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  #1  
Alt 07.07.2018, 14:35
ElChupacabra ElChupacabra ist offline
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Standard Diagnose Hodenkrebs - Was nun?

Hallo zusammen.

Ich bin 30 Jahre alt und habe seit Montag ein leichtes Ziehen in der Leistengegend gespürt. Beim Ertasten meiner Hoden habe ich dann am linken eine Verhärtung und eine Vergrößerung festgestellt. Habe gedacht es ist vielleicht eine ganz leichte Nebenhodenentzündung, da ich in der Vergangenheit immer wieder mit so etwas zu tun hatte. Gestern dann zum Arzt und beim Ultraschall dann die Diagnose: 3cm großer Tumor. Das war natürlich ein Schock. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet.

Da mein behandelnder Urologe leider im Sommerurlaub ist, war ich bei einem neuen. Der war leider total unsensibel und hat mir das mehr oder weniger gegen den Kopf gehauen. Er hat dann ein großes Blutbild gemacht (Ergebnisse kommen am Dienstag oder Mittwoch) und mir eine Überweisung für Lunge CT und MRT Bauchraum mitgegeben.
Ich habe glücklicherweise einen Termin für beides schon am Montag bekommen. Der Arzt meinte auch, dass mein Hoden abgenommen werden muss - besser schnell als spät.

Ich war natürlich in einem Schockzustand und der doofe Arzt hat sein übriges getan und mir nicht wirklich das weitere Vorgehen geschildert. Zitat "Lesen Sie sich mal im Internet ein. Da kommt was auf Sie zu".....

Sofern ich mich jetzt richtig schlau gemacht habe, soll das CT und das MRT zeigen ob sich der Tumor ausgebreitet hat, richtig. Da hoffe ich dann mal das beste. Für kommende Woche stehe ich auch schon mit einer Klinik in Kontakt zur OP.

Mir gehe natürlich alle möglichen Dinge durch den Kopf. Der Arzt meinte, dass bei 3cm, der Tumor sicher schon gut 8 Monate da sei, er sich aber eher wie ein Seminom aussehen würde. Man liest ja überall, dass es bei frühzeitiger Erkennung sehr gute Chancen gibt.

Ich bin überfragt. Das warten bis Montag zum CT/MRT macht mich fertig. Passend habe ich natürlich für übernächste Woche einen Urlaub gebucht und heirate im Oktober.
Grüße,

Geändert von gitti2002 (07.07.2018 um 23:40 Uhr) Grund: Nutzungsbedingungen
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  #2  
Alt 07.07.2018, 14:55
Mäx Mäx ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?

Hallo ElChupacabra,

es tut mir leid dich hier willkommen zu heißen im Forum! Ich kann sehr gut nachvollziehen, was du gerade durchmachst - bei mir kam letzte Woche auch sehr unerwartet die Diagnose (ein paar Tage vor meinem Urlaub ... natürlich ohne Reiserücktrittsversicher "was soll schon in 1 Woche passieren, wenn man Last-Minute bucht"). Auch bei mir war die Ärztin nicht gerade aufklärend, gab mir die Diagnose, die Überweisung, meinte noch es wäre gut behandelbar und es gäbe Prothesen und die Fruchtbarkeit würde erstmal nicht darunter leiden, aber dann saß ich schon bei der Blutabnahme und war wieder raus. Ich kann mir also gut vorstellen, wie du gerade erstmal ohne weitere Informationen in der Luft hängst.

Erst einmal...die Heilungschancen stehen sehr gut. Ich habe von mehreren gehört. "Wenn sich ein Mann ein Krebs aussuchen darf, dann Hodenkrebs". Er ist gut untersucht und du bist pflichtbewusst mit deiner Gesundheit umgegangen und direkt zum Arzt gegangen. Was es für ein Tumor ist und ob er sich ausgebreitet hat und ob auf Grund dessen Chemo ansteht oder nicht, kann zum jetzigen Zeitpunkt leider noch niemand sagen. Du brauchst etwas Geduld auch wenn das sehr schwer ist in unserer Situation. Aber mach dir darüber jetzt erstmal noch nicht zu viele Gedanken - eins nach dem anderen.

