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  #16  
Alt 13.10.2009, 12:02
Kleine Schwester Kleine Schwester ist offline
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Standard AW: Hilfe!!! Nach Blasenentfernung vor 6 Monaten sind jetzt die Lymphknoten geschwoll

Liebe Ina,
letzte Woche Dienstag war der Medizinische Dienst da. Allerdings erst einmal zur grundsätzlichen Feststellung der Pflegestufe. Mein Vater wollte das bisher nicht, wohl um sich nicht selber als Pflegefall akzeptieren zu müssen. Da sein Gesundheitszustand sich nun aber rassend schnell verschlechtert hat. Hat er Anfang September den Antrag unterschrieben. Die Gutachterin meine Pflegestufe 1 ist auf jeden Fall sicher. Mehr wissen wir noch nicht. Ich hab gestern mit der AOK telefoniert, allerdings mit einem Sachbearbeiter aus der Leistungsabteilung wg. einer Apothekenrechnung. Dem ich auch die neue Sachlage erläutert habe, die sich nach der Begutachtung ergeben hat. Er meinte, dass wir nun auf den Bescheid zur Pflegestufe warten sollen und dann ggfl. den Sachbearbeiter anrufen sollen, ob ein Antrag auf Höherstufung Sinn macht, da hier ja nach Pflegeminuten bewertet wird. Nach Deinen Ausführungen will ich allerdings nun auch nicht erstmal abwarten. Ich werde heute nochmal versuchen einen Sachbearbeiter speziell für die Pflegestufen zu erreichen. Als es damals um meinen Bruder ging, waren die Mitarbeiter aus diesem Bereich auch sehr nett und hilfsbereit. Mal sehen, ob ich was erreiche. Evtl. mache ich auch für`s Hospiz einen Besichtigungstermin am Wochenende. Muss aber erstmal meine Mutter fragen, ob sie dazu in der Lage ist. Ich selber hatte es ja damals schon für meinen Bruder besichtigt.
Zwischenzeitlich hat sich rausgestellt, dass ein Tumor, der sich an der küsntlichen Blase gebildet hat, den Darmverschluss verursacht hat. Dieser muss extrem schnell gewachsen sein, da auf der CT Anfang September dieser noch nicht zu sehen war. Außerdem hatten wir am Sonntag befürchtet, dass mein Vater auch noch einen Schlaganfall erlitten hat, da er plötzlich nicht mehr sprechen und nur Laute von sich geben konnte. Gestern Vormittag hatte sich das aber wieder etwas gelegt. Möglicherweise war es auch nur eine Durchblutungsstörung. Ich hoffe, dass klärt sich noch.
Besserung wird es für meinen Vater leider nicht mehr geben, aber ich hoffe er muss nicht so viel und nicht so lange leiden. Das würde er nicht ertragen.
Danke für Deine Unterstützung.
Liebe Grüße
Moni
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  #17  
Alt 29.10.2009, 15:39
Kleine Schwester Kleine Schwester ist offline
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Standard Nach radikaler Zystektomie und starker Chemo keine Heilung mehr möglich!

