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  #1  
Alt 21.12.2013, 23:38
hstern* hstern* ist offline
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Standard Nach Darmkrebs-OP Chemotherapie notwendig?

Hallo Ihr Lieben,

ich bin leider aus gegebenem Anlass neu hier und hoffe so sehr Ihr könnt mir im Hinblick auf eine eventuelle Chemotherapie aus Eurer Erfahrung weiterhelfen, da mich die Darmkrebsthematik doch etwas sehr überfordert.

Bei meiner Mutter wurde aufgrund Ihrer anhaltenden Beschwerden mit Schmerzen im linken Oberbauch Anfang des Monats zunächst ein Blutbild und ein Ultraschall gemacht, auf dem man schon ungefähr einen Verdacht auf Darmkrebs hegte. Nachdem die Blutbildauswertung einen sehr hohen Tumormarker aufwies zusammen mit erniedrigtem Vitamin-D-Serum Spiegel wurde umgehend ein Termin zur Koloskopie und Magenspiegelung für den 11.12.2013 vereinbart.
Hierbei fand man einen deutlich sichtbaren Dickdarmtumor (genau im Knick wo der Darm nach unten verläuft) und entnahm Gewebeproben.
Noch am gleichen Tag haben sie mit ihr ein CT durchgeführt, was zum Glück erstmal keine Metastasen zeigten und einen OP-Termin veranschlagt.
Als auch das Biopsie-Ergebnis am Montag bösartig war, wurde letzten Dienstag (17.12.) die OP durchgeführt.
Diese hat meine Mutter bisher soweit ganz gut überstanden und das Gutachten liegt vor (siehe weiter unten).
Soweit ich das mit meinem angelesenen Wissen verstehe, bedeutet dass, das der Tumor unter 50mm groß war, es keine regionären Lymphknotenmetastasen, keine Tumorzellen in den Lymphbahnen der Tumorregion und kein Einbruch des Tumors in die Venen gab, es sich um einen mittleren Malignitätsgrad (also mäßig differenzierte Krebszellen)handelt und kein Resttumor mehr vorhanden ist, da vollständige Entfernung im Gesunden.

Da es aber EINE verkapselte Metastase (nicht kapselüberschreitend) im Fettgewebe gab, rät der Arzt zu einer Chemotherapie, obwohl es offensichtlich tumorfreie Absetzungslinien und 22 nicht betroffene Lymphknoten gibt.

Macht das denn Sinn? Wozu würdet Ihr denn tendieren, bzw. was gäbe es zu Bedenken? Mir leuchtet es ein, dass man gerne präventiv eine Chemo verordnet, aber wenn der Tumor wirklich komplett restlos entfernt werden konnte, reicht denn hier nicht eine engmaschige Kontrolle bei der man gegebenenfalls immernoch eine Chemo durchführen könnte? Meine Mutter möchte an für sich keine Probandenanzahl einer Studie dienen, wenn es dafür keine WIRKLICH sinnvolle Begründung und essentielle Notwendigkeit gibt.
Wenn denn doch eine Chemo von Nöten wäre, gibt es denn eine präferierte Version? Damit habe ich mich noch nicht näher beschäftigt.

Wäre Euch wirklich sehr dankbar für Eure Einschätzung!

Hier auch das komplette Gutachten:

Ein 40 cm langes bis aufgeschnittenes 5,5cm breites Colonpräparat, nicht
orientierbar hinsichtlich der Flussrichtung. 18cm entfernt von einem Resektionsrand und 16cm vom anderen Resektionsrand. Ein ausgedehnter, teils schüsselsförmig aufgeworfener, teils polypoider Tumor 4,5x4,5cm i.D.
Ein Resektionsrand mit Fadenmarkierung. Auf lamellierenden Schnitten erscheint eine eher gallertige Durchwanderung aller Wandschichten mit fraglicher Verbindung zum Fettgewebe max. Tumordicke 3cm.
Benachbart zu den Tumor ein Areal mit Wandverdickung bis 2cm i.D. und darüberliegende regelrechte Schleimhaut. Hier scharfe Abgrenzung gegenüber dem umgebenen Fettgewebe.

Kapselbelegung:1. RR1, 2. RR mit Fadenmarkierung, 3. Seitlicher RR, 4. bis 11. Tumorlamellen mit Bezug zum Fettgewebe in 4 bis 6 7. und 8. polipoide Anteile 9. bis Übergang zur Wandverdickung, 10. Wandverdickung bis proximal 11. Wandverdickung nach distal 12. und 13. Jeweils drei lymphknotenverdächtige Strukturen, 14. reguläre Schleimhaut Colon 15. bis 53. jeweils 3 lymphknotenverdächtige Strukturen.

