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  #1  
Alt 02.10.2019, 20:33
Carina2019 Carina2019 ist offline
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Registriert seit: 02.10.2019
Beiträge: 8
Standard Vater Adenokarzinom T3N+M0

Hallo ihr Lieben,

ich lese schon lange hier immer mal mit.
In den letzten Monaten dann als Angehörige. Und ich habe mir gedacht dass neben all den schlimmen Geschichten es vielleicht für die User, aber auch für die zahlreichenden Hilfesuchenden im Netz, mal ganz schön ist auch mal etwas positives zu lesen.
Mein Vater wurde im Februar mit einem Adenkokarzinom AEGII, nach allen üblichen Untersuchungen(Sonografie, CT, Lungen, Herzfunktion etc.) + PET CT auf meinen Wunsch, wurde er als T3N+M0 bestimmt. Nach der Sonografie wurde der Tumor auf eine Größe von ca. 5-6cm geschätzt.Mein Vater ist 61 Jahre alt, sowohl sein Vater als auch sein Großvater starben an Speiseröhrenkrebs. Wir hatten das Glück dass die Geschichte bei einer Routine Gastroskopie rauskam.
Ich hatte meinen Vater zur vorsorglichen Darmspieglung gedrängt und ihn dann überredet gleichzeitig aufgrund von gelegentlichem Sodbrennen und der Familienanamnese als auch den Risikofaktoren (mein Vater war bis 2010 starker Raucher (seit 2010 nicht mehr ), trinkt auch mal gerne ein Bierchen und könnte etwas schlanker sein..) direkt in einem Wisch eine Gastro mitmachen zu lassen. Mein Vater hatte zu diesem Zeitpunkt KEINERLEI Symptome. Keine Schluckbeschwerden, Schmerzen, vermehrtes Sodbrennen oder ähnliches. Somit war es wirklich "Glück".
Wir kommen aus Köln und hatten mit der Kölner Uniklinik direkt eine gute Adresse vor Ort (hatte mich natürlich bei der Weissen Liste und und beim Krebsinformationsdienst informiert).
Der Therapieplan war 4 Zyklen FLOT, Operation, FLOT.
Die Chemo hat mein Vater super vertragen, außßer dass ihm die Haare etwas ausfielen gab es bis auf den Tag nach der Chemo nie Probleme. Mein Vater hat weiter gearbeitet (Gärtner).
Am 6. September, letzten Monat, war dann die Operation.
Magenhochzug. 1/3 des Magens wurde entfernt + Die OP verlief kompikationslos.
Und das Pathologieergebnis war sensationell: Complete responder. 0% vitale Tumorzellen, alle Lymphknoten (60) frei. Der Pathologe hat das vorige Staging angezweifelt und meint es kann nur ein oberflächlich invasiver Tumor vorgelegen haben.
Pathologie Bericht:
Die Beurteilung lautet: Abschließende TNM Klassifikation (Ösophagus 2017, 8. Auflage) ypT0,ypN0(0/60),L0,V0,Pn0, lokalR0, Malignitätsgrad entfällt.
regressionsgrad: 0 % vitale Tumorzellen (complete responder)
Rekonstruierte prätherapeutische Tumorausdehnung: T1,N0
Mein Vater konnte nach wenigen Tagen von der Intensiv station. Auf normalstation entwickelte er dann eine schwere Lungenentzündung, die aber zum Glück gut auf die Behandlung ansprach. Nach 2 Wochen war er wieder Zuhause. Und er hat auch mit dem essen keine Probleme. Natürlich muss er mit der Menge etwas aufpassen, aber das einzige was passiert ist dass er merkt dass es nicht weiter geht und er dann etwas rumlaufen muss. Ansonsten... gestern gab es Schweineschnitzel mit Klößen. Kein Problem... er hat auch keine Probleme mit Sodbrennen.

Der Chirurg sowie die Onkologin meinen es sieht sehr gut aus, den 2. Flot Zyklus bekommt er aber trotzdem.
Mein Vater hat die Op super überstanden, und dass obwohl er erst vor 2 jahren eine 4 fache Bypassop hinter sich hatte (auch in Köln). Gut war mit Sicherheit die Tatsache dass meine Mutter und ich sobald feststand dass die Op kommen wird, jeden morgen 1-1,5 h mit meinem Vater flott spazieren gegangen sind. Auch hat er das Atemtraining zumindest teilweise umgesetzt.
Auch psychisch ging es meinem Vater sehr gut, meine Mutter und ich ahben ihm bzgl. der Krankheit alles abgenommen was geht, er sollte nicht googeln etc. und wir haben auch alle Termine vereinbart. Das ist natürlich Typsache, aber für meinen Vater war es sehr gut so.

Ich wollte das einfach mal aufschreiben. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen der noch mit der Op hadert. Und es ist auchmal schön recht positive Geschichten zu lesen denke ich (natürlich kann immer noch etwas nachkommen, aber ich bin mal optimistisch).

Und bitte denkt an Vorsorge!!!
Ich wünsche allen Erkrankten und ihren Angehörigen alles Gute und viel Glück. Bleibt stark

Geändert von gitti2002 (02.10.2019 um 21:09 Uhr) Grund: NB
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  #2  
Alt 04.10.2019, 21:03
monika.f monika.f ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom T3N+M0

Hallo Carina2019,

Berichte über positive Ergebnisse sind leider selten, deswegen vielen Dank dafür!