Hallo,
bei meinem Vater wurde im Februar 09 eine radikale Zystektomie (Entfernung der Blase, Prostata, Samenblase und Blinddarm) durchgeführt. Aus einem Stück Darm wurde ein Blasenreservoir gebildet und ein künstlicher Blasenausgang gelegt (Urostoma). Soweit so gut. Von Anfang an hatte er massive Beschwerden mit dem Darm. Ständiges Gefühl zur Toilette zu müssen. Während der Reha, die sich kurzfristig nach der Operation anschloss, hatte er zweimal Fieberschübe mit Rücküberweisung ins Krankenhaus. Ursache wurde nicht ermittelt. Ab September 09 verschlechterte sich sein Zustand täglich. Eine CT Anfang September ergab angeblich jedoch nur die Erkenntnis, dass die Lymphknoten stark angeschwollen sind, aber sonst kein Tumorwachstum vorläge. Ende September/Anfang Oktober wurde es immer schlimmer. Er aß nichts mehr, hatte unerträgliche Schmerzen im Unterleib. Da er nicht mehr in der Lage war, sich zum Arzt zu schleppen, hat meine Mutter dem Onkologen die Beschwerden beschrieben und es wurden dann Rezepte mit entsprechenden Medikamenten ausgestellt. Ab dem 05.10 erbrach er sich immer wieder, am 06.10. konnte er überhaupt nichts mehr bei sich behalten, auch keine Flüssigkeit mehr. Am 07.10 wurde er ins Krankenhaus eingewiesen.
Im Bauchraum hatte sich Flüssigkeit angestaut, die erstmal abgeleitet wurde.
Am 08.10. wurde morgens eine Damrspiegelung durchgeführt und anschließend sofort eine Not-OP eingeleitet! Darmverschluss!!!Eine Niere drohte ebenfalls zu versagen. Wie sich rausstellte hat sich durch den Darmverschluss alle Flüssigkeit und Kot im Körper zurückgestaut. Zuletzt hat mein Vater wohl schon Kot erbrochen. Die OP kam in allerletzer Sekunde. Wg. des schlechten Allgemeinzustandes meines Vaters, er hatte während des Krankheitsverlaufs unheimlich abgenommen, dass er eine solche OP nicht überlebt. Er hat es zum Glück geschafft. Es wurde ein künstlicher Darmausgang (Anus praeter) gelegt. Es stellte sich heraus, dass ein neuer Tumor an der Blase den Darm verschlossen hat (Dickdarmileus bei Rezidiv eines Urothelkarzinoms) und sich Methastasen gebildet haben und das Bauchfell von Tumoren befallen ist (Peritonealkarzinose), obwohl mein Vater seit Mai 09 fast jede Woche Chemo bekam (mit Cisplatin). Alle drei Wochen bekam er eine große Chemo (6-7) Stunden, die Wochen dazwischen eine kleine. Anscheinend nur mit mäßigem Erfolg. Anfangs waren die Prognosen angeblich für ihn ganz gut. Auch Anfang September meinte der Onkologe noch, dass es ganz gut aussähe und die geschwollenen Lymphknoten bei seinem Krankheitsverlauf nicht unüblich wären. Als mein Vater dann jedoch Anfang Oktober ins Krankenhaus eingewiesen wurde, hieß es dann, dass es sich um einen sehr agressiven,extrem schnell wachsenden Krebs handelt und eine KEINE Chance mehr auf Heilung hätte. An seine Aussage von Anf. Sept. konnte sich der Onkologe sich nicht mehr erinner und auch nicht erklären, wie diese Aussage zustande kommen konnte. Da wir zu dritt waren und alle das selbe verstanden haben und auch nicht nur was gutes verstehen wollten. Muss der Fehler wohl eher bei ihm liegen. Das kuriose ist, dass der Onkologe eigentlich sehr nett und sehr aufmerksam ist und meine Eltern sich dort bis dahin eigentlich sehr gut aufgehoben fühlten. Letztlich ändert es aber auch sowieso nichts mehr. Es hätte sowieso nichts geändert.
Letztlich müssen wir uns mit dem Gedanken anfreunden, dass nach meinem Bruder (49) im Juni nun bald ein weiteres Familienmitglied der Volksseuche Krebs zum Opfer fallen wird. Wir sind so unendlich traurig und hilflos, denn zum allen Übel ist mein Vater auch sehr depressiv und redet kaum noch. Gestern ist er aus dem Krankenhaus entlassen worden. Meine Mutter wollte ihn erstmal wieder mit nach Hause nehmen und ihn so lange selber pflegen, wie es eben geht. Wir Kinder werden Sie nun nach Kräften dabei unterstützen und hoffen, dass Papa noch lange durchhält und dem Krebs doch noch die Stirn bietet. Wir rechnen aber trotz allem mit dem schlimmsten. Morgen findet nochmal ein Gespräch mit dem Onkologen statt, ob möglicherweise eine palliative Chemotherapie angebracht wäre. Aber eigentlich will Papa keine Chemo mehr, sondern nur noch seine Ruhe!
Ich wollte hier einfach nur mal berichten, vielleicht interessiert es ja jemanden, der ebenfalls betroffen ist.

