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Alt 28.04.2004, 23:16
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Standard Mammographie

http://www.netdoktor.de/ratschlaege/...mmographie.htm

Mammographie

Dr. med. Markus Kirchgeorg


Was ist eine Mammographie?

Die Mammographie ist eine spezielle Röntgenuntersuchung der Brust. "Mamma" ist der lateinische Name für die weibliche Brust. "Graphie" kommt aus dem Griechischen und kann mit Aufzeichnung oder auch Darstellungsverfahren übersetzt werden.


Wie funktioniert eine Mammographie?

Bei einer Mammographie produziert eine Röntgenröhre Röntgenstrahlen. Die Röntgenröhre besteht aus einer Glühkathode und einer Anode. Durch Anlegen einer Spannung zwischen Kathode und Anode werden die aus der Glühkathode austretenden Elektronen in Richtung Anode beschleunigt. Die Elektronen prallen nun auf die Anode auf. Dabei entsteht Röntgenstrahlung. Das zu untersuchende Gewebe, in diesem Fall die Brust, wird zwischen Röntgenröhre und Röntgenfilm positioniert. Die Röntgenstrahlung, die durch das Gewebe durchtritt, schwärzt nun den Röntgenfilm. Damit erhält der Arzt das Röntgenbild.

Bei der Mammographie wird eine Molybdän-Anode benutzt, mit welcher Weichteilstrahlung erzeugt wird. Mit dieser wird das Brustdrüsengewebe besonders gut sichtbar gemacht. Der Arzt kann auf diese Weise feine Unterschiede in der Dichte und Zusammensetzung des Gewebes erkennen. Selbst winzige Verkalkungen (Mikrokalk), die häufig ein erster Hinweis für Brustkrebs sind, können nachgewiesen werden.


Wozu dient die Mammographie?


Die normale weibliche Brust besteht vor allem aus Drüsen- und Fettgewebe


Die Mammographie dient der Brustkrebs-Früherkennung. Je früher Brustkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr sollte erstmals eine Mammographie, die Basismammographie durchgeführt werden. Hier beurteilt der Arzt das Brustdrüsengewebe und erkennt eventuelle Risikofaktoren.

In folgenden Fällen wird eine Mammographie erstellt:

- Bei einem Knoten in der Brust

- Bei einer Verhärtung der Brust oder von Teilen der Brust

- Bei tastbar vergrößerten Lymphknoten in der Achselhöhle

- Bei erhöhtem Risiko für Brustkrebs: Das besteht bei eigener Krebserkrankung, Krebsvorstufen oder Brustkrebs in der Familie.

Bislang ist die Mammographie in Deutschland nicht Bestandteil der Vorsorgeuntersuchung der Frau. In vielen europäischen Ländern, z.B. Schweden, Großbritannien und Niederlande, wird Frauen zwischen 50 und 69 Jahren die kostenlose Teilnahme am Mammographie-Screening angeboten. Diese Vorsorgeuntersuchung wird seit 2003 als Modell auch in einigen Regionen in Deutschalnd angeboten. Die Mammographie zur Abklärung von Symptomen und bei besonderen Risiken wird von der gesetzlichen Krankenversicherung gezahlt.


Wie läuft die Mammographie ab?

Die weibliche Brust, gegebenenfalls auch die männliche Brust, wird zwischen Röntgenröhre und Filmtisch gelegt und vorsichtig zusammengedrückt. Dabei ist die Bildqualität umso besser und die Strahlenbelastung um so geringer, je mehr die Brust komprimiert wird. Dieses Zusammendrücken empfinden die meisten Patientinnen als unangenehm und schmerzhaft.

Von jeder Brust werden in der Regel zwei Bilder angefertigt. Bei unklaren Veränderungen können mehr Bilder nötig sein.

Anschließend beurteilt der Arzt die Bilder.


Welche Komplikationen können durch die Mammographie auftreten?

Die Strahlenbelastung für den Brustdrüsenkörper ist durch technische Entwicklungen deutlich gesunken. Ein möglicher Zusammenhang zwischen der Entstehung von Brustkrebs und der Mammographie ist bisher nicht nachgewiesen. Dabei darf außerdem nicht vergessen werden, dass die Heilungschancen von Brustkrebs mit Hilfe der Früherkennung durch die Mammographie deutlich gestiegen sind.


Welche anderen Untersuchungsmöglichkeiten bestehen?

Wichtig ist die regelmäßige Selbstuntersuchung - das Abtasten - der Brust. Auch bei der gynäkologischen Untersuchung tastet der Arzt die Brust auf verdächtige Veränderungen ab.

Eine weitere Methode zur Brustuntersuchung bietet die Ultraschall-Untersuchung (Sonographie). Sie ist praktisch gefahrlos, ist aber nicht geeignet zur alleinigen Früherkennung von Brustkrebs, sondern ergänzend zur Mammographie.

Die Kernspin-Tomographie (MRT, Magnet-Resonanz-Tomographie) ist zum Erkennen von gut- oder bösartigen Tumoren geeignet. Sie ist allerdings eher eine Zusatzuntersuchung zur Mammographie, da sich die Mammographie bei der Früherkennung besser bewährt hat.

Außerdem kann eine Feinnadelbiopsie durchgeführt werden. Dabei punktiert der Arzt eine tastbare Veränderung mit einer dünnen Hohlnadel. Durch vorsichtige Bewegung der Nadel werden Zellen im Bereich des verdächtigen Brustgewebes entnommen und untersucht. Wird eine dickere Nadel dazu benutzt, so gewinnt der Arzt einen Gewebezylinder. Man spricht dann von einer Stanzbiopsie.

Die sonographisch (ultraschall) gesteuerte Stanzbiopsie ist eine hervorragende Methode zur feingeweblichen Abklärung von tastbaren und nicht tastbaren Veränderungen in der Brust. Sie hat die früher häufig durchgeführte Feinnadelbiopsie aufgrund besserer Ergebnisse abgelöst. Bei der Stanzbiopsie handelt es sich um ein Verfahren, dass ambulant unter örtlicher Betäubung durchgeführt wird.

Mit Hilfe der Vakuumbiopsie können Veränderungen wie Mikroverkalkungen, die nur mamographisch sichtbar sind, ebenfalls ambulant und unter örtlicher Betäubung durch Entnahme mehrerer Gewebszylinder abgeklärt werden.

Redaktion Dr. med. Katharina Larisch
Aktualisierung 13.12.2003
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