Vor der OP werden jetzt einige Blutwerte überprüft und es wird ein CT/MRT gemacht, um zu sehen dass es bei dir hoffentlich keine weiteren Auffälligkeiten gibt!
Anschließend wirst du über die OP, das Vorgehen usw. aufgeklärt und dann steht die OP an, bei der vermutlich der eine betroffene Hoden entfernt und eine Probe von dem gesunden Hoden entnommen wird. Dieser übernimmt die Aufgaben des anderen Hodens. Bitte lasse dich, wenn ihr einen Kinderwunsch habt trotzdem zur Kryokonservierung (das Einfrieren von Spermien) informieren.
Zum Thema Prothese...ich habe mich letzte Woche auch gefragt, ob oder ob nicht und habe mich letztendlich doch dagegen entschieden und bereue es bisher nicht. Wenn man es nicht weiß sieht man es kaum und ich persönlich hatte dann doch nicht so ein gutes Gefühl dabei einen Fremdkörper im Sack zu haben, während dort anderes heilen muss. Und wer weiß ob dann in 15-20 Jahren nochmal jemand ran muss. Aber gibt hier auch viele mit Prothese, die damit sehr zufrieden leben. Ich denke das ist eine sehr individuelle Entscheidung. Frage auf jeden Fall mal im Krankenhaus nach, ob sie welche zum Ansehen da haben. Das hat uns schonmal geholfen ein Gefühl dafür zu bekommen. Die Ärztin meinte die sind ganz beliebt und verschwinden gerne...ich frage mich was die Leute mit so einem Silikonei zu hause wollen, aber gut :-D
Bei Unklarheiten und Fragen zögere nicht und lass dich nicht schnell abwimmeln - es geht schließlich um dich und deine Gesundheit!

Nach der OP heißt es dann wieder Warten auf den histologischen Befund, wo man dann mehr darüber erfährt, was es für ein Tumor war und wie es mit der Streuung etc. aussieht. Da braucht man also nochmal Geduld und in dieser Phase stecke ich gerade.

Wenn immer du fragen hast, kannst du mir auch gerne eine PN schreiben. Hier gibt es viele hilfreiche Themen und tolle Nutzer, die mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Ganz wichtig - lass dich nicht unterkriegen und schaue dem ganzen optimistisch entgegen. Das wird schon!

Liebe Grüße
Max
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  #3  
Alt 07.07.2018, 14:59
barg barg ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?

Hi

Ich schreibe gerade vom Handy aus dem Ausland, wollte dir aber ein schnelles Feedback geben.

Ich fand es sehr wertvoll dass mein Arzt im April den Ablauf sehr detailliert beschrieben hat.

Du hast es schon richtig vermutet, mit dem CT/MRT will man schauen ob Lymphknoten befallen sind oder sogar schon Metastasen vorliegen. In deinem Fall mit geschätzten 3 cm stehen die Chancen ganz gut, dass du Glück im Unglück hattest und es sehr früh entdeckt wurde ohne weitere Ausbreitung. Dann sind die Heilungschancen auch so gut wie 100%.

Selbst in fortgeschrittenen Stadien mit Lymphknoten Befall sind die Chancen weiterhin sehr hoch. Je nach Situation von 80% bis weit über 90%.

Vor der OP würde ich noch Spermien einfrieren lassen, falls es im Anschluss doch eine Chemotherapie brauchen sollte. Sprech deinen Arzt darauf an.

Darf ich fragen wie alt du bist? Ab Mitte 30er sind Seminome häufiger, in jungen Jahren die Nicht-Seminome. Gewissheit hast du aber erst, wenn der betroffene Hoden nach der OP im Labor untersucht wurde.

Alles in allem Kopf hoch, Hodenkrebs ist sehr gut therapierbar. Du scheinst auch früh zum Arzt gegangen zu sein, sodass hoffentlich keine weitere Ausbreitung vorliegt. Der Laborbericht wird es zeigen. Dann hast du es nach der OP vielleicht auch schon überstanden.

Die OP selbst ist leicht zu ertragen, ich konnte noch am selben Tag wieder zur Toilette laufen und am zweiten Tag ging es mir schon fast gut genug um heim zu gehen. Am dritten Tag wurde ich dann nach Hause entlassen. Bei der OP werden neben dem Hoden noch Samenstrang und der nächste Lymphknoten entfernt. Mit einer Biopsie des anderen Hoden kann man auch das Risiko es im anderen irgendwann zu bekommen recht gut einschätzen. Das machen aber nicht alle Ärzte, bei mir wurde es z.B. nicht gemacht.