Viele liebe Grüße
Moni
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  #18  
Alt 30.10.2009, 18:07
lindt lindt ist offline
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Standard AW: Nach radikaler Zystektomie und starker Chemo keine Heilung mehr möglich!

@Liebe Moni,

zufällig bin ich auf Deinen Beitrag gestossen,der mich völlig sprachlos machte.
Mir fehlen immernoch die passenden Worte,Trost kann ich Dir nicht geben,
gibt es trost überhaupt?!,
ich glaube auch, dass Du sie auch garnicht lesen magst, irgendwelche abgedroschenen Floskeln...
Ich bin entsetzt,einfach nur traurig wenn ich lese,wieviel doch ein Menschenleben wert ist!
Was eine Menschenseele alles so aushält,-und in seinen schwersten und schlimmsten Momenten ist der Mensch immer allein.
Es tut mir für Deinen Papa sehr leid,für ihn und für Euch ,da Ihr seinem Leiden machtlos gegenüber steht.
Ich kann verstehen, dass Dein Papa nach seiner Ruhe verlangt...
Und dennoch wäre eine palliative Chemotherapie wohl sehr angebracht,um sein Dasein erträglicher zu machen.

Es erschüttert mich aber wieder einmal zu lesen,wie leichtfertig so manche Ärzte ,gerade Onkologen,mit Krebspatienten umgehen.
Wie kann ein derartig persönlich sehr wichtiges Gespräch in Vergessenheit geraten?! Es geht doch hier nicht um einen grippalen Infekt!
Unerhört!
Ich selber bin leider auch betroffen,(Gebärmutterhalskrebs)und habe die Erfahrung machen dürfen,
dass Ärzte leider VIEL zu wenig Zeit erübrigen,
um gerade mit Krebspatienten ausgibige Gespräche zu führen.
Im Gegenteil !,sie vermitteln einem den Eindruck stets unter Druck /Stress zu stehen,was im Grunde ja auch wohl so sein wird,
und dennoch wird man als Patient,
viel zu sehr mit dieser verherrenden Diagnose allein gelassen.
Ich möchte Dich auch nicht mit abgedroschenen Phrasen behelligen,zu texten,um Himmelswillen!
Sie helfen ja ohnhin nichts,im Gegenteil !
Es kann auch sehr geschmacklos sein!
Und das ist nicht in meinem Sinne!
Deinem Papa wünsche ich viel Kraft um diese verdammte Krankheit einigermaßen durchzustehen.


Liebe Grüße .fühle Dich herzlich
Biana (Lindt)
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  #19  
Alt 09.11.2009, 09:50
Kleine Schwester Kleine Schwester ist offline
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Standard AW: Nach radikaler Zystektomie und starker Chemo keine Heilung mehr möglich!

Hallo,

eigentlich ist dieser Onkologe jemand, der sich immer viel Zeit für Gespräche nimmt und sehr einfühlsam ist. Wir haben sogar seine private Handy-Nr.. Deshalb war es ja für alle Beteiligten so unerklärlich. Letztlich hätte dies aber auch am Resultat nichts geändert. Eine palliative Chemotherapie würde meinem Vater nichts nützen, sondern ihn nur noch zusätzlich schwächen. Mittlerweile liegt er mit einem erneuten Darmverschluss wieder im Krankenhaus. Vermutlich verdrängen die Tumore im Bauchraum nun endgültig den Darm. Die zuerst vermutete Lungenentzündung ist vermutlich auch keine, sondern da die Schatten an zwei verschiedenen Stellen liegen, wird der Krebs auch schon in die Lunge gestreut haben. Gestern brauchte er extrem viel Schmerzmittel, nachdem er wieder kurz vorm Erbrechen war, wurde ihm dann eine Magensonde gelegt. Man hatte dies schon am Samstag versucht, da er aber an diesem Tag Geburtstag hatten, wollte man ihn nicht unnötig quälen. Es ist nun ein Abschied auf Raten und jeder Tag könnte der letzte sein. Nachdem wir im Juni erst meinen Bruder beerdigt haben, wird mein Vater ihm nun sicher bald folgen. Ich hoffe er muss nicht mehr so lange leiden, obwohl es schlimm für mich ist, ihn zu verlieren. Aber dem täglichen Verfall zusehen zu müssen und zu sehen, wie er sich quält, ist so unendlich schlimm.
Meiner Mutter geht es sehr schlecht und sie kann sich bei Besuchen kaum von ihm trennen. Mir geht es allerdings genauso. Ich kann leider auch nicht jeden Tag zu ihm, da ich nicht nah genug dran wohne.
Bis dann
Moni
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  #20  
Alt 29.11.2009, 22:45
Kleine Schwester Kleine Schwester ist offline
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Standard AW: Nach radikaler Zystektomie und starker Chemo keine Heilung mehr möglich!

