Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Hirntumor

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 12.08.2008, 15:06
jenga_jack jenga_jack ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 12.08.2008
Beiträge: 5
Standard Glioblastom IV - der Kampf beginnt ...

Hallo,

ich hätte nie gedacht dass ich mich einmal in die Forenmitglieder einreihen werde doch es kommt immer anders als man denkt.

Letztes Jahr ist ein Glioblastom IV bei meinem Schwiegervater ( Mitte 70 mit einem 3-fachen Bypass) festgestellt und im November 2007 entfernt worden. Wie dumm man doch damals war, ich hätte nicht geglaubt das „Die Überlebenszeit beträgt im statistischen Mittel nur etwa ein Jahr, sie ist jedoch von vielen Faktoren abhängig und kann im Einzelfall auch wesentlich darüber liegen. Nach fünf Jahren leben aber nur noch drei Prozent der Erkrankten (5-Jahres-Überlebensrate). Quelle: Dr. med. Johannes Pichler, Facharzt für Neurologie.

Tja es erfolgten Strahlen- und Chemotherapie, 6 Zyklen Themodal wie wohl bei den meisten. Jetzt nach Abschluss der Therapie ist der Krebs wieder da und er ist größer (Rezidiv). So als hätte er nur darauf gewartet durch die Therapie neu genährt zu werden. Von einer erneuten OP wurde am Montag abgeraten, da er jetzt noch Lebensqualität hat. Im Gegensatz zu vielen Verwandten/Freunden von euch geht es ihm ja auch noch gut, okay das Kurzeitgedächtnis leidet und teilw. hat er Probleme mit der Benutzung seines rechten Armes. Wir wissen im „Groben“ was auf uns zukommt. Das Sprachzentrum wird in Mitleidenschaft gezogen werden und irgendwann wird er die rechte Seite nicht mehr bewegen können…. Das ist der Anfang. Die Ärzte sagen es dauert nicht mehr lange ……. Wochen, vielleicht noch Monate…. vielleicht….. auf jeden Fall gibt es kein Weihnachten mehr…..

Ihr Lieben, nach einer kurzen Zeit der Schwäche (heulen etc.) die jeder zulassen sollte um daraus Kraft zu schöpfen, bzw. gestärkt hervorzugehen, habe ich meinen Weg gefunden den Kampf zu beginnen. Ich weiß das mein Schwiegervater daran sterben wird, es geht nur darum ihm die Zeit so schön wie möglich zu machen (schließlich ist er dieses Jahr erst Großvater geworden). Meine Waffe heißt Wissen und vorbereitet sein, alles was vorher geregelt werden kann, regeln, damit man sich dann auf das Wesentliche konzentrieren kann und den Kopf frei hat.

Ich habe also meiner Schwiegermutter (wir wohnen 150 km entfernt) folgenden Aufgaben gegen, Kontakte hatte ich aus dem Internet rausgesucht:

1. Patientenverfügung (sicher ist sicher)
2. Kontakt mit einer Hospitzbewegung, damit frühzeitig mit einer Begleitung begonnen werden kann, mit bereits vertrauten Personen (die haben übrigens sehr schnell reagiert, ein Vorgespräch findet diese Woche statt und dann kommen die regelmäßig)
3. Unterlagen für die Beantragung der Pflegestufe beschafft (1 Anruf und die Unterlagen gehen raus)
4. Kontrolle Testament (so traurig es klingt, denn man hat schon „Pferde Kotzen sehen“, wenn hinterher die Aasgeier ums Erbe schwirren- wenn es was zu erben geben sollte……..)
5. Überprüfung Organspendeausweis – so traurig es klingt, doch wenn nur etwas von ihm verpflanzt werden kann, dann wir sein zukünftiger Tod nicht umsonst sein, denn der Vorteil dieses Krebses ist ja das er nicht in den Körper streut. Ein anderer Mensch wird vielleicht weiterleben können und auch das ist eine Art von Trost
6. Psychologische Betreuung meiner Schwiegermutter, anfangs durch die Hospitzbewegung, doch Sie hat auch eine Anlaufstelle in Ihrer Wohngegend.

Außerdem: Hat mein Man bereits mit der Personalabteilung das Thema Pflegeurlaub nach
dem seit 01.07.08 in Kraft getretenen Gesetz erkundigt.

Mein Schwiegervater weiß noch nicht wie wenig Zeit ihm noch bleibt. Doch zum Teil will der die notwendigen Tabletten, Cortison und zur Reduzierung des Hirndrucks (Abschwellung????) nicht nehmen- vielleicht ahnt er was vielleicht hat das auch was mit dem angeschlagenen Kurzzeitgedächtnis zu tun.

Ich denke nur dass viele Kranke vielleicht leichter loslassen können wenn sie wissen dass alles geregelt ist und sie sich keine Gedanken und Sorgen um die Hinterbliebenen machen müssen.

Sollte ich etwas vergessen haben auf meine Liste, schreibt mir bitte!

Liebe Grüße

Alexa

Achja, habt Ihr von der Behandlung in der Berliner Charité gehört (Nanotherapie o.ä)?


Erich, dies ist für Dich:

Ich wünsche Dir die Kraft zu kämpfen solange Du willst
und den Mut loszulassen, wenn Du nicht mehr kannst….
alles wird gut, mach Dir keine Gedanken um uns
gehe heim, wenn Du denkst es ist Zeit dafür …..
Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 09:16 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55