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  #1  
Alt 23.04.2011, 21:20
Mische1985 Mische1985 ist offline
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Daumen runter COPD, Lungenkrebs und Knochenmetasten

Hallo ihr Lieben,

bin durch Zufall auf euer Forum gestoßen und wollte mich einfach mal mit beteiligen, da ich so viele Fragen habe und ich mich auch mal wo "ausheulen" muss!

Ich selbst bin nur Angehörige!

Bei meinem Papa 52 Jahre alt wurde 2008 COPD festgestellt. Sein Zustand verschlechterte sich echt Rasant. Am Anfang hatte man seine Krankheit kaum bemerkt, aber je mehr Monate verstrichen desto schlechter war auch seine Atmung. Bis er nun vor ca.1 1/2 Jahren ein Sauerstoffgerät bekam, dass er auch 24 Stunden tragen musste. (nachts eine maske, kenne mich mit den begriffen leider nicht so aus) Trotzdem wurde es nicht besser! Vor einem halben Jahr waren wir noch auf nem Schützenfest das wäre jetzt nicht mehr möglich.
Er bunkerte sich regelrecht in der Wohnung ein. Jeder kleinste Schritt war eine tortus überhaupt.
Mein Vater verlor alles, seine Existenz, sein Auto ---- bis hin zum Insolvenzverfahren.

Im Januar war er 6 Wochen auf Kur. Er sollte nach Hannover um auf die Lungenspenderliste zu kommen. Mitte Februar kam er wieder nach Hause, doch er klagte über Knieschmerzen. Er war bei vielen Ärzten, haben sein Knie geröngt etc. Nicht zu erkennen. Verdacht auf Miniskusriss.
Sonntag am 10. April 2011 haben wir ihn ins Krankenhaus gebracht, weil er nicht mehr aufstehen konnte vor Schmerzen.
Am 12.April 2011 wurde er operiert. Nur mit PDA, da eine Vollnarkose bei seiner Lunge zu riskant wäre.
Okay wir haben uns alle nichts dabei gedacht: Eine routinierte OP dachten wir.
Aber falsch gedacht!!!!!
Jetzt geht der Spießroutenlauf los!

12.April: Die Ärzte bereiteten meinen Papa also auf seine Miniskus Op vor. Er nur in PDA, dass er alles mit bekam.
Das Bein wurde gestreckt, auf einmal Schock: Der Oberschenkelknochen brach!!!
Ärzte alle in Panik, alles wurde gestoppt, dann wurde das Bein von meinem Vater nochmal geröngt, wirklich durchgebrochen und der Knochen von innen zerfresse.
(Die Ärzte vorher haben leider wirklich nur die Kniescheibe geröngt, 10 cm weiter oben und man hätte es schon vorher gesehen)
Er bank einen ca. 25 cm großen Nagel durch den Knochen als Stabilisierung.

13. April: Wir gingen meinen Vater auf der Intensivstation besuchen.
Er weinte, meinte das Bein wäre gebrochen und er hätte nun einen Nagel im Knochen. Mein Vater sagte, es wäre vom Kortison was den Knochen zerfresse hatte.

Bis der Arzt kam ------

Herr D. es ist nicht üblich, dass Medikamente sowas verursachen, wir gehen davon aus, dass dieses eine Knochenmetastase ist.
Eine Probe wurde entnommen, nun hieß es warten!
KREBS?????
Ein CT wurde gemacht, weil Knochenmetasten ja nicht so entstehen sondern einen Herd haben müssen. Prostata oder Lunge sagte der Arzt.

Wir haben auf Prostata getippt, weil Lunge konnte es doch einfach nicht sein, er war eine Woche vorher noch beim Lungenröntgen, da hätte man ja schon lange was sehen müssen.

14. April: Diagnosetag
Herr D. wie es sich bestätigt hat haben Sie Knochenmetasten und wir haben auch den Krebsherd gefunden: LUNGENKREBS!!!

Mein Vater brach in seinem Bett zusammen, jetzt wo er durch seine Bein OP nicht mehr laufen konnte und Bettlägrig war.

Ich ging mit dem Arzt vor die Tür und fragte wie man nun weitzer verfahren kann, wie schlimm das ganze schon ist. Seine Antwort: Der Krebs befindet sich im Endstadium!