II. "Oraler Resektionsrand"
Auf Stapler ein ringförmiges Gewebestück mit Faden 1,5x1,5x1cm. Einbettung
in toto gespalten nach Entfernung des Nahtmaterials.

III. " Aboraler Resektionsring"
Ein ringförmiges Gewebestück mit Faden 1,2x1,2x1cm. EInbettung in toto gespalten nach Entfernung des Nahtmaterials.

I. Mikroskopisch Dickdarmschleimhaut mit ausgedehnten Formationen einen malignen Tumors, diese schüsselförmig ulzeriert, alle Wandschichten werden hier durchbrochen.Tumorformation im Bereich des perikolischen Fettgewebes nachweisbar. Der Tumor abschnittsweise extrazellulär verschleimend.
Im Bereich des Fettgewebes eine Lymphknotenmetastase ohne Kapseldurchbruch, daneben 22 tumorfreie Lymphknoten.
II und II. Hier jeweils tumorfreie Anastomosenringe mit Einschluss tumorfreier Dickdarmschleimhaut und unauffälliger muskulärer Wandung.

Beurteilung:
I. Einem teil deutlich extrazellulär verschleimenden mäßiggradig differenzierten, alle Wandschichten einnehmenden Adenokarzinom der Dickdarmschleimhaut (G2). Daneben eine nicht kapselüberschreitende Lymphknotenmetastase sowie 22 tumorfreie Lymphknoten. Tumorfreie Absetzungslinien.
II. und III. Den tumorfreien Anastomosenringen

TNM-Klassifikation: pT3, pN0(0/20), L0, V0, Pn0, G2, R0


liebe Grüße,
Hanna
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  #2  
Alt 22.12.2013, 02:57
hstern* hstern* ist offline
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Standard AW: Nach Darmkrebs-OP Chemotherapie notwendig?

Hallo Kai,

vielen Dank für Deine Rückmeldung!
Hättest Du denn noch einen weiterführenden Link zu den Behandlungsleitlinien, bzw. wo kann ich diese auch selbst finden?

Soweit ich weiß ist der Widerspruch dem Arzt wohl auch aufgefallen, dennoch rät er ihr zur Chemo.

liebe Grüße,
Hanna
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  #3  
Alt 22.12.2013, 03:10
Jan64 Jan64 ist offline
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Standard AW: Nach Darmkrebs-OP Chemotherapie notwendig?

Hallo Hanna,

mit Darmkrebs kenne ich mich zwar nicht aus, aber Leitlinien gibt es hier: http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/021-007OL.html

Gruß Jan
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  #4  
Alt 22.12.2013, 13:09
hstern* hstern* ist offline
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Standard AW: Nach Darmkrebs-OP Chemotherapie notwendig?

Hallo,

danke Jan für den Link!

Kai, meine Mutter ist in der Uniklinik Frankfurt.
Aber Du hast recht, 2. Meinung wäre grundsätzlich auch meine Empfehlung.

Viele Grüße,
Hanna

Geändert von gitti2002 (22.09.2014 um 22:29 Uhr) Grund: Direkte Empfehlungen sind nicht erlaubt
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  #5  
Alt 22.12.2013, 14:54
Safra Safra ist offline
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Standard AW: Nach Darmkrebs-OP Chemotherapie notwendig?

Hallo Hanna,
Sicher ist Chemo ein "Reizwort", und es fallen einem glatzköpfige, brechende, abgehärmte Patienten ein. Aber so muss es nicht sein. Ich hatte auch eine Metastase, allerdings in der Leber, man hat zur Chemo geraten, das FolFox4-Schema. Da wurden die Haare nur dünn, blieben mir aber zumindest auf dem Kopf erhalten. Übelkeit nur 2-3 Tage danach. Die Verträglichkeit ist bei jedem Patienten anders, wichtig ist es, einen guten Onkologen zu haben, der auch mal jenseits der Empfehlungen handelt , die Lebensqualität und nicht nur die hohe Wissenschaft in den Mittelpunkt stellt und auch mal die Behandlung abbricht oder ändert, wenn es nicht geht. Das letzte Wort hat der Patient! Lasst Euch gut beraten und trefft dann Eure Entscheidung.