Nun, mein Vater ist am Freitag, den 27.11.2009 gestorben und das sehr qualvoll. Er hat die letzten Wochen nur noch vor sich hin vegetiert und am Freitag dauerte sein Todeskampf 7 Stunden.
Moni
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  #21  
Alt 30.11.2009, 15:30
MrsKey MrsKey ist offline
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Standard AW: Nach radikaler Zystektomie und starker Chemo keine Heilung mehr möglich!

Hallo du Arme

mein Beileid und meine Anteilnahme zu Eurem Verlust.

herzlich
die MrsKey
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  #22  
Alt 30.11.2009, 21:04
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agistochter agistochter ist offline
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Standard AW: Nach radikaler Zystektomie und starker Chemo keine Heilung mehr möglich!

Dir und Deiner Mutter ganz viel Kraft für die Verarbeitung Eurer schweren Trauer.
Mein herzliches Beileid.
Birgit
__________________
Meine Mutter Agnes 02.01.1941 - 08.05.2008
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  #23  
Alt 01.12.2009, 20:58
Kleine Schwester Kleine Schwester ist offline
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Standard AW: Nach radikaler Zystektomie und starker Chemo keine Heilung mehr möglich!

Ganz lieben Dank für Eure Anteilnahme. Es ist und wird eine schwere Zeit.
Zumal wir die Trauer um meinen Bruder auch noch nicht verarbeitet haben. Papa fehlt uns so sehr.
Nochmal DANKE!!
Liebe Grüße
Moni
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  #24  
Alt 06.12.2009, 03:59
MichiMaster11 MichiMaster11 ist offline
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Standard AW: Nach radikaler Zystektomie und starker Chemo keine Heilung mehr möglich!

hallo moni!

ich schreibe hier aus wien und mir tut das sehr leid um deinen vater. mein vater liegt grad im krankenhaus, nachdem vor nem jahr krebs zwischen blase und prostata festgestellt wurde. er ist grad mal 65 und konnte nach erfolgloser chemopahse (2 zyklen) nicht operiert werden, da er zu schwach sei (er ist sooo dünn, das ich unglaublich). bei ihm drückt leider "der krebs" auf nerven, somit hat er unerträgliche schmerzen und muss deswegen dauernd ins spital. meine mutter glaubt, dass er es nicht mehr lange machen wird. dieser meinung sind arzt und ich auch. es ist nur so schlimm, weil es anscheinend unmöglich ist, noch etwas zu tun außer so mit schmerzmitteln vollpumpen bis er dann mal in nem halben Jahr qualvoll unter drogen stirbt. irgendwie kommt es mir vor, als hätten die ärzte teilweise keine ahnung, was sie jetzt noch machen sollen, weil anscheinend krebs so wenig erforscht ist. ich verstehe nicht, warum zB die EU nicht viel Geld in Forschungseinrichtungen steckt, wo dann Krebskrankheiten näher erforscht werden können. Wenn man so Fachzeitungen liest, dann stehen da immer so kleine bahnbrechende Forschungsergebnisse drinnen aber keiner kann da wirklich was heilen, weil die SPitäler das nicht wissen...

naja lange rede, kurzer sinn, wollte dir nur sagen, dass bei meinem vater genauso ähnlich ist wie bei deinem und ich wirklich mit dir mitfühle!!

lg
Michi
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  #25  
Alt 15.12.2009, 21:01
Kleine Schwester Kleine Schwester ist offline
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Standard AW: Nach radikaler Zystektomie und starker Chemo keine Heilung mehr möglich!