So schnell wie bei Deinem Vater ging es bei mir zwar nicht, aber es geht mir besser, als ich mir vor der Operation vorgestellt habe.

Noch ein paar Fragen: War Dein Vater in Reha? Nimmt er jetzt noch Medikamente? Schläft er mit erhöhtem Oberkörper, wenn ja, hat er keine Rückenschmerzen?

Würde mich interessieren, ich habe nämlich durchaus mit Reflux zu tun (operationsbedingt), sowohl Säure wie auch Galle. Und es kommt immer mal wieder zu Entzündungen.

Liebe Grüße und alles Gute für Euch,

Monika
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  #3  
Alt 05.10.2019, 18:03
Carina2019 Carina2019 ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom T3N+M0

Hallo Monika,

also zu deinen Fragen: nein, bisher war mein vater noch nicht in Reha. Aber er würde gerne... leider hat der Sozialarbeiter etwas gepennt und ist erst am Entlassungstag auf meinen Vater zugekommen und jetzt ist es schwer so kurzfristig eine platz zu kriegen. Wir haben aber letzte Woche einen Brief von der Krebshilfe bekommen dass das in Arebeit wäre.
Ja er schläft mit erhöhten Kopfteil, wir haben extra ein neues Bettgestelkl mit Lattenrost gekauft. Rückenschmerzen hat er nicht soweit ich weiß, hat sich bisher zumindest nicht beklagt.
Die Medikation ist die gleiche wie vor der Op: Aspirin, Atorvastatin und Pantoprazol.

Schön dass es dir auch besser geht! Das freut mich wirklich sehr.

Liebe Grüße!
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  #4  
Alt 18.10.2019, 11:16
Marlene2014 Marlene2014 ist offline
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Beiträge: 25
Standard AW: Adenokarzinom T3N+M0

Hallo Carina,
danke für deinen Bericht.

Ich freue mich, dass alles so gutging.
Dass die Veranlagung zu Speiseröhrenkrebs erblich ist wusste ich nicht.

Meinen Mann musste ich sehr drängen zu der Untersuchung und erledige auch sonst alles rund um die Erkrankung.
Die OP findet in 3,5 Wochen statt und er ist alles andere als fit. 23 Bestrahlungen schafften ihn total und essen ist nach wie vor ein Drama. Drama deshalb, weil er zwischen Heißhunger und Übelkeit schwankt. Er hat große Schmerzen beim Schlucken, auch rutscht es oft nicht durch, aber nicht immer seltsamerweise. Zum Schluss landet er wieder resigniert bei Fresubin. Ob das normal ist wissen wir nicht. Vor drei Wochen war die letzte Bestrahlung.


1,5 h Spaziergänge waren ausreichend für die OP- Vorbereitung? Das liest sich gut, das machen wir auch. Ich denke immer nur, dass es nicht genügt. Mein Mann, ehemals sportlich, fühlt sich zu schwach für Fitnessstudio.

Weiter von Herzen alles Gute!
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  #5  
Alt 18.10.2019, 20:28
Carina2019 Carina2019 ist offline
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Beiträge: 8
Standard AW: Adenokarzinom T3N+M0

Liebe Marlene!

Nein, erblich ist Speiseröhrenkrebs eigentlich nicht. Ich gehe aber davon aus dass der Reflux (alle hatten Adenkokarzinome)in der Familie liegt.
Mein Vater hat nicht unbedingt den gesündesten Lebensstil, aber auch keinen extrem schlechten. Und sein Vater hat sein ganzes Leben lang nie getrunken und nie geraucht, war auch sehr schlank. Und da sowohl dieser, als auch sein Vater an dieser sache verstarb, denke ich dass es vielleicht eine Prädisposition für Reflux gibt.
Mein vater ist endlich in Reha, läuft auch sehr gut :-)

Mit dem Essen hatte mein Vater zum Glück nie Probleme, wir haben es vorher erkannt. (Zufällig) Sodass er da natürlich einen Vorteil hatte.
Er soll sich aber unbedingt in einer Klinik mit vielen Fallzahlen operieren lassen, das ist wirklich wichtig!

ich danke dir für deine guten Wünsche und drücke euch ganz feste die Daumen!! Viel Kraft für die kommende Zeit <3
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  #6  
Alt 10.04.2021, 19:28
Carina2019 Carina2019 ist offline
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Beiträge: 8
Standard AW: Adenokarzinom T3N+M0

Jetzt ist doch schon einige Zeit vergangen...ich finde es sehr schade das mein Beitrag in den Angehörigenbereich verschoben wurde. Sicher ist er dort "richtig"untergebracht, aber ich befürchte dass Betroffene ihn dann wohl nicht mehr finden werden und gerade bzgl. Op wäre es viel. Doch auch gut mal etwas positives zu lesen...

Meinem Vater geht es nach wie vor gut !!! Er hat keinerlei Einschränkungen mit dem Essen, keine Probleme beim schlafen etwas. Manchmal wird ihm morgens nach dem Frühstück schlecht und er muss sich hinlegen. Das warst. Er arbeitet wieder normal, sieht genauso aus wie vor der Geschichte und bisher waren zum Glück auch alle kontrolluntersuchungen negativ.

Ich wünsche allen betroffenen viel Glück und Kraft.
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