Liebe Grüße!
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  #6  
Alt 22.12.2013, 15:41
Nicole15 Nicole15 ist offline
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Standard AW: Nach Darmkrebs-OP Chemotherapie notwendig?

Hallo Hanna!

Eine Zweitmeinung darf jeder Patient einholen, aber was macht man dann wenn sich die Meinungen der Ärzte widersprechen?
Als ich meine Diagnose bekommen habe, wollte ich auf jeden Fall eine Chemo. So habe ich das Gefühl alles in meiner Möglichkeit Stehende getan. Sollte ich, was ich hoffentlich niemals erlebe, einen Rückfall bekommen, muss ich mir nicht die Frage stellen, was wäre wenn...
Klein war der Tumor Deiner Mama ja nicht (T3) und mit G2 ist die Malignität im mittleren Grad... Wie Safra schon geschrieben hat, man muss nicht mehr der haarlose, kotzende Häufchen Elend sein.

Für die nächste Zeit wünsche ich Deiner Mutter, Dir und Eurer Familie viel Kraft!

LG Nicole
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  #7  
Alt 23.12.2013, 14:05
hstern* hstern* ist offline
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Standard AW: Nach Darmkrebs-OP Chemotherapie notwendig?

Da habt ihr sicher recht und eure Erfahrung damit gemacht, und dennoch versuche ich die Diagnose von allen Seiten zu beleuchten, anstatt der erstbesten, widersprüchlichen Beurteilung Glauben zu schenken.

Ich selbst würde grundsätzlich zu einer 2.Meinung tendieren, abgesehen davon, dass ich immer versuche soviel wie möglich selbst zu verstehen, um das Geschehen nachvollziehen zu können. Dabei habe ich oftmals kontraindizierte Medikationen, irrationale Prognosen auf Basis der Fakten und so mancher, übertriebenen Hysterie entgegenwirken können, sowie ergänzende Anregungen zum Therapieplan beisteuern können.

Laut den Behandlungsrichtlinien erscheint mir hier allerdings auch eine adjuvante Chemotherapie sinnvoll.

Euch ein besinnliches, entspanntes Weihnachtsfest fernab der Diagnosen und viel Gesundheit und Kraft für 2014!

liebe Grüße, Hanna
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  #8  
Alt 23.12.2013, 20:27
Benutzerbild von Lothar58
Lothar58 Lothar58 ist offline
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Standard AW: Nach Darmkrebs-OP Chemotherapie notwendig?

Hallo

Ich bin ja nicht so der Fan von einer 2.Meinung.
Wenn die Erste bestätigt wird ist es ja ok, aber wenn nicht, was dann??

Eine dritte oder besser fünf Meinungen ??

Wenn mir ein Arzt nicht vertauensvoll erscheint (warum auch immer) geh ich gar nicht zu ihm und lass mich auch nicht von ihm operieren.

Bei einem T3 Tumor erscheint mir eine Chemo sinnvoll.
Und wie von Safra bereits geschrieben ... es ist nicht angenehm, aber besser als die Alternative.

Ich hätte auf jeden Fall eine Chemo gemacht, wenn auch nur um alles getan zu haben um ein Rezitiv zu verhindern. Und wenns letztendlich nur für mein Gewissen gewesen wäre, denn WENN der Krebs nochmal ausbricht dann bestimmt nicht weil ich Unannehmlichkeiten gescheut habe.

Wenn die Arzte, und hier kommt die Empfehlung vermutlich von der Tumorkonferenz, zur Chemo raten, dann Chemo.

Gruß Lothar
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  #9  
Alt 24.12.2013, 19:06
MIKEMT MIKEMT ist offline
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Standard AW: Nach Darmkrebs-OP Chemotherapie notwendig?

Hallo, Ihr Lieben,
wenn der Rat von einem zertifizierten Darmzentrum kommt, dann kann man in der Regel eine kompetente Empfehlung erwarten. (Tumorkonferenz s.o.)
Der Befund scheint die Chemo zu rechtfertigen. Doch man darf gerne noch einmal nachfragen, wenn Bedenken aufkommen.
Bei Chemo: Nicht die Ernährung und überhaupt ggfs. schon die biologische Krebsabwehr abklären, die ggfs. parallel und vor allem danach sehr wichtig sein kann.
Tipp: Einfach noch einmal in die nächste Sprechstunde.
LG und gute Besserung
MIKEMT
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  #10  
Alt 25.12.2013, 14:04
PantaRei PantaRei ist offline
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Standard AW: Nach Darmkrebs-OP Chemotherapie notwendig?