Was bedeutet das nun? Endstadium? Ist es bald zu Ende?

15. April: Verlegung in die Lungenklinik Lenglen (Göttingen)
Mein Vater ist nun bettlägrig, da er solche Schmerzen im Bein hat und nicht aufstehen kann. Auch Rollstuhl traut er sich nicht zu.
Er liegt im Bett und sieht sehr schlecht aus.
Jedes Wort was er spricht, bedeutet sehr viel Anstrengung. Er prustet, er schwitzt wie verrückt!

Geht es bald zu Ende?

18. April:
Papa liegt noch immer im Bett, kann sich nicht mal setzen, ist ihm alles zu Anstrengend.
Essen tut er wenig, so gut wie gar nichts!
Der Arzt kam zur Visite sagte: "Der Krebs ist nicht mehr heilbar, er hat auch schon gestreut, operieren und bestrahlen können wir nicht mehr, es gibt noch die Chemotherapie! "
Um zu wissen was es für ein Krebs ist wurde eine Arzt "Lungenspiegelung" gemacht und eine Probe entnommen.
(Bis heute leider kein Befund, da die doofen Feiertage dazwischen hängen)

20 April: Der Arzt unterhielt sich mit meiner Mutter. "Sind sie sich sicher das wir die Chemo noch machen sollen oder soll er in ein Hospitz"

SCHOCK!!!

Was heißt das denn nun?

Papa ist sehr sehr sehr dünn, schon immer sehr dünn gewesen, aber momentan ist er abgemagert. Er ist 176 cm und wiegt so um die 55 kg.
Er hat starke Atmungsschwierigkeiten, ist sehr schnell aus der Puste, essen ist im Anstrengend und eigentlich ist ihm von der Luft her alles anstrengend.
Seine Psyche ist sehr gestört, redet sehr oft vom Tod, weint viel!
Durch sein Bein ist er in seiner Bewegung sehr eingeschränkt, kann nicht mal alleine auf die Toilette gehen.

Heute hat er den ersten Schritt nach vorne gemacht, er saß das erste mal seit 2 Wochen im Rollstuhl!

Er ist voll ansprechbar, das heißt nicht verwirrt oder sonstiges. Er ist mal lustig drauf 5 Min. später wieder traurig. das schwankt. Er hat auch sonst keine Schmerzen. Keine Krebsschmerzen oder sonstiges! Sein Bein geht bergauf, wird aber noch lange auf andere Hilfe angewiesen sein.

Nächste Woche Dienstag oder Mittwoch soll seine Chemo (Infusion) anfangen und soll das Ende der Woche nach Hause kommen.

Er geht dann in eine kurzzeitpflege, da wir ihn nicht aufs Klo bringen können und wir keine große Familie sind. Ich habe selber 2 kleine Kinder und meineMutter ist noch berufsfähig und das muss sie auch bleiben. Deswegen haben wir uns dafür entschieden und hoffen das er in der Zeit wenigstens wieder an seinem Rollator gehen kann oder sich alleine in den Rollstuhl setzen kann.

Keiner kann uns sagen wie lange er noch hat und wir selber können das auch schlecht einschätzen.
Es gibt Tage da denken wir "Huch, dass sieht sehr schlecht aus" oder Tage wie heute wo er von der Psyche ist wie der Papa den man kennt!

Ich bin total überfordert, habe schon viel im Internet nachgelesen.
Nun möchte ich mich an euch wenden, da ihr ja auch selbst betroffen seid.

Wie realistisch sind denn Papas Chancen wirklich?
Was bringt die Chemo? Lebensverlängerung oder auch die Chance zum Stillstand?

Habe 1000 Fragen und weiß gar nicht wie ich das alles ausdrücken soll. Mein Kopf explodiert fast!

Ich weiß doch auch nicht mehr weiter, will doch meinen Papa noch nicht verlieren und auch nicht leiden sehen. Er hat sich sein ganzes Leben den Arsch für uns aufgerissen.

Würde mich über Antworten von euch freuen!

