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  #1  
Alt 11.11.2013, 16:45
ThomasHell ThomasHell ist offline
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Registriert seit: 11.11.2013
Beiträge: 3
Standard Wohin mit einem Krebskranken Menschen ?

Hallo zusammen !

Bei meiner Mutter wurde dieses Jahr Gallenwegskrebs festgestellt.
Dieser wurde , wie ich gelesen habe , wie meist zu spät entdeckt und hat dementsprechend gestreut.

Meine Mutter wird leider nicht wieder gesund und nach einem Gespräch mit der Ärztin sagte mir diese das meine Mutter kein Jahr mehr leben wird.
Ist wirklich vernichtend wenn man sowas gesagt bekommt aber es hilft meiner Mutter natürlich nichts wenn ich mich dadurch runterziehen lasse zumal ich sie ja auch unterstützen will wo es geht.

Ich möchte das sie auf keinen Fall Schmerzen hat und Ihre restliche Zeit noch schön verbringen kann insofern die Krankheit das noch zulässt.

Sie ist mittlerweile schon sehr dünn und kraftlos geworden , schläft öfters einfach im Gespräch oder am Tisch ein und längere Ausflüge o.ä. sind nicht mehr realisierbar....die normalen tägliche Dinge wie essen , Körperpflege usw. kann Sie momentan noch selber machen. Auto fahren , waschen , einkaufen etc. ist schon wirklich schwer zumal das auch nicht ungefährlich ist für sie selbst und andere.
Mitunter hat sie auch Atemnot , was sich widerrum in Panikattacken äußern kann da die Lunge auch total vom Krebs angegriffen ist.

Diese Situation wirft für mich natürlich auch viele Fragen auf und da wir in der Familie noch keinen "Krebsfall" gehabt haben stehe ich da auch ohne jegliche Erfahrung da.
Meine Familie besteht zudem nur noch aus meiner Mutter und meiner Oma die sich im Moment so gut es geht um meine Mutter kümmert.
Ich hoffe jemand kann sich kurz die Zeit nehmen und mir ein paar Fragen beantworten oder ein paar Tipps geben !
Im Vorfeld will ich gleich sagen das ich meine Mutter nicht abschieben will oder ähnliches nur leider wohne ich nicht um die Ecke und kann auch nicht bei Ihr wohnen da meine Oma das im Moment tut und noch jemanden in der Wohnung unterbringen ist nicht möglich.
Ich fahre so oft es möglich ist in die Gegend und besuche sie.
Dabei erledige ich halt die Sachen die meine Oma nicht mehr machen will bzw kann sprich Ämter , Krankenkasse ,usw.
Es ist eine echt verzwickte Situation und ich möchte einfach ein paar Ratschläge oder Hinweise die uns auf diesem Weg helfen.

Ich würde zum einen gerne wissen wohin ich meine Mutter bringen kann wenn es zuhause nicht mehr geht , bzw. wo Sie versorgt wird und dauerhaft unter Beobachtung steht damit man schnell reagieren kann.

Ich habe etwas von einem Hospiz gelesen jedoch gibt es bei uns in der Gegend keines.

Kann man einen Krebspatienten auch länger im Krankenhaus stationieren oder ist das nur über einen bestimmten Zeitraum möglich ?

Ab wann kommt eine Palliativstation zum Einsatz ?
Palliativstation gibt es in dem Krankenhaus wo sie momentan behandelt wird hat mir die Ärztin gesagt.

Welchen Dienst nimmt man in Anspruch wenn meine Mutter daheim ist und gepflegt wird ? Wie oft kommt da jemand vorbei ? Kann man das bestimmen ?

Es wird auf kurz oder lang darauf hinauslaufen das ich mich mit meiner Oma abwechselnd um meine Mutter kümmern will , damit wir beide somit etwas "Luft" haben.
Berührungsängste oder sowas habe ich eigentlich nicht im Bezug auf den Umgang mit kranken Menschen, jedoch ist Krebs eine ganz andere Geschichte wie ich feststellen muß.
Meine Lebensgefährtin ist selber schwerbehindert und da muß ich auch öfters Spritzen geben oder Unterstüzung in schwierigen Situationen leisten.....

Es ist wirklich nicht einfach da einen klaren Gedanken zu fassen.
Ich bin ein Mensch der sein Leben klar durchdenkt ,vom Ablauf her strukturiert
sowie versucht immer einen Schritt weiter zu denken aber mit einer Krankheit planen die so schnell tödlich voranschreitet wie diese fällt mir wirklich schwer und ich möchte dabei auch keine Fehler machen.

