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  #1  
Alt 01.07.2011, 10:20
Blüte Blüte ist offline
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Frage Strahlentherapie begleitend zur Gemcitabine Chemotherapie???

Bei meiner Ma wurde im Februar 2011 BSDK diagnostiziert. Sie wurde erfolgreich operiert und erhält seit Mitte April Chemotherapie mit Gemcitabine. Die Nachuntersuchungen (Blutuntersuchungen, Kernspin und CT) dieser Woche waren negativ bzw. positiv für uns: Keine Metastasenbildung sichtbar.

Ihr Hausarzt sowie ihr Onkologe empfehlen nun eine Bestrahlung begleitend zur Chemotherapie. Ihr Onkologe war lange Zeit im Klinikum Großhadern in München tätig und meint, dass dadurch "potentielle" Krebszellen in den Nervenbahnen abgetötet werden würden - oder so ähnlich - genau konnte mir es meine Ma nicht erklären. Auf jeden Fall hätten sie mit der Therapie positive Erfahrungen gemacht.

Ich habe bereits eine Mail an das Pankreszentrum in Heidelberg geschrieben und nachgefragt, was sie davon halten. Eine Dame rief mich 2 Tage später an und sagte mir, dass das Klinikum in Heidelberg generell gegen eine Bestrahlung nach erfolgter OP sei. Nur im Vorfeld - also vor einer OP - würden sie dazu raten.

Was für Erfahrungen habt ihr gemacht?
Würdet ihr euch 3 Wochen lang 15 Bestrahlungen unterziehen? (Ich habe gelesen, das es auch gerade durch die Bestrahlung zu einer Neubildung von Krebszellen kommen kann!?!?!)
Wer kann uns etwas raten?
Es ist so schwer eine Entscheidung zu treffen ... .
Bitte helft uns ... .
__________________
Feb./März 2011 ... Meine Mum erhält die Diagnose BSDK - OP - 3 cm großer Tumor am Pankreas-Corpus/Übergang -Kopf
Apr.-Sep. 2011 ... Chemotherapie mit Gemcitabine
Jan. - Mai 2012 ... Folfirinox Chemo wg. Lokalrezidiv & auffälliger Lymphknoten
August 2012 ... Meine Mama ist im Kreis ihrer Lieben für immer eingeschlafen

Geändert von Blüte (07.07.2011 um 17:44 Uhr) Grund: Klinikname entfernt
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  #2  
Alt 02.07.2011, 08:27
ClaudiaF ClaudiaF ist offline
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Standard AW: Strahlentherapie begleitend zur Gemcitabine Chemotherapie???

Hallo Blüte,

meine Mutter war in Heidelberg und bekam auch Bestrahlungen.

Man merkt nichts von dieser Bestrahlung, also keine Nebenwirkungen oder Schmerzen. Vergleich es wie ein kleiner leichter Sonnenbrand.

Wie lange sie aber Bestrahlungen bekam, kann ich Dir nicht mehr sagen: Verdrängung. Kannst es aber nachlesen unter: Heute in der Uniklinik Heidelberg.

LG Claudia
__________________
Meine liebe Mama (60) >> siehe Profilbild <<:
19.11.2008 Verdacht auf BSDK
27.11.2008 Whipple OP T3N1M0R1
30.12.2008 Portzugang
19.01.2009 Anfang Chemo 5FU/24Std/7Tage
03.07.2009 Ende der Chemo
08.01.2010 3 fache Wirbelkörperfraktur OP
19.03.2010 Metas in Leber, Lunge und Bauchfell gesichtet
05/2010 Man gab meiner Mum noch eine Lebenserwartung von 1 Woche
08/2010 Wir kämpfen immer noch!
07.09.2010 Gehofft, gekämpft und doch verloren
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  #3  
Alt 02.07.2011, 09:08
Falbi34 Falbi34 ist offline
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Standard AW: Strahlentherapie begleitend zur Gemcitabine Chemotherapie???

Hallo Blüte,
ich kenne das nicht das man bei Pancreasca noch zusätzlich bestrahlt, OP und dann Chemotherapie mit Gemzar das ist auch bei uns so.
Aber ich kann mir vorstellen, das sie die Bestrahlung einsetzen um auch Mikrometastasen zu vernichten.
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  #4  
Alt 04.07.2011, 07:49
MsParker MsParker ist offline
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Beiträge: 18
Standard AW: Strahlentherapie begleitend zur Gemcitabine Chemotherapie???