LG eure Michele
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  #2  
Alt 24.04.2011, 09:10
Benutzerbild von fraunachbarin
fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: COPD, Lungenkrebs und Knochenmetasten

liebe michele..
es tut mir sehr leid, daß ihr so was schreckliches durchmachen mußt. zumal dein vater sich schon im endstadium befindet. am anfang sind wir angehörige alle erstmal am stock gegangen. nichts ist mehr wie vorher. und doch will ich dir mut zusprechen. du wirst kräfte entwickeln, von denen du vorher keine ahnung hattest. wir angehörige sind oft der letzte halt für unsere lieben. so versuch die zeit, die ihr noch habt irgendwie zu genießen. gib deinem vater all die liebe die du in dir spürst. und ganz wichtig, denk zwischendrin auch an dich. von einer kaputten tochter kann sich dein vater nichts holen.
ich wünsche dir alle kraft der welt für diese schwere zeit.
und auch frohe ostern...
lg tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
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  #3  
Alt 24.04.2011, 10:01
RawSide RawSide ist offline
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Standard AW: COPD, Lungenkrebs und Knochenmetasten

Wir haben auf Prostata getippt, weil Lunge konnte es doch einfach nicht sein, er war eine Woche vorher noch beim Lungenröntgen, da hätte man ja schon lange was sehen müssen.

14. April: Diagnosetag
Herr D. wie es sich bestätigt hat haben Sie Knochenmetasten und wir haben auch den Krebsherd gefunden: LUNGENKREBS!!!

Ich ging mit dem Arzt vor die Tür und fragte wie man nun weitzer verfahren kann, wie schlimm das ganze schon ist. Seine Antwort: Der Krebs befindet sich im Endstadium!


Ist mir unbegreiflich wie so etwas passieren kann die hätten doch beim Röntgen dann was sehen müssen, gerade wenn es mittlerweile schon im endstadium ist ?
Leider kann ich dir auch nicht weiterhelfen da das für mich auch alles ganz neu ist..
Aber ich wünsche dir und vor allem deinem dad trotzdem alles gute, dass ihr das alles übersteht und das man vielleicht doch noch was machen kann..!!

Ist echt so übel alles mit diesem scheiss Krebs, vor allem auch weil das alles von heute auf morgen kommt und man es erst viel zu spät erkennt

Wünsch dir was..
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  #4  
Alt 24.04.2011, 11:12
tatjana2208 tatjana2208 ist offline
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Standard AW: COPD, Lungenkrebs und Knochenmetasten

oh je das tut mir sehr leid...
mir kommt vieles wieder hoch...
mein papa ist vor 5 wochen gestorben..
an Lungenkrebs..
ich wünsche euch gamz viel kraft für die nächste zeit...
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  #5  
Alt 24.04.2011, 12:28
Jiska Jiska ist offline
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Standard AW: COPD, Lungenkrebs und Knochenmetasten

Liebe Michele,

oje.... fühl Dich ganz fest gedrückt

Ich habe eben Deinen Thread gelesen.... ich mußte schwer mit meinen Tränen kämpfen.

Ich kann Dir leider nicht das schreiben, was Du sicher gerne lesen würdest....aber es soll Spontanheilungen geben, ich persönlich glaube nicht daran, aber wer von uns weis schon, was G-tt plant.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie ganz viel Kraft für die nächste Zeit. Ich danke, dass Du mit Deinem Vati sicher noch eine schöne Zeit haben wirst, denn die Ärzte werden ihr Möglichstes machen, um ihm zu helfen.

Ganz liebe Grüße
__________________
Jiska
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  #6  
Alt 25.04.2011, 13:18
Mische1985 Mische1985 ist offline
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Standard AW: COPD, Lungenkrebs und Knochenmetasten

Danke für eure lieben Antworten.

Ein paar aufmunternde Worte sind mal was schönes

@RawSide

genau das dachten wir auch, wie kann sowas passieren?
Das letzte CT hatte er Ende 2009 dort wurde nichts gesichtet. Lungenröntgen hatte er alle 3 Monate!

Der Arzt erklärte es, dass man es beim Röntgen nicht gesehen habe, weil die ganze Lunge vom COPD schon allgemein komisch gefleckt aussah, konnte man den Krebs nicht sehen.

Andererseits verstehe ich nicht, dass man bei einem COPD Patienten der das Stadium 4 bereits erreicht hat nicht noch regelmäßiger ein CT macht?


Ich selber habe mich leider gottes nie wirklich viel mit dem Thema auseinander gesetzt! Bis nun ja - jetzt!
Jetzt wo es zu spät ist.

