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  #1  
Alt 26.04.2014, 14:10
sanne2 sanne2 ist offline
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Standard Ifosfamid und Doxorubicin - nun Votrient

Mein Mann erhält nun den zweiten Zyklus der oben genannten Chemo.
1. Tag
3000 ml Mischbeutel NaCl/G5/24h
-Kevatril 1mg morgens
-Dexamethason 8mg iv morgens und abends
-Emend oral 125mg morgens
-Ifosfamid 1200mg morgens und abends= 2700 mg

2.Tag
-alles wie an Tag 1 nur Doxorubicin 135 mg mittags zusätzlich und Emend 80mg
- einmalig Cardioxane 1000 mg abs

Tag 3,4, und 5 siehe Tag 1.
Und das alles stationär.
Wie geht es euch damit?

Meinem Mann geht es in der Anfangszeit zuhause ziemlich schlecht. Nach 3 Stunden Autofahrt ist ihm schlecht und übel, die Medis helfen kaum. Er ist lethargisch, sitzt nur herum wie ein Roboter und kann nichts mit sich anfangen, wenn er nicht gerade schläft.

An Tag 2 sitzen wir in der Onko-Praxis da er sich ständig übergibt.
Tag 3 lief gut, da er in der Praxis Dexamethason 8mg in einer Infusion erhielt.
An Tag 4 baute er wieder körperlich unglaublich ab.
An Tag 5 musste er stationär aufgenommen werden wegen eines Infektes und Leukozyten von 600. Er kam in Umkehrisolation.
So lief es fast die ganze Zeit, seit er wieder zuhause war.
Als seine "Erholungszeit" beendet war, musste er wieder nach Berlin.
Nun habe ich Angst vor dem, was mich morgen erwartet, wenn er wieder nach Hause kommt, denn ich bin auch berufstätig und kann das alles nicht unbedingt gewährleisten.

Er hat das alles natürlich in Berlin angesprochen, aber das Angebot ihn einen Tag länger dort zu behalten schlug er aus.
Dann geht hier wieder alles von Vorne los und davor graust es mir.

Wie kommt ihr mit dieser Chemo zurecht???
Ich konnte nachlesen, dass einige während der Chemopause arbeiten gehen oder Sport treiben. Das ist hier überhaupt nicht drin.

Vielen Dank für eventuelle Antworten und einen schönen Tag,
liebe Grüße,
Sanne
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  #2  
Alt 27.04.2014, 02:07
conquerer conquerer ist offline
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Standard AW: Ifosfamid und Doxorubicin

Hallo,

ich bekomme auch Doxo + Ifo in einer onkologischen Praxis und habe gerade den 5 Zyklus hinter mir. Bei mir sind es 5 Tage die Woche am ersten Doxo + Ifo und an den folgenden nur Ifo. Das mit dem lethargischen verstehe ich, also ich brauche wenn freitags die Chemo zu Ende ist bis Montag / Dienstag bis ich halbwegs wieder normal funktioniere. Den Zustand könnte ich mit einem widerlichen Kater vergleichen.

Es tut mir Leid das Dein Mann solche Probleme hat. Aber es scheint so als ob jeder Zyklus anders verlaufen kann, ich hatte auch mal einen wo ich ganz malat war und einen an dem ich topfit war.

ABER ich muss mittags eine Auszeit nehmen sonst komme ich wohl nicht unbeschadet über den Tag. Ok Sport kann ich mir ja noch vorstellen, was vielleicht nicht blöde wäre um nicht einzurosten. Ich merke im Moment meine ganzen Knochen und habe oft Kreuzschmerzen nach den Leukospritzen. Aber an Arbeit ist bei mir nicht zu denken, was ist wenn ein Kollege einen Infekt hätte oder man etwas ausserplanmässiges bekäme ? Ich hatte mal einen Zyklus mit Blut im Stuhl. Das ein Arbeitgeber so ein Risiko eingeht, kann ich mir nicht vorstellen. Wenn man vielleicht selbstständig wäre und man ein paar Stunden Büroarbeit verrichten würde, wäre das vielleicht was anders...

Grüsse
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  #3  
Alt 27.04.2014, 14:51
sanne2 sanne2 ist offline
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Standard AW: Ifosfamid und Doxorubicin

Vielen Dank für deine Antwort lieber Con!
Mein Mann erhielt bereits 2003/2004 diese Chemo und er hatte damals nicht so gelitten.
Ich freue mich für dich, dass du es einigermaßen gut verträgst.