Hallo Michi,
sorry, dass ich jetzt erst antworte. Nachdem am 07.12. die Trauerfeier stattgefunden hat, bin ich noch bis Sonntag bei meiner Mutter geblieben.
Meine Mutter, meine Schwester und ich, sind wirklich ein eingespieltes Team, dass sich gegenseitig stützt und unterstützt. Eine Schwester meines Vater, lebt übrigens auch in Österreich. Ich glaube in der Nähe von Graz.
Wenn es bei Euch so etwas gibt, kann ich Euch für die Endphase ein Hospiz wärmstens empfehlen, damit ihr entspannt und in Ruhe Abschied nehmen könnt. Das Personal dort kümmert sich nicht nur intensiv um den Patienten, sondern auch um die Angehörigen. Sie haben immer Zeit und ein offenes Ohr für ein (offenes) Gespräch. Nicht so wie in den Krankenhäusern. Leider hat mein Vater dort nur noch 8 Tage durchgehalten. Die letzten Tage waren wirklich sehr schlimm. Die letzten 2 Tage hatte ich das Gefühl, da liegt ein Fremder im Bett. Die Krankheit und der nahende Tod haben ihn stark äußerlich verändert. Wir hatten aber das große Glück bei ihm zu sein, als es zu Ende ging. Bzw. waren meine Mutter und mein Bruder bei ihm. Meine Schwester und ich waren gerade mal eben 5 Min. zur Apotheke. Ich glaube er wollte es uns damit ersparen dabei zu sein. Im Moment fange ich an zu realisieren, dass er nie mehr wiederkommt und mich überkommen immer wieder Heulkrämpfe. Er fehlt mir/uns wirklich sehr. Die letzten Monate war sehr intensiv und geprägt von sehr viel Nähe und Zuneigung. Aus der heutigen Sicht hätten mein Vater und auch mein Bruder sicher besser keine Chemo gemacht, denn Sie hat eh nichts genützt. So hätten Sie vielleicht noch ein wenig mehr Lebensqualität gehabt. Denn beide hat die Chemo extrem geschwächt und Sie haben sehr stark an Gewicht verloren in der Zeit. Für meinen Vater war es am Ende eine Erlösung soviel ist sicher. Das war kein Leben mehr. Nun müssen wir mit dem großen Verlust fertig werden. Ich wünsche Euch und Deinem Vater alles Gute und das er sich vielleicht wieder berappelt, wenn nicht, wünsche ich noch eine schöne und intensive gemeinsame Zeit, die Euch noch bleibt.
Viele liebe Grüße
Moni
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  #26  
Alt 21.12.2009, 18:24
Purble Purble ist offline
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Standard AW: Nach radikaler Zystektomie und starker Chemo keine Heilung mehr möglich!

Möchte einfach nur viel Kraft schicken.
Mein Papa wurde am 07.12. operiert (Blase komplett raus, jetzt Stoma). Er liegt noch im Krankenhaus und soll auch eine Chemo im Anschluß machen.


Liebe Grüße
Purble
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  #27  
Alt 20.02.2010, 23:12
Sunshine28 Sunshine28 ist offline
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Standard AW: Nach radikaler Zystektomie und starker Chemo keine Heilung mehr möglich!

Hallo!