Für Vorwürfe ist es nun mal zu spät.

War vorhin mit meinem Mann und meinen beiden Kindern (2 und 4 Jahre) wieder bei Papa, heute gehts im relativ gut, saß auch wieder im Rollstuhl. Er freut sich so, wenn er die beiden Kids sieht

Berichte euch dann weiter, wenn seine Chemo nächste Woche beginnt!


Leider bedrückt mich da noch jemand in meiner Familie, mein Mann! 26 Jahre!
Schilder mal kurz:
Vor ca. 9 Monaten hatte er heftige Hustenanfälle, nachts schlafen war für uns beide fast unmöglich!
Dann bin ich mit ihm zu unserem einzigen Lungenspezialisten in Göttingen gefahren.
Lungenvolumentest wurde gemacht, auch die Lunge geröngt und Allergietest.
Lungenvolumentest war noch okay, Lungenröntgen keine auffälligkeiten und Allergie gegen Gräser.
Er bekan Salbutamol und Symbicort Sprayer. Auch ein Antibiotika hat er bekommen.
Er war das letzte mal im Dezember da, wo er dann noch mal Tabletten bekommen hatte.
Bis dato keine Besserung, im Gegenteil.
Symtome: starker Husten - bei anstrengungen nachts und hauptsächlich morgens. grün/gelber Auswurf - manchmal auch mit Blut! Im Moment hat er sehr starke Rückenschmerzen und auch Knochenschmerzen allgemein!
Am 2. Mai haben wir den nächsten Termin beim Lungenarzt, ich werde diesmal verstärkt darauf drängen auf ein erneutes Röntgen und auch auf ein CT! Kann doch alles nicht sein!
Ich habe soooooooooooooooooolche Angst, was ist wenn er auch was ernstes hat?

Ich kann bald nicht mehr, muss aber stark für meine beiden kleinen bleiben!

Wünsche euch Frohe Ostern!
Ich mach mich los auf dem SPielplatz (leider mal wieder ohne meinen Mann) den Kopf frei bekommen!

LG eure Michele
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  #7  
Alt 25.04.2011, 14:21
success success ist offline
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Standard AW: COPD, Lungenkrebs und Knochenmetasten

Hallo liebe Michele,

mache Dir nicht so viel sorgen um Deinen Mann. Ich bin auch Gräserallergikerin und hatte auch im Anfangsstadium grünen und manchmal blutigen Auswurf oder Nasenbluten. Das liegt oft daran, weil die Schleimhäute eben sehr dünn sind und dann kleine Äderchen platzen..., um Dich da etwas zu beruhigen. Keine Angst!!!

LG
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  #8  
Alt 25.04.2011, 14:23
Mondträne Mondträne ist offline
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Standard AW: COPD, Lungenkrebs und Knochenmetasten

Hallo, liebe Michele,

tut mir sehr leid, was Du jetzt durchmachen musst. Dein Papa darf auf keinen Fall seinen Lebensmut verlieren, und wenn Du ihm (allein durch den Besuch mit seinen Enkelchen) helfen kannst, ist das ein guter Schritt.

Die Psyche spielt bei unserer Krankheit eine seeehr große Rolle, vieles überfordert uns (das können ganz banale Sachen sein, wie ein Streit zwischen Familienmitgliedern oder ein nervender Nachbar). Aber wenn Familienangehörige (und/oder Freunde) dann einfach nur da sind und einen mit z.B. Späßen aufmuntern tut das schon sehr gut.

Das mit Deinem Mann macht mir allerdings -ehrlich gesagt- auch ein bißchen Sorge
Blut im Auswurf bei Husten ist leider immer ein sehr schlechtes Zeichen.
Sagt Eurem Hausarzt: sofort eine Überweisung zum CT !!! Und wenn er das (aus welchen Gründen auch immer) nicht machen möchte: Dann geht zu einem anderen Azrt oder sogar gleich ins Krankenhaus ! Das ist schon deshalb sehr wichtig, weil: je früher man etwas erkennt, desto besser ist es behandelbar. Sollte es so eine schlimme Diagnose wie bei mir sein (kleinzelliger Bronchialkrebs mit Metastasen in Leber und Lymphdrüsen), dann kann man nur noch mit Chemo etwas machen.
Bei rechtzeitigem entdecken ist da schon mehr zu machen. Also: lasst das bitte nicht aufschieben, geht gleich morgen zum Arzt.
Ich drück ganz feste die Daumen, dass es nichts schlimmes ist

Dir und den Kiddy's noch einen schönen RestOstertag. Kopf hoch! Es gibt Lösungen, da bin ich ganz sicher!