Mit dem Arbeiten gehen oder Sport treiben meinte ich, dass mein Mann dazu körperlich überhaupt nicht in der Lage wäre und es ja auch nicht muss.
Es geht mir nur um den Vergleich zu der Verträglichkeit bei anderen Mitstreitern.

Heute ist er aus Berlin zurück und es geht ihm um einiges besser als beim letzten Mal. Er wirkt nicht mehr so "ferngesteuert", denn das hat mir wirklich "Angst" gemacht.

Diese Müdigkeit scheint ja normal zu sein und sein "Mittagsschläfchen" brauchte er bereits damals und das ist auch nicht das Problem.

Es ging mir auch um seine "Wesensveränderung". Von absoluter Gereiztheit, Aggressivität und es war nicht mehr an ihn heranzukommen, vollkommene Uneinsichtigkeit.
Auch hatte er immer wiederkehrende Träume, immer die selben, so das ich bereits Bedenken hatte, er würde eine Psychose entwickeln.
Aber die Ärzte in Berlin sind über alles informiert und haben scheinbar vorgearbeitet.

Warten wir mal ab, wie es sich die nächsten Tage entwickelt.

Nochmals vielen Dank für deine Antwort, sie hat mir sehr geholfen!!!

Liebe Grüße,
Sanne
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  #4  
Alt 27.04.2014, 15:16
sanne2 sanne2 ist offline
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Standard AW: Ifosfamid und Doxorubicin

Eine Frage hätte ich doch noch.
Ist es irgend jemandem bekannt, dass Cortison die Leukozytenzahl herabsenkt?
Ich kann bei Google nichts darüber finden.
Die Berliner sind der Meinung, dass die geringe Leukozytenzahl bei meinem Mann durch die 8mg Cortison gegen seine Übekeit hervorgerufen sein könnten.

Vielen Dank,
Sanne
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  #5  
Alt 27.04.2014, 15:38
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carlchen carlchen ist offline
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Standard AW: Ifosfamid und Doxorubicin

Hallo sanne,

bei meinen Mann sind die Leukos jedes Mal runtergegangen, also Cortison hat da eine Mitschuld.
Wie conquer auch meint, wenn man Selbstständig ist oder einen Bürojob hat ist vielleicht möglich. Meis fühlt man sich doch nur schlapp und müde.
Klaus ging es immer ab der 2. Woche wieder besser und dann kam die nächste Runde.
LG carlchen
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  #6  
Alt 27.04.2014, 23:48
conquerer conquerer ist offline
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Standard AW: Ifosfamid und Doxorubicin

Als ich in der Studie war, war ich richtig aggressiv. Da hat besser niemand was falsches gesagt. Da habe ich einmal sogar den Filialleiter gefragt nachdem er patzig wurde, ob wir uns nach Feierabend nochmal sehen wollen. Das hat aber zum Glück nachgelassen.

Das hat aber alles mit dem Alter zu tun, Kinder bekommen noch mehr von dem Zeug. Ich bin ENde 30ist Dein Mann eventuell ein paar Lenze älter ? Der Onkologe meinte auch da zählt jedes Jahr da ist es schon ein Unterschied ob 60 oder 63...

Noch eine Woche zum Regenerieren dann geht es wieder los...
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  #7  
Alt 28.04.2014, 14:03
sanne2 sanne2 ist offline
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Standard AW: Ifosfamid und Doxorubicin

Liebe Carolin!
Vielen Dank für deine Antwort.
Hättest du evtl. noch einen Link dazu?
Ich finde absolut nichts darüber im Internet und das Cortison hatte meinem Mann beim letzten Mal sehr gut getan. Auch psychisch.

Liebe Grüße,
Sanne


Lieber Con,
auch dir vielen Dank für deine Antwort.
Dann scheint die Aggressivität wohl doch einigermaßen normal zu sein, obwohl mein Mann dieses Mal, bisher, besser gelaunt ist.
Mein Mann ist übrigens 55 Jahre alt.

Was passiert denn bei dir, wenn diese Chemo abgeschlossen ist? Wie geht es dann mit dir weiter?

Wie geht deine Frau damit um, gerne auch per PN, denn ich habe schon arge Schwierigkeiten mit der Veränderung und dem Befinden meines Mannes.

Mein Mann ist extrem müde.
Letzte Nacht hat er 11 Stunden geschlafen und nun liegt er schon wieder im Bett.
Was mich auch sehr ärgert ist sein Verhalten.
Eben waren wir in der Onko-Praxis um seine Rezepte zu besorgen und ich habe ihn noch gefragt, ob ihm wieder übel ist, dann hätte er sich gleich eine Infusion geben lassen können.
Seine Antwort war "geht schon".