Ich war in einer ähnlichen Situation wie du, wollte Mitte April in Urlaub und bekam die Diagnose Anfang April. Verschieb den Urlaub, regeniere erst mal und geniesse dann den Urlaub wenn du wieder ganz fit bist. In paar Wochen bist du noch nicht fit genug, um den Urlaub voll geniessen zu können. Ich war 3-4 Wochen krank geschrieben.

Viele Grüsse
barg

Geändert von gitti2002 (07.07.2018 um 23:43 Uhr) Grund: NB
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  #4  
Alt 07.07.2018, 15:04
Golsen Golsen ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?

Willkommen im Forum,

am Anfang rasen einem immer extrem viele Fragen durch den Kopf. Aber vorweg: Grundsätzlich sind die Heilungsschancen sehr gut, selbst wenn der Tumor schon fortgeschritten ist (was jetzt noch gar nicht klar ist!).

Was nun auf dich zukommt ist eine Hodenentfernungen, die aber nicht sehr wild ist. Danach braucht man 3 Dinge:

1. Blutbild für Tumormarker => gibt Hinweise über die Art des Tumors und ob etwas "da ist"
2. Bildgebung (MRT Bauch/CT Brust) => gibt Hinweise über Metastasten (bzw. keine Metastasten)
3. Die Gewebeprobe nachdem der Primärtumor im Hoden entfernt wurde => gibt detaillierte Hinweise über die Art des Tumors.

Diese 3 Elemente ergeben dann das Tumorstadium und daraus lässt sich die Therapie ableiten. Im Moment können also auch wir noch nicht allzuviel sagen, weil die wichtigsten Bausteine fehlen.

Bis zur OP und dem MRT/CT wirst außer dem Blutbild auch keine weiteren Insights bekommen.

Daher versuch bis dahin gut zu essen und dir gute Ärzte zu suchen. Falls du weitere Fragen hast, wird dir hier auch geholfen oder du kannst die Basics im Urologielehrbuch nachlesen: https://www.urologielehrbuch.de/hodentumoren.html Mir hat die Quelle geholfen, weil darin in verständlicher aber schulmedizinischer Sprache doch fast alle Probleme inbegriffen und erklärt sind.

Ansonsten, mach dir erstmal keine Sorgen. Das ist alles behandelbar Auch wenn es natürlich kein Spaß ist.
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Mein persönliches Krebstagebuch: https://krebskrampf.de/
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1/18: Innere Blutung - Entfernung eines Bauchhodens (nonseminom 90% Chorionkarzinom / 10% seminom, Beta HCG bei 26.000)
2/18 - 5/18: 4xPEB (danach: Marker negativ)
6/18 offene, linksseitige RLA (2 cm Resttumor und 14 LKs entfernt: tumorfrei)
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12/20 nächstes MRT
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Geändert von Golsen (07.07.2018 um 15:27 Uhr)
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  #5  
Alt 08.07.2018, 14:03
ElChupacabra ElChupacabra ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?

Hi.

Danke erstmal für die aufmunternden Worte. Ich habe das Wochenende jetzt versucht mich so gut es ging abzulenken und positiv zu denken. Ich habe Gott sei Dank eine tolle Frau an meiner Seite, die mir viel Kraft gibt.

Jetzt warte ich Montag mal die Ergebnisse von MRT und CT ab und Dienstag die Blutwerte. Ich gebe dann wieder Bescheid, sobald ich mehr weiß. Mehr kann ich aktuell ohnehin nicht machen. Es bringt also nichts Gedanken unnötig daran zu verschwenden.

Grüße,
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  #6  
Alt 09.07.2018, 19:58
ElChupacabra ElChupacabra ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?

Kleines Update:

Ich war heute beim CT und MRT. Beides unauffällig. Puh!
Ein erster Schritt ist schonmal getan.

Mittwoch kommt das Vorgespräch und Donnerstag die OP.
Blutwerte kriege ich morgen.

Heute ist mir schon ein mittelgroßer Stein vom Herzen gefallen.


Edit:
Soeben sind telefonisch die Blutwerte reingekommen. Testo zu niedrig (hatte ich früher auch immer), Cholesterin zu hoch (muss wohl an der Ernährung schrauben) und sonst alles gut - also auch die Tumormarker.