Liebe Grüße
Elke
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  #9  
Alt 25.04.2011, 19:40
Mische1985 Mische1985 ist offline
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Standard AW: COPD, Lungenkrebs und Knochenmetasten

@success
Ja das habe ich auch immer gedacht, dass alles immer normal ist - aber im Winter hatte er das ja auch schon :/
Haben uns da nie einen ernsten Kopf drum gemacht, denn wenn ein "Facharzt" sagt alles ist ok, dann denkt man auch alles ist okay!

Aber nun wo wir das Hautnah mit meinem Vater miterleben, denkt man dann doch anders.

Im Krankenhaus hatte ich schon bescheid gegeben, die haben ja gesagt das man zu dem Lungenspezialisten gehen soll. Wie gesagt er ist der einzige hier, die nette Sprechstundendame wollte mich 8 Wochen hinhalten, aber als sie merkte das ich keine Ruhe gebe, war dann doch schon am 2. Mai etwas frei.

Werde auch sagen die sollen unbedingt ein ct machen, denn wie ich schon gelesen habe, lässt sich Krebs eh nur über ein CT feststellen.

ALso ich werde bei meinem Mann mal nicht vom schlimmsten ausgehen, aber denke schon, dass da irgendwas dahinter stecken wird, nach fast 1 Jahr nur Hustenanfälle.
Aber über ungelegte Eier muss man noch nicht diskutieren, bete ganz stark dass alles halb so wild ist, denn nochmal sowas schlimmes, da geht die Welt bei mir auch bald unter.


Ja meinen Papa muntern wir jeden Tag auf. Wir sind mittlerweile auf dem Standpunkt wo wie so über den Lungenkrebs wenig sprechen sondern andere Sachen genießen und wenn das Thema aufkommt gehen wir schon anders damit um ohne in Tränen aus zu brechen.
Psychisch gehts langsam berg auf bei ihm, aber ich weiß nun nicht was die Chemo aus ihm machen wird.
Bei meinem Papa ist es eh ein Teufelkreis, auch wenn es sich jetzt echt scheiße anhört und es vielleicht falsch rüber kommt - denke mal das er nicht an dem Lungenkrebs sterben wird, sondern eher an seiner COPD. Er hat wie gesagt schon Stufe 4 und sollte dieses Jahr noch eine Lunge bekommen. Da er nun den Krebs hat, bekommt er sie nicht mehr laut Arzt! "Das können Sie sich ja jetzt sparen Herr D. "
Seine Lebenserwartung wird auch so leider nicht mehr hoch sein, nur echt schade, dass man anfängt die Zeit miteinander zu schätzen, wenn es schon fast zu spät ist.
Mittlerweile tauchen auch schon Familienangehörige auf, mit denen mein Papa schon lange nichts zu tun hat. Freunde die er seit Jahren nicht gesehen hat. Mein Papa fragt "Verabschieden die mich schon alle, ich lebe doch noch"
Naja sehr gute Frage, finde diese Heuchelei widerlich von denen!
Wieso melden die sich denn jetzt nach 10-15 Jahren wieder?
Schon merkwürdig alles und dann lassen die sich einmal blicken und dann nie wieder.
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  #10  
Alt 26.04.2011, 19:01
Mische1985 Mische1985 ist offline
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Standard AW: COPD, Lungenkrebs und Knochenmetasten

Morgen geht die chemo los - bin sehr gespannt wie es verläuft.

Noch ne Frage: Treten die Nebenwirkungen sofort ein oder erst nach Tagen oder Wochen?
Der Arzt meinte schon das ihm auf jeden Fall alle Haare ausfallen werden (bin echt mal gespannt er dann ohne seinen Schnurrbart aussieht, habe ich in 26 Jahren nicht einmal gesehen)
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  #11  
Alt 28.04.2011, 14:22
Mondträne Mondträne ist offline
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Standard AW: COPD, Lungenkrebs und Knochenmetasten

Zitat:
Zitat von Mische1985 Beitrag anzeigen
Morgen geht die chemo los - bin sehr gespannt wie es verläuft.

