Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 05.11.2008, 12:03
Mosi-Bär Mosi-Bär ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 01.02.2007
Ort: Düsseldorf
Beiträge: 1.256
Blinzeln AW: und noch eine traurige Tochter

Hallo liebe Sun,

das, was da im KH abgeht ist einfach unglaublich und das hätte ich bei einem solchen KH gar nicht erwartet. Aber vielleicht liegt es einfach daran, daß die Klinik so groß ist und der Mensch dort einfach verloren geht. Es ist eine schöne Sch...!

Ich verstehe 1. nicht, daß die abpunktierte Flüssigkeit (Aszites) nicht eingeschickt wurde und 2. keine Röntgenaufnahme der Lunge erstellt wurde, wenigstens zu dem Zeitpunkt, da deine Mama eine Bronchitis hatte.

Und warum wurde keine Antibiose eingeleitet, erst viel später?

Wird nicht automatisch die Lunge geröngt, wenn man im KH aufgenommen wird? Bei uns hier im KH wird das immer gemacht und da hatte man bei mir nämlich auch gleich den Pleuraerguß festgestellt.

Und als Aszites abpunktiert wurde, wurde die Flüssigkeit auch gleich eingeschickt.

Der Pleuraerguß (ca. 1 Liter) wurde, als die Bauchspiegelung stattfinden sollte, ebenfalls abpunktiert, weil wegen der Beatmung bei der OP sich die Lunge voll entfalten mußte. Auch diese Flüssigkeit wurde gleich eingeschickt.

Beide Flüssigkeiten waren mit malignen Zellen durchsetzt, also war ich somit auch im Stadium IV.

Ich kann dir Hoffnung machen, daß das nicht unbedingt schlecht ausgehen muß. Bei mir hat die Chemo sowohl auf den EK, als auch auf Aszites und Pleuraerguß Wunder gewirkt. Alles war nach 3 Chemos komplett verschwunden und das ist jetzt 2,5 Jahre her!

Es gibt Hoffnung, auch mit malignem Pleuraerguß. Aber du weißt ja als Ärztin selber, daß es nicht unbedingt ein maligner Pleuraerguß sein muß, obwohl die Wahrscheinlichkeit gering ist.

Ich wünsche euch alles, alles Gute und viel Kraft für deine Mama, aber auch für dich.

Liebe Grüße
Mosi-Bär
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 05.11.2008, 12:19
Sunny64 Sunny64 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.10.2008
Beiträge: 99
Standard AW: und noch eine traurige Tochter

Liebe Sun,

das tut mir sehr leid von deiner Mutter zu lesen und vor allem was die Ärzte nicht machen. GsD kennst du dich aus und weißt was passieren müsste - wir Unwissenden wüssten gar nicht, dass da was passieren muss. Dein Mutter hat also großes Glück dich als Tochter zu haben.
Ich hoffe es werden jetzt alle Untersuchungen schnellstmöglich gemacht und wünsche euch ein gutes Ergebnis.

Kämpf weiterhin so wie bisher. Alles alles Gute und wieder mal viel Kraft.
__________________
LG Sunny
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 05.11.2008, 17:12
Lizzy54 Lizzy54 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 03.08.2008
Ort: BA-WÜ
Beiträge: 328
Standard AW: und noch eine traurige Tochter

Liebe Sun,

auch von mir noch ein verspätetes Willkommen - obwohl es kein guter Anlaß ist.
Falls Du noch immer zwischen Verzweiflung und Mut schwankst - dann entscheide Dich für Mut und Hoffnung, das macht das Leben einiges leichter:-)

Wie du am Beispiel von Christine und Mosi (und es gibt auch noch weitere hier) sehen kannst, bedeudet eine statistisch schlechte Prognose im Einzelfall noch lange nicht das Ende der Fahnenstange.

Alles Gute für Dich und Deine Mutter
wünscht Lizzy
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 05.11.2008, 21:04
here_comes_the_sun here_comes_the_sun ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.10.2008
Beiträge: 232
Standard AW: und noch eine traurige Tochter

Hallo, ihr super lieben und netten Mädels hier,

ich bin Euch so unendlich dankbar für Eure aufmunternden Worte und Tips.