Ich bin für jeden Ratschlag oder Hinweis dankbar und hoffe das diese nicht ausbleiben.Vielen Dank schonmal im vorraus
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  #2  
Alt 11.11.2013, 18:45
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Beiträge: 426
Standard AW: Wohin mit einem Krebskranken Menschen ?

Hei,
in dem Krankenhaus, wo sie momentan behandelt wird, gibt es mit Sicherheit einen sozialen Dienst. Da schau einfach mal herein, die können dir deine Fragen beantworten.

Palliativsttionen kommen zum Beispiel zum Einsatz, um Schmerzmedikamente richtig einzustellen. Das ist schon mal viel wert.

Und hier :
Welchen Dienst nimmt man in Anspruch wenn meine Mutter daheim ist und gepflegt wird ? Wie oft kommt da jemand vorbei ? Kann man das bestimmen ?

...kann dir der soziale Dienst gut weiterhelfen. Geh am Besten zeitnah dorthin, denn so Mühlen mahlen manchmal langsamer, als einem lieb ist.
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  #3  
Alt 12.11.2013, 20:05
ThomasHell ThomasHell ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Wohin mit einem Krebskranken Menschen ?

Hallo Nicole !

Einen solzialen Dienst gibt es in dem Krankenhaus wo meine Mutter momentan untergebracht ist.

Ich werde mich sobald wie möglich mit diesem in Verbindung setzen und mal schauen wie die uns weiterhelfen können.

Vielen Dank für Deinen Ratschlag.

Liebe Grüße
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  #4  
Alt 12.11.2013, 22:39
catw31 catw31 ist offline
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Beiträge: 56
Standard AW: Wohin mit einem Krebskranken Menschen ?

Hallo Thomas,

ich kann Dich mit all Deinen Fragen gut verstehen! Auch ich war vor ein paar Wochen noch "Neuling" auf dem Gebiet.

Der soziale Dienst ist erster Ansprechpartner für Deine Fragen. In vielen Städten gibt es einen Pflegestützpunkt, das ist sozusagen der soziale Dienst für die, die nicht mehr im Krankenhaus liegen. Auch dort wirst Du neutral beraten und betreut. Meine Erfahrungen: Palliativstation geht nur 10 Tage, je nachdem, wie gut eingestellt jemand ist. Hospiz? Bei uns superschön, leider voll, es gibt eine Warteliste. Ich rate zu einem Informationsgespräch und Aufnahme auf die Warteliste. Solltet Ihr den Platz später doch nicht wollen, könnt Ihr jederzeit abspringen. Ansonsten habe ich mich mit dem Thema Kurzzeitpflege in verschiedenen Pflegeeinrichtungen beschäftigt und dort auch einige sehr schöne Häuser gesehen.

Viel Kraft wünscht Dir catw31
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  #5  
Alt 12.11.2013, 23:09
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Beiträge: 2.238
Standard AW: Wohin mit einem Krebskranken Menschen ?

Lieber Thomas,

es gibt seit einiger Zeit die Pflegezeit und das Familienpflegezeitgesetz, auf den Webseiten der IHK Frankfurt sind beide recht gut erklärt. Vielleicht hilft es dir ein Stück weiter? Man muss sich diese Entscheidung sehr gut überlegen und eventuell auch einmal unabhängig beraten lassen.
Wichtig ist sicherlich, dass du für deine Mutti bei der Krankenkasse eine Pflegestufe beantragst.

Hier ist der Link der IHK Frankfurt:
http://www.frankfurt-main.ihk.de/rec...egezeitgesetz/

Herzliche Grüße an dich,
Elisabethh.
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  #6  
Alt 13.11.2013, 20:54
Hase72 Hase72 ist offline
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Beiträge: 72
Standard AW: Wohin mit einem Krebskranken Menschen ?

Erst einmal solltet ihr entscheiden. Wollt ihr sie zu Hause pflegen - zumindest so lange wie es für euch machbar ist. Hospiz - Heim?

Wenn ihr zu Hause pflegen möchtet - erkundigt euch. Ansprechpartner sind entweder die niedergelassenen Ärzte oder auch Pfarren, die ja zumal auch sehr engagiert sind aber sicherlich auch wissen - welche medizinische Pflegedienste wo unterwegs sind und so durchaus - auch wenn man nicht unbedingt gläubig sind eine gute Hilfe sind.