Noch ne Frage: Treten die Nebenwirkungen sofort ein oder erst nach Tagen oder Wochen?
Der Arzt meinte schon das ihm auf jeden Fall alle Haare ausfallen werden (bin echt mal gespannt er dann ohne seinen Schnurrbart aussieht, habe ich in 26 Jahren nicht einmal gesehen)

Hallo Michele,

also ... ähäm ... ich habe seit etwa Mitte/Ende März eine Glatze und ich bin weiblich
Ich habe allerdings schon im November letzen Jahres mit der ersten Chemo begonnen und es hat daher m.E. lange gedauert. Aber nun ... Haare sind weg (auch Wimpern und Augenbrauen verabschieden sich nach ner Weile - leider).
Aber ich behaupte jetzt mal, dass es bei Männern nicht gar so tragisch ist, wenn die mal mit ner Glatze rumrennen.
Die Hauptsache bleibt immer:
wieder gesund werden!
...auch wenn man dafür mal ne Weile ohne Haare rumlaufen muss

Die Nebenwirkungen (NK's) : naja, das ist bei jedem Menschen verschieden. Ich selbst hab (auch hier) relativ spät damit begonnen.
Meist treten sie aber jetzt nach etwa 4-6 Tagen auf und äußern sich (bei mir) wie folgt:

Knochenschmerzen (sämtliche, im Körper befindliche), respektive extreme Rückenschmerzen, Schwindel, Verstopfung.
(Leider seit dem letzten CT wieder Hustenanfälle)
deshalb bekomme ich auch schon wieder eine neue Chemo

Ich hoffe, Dein Vater hat nur wenige, kleine NK's, oder besser: gar keine <--das ist allerdings eher unwahrscheinlich

Zusätzliche homöopathische Heilmethoden sind sicher nicht verkehrt:
Ich selbst nehme seit ein paar Tagen Selen + ACE zusätzlich jeden Tag eine Kapsel und will mir auch den Flor-Essence-Tee noch besorgen.
Außerdem sollte man sich gesund ernähren (respektive frisches Obst, Gemüse, Biosachen) <-- sollte man wohl generell, aber wer tut das schon heutzutage? Ich habe jetzt noch einen prima Tipp bekommen:
Salvestrole <-- google das mal

Ich drück Euch ansonsten einfach mal die Daumen, dass Dein Papa alles gut verträgt und ihm die Chemo hilft (mich hat sie bis jetzt am leben erhalten!).

Liebe Grüße
Elke
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  #12  
Alt 03.05.2011, 09:05
Mische1985 Mische1985 ist offline
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Standard AW: COPD, Lungenkrebs und Knochenmetasten

Hallo liebe Elke,

danke für deine Antwort. Ja das mit der Glatze als Frau, stelle ich mir auch schon sehr schlimm vor, aber wie du sagst, die Chemo hält einem am Leben und das ist ja nun mal das was zählt!


Bei meinem Vater wurde nun vor 6 Tagen die Chemo gemacht. Seit Freitag ist er im Pflegeheim. Bis dato hat er noch keine Nebenwirkung, außer er meckert im Moment viel rum, aber das muss ja nicht undebdingt von der Chemo kommen
Also der Arzt meinte auch, dass viele Nebenwirkungen erst im Nachhinein auftreten können, aber bis jetzt toi toi toi, keine Übelkeit, nichts!
Am 19. Mai bekommt er dann seine nächste Chemo.

Der Hausarzt war gestern auch im Pflegeheim und hatte mit uns gesprochen. Er meinte, wenn alle Medikamente gut anschlagen, hat er ca. noch nen Jahr zu leben. NIcht wegen dem Krebs, sondern eher wegen der COPD, da er ja nun keine Chance mehr hat eine neue Lunge zu bekommen.