Heute hatte ich ein längeres Gespräch mit der zuständigen Oberärztin, die zwar in jedem 2. Satz von ihren tollen Ops sprach, aber durch mein hartnäckiges Bohren dennoch immer wieder auf meine Mutter wieder zu sprechen kam... Ich bin Internistin, und bisher kannte ich es so, daß man ein präoperatives Staging macht, d.h. z.B. auch CTs, Zytologien aus auffälligen Flüssigkeiten wie Pleuraerguß und Aszites etc. Die Oberärztin erklärte mir nun, dies sei alles überflüssig, entscheidend ist die OP (was ja auch stimmt), und hinterher würde man CTs für die Verlaufsbeurteilung anfertigen. Klingt erst einmal plausibel, verunsichert bin ich dennoch. Eine andere Oberärztin dort ist zufällig eine alte Studienbekannte von mir, mit der ich am Montag lange gesprochen habe. Sie betonte und versicherte mir, daß man sehr ausgiebig (also gründlich) operieren würde um eine möglichst hohe Heilungschance zu erzielen (wohl mehr/längere Op als sonst üblich). Das hat mich erst einmal beruhigt, deshalb bleiben wir bzw. meine Mutter dennoch dort. Das Virchow ist in Deutschland die Studienzentrale der AGO, daher dachte ich, es sei eine top Adresse... Menschlich wohl doch nicht immer so... Meine Philosphie (beruflich) ist scheinbar doch eine andere, ich behandel "meine" Patienten immer so, wie ich auch behandelt werden möchte (oder wie ich eben meine Liebsten behandeln würde...) - zumindest versuche ich dies meistens .
Das Problem ist wie so oft der ständige Personalwechsel, ein hoher "Patientendurchsatz" (ja, so nennt man das wirklich unter Ärzten, befremdend, oder?), sehr große Klinik, mehrere beteiligte Abteilungen etc., das macht das leider auch immer ziemlich unpersönlich. Einen richtig festen Ansprechpartner haben daher auch nicht richtig.

@Vscheel: Danke für Deine lieben Worte. Ich sehe es auch so, daß es ein riesiger Unterschied ist, ob man nicht loslassen kann oder einfach unterstützend liebevoll jemanden zu Seite steht. Manchmal komme ich mir momentan schon fast gluckenhaft vor, aber ich habe meiner Mutter versprochen, um ihre Interessen zu kämpfen. Immer wenn ich nach meinem Besuch gehe, bedankt sie sich tausendfach, dabei sind doch dafür auch Töchter da, oder?!?

@Mosi-Bär: Ich habe ja hier schon von Deinem Verlauf gelesen. Das ist wirklich toll, ich freue mich für Dich. Bist ja auch schon fleißig verreist, gelle? Das macht natürlich auch in Hinblick des "neuen" Pleuraergusses bei meiner Mutter Mut, ich habe ihr sogar von Dir erzählt, was sie unheimlich aufbaut. Sie hat nun nämlich doch ganz schön Muffensausen wieder bekommen, dachte, nun ist alles vorbei, braucht dann auch keine OP mehr etc. Davon ist sie jetzt nach langen Gesprächen zum Glück wieder weg... Ja, Standard ist eigentlich IMMER ein Röntgen-Bild und Labor bei KH-Aufnahme, erst recht bei solch einem Infekt... Verstehen kann ich das immernoch nicht... Ebenso macht man bei Punktionen IMMER mindestens bei ersten Mal eine Diagnostik, ich dachte, das ist so selbstverständlich wie das Zähneputzen...

@Sunny: Danke für die Kraft, die wünsche ich Dir und Deiner Mom selbstverständlich auch weiterhin. Was macht die Schwäche? Geht´s besser? LG

@Lizzy: Danke! Ja, ich entscheide mich letztendlich IMMER für Mut und Hoffnung, behalte aber auch das Risiko im Auge, um niocht ganz so sehr geschockt zu werden.... Es ist und bleibt eine Achterbahnfahrt, aber außer Regen gibt´s ja auch die noch Sonne...

So, ihr Lieben, das war jetzt echt viel... Ich bin Euch so dankbar... Manchmal wünschte ich mir, daß auch andere Patienten mit anderen Erkrankungen ähnlichen Zuspruch erfahren könnten...

Liebste solidarische Grüße, Sun.
__________________
"Wende dein Gesicht der Sonne zu,
dann fallen die Schatten hinter dich"
(Afrikanische Weisheit)
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 06.11.2008, 10:28
Sunny64 Sunny64 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.10.2008
Beiträge: 99
Standard AW: und noch eine traurige Tochter

Hallo Sun,

das klingt ja schon etwas positiver. Ja die Schwäche ist etwas besser (ich in meinem Thread geschrieben).
Es ist wirklich toll für deine Mom dass du als Ärztin einen guten Durchblick hast und ja ich sehe es auch wie du - dafür sind wir Töchter da - um für sie da zu sein und Ihnen zu helfen. Sie haben uns schließlich geboren und soviel für uns getan - das kann man Ihnen jetzt ein bisschen mehr zurück geben.
Meine Mom meint auch immer ich soll mich nicht so stressen -aber wie könnte ich das anders machen? Das wollte ich gar nicht.