Hab durch zufall Deinen Beitrag gelesen.
Komme auch aus Wien und auch bei meinem Vater 67 wurde nun Blasenkrebs diagnostiziert. Eine riesen Schockmeldung, wo ich noch immer nicht weiss wie ich damit zurecht kommen soll. Er wurde nun einmal operiert, aber sie konnten den Tumor nicht mehr entfernen, er ist komplett in die Blase eingewachsen. Danach meinten sie sie entfernen die Blase und er bekommt eine künstliche Blase. Dann hiess es wieder das es doch nicht geht, den der tumor ist schon in die anderen Organe (Darm) eingewachsen. Nun gibt es 2 Möglichkeiten laut letztem Arzt, entweder eine OP wo sie ihm die Blase entfernen und den Harnleiter in den Darm leiten und einen künstlichen Ausgang machen müssen, ist nur fraglich ob er die OP überlebt, da er scheinbar internistisch nicht so gut beieinander ist. Sein behandelnder Arzt kommt kommenden Montag aus dem Urlaub und nun warten wir darauf was er dazu sagt, dieser ging leider direkt nach der 1. OP in den Urlaub. Würde mein Vater sich gegen die OP entscheiden, bleiben ihm 1-1,5 Jahre noch zu leben!!! Ich komm mit dem ganzen einfach nicht klar und möchte nun alles mögliche versuchen und ihn einfach bei allem bestens unterstützen! Ich versteh auch nicht das Krebs noch so ein unerforschtes Gebiet ist wo es doch noch so wenig Heilungschancen gibt.... Die Worte meines Vaters waren, ich bin so verzweifelt ich weiss nicht mehr weiter. Und wenn er das mal offen zugibt, dann heisst das sehr sehr viel. Nach aussen hin spielt er immer den starken aber im inneren schaut es ganz anders aus. Und für mich ist es schlimm machtlos zu sein.... Aber ich glaub so geht es uns allen! Ich hoffe jeden Tag aufzuwachen und das alles nur ein böser Traum war.... Aber das wird nie eintreffen. Unsere große Hloffnung liegt in dem Gespräch kommenden Montag mit dem Arzt. Wie geht es Deinem Vater?

Lg

Geändert von gitti2002 (08.10.2023 um 22:00 Uhr)
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  #28  
Alt 20.02.2010, 23:29
IsaH IsaH ist offline
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Standard AW: Nach radikaler Zystektomie und starker Chemo keine Heilung mehr möglich!

Hallo Sunshine,

bei meinem Vater, damals 79, war vor 5 Jahren auch der Krebs durch die Blasenwand hindurchgewachsen (allerdings in die Prostata), ihm musste die Blase entfernt werden und er bekam einen künstlichen Ausgang (Urostoma). Anschließend war noch eine Chemotherapie nötig, weil auch Lymphknoten befallen waren.

Die OP und die Chemo waren kein Pappenstiel, aber: Seitdem geht es meinem Vater gut!

Also, wenn es sein allgemeiner Gesundheitszustand zulässt, sollte sich dein Vater schnell in einer guten Klinik operieren lassen. Die OP bei dieser Form der Harnableitung (Urostoma) ist einfacher und dauert auch nicht so lange wie die Anlage einer "Neoblase". Mein Vater kommt mit dem Beutel sehr gut zurecht und führt ein ganz normales Leben.

Alles Gute und liebe Grüße
Isa

Geändert von gitti2002 (10.06.2017 um 01:33 Uhr)
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  #29  
Alt 21.02.2010, 11:03
Sunshine28 Sunshine28 ist offline
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Standard AW: Nach radikaler Zystektomie und starker Chemo keine Heilung mehr möglich!

Danke liebe Isa!!!

Die erste Nachricht die mir wieder ein wenig Hoffnung geben lässt.
Ich hab bisher nur noch Schlimmeres erfahren und hab dazu leider nur negative Berichte lesen können

Morgen erfahren wir hoffentlich alles ganz genau wie es mit der OP aussieht und wie gut er sie wirklich überstehen könnte. natürlich blockt mein Vater derzeit ab, als er gehört hat das er an dieser OP sterben kann. Seitdem meint er, er lebt noch die Zeit die ihm bleibt.... Wenn es so ist muss ich es leider so hart es ist akzeptieren und einfach für ihn da sein, aber ich möchte nichts unversucht lassen, egal was wie wo wann, möcht ich erfahren, probieren etc. Das Schwierigste wird werden, ihn da mit zu reissen....

Es freut mich wirklich sehr das es Deinem Papa wieder so gut geht!!!!!! Jeden Tag an dem man gesund ist und mit seinen Liebsten erleben darf, ist man der reichste Mensch!!!!!

Fieber dem morgigen Tag schon sehr entgegen , ich hoffe dieser kann uns besseres vorher sagen, als bisher.

Lg
sunshine
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