Geändert von ElChupacabra (09.07.2018 um 20:32 Uhr)
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  #7  
Alt 10.07.2018, 21:38
barg barg ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?

Hi

Glückwünsch schonmal zu den guten Ergebnissen. Die OP wirst du auch gut überstehen, danach kannst du dich erst einmal regenerieren und die letzten Tage sacken lassen.

Dann kommt noch der pathologische Befund und auch der wird sicher gut aussehen. Mit etwas Glück hast du die Geschichte nach der OP bereits hinter dich bringen können.

Ich drück dir die Daumen.

Viele Grüsse
barg
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  #8  
Alt 10.07.2018, 22:03
Golsen Golsen ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?

Barg hat es schon gesagt, sieht ja relativ gut aus. Es kann auch auf W&S rauslaufen (abwarten und Tee trinken), wenn sich keine Auffälligkeiten zeigen. Der zweite Hoden wird einfach noch ein wenig angekurbelt für die Testoproduktion
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  #9  
Alt 13.07.2018, 11:04
ElChupacabra ElChupacabra ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?

Hallo. Kleines Update aus dem Krankenhaus.

Ich wurde gestern operiert und habe die OP soweit gut überstanden. Die Angst davor war riesig aber letztendlich hatte ich kaum Schmerzen im Anschluss. Aufstehen fällt schwer, da die Muskelpartien da natürlich an der Wunde sitzen. Ansonsten bin ich schmerzfrei und werde sogar heute schon entlassen.

Bei mir wurde nun der betroffene Hoden entfernt und eine Probe aus dem anderen Hoden entnommen. Die Befunde bekomme ich nächste Woche. Der Schnelltest, der während der OP gemacht wurde, vermutet ein Seminom (was natürlich toll wäre, da ich dann vielleicht schon die Sache überstanden hätte mit w&s).

Die Zeit bis zur endgültigen Untersuchung ist jetzt natürlich erstmal blöd. Ich versuche positiv zu denken, da ja Blut und CT/MRT soweit ok waren. Ich bin trotzdem froh, wenn ich den Befund dann schwarz auf weiß habe.

Ich berichte dann wieder.
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  #10  
Alt 13.07.2018, 12:59
Mäx Mäx ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?

Super! Das freut mich. Ich hoffe der Befund kommt recht schnell und sieht positiv aus, sodass du es jetzt schon mit W&S geschafft hast! Gönne dir etwas Ruhe, dass du schnell wieder fit wirst.

Liebe Grüße
Max
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  #11  
Alt 13.07.2018, 17:23
Golsen Golsen ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?

Hört sich gut an. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende und Berichte dann über den Befund und die Bildgebung. Aber es gibt ja durchaus die gute Chance, dass es das war.

Der Urlaub im Oktober kann also kommen
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  #12  
Alt 19.07.2018, 19:26
ElChupacabra ElChupacabra ist offline
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Hallo,

wieder mal ein Update. Ich habe heute meinen pathologischen Befund bekommen, bzw. nur einen ersten Teil?

Darin steht:

"Hodentumor links: Klassisches Seminom
Tumorausdehnung: Max. Größe 3cm
Das angrenzende Hodenparenchym mit Nachweis einer intratubulären Keimzellenneoplasie.
Gefäße: Nachweis einer Hämangiosis carcinomatosa
Lymphknoten: Keine miterfasst.

Für die endgültige Tumorklassifizierung vergleiche Präparat xyz"

Mein Arzt meinte aufgrund des Berichtes, dass er zu w&s raten würde, er aber nochmal mit einem Kollegen vom Uniklinikum darüber sprechen wird. Er meint aber, dass es ein guter Befund sei.

Die OP habe ich mittlerweile ganz gut verdaut. Ich habe nur auf der fehlenden Ei-Seite so ein dickliches Ding, was druckempfindlich ist. Auf dem Ultraschall konnte man keine Wassereinlagerungen erkennen, sodass der Doc meinte, dass es vermutlich die Stelle sei, wo die abgetrennten Samenstränge verschlossen wurden und es unbedenklich sei. Hat da jemand Erfahrungen mit?

Mein rechtes gesundes Ei ist im Vergleich zum Januar 2018 um 0,7cm gewachsen. Kann das von der OP kommen, wo ja auch ein Teil rausgeschnitten wurde? Ultraschall war unauffällig.

