen. Es war so traurig und endgültig.
Doch auch deinen Ehrentag heute vor einem Jahr erlebtest du noch. Zwar warst du bereits im Hospiz, aber dort hinzugehen war das Beste, was uns passieren konnte. Nachdem es dir bei deinem Einzug unheimlich schlecht ging, hattest du glaube ich dort noch wirklich gute Momente. "Unser" Wochenende, unsere Gespräche, die wir nachts führten, auch wenn du schon lange nicht mehr sprechen konntest, die gemeinsamen Stunden ohne den Stress eines Krankenhauses...
Paps, ich sende dir wohin auch immer heute eine ganz feste Umarmung und wir werden heute auf jeden Fall mit dir in Gedanken eine gute Flasche Wein köpfen. Pass weiter so auf uns auf und auch auf dich!
Dein Töchterlein
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  #6  
Alt 09.09.2010, 20:06
jettemv jettemv ist offline
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Beiträge: 26
Standard AW: Mein Dad

Hallo Paps!

Die Zeit rennt und nun bist du schon fast ein Jahr nicht mehr bei uns. Du fehlst uns und ich würde dir gern nah sein und dir zeigen, was wir in den vergangenen Monaten geschafft haben. Gerade sitze ich über meiner Klausur und wie gern hätt ich dir so stolz berichtet, dass ich es endlich geschafft habe - das Studium. Und wie stolz wärest du darauf gewesen. Vielleicht bist du es ja... irgendwo, wo du nun eben bist. Eigentlich bin ich mir ganz sicher, dass du von irgendwo noch auf uns aufpasst und deine Luca aufwachsen siehst. Sie ist inzwischen wirklich richtig groß geworden - geht schon in den Kindergarten und plappert wie ein Wasserfall. Ihr beide habt euch ja irgendwie immer verstanden, obwohl Luca noch nicht und du nicht mehr sprechen konnten. Ihr beide wart immer auf einer "Wellenlänge" und ich hoffe, dass auch in Luca eine Erinnerung an den Opppa bleibt und wir sie wach erhalten können. Oft sehen wir uns das Fotoalbum an und du bist und bleibst Oppa mit ganz vielen "p". Es tut mir so leid, dass du deine Pläne wie die gemeinsame Motorradfahrt mit ihr nicht mehr wahr machen konntest. Am 17. fahr ich ja ins Hospiz und als ich dort anrief, um mich "anzumelden", wusste Schwester Ellen sofort noch, wer wir beide waren. Einerseits hoffe ich, dir durch den Besuch dort noch mal ganz nah zu sein, andererseits habe ich auch ein wenig Bammel davor - eben weil du nicht mehr da bist.....
Paps, ich hoffe, es geht dir gut, da wo du jetzt bist und das du uns doch viel näher bist, als ich es vermute.
Ich hab dich immer noch lieb und immer, wenn ich am Wasser bin, bist du dabei..... Dein Töchterchen
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  #7  
Alt 27.09.2010, 08:05
jettemv jettemv ist offline
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Standard AW: Mein Dad

Hallo Paps,

gestern war ein schwerer Tag....gestern vor einem Jahr bist du für immer eingeschlafen. Ich mag einfach nicht daran glauben, dass du gegangen bist, hoffe noch immer, dass du irgendwo bei uns geblieben bist, auch wenn wir dich nicht mehr sehen...
Gestern vor einem Jahr stand unsere Welt Kopf und alles war plötzlich anders. Deine Telefonnummer in meinem Handy, deine Stimme auf der Mailbox, alles hat auf einmal eine ganz andere Bedeutung..es ist Vergangenheit.
Das letzte Jahr---alles einmal ohne Dich, ohne unsere Diskussionen um Gott und die Welt, ohne dein Lachen, ohne dein Oooocchhh, weil dir die Sprache schon fehlte. Wieder habe ich die letzten Tage und Stunden mit dir noch einmal durch mein Gedächtnis ziehen lassen, wieder habe ich darüber gegrübelt, ob wir alles "richtig" gemacht haben, ob es irgendeine Chance gab, die wir ungenutzt gelassen haben. Du hast so gekämpft und ich bewundere deine Stärke noch immer... Du hast nicht "verloren", weil du einfach nie aufgegeben hast.
Ein Jahr ist vorüber, 365 Tage, in denen soooo viel passiert ist, an dem wir dich gern hätten teilhaben lassen...sovieles, worauf du stolz gewesen wärst. Vielleicht bist du es ja...ich hoffe es so. Die Kisten mit deinen Büchern und den Fotos stehen noch immer unangetastet...ich muss sie endlich ausräumen, aber irgendwie fühle ich mich nicht stark genug dazu. Deine Handschrift zu lesen, deine Notitzen in Büchern, die du gelesen, das alles bringt mich dir so nah, obwohl du doch so fern bist.
Paps, du hast nie "geglaubt"...warst so Realist, ich wünschte mir so sehr, dass du dich geirrt hast. Du bleibst für immer unvergessen und lebst in unseren Gedanken weiter - und vielleicht irgendwo, wo wir uns einmal wiedersehen.
Deine Tochter
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