Montag bin ich in Gedanken bei euch und sende viele positive Strahlen.

PS: wo bist du denn zu Hause - so eine Ärztin hätte ich auch sehr gerne!
__________________
LG Sunny
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 06.11.2008, 12:06
romantic romantic ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.09.2007
Beiträge: 86
Standard AW: und noch eine traurige Tochter

Hallo Sun,
oh ja, eine Ärztin wie Dich hätte ich auch gerne. Jemand der behandelt, wie er selbst behandelt werden will ! Super Einstellung ! Ach ja, seufz, zwischendurch findet man auch noch "vernünftige Menschen" unter den Ärzten !

Wir haben uns mit dem Krankenhaus, speziell mit der Oberschwester der Station sehr gut arrangiert. Wenn sie da ist, klappt alles hervorragend, sie war auch die einzige, die das schlimme Husten meiner Mutter jetzt überhaupt wahrgenommen hat. Daraufhin wurde dann geröntgt ! Die Ärzte merken das natürlich nicht !

Beruhigend finde ich, daß sogar in einem solch spezialisierten KH wie Virchow solche dämlichen Sachen passieren, und nicht nur in unserem Hinterhof-Krankenhaus, auch von uns liebevoll Urwald-Klinik genannt ! Das kann doch echt nicht wahr sein, oder ?

Meine Mutter hatte auch einen heftigen Pleuraerguß, der dann punktiert (ohne Betäubung oder irgendwas, einfach Schlauch rein und gut !) und dann "verschweißt" wurde. Das ist ca. 1 Jahr her. Ich denke ihre jetzige Husterei hängt auch wieder mit einem Pleuraerguß,, diesmal auf der anderen Seite, zusammen. Ein Ergebnis vom Röntgen erfahren wir natürlich nicht, klar oder ?

Dank der Oberschwester und unserem Hausarzt, den ich ordentlich, d.h. mehrmals täglich sogar genervt habe, habe wir mittlerweile die Medikation ganz gut raus. Ich lege die Infusionen selber, weil uns alles andere viel zu aufwendig ist. Durch die ganze Geschichte bin ich schon halbe Ärztin, verstehe mich mit den Ärzten insoweit gut, als daß sie ihr Latein-Kauderwelsch rauslassen und ich trotzdem alles verstehe und noch Fragen hinterherschießen kann. Allerdings haben wir lange gebraucht, bis uns alle Infos gegeben wurden.

Sorry, ich komme ins Schwafeln. Ich wollte Dir eigentlich nur Mut machen ! Meine Mutter hat den Pleuraerguß und dessen Behandlung recht gut weggesteckt und hat jetzt, ein Jahr später, erst wieder ein Problem ! Die Aszitespunktion läuft jetzt, Gott sei Dank, wöchentlich. Es ist wirklich so, je mehr man "abzapft", desto mehr läuft nach.

Wir lassen meine Mutter nicht mehr im Krankenhaus, sie hat genug davon. Nur noch tagsüber, wenn Behandlung nötig, ansonsten ist sie zuhause. Zwischenzeitlich hat die Leber versagt, wir haben das Gefühl, das sie sogar schon "Stücke" davon erbricht ! Sehr übel, der Hausarzt runzelte die Stirn. Insofern ist es gut, daß sie zuhause ist. Mittlerweile ist es schwierig sie zu transportieren aber Gott sei Dank haben wir es ja nicht weit. Alles am Ort !

Nicht aufgeben Sun ! Bleib am Ball, nerve die "Kollegen". Es gibt Hoffnung und gute Behandlungsmöglichkeiten (wenn man denn die richtige findet !).

Alles Gute für Deine Mum und Dich !
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 06.11.2008, 12:12
Sunny64 Sunny64 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.10.2008
Beiträge: 99
Standard AW: und noch eine traurige Tochter

Hallo romantic,

das klingt ja leider nicht so toll was ich da gerade lese. Ich hoffe deiner Mutter gehts bald wieder besser. Kopf hoch. Ihr schafft das!
__________________
LG Sunny
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 08:27 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55