Zudem steht im Bericht nix zum Test des gesunden Eies. Das kommt dann wohl noch?
Bei der ersten Nachsorge rät er zu MRT und CT. Ich hatte ja vor der OP beides. Muss bei jeder Nachsorge wirklich auch ein CT gemacht werden wegen der Strahlenbelastung?

Ich atme jetzt erstmal vorsichtig durch. Schritt für Schritt!

Grüße,
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  #13  
Alt 19.07.2018, 19:45
Golsen Golsen ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?

Hört sich erstmal gut an. Zur ersten Nachsorge würde ich schon ein CT machen, wenn sich da gar nichts zeigt, kann man ja umsteigen auf MRT oder Röntgen für den Thorax. Aber da gibt es hier wohl auch unterschiedliche Meinungen.

Ansonsten sieht es gut aus. Wäre schon, wenn da nichts mehr kommt Ich drücke die Daumen und sag Bescheid, was die Ärzte dann final sagen.

Schritt für Schritt relaxen
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  #14  
Alt 20.07.2018, 13:00
Mäx Mäx ist offline
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Zitat:
Zitat von ElChupacabra Beitrag anzeigen
Ich habe nur auf der fehlenden Ei-Seite so ein dickliches Ding, was druckempfindlich ist. Auf dem Ultraschall konnte man keine Wassereinlagerungen erkennen, sodass der Doc meinte, dass es vermutlich die Stelle sei, wo die abgetrennten Samenstränge verschlossen wurden und es unbedenklich sei. Hat da jemand Erfahrungen mit?
Hallo,

ich kann nur sagen, dass das bei mir genauso ist (OP vor 3 Wochen). Die Ärzte meinten zu mir auch das sei normal. Es ist auch die Stelle, wo ich etwas oberhalb diesen "Nervschmerz" knapp unter der Haut hatte - so ein brennendes Stechen. Dieser Schmerz ist zum Glück kaum noch da und es wird alles etwas weniger empfindlich, wenngleich manche Stelen auch noch leicht taub sind. Ich denke also das ist normal bei dir so wie du es beschreibst.

Gruß Max
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  #15  
Alt 20.07.2018, 15:44
ElChupacabra ElChupacabra ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs - Was nun?

@max: Gut zu wissen. Einen Schmerz habe ich Gott sei Dank nicht. Es ist super druckempfindlich und ab und zu ziehen die Nähte ein wenig.

Heute morgen kam die Tumorklassifizierung:

pT2, NX, L0, V1, R0 (lokal)
Klassisches Seminom
Rete Testis tumorfrei
tumorfreie Tunica vaginalis
tumorfreier Nebenhoden
tumorfreier Samenstrang
Biopsie des anderen Hoden ohne Nachweise einer intratubulären Keimzellneoplasie.

Das hört sich gut an, richtig? Dann wäre ich mit w&s ja erstmal mit einem blauen Auge davon gekommen.

Ich habe drei weitere Fragen:

1. Bzgl. eines Schwerbehindertenausweises. Steht mir auch bei einem solchen Tumor einer zu? Was ich bereits gelesen habe: Ja, aber begrenzt. Reicht es da, wenn ich jetzt den pathologischen Befund plus Krankenhausbericht hinschicke bzw. Brief des Urologen? Die weiteren Ermittlungen trifft dann ja das Amt, richtig?

2. Bzgl. Ausweis: Habt Ihr bei den Krankheiten "nur" den Krebs aufgeführt oder auch separat angegeben, dass Ihr dadurch eine psychische Belastung habt? Will ja nichts andichten, was ich nicht habe, aber will halt auch nichts "verpassen" was mir zusteht. Ich meine die regelmäßigen Kontrollen sind ja schon eine Belastung für den Kopf. Oder muss ich dann nachweislich bei einem Psychologen in Behandlung sein?

3. Auf Sex sollte ich, wie Sport ca. 6 Wochen verzichten. Wie sieht es denn mit Selbstbefriedigung aus? Ich meine konkret: Tut es weh beim Samenerguss? Stelle es mir komisch vor oder ist das unproblematisch und tut kein bisschen weh? Vielleicht hat da jemand Erfahrungen :-D

Danke auf jeden Fall erstmal für die tollen Kommentare und das super Forum.

Grüße,
Andreas
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