Hallo Hanna,

Du hast sicherlich alles Recht der Welt auf eine Zweitmeinung. Das Krankenhaus Nordwest in Frankfurt ist recht gut bei Tumorerkrankungen, vielleicht eine Anlaufstelle für Dich.

Trotzdem:

Die Leitlinie ist wohl eindeutig - bei Stadium III sollte eine Chemo stattfinden - und Deine Mutter ist ein Fall, bei dem es wohl wenig zu diskutieren gibt. Ich selbst war froh, in diesem Sinne ein "Standardpatient" zu sein und nicht viel überlegen zu müssen. Auch hatte ich Ärzte, deren Votum ich vertraut habe. Auch das war mir immer wichtig.

Bei nur einem befallenen Lymphknoten kann man natürlich überlegen, ob man das Risiko eingeht und auf die Chemo verzichtet. Neben dem Alter ist sicherlich noch wichtig zu überlegen, wie "mutig" man ist und wie selbstsicher man sich mit solch mutigen Entscheidungen fühlt.

Ich denke, dass das ein Onkologe mit Euch besprechen wird - auch wenn die nach den Leitlinien behandeln würden, denke ich, dass sie offen sind für eine Diskussion über die Frage, ob man bei nur einem befallenen LK nicht doch auf Chemo verzichten kann und welches Risiko sie dann sehen.

Ich wünsche Euch viel Glück und Kraft für eine gute Entscheidung.

Schöne Grüße

PantaRei
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  #11  
Alt 26.01.2014, 23:59
hstern* hstern* ist offline
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Standard AW: Nach Darmkrebs-OP Chemotherapie notwendig?

Hallo zurück,

vielen Dank für Eure Antworten und Überlegungen zu der weiteren Vorgehensweise!

Inzwischen hat sich meine Mutter für die angeratene adjuvante Chemotherapie entschieden und hat am vergangenen Mi. ihren Celsite-Port gesetzt bekommen.
Übermorgen geht es los in der Uniklinik Frankfurt mit der ersten Behandlung gemäß folgendem Schema:

Zuerst Oxaliplatin, Dosierung 85, 2h lang und dann anschließend über die Pumpe 5-FU, Dosierung 2400, 48h lang, insgesamt 12mal 14-tägig, also insgesamt 6 Monate. Laut behandeldem Arzt wird noch direkt vorher ein Blutbild gemacht und sie bekommt vor der ersten Gabe Tropfen gegen mögliche Übelkeit.

Habt Ihr Erfahrungen damit und gibt es vielleicht ein paar Tipps, die ihr das Prozedere etwas erleichtern könnten? Wären Euch sehr dankbar!

liebe Grüße,
Hanna
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  #12  
Alt 27.01.2014, 14:29
Marmot Marmot ist offline
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Standard AW: Nach Darmkrebs-OP Chemotherapie notwendig?

Liebe Hanna,

ich finde es eine sehr gute Entscheidung, dass ihr die Chemo beginnt. Mein Mann hatte auch T3, allerdings laut Arztbrief ohne Befall von Lymphknoten oder Metastasen. Ihm wurde nicht mal eine Chemo empfohlen, sondern er wurde mich glücklichen Aussichten auf Heilung entlassen. Ich glaube, es wurde so einiges versäumt auch in der Nachsorge, nie wurde eine Ultraschall Untersuchung der Leber angeordnet oder so. Immer nur Magen- Darmspiegelung und Blut.

Wie auch immer, "hätte" bringt uns nicht weiter.

Da mein Mann fast das identische Schema bekommt, wie deine Mutter, kann ich dir empfehlen, dass du sie wirklich schön warm einpackst. Er ist wahnsinnig kälteempfindlich und seine Hände kribbeln, er kann nichts anfassen, Besteck oder so, tut ihm schon weh und mit Handschuhen geht es :-)

Die Medi Pumpe ist auch ein Vorteil, er hatte es erst mit Xeloda Tabletten versucht, ging aber gar nicht.

Die Übelkeit hält sich wohl in Grenzen, wichtig ist Wärme.

Ich drücke euch ganz fest die Daumen und wünsche euch viel Kraft
Marmot
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  #13  
Alt 27.01.2014, 17:21
Safra Safra ist offline
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Standard AW: Nach Darmkrebs-OP Chemotherapie notwendig?