Auch solltet ihr euch für die zu Hause pflege Unterstützung holen - soviel wie geht. Meist sind da die Ärzte im Krankenhaus gute Ansprechpartner. Was ist wenn die Pflege zu Hause kurzfristig nicht möglich ist (es kann jeder mal krank werden - oder mal für ein paar Tage luft schnappen müssen- das geht enorm auf die Substanz). Auch Hospiz - wenn es dort im Krankenhaus ist eine gute Überlegung. Einfach mal vorbeischauen - vorsprechen - die haben dort wirklich sehr gute Pflege und gute Psychologen für die Patienten und für die Angehörigen.

Ich habe das ganz miterlebt bei meinem Schwiegervater, die Schwiegermutter hat ihn gepflegt bis sie selbst zusammenbrach. Sie hat nur noch geheult - war mit ihren Kräften am Ende und das kurz vor seinem Ende, dass sie gar nicht so realisiert hat. Letztendlich haben uns damals die Ärzte wirklich aussergewöhnlich gut geholfen, der Opa der nicht mehr aus dem Bett zu bringen war wurde abgeholt, im Krankenhaus eingeliefert, untersucht und dann ins Hospiz gebracht (im gleichen Krankenhaus). von da an war er endlich schmerzfrei (etwas sehr positives im Hospiz - dort sind die Patienten wirklich schmerzfrei - egal ob es nun gesund ist oder nicht - da wird schon einiges möglich gemacht - vom riesen Eisbecher obwohl Zuckerkrank bis hin zum Schweinsbraten - bei Bauchspeicheldrüsenkrebs).

alles liebe für euch -

Hase72
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  #7  
Alt 17.11.2013, 20:49
ThomasHell ThomasHell ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Wohin mit einem Krebskranken Menschen ?

Vielen Dank für die sehr hilfreichen Tipps und Hinweise !

Ich werde morgen auf jeden Fall erst einmal den sozialen Dienst im Krankenhaus kontaktieren und hoffe das dies ein sehr aufklärendes Gespräch wird.

Es ist wirklich toll das es so ein Forum gibt und vor allem so viele Menschen die einem gerne weiterhelfen.
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  #8  
Alt 19.11.2013, 03:20
splitsoul splitsoul ist offline
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Beiträge: 68
Standard AW: Wohin mit einem Krebskranken Menschen ?

Ich kann mich den Worten von Hase nur anschließen.

Nicht immer ist es möglich einen Todkranken Menschen zu Hause bis zum Ende zu pflegen ... da ist ein Hospiz ein wirklich wirklich absolut "tolle" Alternative.

Im Hospiz arbeiten Menschen die ja .... auch wenn es doof klingt ... dort arbeiten WOLLEN ...
Und es wird alles menschenmögliche getan um es dem GAST (ja, die Patienten werden dort nicht Patienten sondern Gäste genannt) so angenehm wie möglich zu machen.

Es ist alles erlaubt was vorher aufgrund der Krankheit von ärztlicher Seite aus absolut verboten war.

Mein Vater hat im Hospiz noch sein Bierchen getrunken - naja - dran genippt
Meine Mutter war 24/7 bei ihm - geschlafen hat sie im Besucherzimmer - es ist aber sogar möglich bei dem Gast im Zimmer zu schlafen.

Meine Hunde und der Hund meiner Mutter waren IMMER Willkommen - als es sich schließlich abzeichnete das es nicht mehr lange dauert waren meine Mutter und ich beide durchgehend bei ihm, haben abwechselnd bei ihm am Bett gesessen und auf einer Matratze im Zimmer geschlafen - es war sogar gar kein Problem das mein Hund mit dort war, auch er durfte dort schlafen - es wurde extra drauf geachtet das nicht geklopft wird wenn die Pfleger reinkamen damit er nicht bellt - und es war einfach alles unwahrscheinlich menschlich ..

Whärend ich diese Zeilen schreibe weine ich mal wieder .... denn das einzige das mich traurig macht ist das mein Vater nur 7 Tage an diesem wunderbaren Ort verbringen durfte ..
__________________
Daddy, niemand geht jemals so ganz!
gest. 10.08.2013 14:30 Uhr in meinem Beisein
(HCC, Leberzirrhose Child B, Hep. C, letztlich Metastasen und Rezidiv nur 3 Monate nach der Teilresektion)
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