Vor lauter Stress und Unkonzentriertheit meinerseits wegen seines Befindens habe ich leider einen Autounfall verursacht, zum Glück nur Blechschaden. Aber es reichte, um mich vollkommen aus der Fassung zu bringen.

Zuhause angekommen fiel ihm dann ein, dass ihm doch übel ist.
Wenn es schlimmer wird, muss er sich eben ein Taxi rufen.

Viele Grüße,
Sanne
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  #8  
Alt 02.05.2014, 15:24
sanne2 sanne2 ist offline
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Standard AW: Ifosfamid und Doxorubicin

Meinem Mann ging es bisher nach dem zweiten Zyklus außerordentlich gut.
Kaum zu glauben, dieser Unterschied bei den Zyklen.

Leider hatte er vorgestern wieder nur 1000 Leukos, trotz Depotspritze, nächster Blutentnahmetermin ist erst kommenden Montag, da gestern Feiertag war, heute die Onko-Praxis geschlossen hat und am Wochenende ist sie sowieso nicht geöffnet.
Mir schwant böses, da seine Leukos innerhalb kürzester Zeit bisher IMMER weiter abgesunken sind.
Zudem ist er seit gestern auch noch erkältet und ich warte eigentlich nur darauf, dass er wieder Fieber entwickelt und ins Krankenhaus muss.

Er ist heute extrem müde und schlapp, auch das werte ich wieder als schlechtes Zeichen.
Hoffen wir, dass sich diese ganzen Strapazen für ihn/uns lohnen und der Mistkerl (Tumor) in ihm genauso leidet.

Viele Grüße,
Sanne

Geändert von sanne2 (02.05.2014 um 15:32 Uhr)
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  #9  
Alt 19.11.2014, 23:53
sanne2 sanne2 ist offline
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Standard AW: Ifosfamid und Doxorubicin - nun Votrient

Hallo!

Nachdem die oben genannte Chemo nicht gewirkt hat und es darunter auch noch einen Progress der Metastasen und ein weiteres Wachstum des Rezidives zu verzeichnen war ( alles nachzulesen unter dem Thread "Rundherd" dessen Link ich wegen technischer Unfähigkeit nicht einfügen kann), die OP`s und Bestrahlungen auch keinen Erfolg verzeichneten, sondern ein weiteres Wachstum aller Metastasen und ein weiteres Rezidiv und weitere Herde im Becken sichtbar wurden, nimmt mein Mann nun auf Anraten der Sarkomzentren Berlin und Essen 800 mg Votrient täglich.

Nach 12 Tagen Einnahme des Medikamentes, gibt mein Mann an, KEINE Nebenwirkungen zu haben.
Das Blutbild vorgestern war in Ordnung.

Sein Husten ist "weg", was vielleicht auch eine abklingende Erkältung sein könnte.
Allerding bin ich persönlich der Meinung, dieses "Geräusch" inzwischen unterscheiden zu können.
Leider lag ich dennoch häufig falsch und machte uns falsche Hoffnungen.
Nun bin ich etwas vorsichtiger.

Sein geschwollener Fuß, von dem wir dachten es wäre ein Lymphödem, der Onkologe allerdings sagte, es wäre die Tumormasse im Becken und im Gesäßmuskel die drückt und die Schwellung verursacht, ist sehr viel besser geworden, nach der Votrienteinnahme.
Trotzdem alles erschreckend!

Mein Mann hat immer mehr Beschwerden in seinem linken Fuß.
Er kann ihn nicht mehr abrollen, "platscht" nur noch.
Nächsten Freitag werden wir den Bestrahlungsarzt fragen, ob es ein Strahlenschaden sein könnte, oder die Tumormasse.

Kontroll-CT soll erst in drei Monaten sein.
Im Forum habe ich gelesen, dass der nächste Kontrolltermin nach Votrient nach 6 Wochen war.

Wir wissen noch immer nicht, ob dieses Medikament wirklich wirkt.
Essen hat mein Mann abgesagt, da sie diese Therapie selber ausgewählt hatten.
Aber wann sollte die nächste Nachsorge tatsächlich sein?
Sind drei Monate nicht etwas spät?
Weiß jemand mehr?

Wir sind nach wie vor sehr unsicher.

Viele Grüße,
Sanne

Geändert von gitti2002 (20.11.2014 um 01:13 Uhr) Grund: Titel auf Wunsch der TE geändert
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