Hallo Hanna,
ich weiß die genauen Dosierungen nicht, aber ich hatte sonst das gleiche Schema. Bei diesen Temperaturen jetzt kann man dann wirklich nicht rausgehen, es schmerzen dann auch die Beine und alles andere wegen der schon beschriebenen Kälteempfindlichkeit. Übelkeit hielt sich bei mir in Grenzen, richtig brechen musste ich gar nicht. Wenn nach einigen Chemos (unterschiedlich) Taubheitsgefühle in Vorderfüßen und/oder Fingerspitzen auftreten sollten, dem Onkologen Bescheid geben, damit er ggf. Oxaliplatin zurückfährt. Diese Schädigungen sind nicht unbedingt reversibel, die in den Fingerspitzen sind fast weg, aber in den Füßen merke ich es immer noch, und das kann lästig werden bis hin zu Gehstörungen. Also unbedingt sagen! Hand-Fuß- Syndrom kommt auch vor, Rötungen der Hand- und Fußflächen, auch durch Dosisanpassung zu regeln, geht aber wieder ganz weg. Die Fingernägel und Haare werden dünner, fallen aber (zumindest auf dem Kopf) nicht aus. Die Körperbehaarung ist jetzt sehr spärlich bei mir, aber das stört ja nun nicht: lach2: Alles in allem ist diese Chemo sicher viel verträglicher als viele andere und bringt nicht allzuviele Einschränkungen. Ich habe mich auch so oft es ging viel bewegt, habe mal gelesen, da wirkt die Chemo besser. Ach so, Sonnenschutz ist noch wichtig, wenn der Frühling kommt. Langärmlig, Hut auf, Handschuhe für Gartenarbeit (ob und wie vorsichtig man da sein muss, hängt vom Blutbild ab wg. Keimen. Deine Mutti hat bestimmt ein Merkblatt bekommen, was man meiden sollte), Sonnencreme.
Liebe Grüße!
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  #14  
Alt 27.01.2014, 22:47
PantaRei PantaRei ist offline
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Standard AW: Nach Darmkrebs-OP Chemotherapie notwendig?

Hallo,

Folfox ist wirklich verträglich. Jeder reagiert zwar anders - ich bspw. hatte wenig Probleme mit Kälte - die meisten Patienten sagen aber, dass es ertragbar ist.

Was mich wundert, Du schreibst "vor der ersten Gabe Tropfen gegen mögliche Übelkeit". Das scheint mir ziemlich wenig zu sein. Ich habe immer Kortison intravenös bekommen und dann an den Chemotagen 2 und 3 noch Dexamethason und Kevatril. MCP-Tropfen hätte ich auch noch immer gehabt.

Vielleicht hat mein Onkologe immer besonders viel gegeben (scheint mir so) - er sagt aber auch, dass der Körper sich möglicherweise sonst an Übelkeit gewöhnt und das sei nicht gut.

Ich weiß nicht, wie es bei den anderen war ... vielleicht mögen die das ja noch kommentieren.

Schöne Grüße

PantaRei
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  #15  
Alt 28.01.2014, 00:49
hstern* hstern* ist offline
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Standard AW: Nach Darmkrebs-OP Chemotherapie notwendig?

Vielen Dank für Eure Rückmeldungen und Teilhabe an Euren Erfahrungen!

Die Kälte-Wärmeempfindlichkeitsproblematik scheint dabei wirklich sehr häufig aufzutreten. Habe gesternnacht noch die Suchfunktion hier im Darmforum gefunden und mich durch die Nach-/Nebenwirkungen von Oxaliplatin gelesen.
Da war auch die Rede von Kältehandschuhen zur Prävention während der Gabe. Ich will einfach gut vorbereitet sein, was kommen könnte (zusätzliche Wärmezufuhr danach, Handschuhe, und jetzt dank Euch Plastik-/Holzbesteck, Sonnencreme etc. notiert), aber sie nicht unnötig verängstigen, darum machen wir sie auch nicht damit verrückt. Leider hat sie noch kein Merkblatt bekommen, nur einen Behandlungsplan und Pass.

Sie scheint jetzt ganz gefasst, nachdem sie heute ihren neuen Hausarzt gefunden hat, der ihr am Do. die Pumpe entfernt und den Port durchspült.
Welche Medikamente sie genau morgen gegen die Übelkeit bekommt, weiß ich leider nicht, aber werden wir ja dann sehen.

Jetzt hoffen wir erstmal, dass sie das morgen gut verträgt.
Euch auch weiterhin alles Gute und Dir Marmot und Deinem Mann viel Kraft beim Kämpfen!

Hanna
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chemotherapie, darmkrebs, lymphknoten, metastase, therapie


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