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  #1  
Alt 19.12.2006, 22:44
Anja20 Anja20 ist offline
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Registriert seit: 19.12.2006
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Standard Er ist gegen eine Bestrahlung, und nun?

Hallo!

Letztes Wochenende wurde mein Vater (65 Jahre) bewusstlos in seiner Wohung von der Polizei aufgefunden. Im Krankenhaus wurde festgestellt das sich ein Abzess im rechten Lungeflügel geöffnet hat. Somit liefen zwei Liter Eiter in den Lungenflügel. Bei einer Untersuchung stellten sie fest das er Lungenkrebs hat. Leider wissen die Ärzte noch nicht so recht ob er schon Metastasen ausgestrahlt hat. Die Ärzte möchten Ihn gerne Bestrahlen, doch er ist dagegen. Wie kann ich ihm im Guten zureden das er sich dafür bereiterklärt? Infomaterial hat er auch schon erhalten. Ich möchte noch mehr zeit mit Ihm verbringen. Meine Schwester und Ich sind die einzigsten Person wo für Ihn zuständig sind. Bzw. für Ihn da sind. Das ist so ein neues Gebiet auf einmal mit dem ich mich sehr lange heute schon Beschäftigt habe. Könnt Ihr mit vielleicht ein paar gute Tipps geben?
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  #2  
Alt 20.12.2006, 09:08
Benutzerbild von claudi777
claudi777 claudi777 ist offline
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Registriert seit: 04.12.2006
Beiträge: 16
Standard AW: Er ist gegen eine Bestrahlung, und nun?

Liebe Anja,


das mit deinem Papa tut mir leid, vor allem aber weil er alleine war.. ,wenn ich daran denke das meiner auch alleine ist.... ...die Strahlentherapie tut nicht weh und dauert immer wenige Minuten..lindert Schmerzen,verkleinert den Tumor,für viele ist das die Rettung den dann kann man den Tumor auch operieren.Dein Vater braucht glaub ich ein wenig Zeit um mit der Diagnose warm zu werden,aber aufgeben darf er nicht.Mein Papa ist im Endstadium(nicht operabel),aber der Tumor ist durch die Strahlentherapie soweit zurück gegangen das er jetzt erst in 3 Monaten zur kontrolle muß.Gib du ihn auch nicht auf....
__________________
Beginne jeden Tag mit einem Lächeln.....
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  #3  
Alt 20.12.2006, 12:46
Benutzerbild von destiny68
destiny68 destiny68 ist offline
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Beiträge: 199
Standard AW: Er ist gegen eine Bestrahlung, und nun?

Liebe Anja,

vielleicht braucht Dein Vater auch nur ein wenig Zeit, um sich von dem ersten Schock einer solchen Diagnose zu erholen?
Natürlich macht es Dir und Deiner Schwester Sorgen, wenn Ihr hört, dass er eine Behandlung ablehnt. Du hast geschrieben, dass Du Dir noch mehr Zeit mit ihm wünschst. Weiß er das? Vielleicht kannst Du ihm das mal so offen sagen und ihm dann einfach ein wenig Zeit geben, darüber nachzudenken. Helfen würde ihm vermutlich auch sehr, wenn Ihr ihm sagen könntet, dass Ihr hinter ihm steht und ihm helfen werdet, egal, ob er sich für oder gegen eine Behandlung entscheidet!

Wenn er bei seiner Entscheidung bleibt, denke ich, dass man das dann auch akzeptieren muss, so schwer das auch fällt, denn letztendlich ist es sein Leben.
Für eine Behandlung braucht man Kraft - und ich glaube nicht, dass man diese hat, wenn man nicht wirklich hinter seiner Entscheidung steht.

Ich drücke Euch die Daumen und wünsche Deinem Vater, Dir und Deiner Schwester ganz viel Kraft und dass Ihr die richtigen Worte zur richtigen Zeit findet.

Lieben Gruß
Helga
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  #4  
Alt 26.12.2006, 21:55
Anja20 Anja20 ist offline
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Registriert seit: 19.12.2006
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Standard AW: Er ist gegen eine Bestrahlung, und nun?

Vielen Dank Ihr Lieben...

Die Kraft die Ihr mir gegeben habt war wirklich super.. Danke.

Mein Dad hat es mittlerweilen eingesehen das er sich Bestrahlen lassen sollte. Als ich Ihn das letzte Mal besuchte weinten wir gemeinsam an seinem Bett. Das traf mich sehr. War auch sehr bedrückend. Als ich nach seiner ersten Bestrahlung mit der Krankenschwester telefonierte sagte Sie mir er würde wieder lachen, und etwas fröhlicher sein.

Ich bin mir sicher das wir es schaffen sollte. Die Hoffnung darf man nie aufgeben.

Vielen Dank

Anja
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  #5  
Alt 12.01.2007, 00:00
Anja20 Anja20 ist offline
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Böse Todesurteil