Mit meinem Mann war ich gestern beim Lungenfacharzt.
Nun hat auch er seine Diagnose: COPD Stufe 2 mit Lungenemphysem.
Also genau die gleiche "scheiße" wie es mal bei meinem Vater angefangen hat.
Ein paar Untersuchungen stehen noch aus.
Als nächstes melden wir uns bei der Uni zum Nichtraucherkurs an, denn diese Teufelszigaretten müssen so schnell wie es geht weg.
Könnte ich die Zeit um 10 Jahre zurück stellen mit dem Wissen von heute, ich würde im Leben keine Zigarette mehr anfassen und nun ist man sooooooooo stark abhängig von dem Zeug

Will das ganze nicht nochmal mit meinem Mann durch machen müssen, er ist ja gerade mal 26 Jahre.

Im Moment ist es bei mir selber alles eine bergab fahrt!
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  #13  
Alt 04.05.2011, 00:37
Sonja1963 Sonja1963 ist offline
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Standard AW: COPD, Lungenkrebs und Knochenmetasten

Ich lese grade mit großer Bestürzung diesen Thread. Ich habe mich hier angemeldet um mit der Lungenkrebserkrankung meiner Mutter fertig zu werden. Bei mir wurde im Februar COPD im mittelschweren Stadium festgestellt. Und ja ich rauche immer noch.

Seitdem muß ich alle 3 Monate zum Lungenfacharzt. Und jedes Mal wird die Lunge geröngt. Und jedesmal fragt der mich ob ich Blut huste. Ja ich huste sehr stark, ich bin bei der kleinsten körperlichen Belastung außer Atem. Muß ich mir doch Sorgen machen???
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  #14  
Alt 05.05.2011, 16:05
Mondträne Mondträne ist offline
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Zitat:
Zitat von Sonja1963 Beitrag anzeigen
Ja ich huste sehr stark, ich bin bei der kleinsten körperlichen Belastung außer Atem. Muß ich mir doch Sorgen machen???
Hallo liebe Sonja,

ja, Du solltest Dir (leider) große Sorgen machen und ab zum Doc, bzw. in ein Krankenhaus. Ich habe monatelang gehustet, bei mir kam dann Blut aus der Nase beim putzen, mir wurde immer schwindliger, ich konnte nichts mehr essen, etc. etc. etc.
Es ist allerdings nicht so, dass ich nicht zum Arzt gegangen wäre!
Ich bin dauernd zum Arzt gerannt !
Nur leider hat der und ein zusätzlich zurate gezogener, anderer Arzt lediglich ein Blutbild machen lassen und auf Keuchhusten getippt und untersucht Ersterer Doc hat mir ein leichtes Asthma-Spray verschrieben, was natürlich absolut nix gebracht hat (Ar.... mit Ohr'n )

Ich hatte Ende Oktober 2010 mit dem rauchen aufgehört, weil es gar nicht mehr ging. Am 07.11.2010 ging dann bei mir gar nix mehr, ich bin in der Wohnung rumgefallen, war bereits total verwirrt, hatte extremste Schwindelanfälle, kalte Schweißausbrüche, Herzschmerzen, Husten, Husten, Husten und mir ging's eben einfach nur noch besch....eiden

Leider wurde dann (noch am selben abend in der Klinik bei uns in der Nähe) der Lungenkrebs inkl. Metastasen in Leber und Lymphdrüsen festgestellt.

Also: geh Du mal bitte lieber von Pontius zu Pilatus wenn's Dir irgendwie möglich ist. Laß Dich bitte nicht abwimmeln!


Hallo, liebe Michele,
Zitat:
Mit meinem Mann war ich gestern beim Lungenfacharzt.
Nun hat auch er seine Diagnose: COPD Stufe 2 mit Lungenemphysem.
das ist ja echt ganz große Sch........eibenkleister
Tut mir so leid, dass Du das jetzt auch noch durchmachen musst. Ich drücke Dir und allen Deinen Lieben gaaaaanz, ganz feste die Daumen, dass es gut geht, Ihr den Mut nicht verliert und noch viele, schöne Jahre miteinander habt!
Mensch ... die Kleinen brauchen doch ihren Papi noch !!! ("Hört mich da oben irgendjemand ???!!)
Ich denke jedenfalls ganz doll an Dich (Wer weiß ... vielleicht hilft's ja?!)

Drück Dich ganz doll, liebe Mische
Gebt nicht auf ! Ich tu's auch nicht

Liebe, mitfühlende Grüße
Elke
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copd, lungenkrebs, metastasen


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