Hallo Blüte,
Bestrahlen wollten sie meinen Mann nach Whipple auch. Wir haben uns erkundigt u.a. auch in unserer Selbsthilfegruppe und bei anderen Onkologen. Man hat uns eindeutig abgeraten, da eine Bestrahlung bei diesem Krebs bei einer adjuvanten Therapie anscheinend mehr Schaden als Nutzen bringt.
Jetzt macht er nur die Chemo mit Gemsa.
Passt auf Euch auf und fragt nach
LG
MsPArker
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  #5  
Alt 07.07.2011, 19:58
Blüte Blüte ist offline
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Beiträge: 126
Standard AW: Strahlentherapie begleitend zur Gemcitabine Chemotherapie???

Wir (meine Ma und ich) hatten heute einen Beratungstermin in zwecks Strahlentherapie JA oder NEIN. Der zuständige Arzt nahm sich 1 Stunde Zeit um uns aufzuklären. Wir sind in die Klinik reingegangen und waren eigentlich überzeugt, dass wir gegen die Bestrahlung sind. Der Arzt, ein sehr sympathischer, menschlicher Typ hat uns in der Stunde vom Gegenteil überzeugt. Er erklärte uns, dass alle Studien, die über BSDK existieren, nicht unterscheiden,
* ob Metastasen bereits vorhanden waren
* ob ein Lokal-Rezidiv vorliegt oder nicht
* ob Patienten Patienten Bestrahlung postoperativ bekommen oder nicht.

Aus diesem Grund seien die existierenden Studien
* European Study Group for Pancreatic Cancer (ESPAC-3) und
* CONKO - Berliner Studie
nicht aussagekräftig.

Die 2 großen Risiken nach einer OP bei BSDK sind (wie die meisten hier bestimmt wissen), dass der Tumor streut, also Metastasen bildet oder, dass sich ein Lokalrezidiv bildet, d.h. wieder ein Tumor an der BSD. Metastasen zeigen sich meist innerhalb des 1. Jahres nach OP, während sich das Lokalrezidiv meist zwischen dem 1. und 2. Jahr entwickelt. Der Arzt erklärte uns, dass die Chemotherapie an den Organen und Gefäßen gut greift, dass jedoch das Tumorbett, d.h. an der Narbe an der BSD nicht sehr wirksam sei. Und hier greife die Bestrahlung. Die Bestrahlung soll also verhindern, dass sich ein Lokalrezidiv an der BSD bildet. Er sagte, dass sich in 80% aller Fälle der Patienten, die eine R0-Resektion (Entfernung des kompletten Tumors) hatten, ein Lokalrezidiv bilden würde. Mit einer Bestrahlung könne man dieses Risiko um 50% senken, d.h. nur 30% der Patienten bekommen statistisch gesehen ein Lokalrezidiv.
Was sagt ihr dazu?
Am Montag muss meine Ma eine Entscheidung getroffen haben ... .

Desweiteren äußerte er sich zur Protonentherapie (z.B. Rinecker Klinik in München) und Ionentherapie (HIT in Heidelberg) - die wir ins Gespräch brachten - sehr kritisch. Er sieht mehr Nachteile als Vorteile und meint, dass diese Technologien noch nicht ausgereift bzw. sich noch nicht als erfolgreich erwiesen haben. Er ist nach wie vor für die "konventionelle Strahlentherapie".

Übrigens hat der Arzt, mit dem wir gesprochen haben, über das Thema Bauchspeicheldrüsenkrebs habilitiert und beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren mit diesem Thema.

Meine Ma ist nach diesem Gespräch nun doch für eine Strahlentherapie. Sie meint, sie möchte alles versuchen, was die moderne Medizin bietet, um dem Krebs an den Kragen zu gehen. Ich denke das wichtigste ist, an das, was man macht zu glauben. Oder, was meint ihr? Evtl. war die Entscheidung für eine Chemotherapie auch nicht die richtige Entscheidung. Neben der modernen Medizin gibt es ja auch noch die ganzheitliche Krebstherapie ... . Doch meine Ma glaubt, dass sie die Chemo heilen kann ... . .

Ich freue mich sehr über jede Anregung, Meinung oder Tipps, die uns in der jetzigen Entscheidungsphase Hilfe leisten.

Vielen Dank im voraus,
einen schönen Abend wünscht euch
blüte
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  #6  
Alt 08.07.2011, 09:01
thomas01 thomas01 ist offline
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Registriert seit: 06.01.2009
Ort: Köln
Beiträge: 110
Standard AW: Strahlentherapie begleitend zur Gemcitabine Chemotherapie???

In dieser Phase kann euch eigentlich niemand helfen. Weil - wie man es jetzt macht, ist es verkehrt.
Macht ihr keine Zusatztherapie und es geht daneben, dann sagt ihr "hätten wir bloss" und wenn ihr eine macht und es geht daneben, dann sagt ihr "hätten wir bloss nicht". Das ist sehr schwierig!
Ich denke, ihr müsst da eine Bauchentscheidung treffen! Ihr solltet euch nur direkt bewusst machen, dass ihr euch keine Vorwürfe macht.
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