Hallo Ihr lieben

Am 7.12.06 wurde mein Vater mit einer akuten Lungenentzündung und einen geplatzten Abzess an der Lunge ins Krankenhaus eingeliefert. Er hatte einige Liter an Eiter und Dreck in seinem Brustkorb. Durch mehrer Untersuchungen fand man dann schließlich heraus das er dazu noch einen bösartigen Tumor hat.
Heute fand seine letzte Bestrahlung auf die Lunge statt. Es wurde der lungenflügel bestrahlt, mit der Hoffnung er würde sich wieder öffnen. Wenn es heute nicht nach der Bestrahlung geschah dann wird er vorerst mit einem Lungenflügel leben müssen.
Leider ist er für eine Chemotherapie zu schwach.. Gesundheitlich würde das sein Körper nicht aushalten. Seine Lebenserwartungen sind schwer einzuschätzen. Man kann nicht mehr von Jahren sprechen, nur noch von Monaten.Es hängt alles davon ab, wie schnell sich sein Tumor fortschreitet. Ob Langsam oder Schnell. Somit wurde sein Todesurteil ausgesprochen. Ich bin damit so vor den Kopf gestoßen. Ich weis weder ein noch aus.
In den nächsten Tagen wird er vom Krankenhaus entlassen, weil das bestmögliche (so sagt der Arzt) für ihn getan sei. Aus medizinischer Sicht. Es wird keine Rettung geben.
Nun kommt die Frage wie kann ich einem Mann mit 66 Jahren klar machen, das er nicht mehr allzu lange leben wird? Das weder ich noch meine Schwester ihn pflegen kann, und er in ein Heim muss? Selbst die Ärzte sagten das er über kurz oder lang sich nicht selbst verpflegen kann mehr.
Ich kann nicht mehr. Ich bin am Ende. habt ihr Ratschläge für mich was ich tun kann? bitte.

Danke. Anja
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  #6  
Alt 13.01.2007, 07:56
Benutzerbild von Emma 188
Emma 188 Emma 188 ist offline
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Ort: Rostock
Beiträge: 15
Standard AW: Todesurteil

Hallo Anja,

ich weiß gar nicht was ich dir raten kann.

Es ist eine verdammt schwere Zeit. Bei uns steht die Welt auch Kopf, mein Vater ( 56) hat ein kleinzeller.

Es tut mir leid mit deinem Vater.
Sei für ihn da. Sollte er ins Heim müssen, bringe ihm die Sachen an die er hängt. ich kann mir vorstellen das es ihm dann etwas " besser" geht.

Verzeih bitte das ich keine passenden Worte parat habe. Seitdem Tag an, als wir das erfahren haben, kann ich nicht mehr denken.

Ich drücke euch ganz fest die Daumen

Liebe Grüße
Carmen
__________________
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  #7  
Alt 13.01.2007, 08:09
Stina Stina ist offline
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Registriert seit: 17.07.2004
Ort: Saarland
Beiträge: 212
Standard AW: Todesurteil

Liebe Anja, es kann Dir niemand sagen, wie es mit Deinem Vater weitergeht und wie lange. Jeder, wirklich jeder Krankheitsverlauf, auch bei genau der gleichen Erkrankung, wird anders verlaufen. Es gibt Sozialdienste, Palliativstationen, sowohl stationär als auch ambulant, die sehr gut sind und gut unterstützen. Rede mit Deinem Vater und laß ihn reden, wenn er es möchte.... Ich wünsche Dir sehr viel Kraft für die kommende Zeit. LG Petra
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  #8  
Alt 16.01.2007, 09:06
Tiffy05 Tiffy05 ist offline
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Registriert seit: 13.01.2007
Beiträge: 87
Daumen hoch AW: Todesurteil

Hallo Anja,

Dein Vater ist sicher Stolz auf dich das du für Ihn da bist.Du kannst es solange es geht.
Ich muss von zuhause aus abwarten und kann nur mit meinem Bruder Telefonieren.Vor wenigen Tagen hörte ich das er Lungenkrebs im Entstadium
hat.Habe 2 Nächte lang nur Geweint.Als ich hier her kam und meinem Kummer Luft Verschaffte sah ich soviele Mensch in Leid und Angst.
Es ist für niemanden leicht und bestimt Brechen Menschen zusammen.
Ich war 17 als mein Vater mit 49 an Gehirnschlag verstarb.Ich konnte die letzten Tage an seinem Bett sitzten und seine Hand halten.Er ist in ruhe von uns gegangen.Danach habe ich 6 Wochen Geweint und Geschrieen.An seinem Grab habe ich immer mit ihm Gesprochen.Dannach war ich Glücklich und ich wusste er hörte mich.Auch wenn es Freitag der 13. war,das ist für mich kein Unglückstag.Mein Sohn wurde am Freitag dem 13. Geboren.Er ist heute 21Jahre.Ich trage meinen Vater seid 26 Jahren in meinem Herzen auch wenn mein Geburtstag kein Anlass zum Feiern ist,1 Woche vorher ist er gegangen.
Nim dir die zeit die ihr noch habt,ja,wenn du da bist für ihn,er wird Kämpfen solange er kann.Gib ihm Mut nicht auf zu geben.Du musst viel darüber Reden das hilft einwenig.Mir hilft es auch irgendwie damit klar zu kommen.
Ich wünsche dir viel Kraft und alles gute für dich und deinem Vater

Gruß
Tiffy:engel:
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  #9  
Alt 17.01.2007, 22:53
Benutzerbild von maja-s04
maja-s04 maja-s04 ist offline
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Ort: NRW
Beiträge: 710
Standard AW: Todesurteil

Liebe Anja,

ich möchte Dich in die Arme schließen und dich ganz feste drücken, ich weiss doch so genau, was du gerade durchmachst, welche traurige Tage du momentan erlebst. Vor 2 Jahren musste ich zusehen, wie mein Papa voller Zuversicht mit dem Lungenkrebs gekämpft hat und verloren. Vor 7 Monaten musste ich zuhören, wie die Ärzte meinem 20 Jährigen Sohn sagten, dass er bald sterben wird.

Ich möchte Dich liebevoll umarmen und viel Kraft schicken

Maja

»Wer Schmetterlinge lachen hört,der weiß, wie Wolken schmecken,der wird im Mondlicht,ungestört von Furcht,die Nacht entdecken.«(Novalis)


www.lukas-matuschek.de.vu

Geändert von maja-s04 (17.01.2007 um 22:56 Uhr)
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